Kommentar
17:10 Uhr, 09.08.2016

DAX rückt an 10.700 Punkte heran - Geldpolitik treibt die Kurse

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Produktivität in den USA fällt das dritte Quartal in Folge
  • Lufthansa befördert im Juli konzernweit mehr Passagiere
  • Chinas Inflationsrate steigt langsamer als im Vormonat
  • Britischer Währungshüter bringt erneute geldpolitische Lockerung ins Spiel
  • Deutsche Exporte wachsen deutlich schwächer als erwartet
  • Deutsche Bank: US-Aufseher verhängen Strafe
  • Munich Re übertrifft die Gewinnerwartungen
  • Rational ersetzt Kuka im MDAX, Chorus Clean Energy steigt in den SDAX auf
  • euromicron kassiert Jahresziele

DAX

Um kurz nach 10 Uhr am heutigen Vormittag war es soweit: Der Deutsche Leitindex hat das Jahreshoch von Anfang Januar geknackt und in der Folge sogar weiter zugelegt und auch die Marke von 10.600 Punkten hinter sich gelassen. Mehr als sechs Monate benötigte der DAX damit, um sich von den Turbulenzen zu Jahresbeginn zu erholen. Gegen 17 Uhr notiert das Marktbarometer satt im Plus bei 10.630 Punkten. Die Aussicht auf weiterhin billiges Geld treibt die Kurse. Das Ratsmitglied der britischen Notenbank, Ian McCafferty, hat eine weitere Lockerung der Geldpolitik für den Fall wirtschaftlicher Schwierigkeiten nach dem Brexit-Votum signalisiert.

Unternehmensnachrichten

  • Europas größte Fluggesellschaft Lufthansa beförderte im Juli 11,2 Mio. Fluggäste und damit 1,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Auslastung der Maschinen verschlechterte sich indes konzernweit um 0,9 auf 86,0 Prozent.
  • Der Pharmariese Valeant Pharma hat im Frühjahrsquartal seinen Verlust stark ausgeweitet. Unterm Strich stand ein Fehlbetrag von 302 Mio. US-Dollar, nach -53 Mio. Dollar im Vorjahr. Unter Außerachtlassung von negativen Sondereffekten wurde hingegen ein Gewinn von 1,40 US-Dollar je Aktie erzielt.
  • Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat im zweiten Quartal mit 974 Mio. Euro neun Prozent weniger verdient als ein Jahr zuvor. Der Verkauf von älteren, hochverzinsten Anleihen verhinderte einen stärkeren Gewinneinbruch. Analysten hatten allerdings mit deutlich weniger Gewinn gerechnet. Das im Mai reduzierte Gewinnziel von 2,3 Mrd. Euro für das Gesamtjahr bestätigte der Vorstand.
  • Die Aktie des Anlagenbauers Kuka muss wegen der bevorstehenden Übernahme des chinesischen Investors Midea den MDAX verlassen. Dafür wird das Papier des Großküchenausrüsters Rationals anstelle der erwarteten Klöckner-Aktie in den Index der mittelgroßen Werte aufgenommen. Für Rational rückt der Windkraftanlagen- und Solarparkbetreiber Chorus Clean Energy in den SDAX auf.
  • Eine vergleichsweise geringe Buße muss der Autobauer Volkswagen wegen des Abgasskandals um Dieselfahrzeuge vorerst in Italien entrichten. Die Wettbewerbsbehörde des Landes teilte mit, dass VW fünf Millionen Euro Strafe zahlen müsse. Dabei gehe es um Verkäufe von Autos auf dem italienischen Markt ab 2009, bei denen die Zulassung durch Softwaremanipulationen erreicht worden war.
  • US-Behörden haben laut Reuters der Deutschen Bank eine Strafzahlung von 12,5 Mio. US-Dollar wegen Verletzung von Vertraulichkeitsbestimmungen aufgebrummt. Zwischen 2008 und 2014 hätten Unberechtigte Zugang zu sensiblen Informationen gehabt, so die Aufsichtsbehörde Finra. Die Informationen seien an Analysten und Händler der Bank übertragen worden.
  • Der Hightech-Konzern euromicron hat nach einem schwächeren ersten Halbjahr seine Ziele für 2016 gekappt und erwartet jetzt nur noch einen Umsatz zwischen 330 bis 350 Mio. Euro (bisher 350 - 370 Mio. Euro) und eine operative EBITDA-Marge von 2,0 bis 4,0 Prozent (bisher 4,5 bis 5,5 %).

