Kommentar
16:45 Uhr, 16.03.2016

US-Inflationsrate schwächt sich ab - BMW gibt keine höheren Renditeziele aus

News-Flash: Munich Re rechnet 2016 mit Gewinnrückgang - Deutsche Börse: Fusion mit LSE auch im Falle eines "Brexit" - Produktion der US-Industrie sinkt im Februar deutlich

  • Presse: Apple will sich künftig stärker auf Google statt auf Amazon ausrichten.
  • Fed belässt Leitzins zwischen 0,25 % und 0,5 %
  • Dürr: Der Lackieranlagenspezialist erhöht seine Dividende um 12,1 Prozent.
  • USA: Inflation geht zurück. Kernrate steigt stärker als angenommen.
  • BMW wird vorsichtiger
  • Siltronic: Kosten für Währungsabsicherungen und Pensionsrückstellungen belasten Ergebnis
  • Gerry Weber verzeichnet in Q1 einen Gewinneinbruch um 90 %
  • Deutsche Börse: Fusion mit LSE wird auch im Falle eines "Brexits" über die Bühne gehen
  • BoJ-Chef Kuroda: Der Einlagensatz könnte theoretisch auf -0,5 % gesenkt werden.
  • Munich Re beschließt Aktienrückkauf im Volumen von bis zu 1 Mrd. Euro
  • Brenntag erhöht Dividende und will 2016 weiter wachsen
  • Bilfinger streicht nach Rekordverlust die Dividende
  • Fraport erwartet 2016 eine "rauere See" und lediglich ein leichtes Wachstum
  • Stratec Biomedical senkt mittelfristige Wachstumsprognose
  • Oracle mit gemischten Zahlen und neuen Aktienrückkäufen

DAX

  • Der DAX ist im frühen Handel am Mittwoch sogleich über die Marke von 10.000 Punkten gesprungen und konnte das Niveau lange halten. Ab Mittag ließ die Dynamik am Aktienmarkt allerdings merklich nach. Gegen 14 Uhr notierte der Leitindex leicht im Minus bei 9.929 Punkten. Doch gegen 16.00 Uhr zogen die deutschen Standardwerte wieder bis auf 10.000 Punkte an. Viele Marktteilnehmer halten sich im Vorfeld der näher rückenden Fed-Entscheidung mit Neuengagements zurück. Äußerungen zahlreicher Fed-Vertreter lassen darauf schließen, dass die Fed heute Abend (19 Uhr MEZ) keine erneute Zinserhöhung vornehmen wird. Das Interesse der Marktteilnehmer hat sich deshalb auf Hinweise zum künftigen geldpolitischen Fahrplan der Fed verlagert.

Geldpolitik/ Konjunktur

  • Die Federal Reserve hat den Leitzins wie erwartet bei 0,25-0,5 % belassen. Laut Janet Yellen spiegelt die Entscheidung den Einfluss der globalen Entwicklungen wieder. Negativzinsen würden derzeit nicht aktiv diskutiert.
  • DoE Ölmarktbericht: Rohöl-Lagerhaltung steigt lediglich um 1,3 Mio Barrel, erwartet wurde ein Anstieg um 3,5 Mio Barrel. Die Benzin-Lagerhaltung fällt um 0,7 Mio Barrel, erwartet wurde ein Rückgang um 2,5 Mio Barrel. Die Destillat-Lagerhaltung entspricht ungefähr den Erwartungen: Sie fällt um 1,1 Mio Barrel, erwartet wurde ein Rückgang um 1,0 Mio Barrel.
  • Die US-Industrie hat im Februar deutlich weniger produziert als im Vormonat. Der Gesamtausstoß ging um 0,5 Prozent zum Januar zurück. Volkswirte hatten einen Rückgang um lediglich 0,1 Prozent erwartet. Der Zuwachs vom Januar wurde von 0,9 auf 0,8 Prozent korrigiert. Die Kapazitätsauslastung der Unternehmen ging merklich von 77,1 auf 76,7 Prozent zurück.
  • In den USA hat sich Inflationsrate im Februar auf 1,0 Prozent verlangsamt. Experten hatten einen Anstieg um 0,9 Prozent erwartet. Im Januar war die Teuerungsrate noch bei 1,4 Prozent angezogen. Die Kernrate, ohne Energie- und Lebensmittelpreise, stieg hingegen von 2,2 auf 2,3 Prozent.
  • In den USA sind die die Baubeginne im Februar im Monatsvergleich überraschend stark um 5,2 Prozent auf annualisiert 1,18 Mio. Einheiten gestiegen. Volkswirte hatten zwar einen Anstieg erwartet, aber nur um 4,6 Prozent. Die Baugenehmigungen, die den Baubeginnen zeitlich vorgelagert sind, gingen hingegen überraschend um 3,1 Prozent zurück.
  • Die Arbeitslosenquote (ILO) in Großbritannien stagnierte im Zeitraum November bis Januar bei 5,1 Prozent, teilte das Statistikamt ONS mit. Damit bleibt die Quote wie erwartet auf dem tiefsten Stand seit 2006.
  • Die deutsche Wirtschaft dürfte dem DIW Berlin zufolge in diesem Jahr trotz des schwächeren weltwirtschaftlichen Umfelds um 1,6 Prozent zulegen. Damit halten die KonjunkturforscherInnen ihre Prognose im Vergleich zum Dezember 2015 nahezu stabil.
  • Das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr um 0,4 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent gesenkt. Für 2017 gehen die Forscher von einen etwas stärkeren Wachstum um 1,6 Prozent aus.
  • Der Gouverneur der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, hat am Mittwoch eine weitere Zinssenkung in Aussicht gestellt. Theoretisch könnte der Leitzins auf minus 0,5 Prozent gesenkt werden, sagte Kuroda am Mittwoch in einer Rede vor dem japanischen Parlament.

