Nachhaltige Flugkraftstoffe werden interessantes Anlagesegment
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Der wachsende Markt für nachhaltige Flugkraftstoffe (auf Englisch: Sustainable Aviation Fuels, kurz SAFs) bietet der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge zunehmend Anlagechancen. „Unseres Erachtens lassen sich die Emissionen der Luftfahrtbranche mittelfristig nur mit nachhaltigem Flugkraftstoff senken“, schreibt Andrea Carzana, Portfoliomanager für europäische Aktienstrategien, die auf konkrete nachhaltige Wirkung ausgerichtet sind, in einem aktuellen Kommentar. „Daraus entsteht ein riesengroßer Markt. Für uns Anleger ergeben sich hieraus äußerst interessante Chancen.“
Columbia Threadneedle verweist auf die lange Lebensdauer von Flugzeugen, die 20 bis 30 Jahre betrage. „Es würde Unsummen verschlingen, sie zu ersetzen. Zudem ist die Technologie noch zu komplex, als dass Flugzeuge gebaut werden könnten, die mit anderen Treibstoffen angetrieben werden können“, schreibt Carzana. „Benötigt wird daher ein Treibstoff, der in den vorhandenen Tanks eingesetzt werden kann. Mit SAFs ist das möglich.“ SAFs werden dem Experten zufolge aus Abfallstoffen hergestellt, die normalerweise auf Deponien landen, beispielsweise aus gebrauchten Speiseölen und tierischen Fetten, die mit vorhandenen fossilen Treibstoffen vermischt werden.
Der SAF-Markt sei zwar klein und stecke noch in den Kinderschuhen. Carzana: „Wir sehen aber dennoch Chancen für Anleger, denn verschiedene Unternehmen versuchen bereits, auf diesem Markt Fuß zu fassen.“ Dazu gehöre Neste, der weltweit größte Hersteller von erneuerbarem Diesel sowie aus Abfällen und Reststoffen raffiniertem nachhaltigem Flugkraftstoff. Einen Blick wert sei auch UPM, ein Anbieter erneuerbarer Lösungen.
Die Aussichten für SAFs seien nicht nur wegen der Größe des Marktes reizvoll. Auch innerhalb der Luftfahrtindustrie selbst wachse der Wunsch nach Reformen. „Zahlreiche Fluggesellschaften erklären nun, dass sie bis 2050 ihre Emissionen auf null senken und bis 2035 kohlenstoffneutral sein wollen“, schreibt Carzana. „Neste hat während der Pandemie Verträge mit verschiedenen Fluggesellschaften geschlossen, die verstärkt SAFs einsetzen möchten, darunter auch All Nippon Airlines.“ Die Regulierung könne dafür sorgen, dass das Thema bis Mitte der 2020er-Jahre stärker in den Mittelpunkt rücke. „Das heißt, Regierungen müssten anordnen, dass Fluggesellschaften einen bestimmten SAF-Anteil verwenden. Einige Länder gehen hier bereits voran.“ Der Experte nennt als Beispiele Schweden, Frankreich und die Niederlande.
Neben staatlicher Unterstützung sei aber auch der Druck der Endverbraucher erforderlich, damit SAFs wirklich weiterentwickelt werden. „Um es mit einem Bild aus der Luftfahrt auszudrücken: SAFs stehen aktuell noch auf der Startbahn, aber mit der richtigen Technologie, dem nötigen politischen Willen, dem Druck der Aktionäre und mit der Entwicklung von Vorschriften können sie durchstarten“, schreibt Carzana.
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