Konjunktur & Politik

  • USA: Der Großhandelsumsatz ist im Juni um 1,9 Prozent gestiegen. Erwartet wurden +0,5 Prozent nach +0,5 Prozent zuvor. Die Lagerbestände im US-Großhandel haben sich im Juni um 0,3 Prozent erhöht. Erwartet wurde keine Veränderung nach +0,1 Prozent zuvor.
  • Die Produktivität in den USA (ex Agrar), also die Produktion je Arbeitsstunde, lag im zweiten Quartal um 0,5 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Es ist der bereits dritte Rückgang in Folge. Die US-Lohnstückkosten stiegen indes im Frühjahrsquartal um annualisiert 2,0 Prozent und damit etwas stärker als von Ökonomen erwartet. Der starke Zuwachs im Vorquartal von 4,5 Prozent wurde zugleich in einen leichten Rückgang um 0,2 Prozent revidiert.
  • Der US-Mittelstand ist gemessen am NFIB Small Business Index, der im Juli um 0,1 auf 94,6 Punkte zulegt, guter Stimmung.
  • Das Ratsmitglied der Bank of England, Ian McCafferty, hat eine weitere Lockerung der Geldpolitik angedeutet. Sollte die britische Wirtschaft tatsächlich in eine Rezession fallen, werde eine weitere Lockerung notwendig, schrieb McCafferty in einem Gastbeitrag für die „Times“. Die britische Notenbank hat erst vergangene Woche den Leitzins auf ein neues Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt und das Anleihekaufprogramm ausgeweitet.
  • In China stiegen die Verbraucherpreise im Juli ihn der Jahresrate um 1,8 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte langsamer als im Vormonat.
  • In Großbritannien hat die Industrie im Juni 0,1 Prozent mehr produziert als im Vormonat. Experten hatten im Vorfeld mit einem Rückgang der Erzeugung um 0,1 Prozent gerechnet. Für den Mai wurde der Produktionswert um 0,1 auf minus 0,6 Prozent nach unten revidiert.
  • Die deutsche Wirtschaft hat im Juni kalender- und saisonbereinigt 0,3 Prozent mehr exportiert als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten mit einem deutlich stärkeren Ausfuhranstieg um 1,3 Prozent gerechnet. Die Importe nach Deutschland stiegen im Monatsvergleich um 1,0 Prozent. Kalender- und saisonbereinigt lag der Überschuss der Außenhandelsbilanz im Juni bei 21,7 Milliarden Euro.
  • Der Automobilabsatz in China ist im Juli im Jahresvergleich um 23  Prozent auf 1,6 Mio. Fahrzeuge gestiegen. Das ist der fünfte Anstieg in Folge. In den ersten sieben Monaten des Jahres kletterten die Verkaufszahlen um 11,1 Prozent auf 12,4 Mio. Fahrzeuge.
Termine des Tages: 14:30 Uhr - US: Lohnstückkosten Q2 (vorläufig)
14:30 Uhr - US: Produktivität ex Agrar Q2 (vorläufig)
16:00 Uhr - US: IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen August
16:00 Uhr - US: Lagerbestände Großhandel Juni

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4 Kommentare

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  • staid53
    staid53

    Sartre auf den Punkt ;:)

    20:07 Uhr, 09.08. 2016
  • Anda
    Anda

    "Die Aussicht auf weiterhin billiges Geld treibt die Kurse."

    Wie schön, diese Erklärung. Es gab ja zuletzt kaum Aussicht auf billiges Geld, nein, das Geld in der Eurozone ist ja richtig teuer. Aber gut, dass da irgendein britischer Notenbanksmensch das Geld nun billig machen möchte. Genau darauf hat der Dax monatelang gewartet...

    17:44 Uhr, 09.08. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • bembes
    bembes

    Wie immer .....guter Bericht bzw. Analyse.

    Kommt auch mal wieder eine Bund Future Analyse ??

    Danke

    15:50 Uhr, 09.08. 2016

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