Unternehmensnachrichten

  • Amazon.com bricht zum Handelsende ein und fällt ins Minus. Angeblich will Apple verstärkt die Cloud-Services von Google, statt von Amazon nutzen.
  • Der Lackieranlagenspezialist Dürr erhöht seine Dividende. Die Aktionäre sollen für das vergangene Jahr 1,85 Euro je Aktie erhalten, das sind 20 Cent oder 12,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie der MDAX-Konzern mitteilte. Die Gesamtsumme der Ausschüttung steigt damit von 57,1 Millionen auf 64,0 Millionen Euro. Es ist die sechste Dividendenerhöhung der Dürr AG in Folge.
  • Der ehemals zum Spezialchemiekonzern Wacker Chemie gehörende Waferhersteller Siltronic hat im vergangenen Jahr erneut Verluste geschrieben. Nach einem Defizit von 27 Mio. Euro in 2014 lag der Fehlbetrag diesmal bei 20,1 Mio. Euro. In diesem Jahr will der Konzern aber die Gewinnschwelle überschreiten.
  • Der Modekonzern Gerry Weber hat im bis Ende Januar laufenden 1. Quartal des Geschäftsjahres 2015/16 wegen des harten Preiskampfs in der Branche einen Gewinneinbruch um fast 90 Prozent auf 1,2 Mio. Euro erlitten. Der Umsatz im ersten Quartal stieg um 11 Prozent auf 213,7 Mio. Euro
  • Die Deutsche Börse und die LSE kommen bei ihren Fusionsplänen voran. Der DAX-Konzern teilte mit, dass der Vorstand der Deutschen Börse mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine Vereinbarung über einen Zusammenschluss auf Augenhöhe abgeschlossen hat. Deutsche-Börse-Chef Kengeter stellte klar, dass die Fusion mit der LSE auch im Falle eines möglichen Austritts Großbritanniens aus der EU („Brexit“) zu den vereinbarten Bedinungen vollzogen wird.
  • Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat 2015 dank wachsender Passagierzahlen seinen Umsatz um 8,4 Prozent auf 2,58 Mrd. Euro und den Nettogewinn um 18 Prozent auf 297 Mio. Euro steigern können. Die Aktionäre sollen eine stabile Dividende von 1,35 Euro je Aktie erhalten.
  • Der Laborgerätehersteller Stratec legt wegen des schwächelnden China-Geschäfts und diverser Probleme mit der Zulassung einiger Produkte Hand an seine Mittelfrist-Prognose. Von 2014 bis 2017 soll der Umsatz jährlich jetzt um 6 Prozent steigen. Bisher war ein Zuwachs um 8 bis 12 Prozent angepeilt worden.
  • Der Chemikalienhändler Brenntag hat im vergangenen Jahr seinen operativen Gewinn um 11,1 Prozent auf 807,4 Mio. Euro nach oben geschraubt. Bereinigt um positive Währungseffekte hätte der Gewinn allerdings nur um 0,7 Prozent zugelegt. Der Umsatz kletterte um 3,3 Prozent auf 10,35 Mrd. Euro. Brenntag will die Dividende um 11 Prozent auf 1,00 Euro je Aktie anheben.
  • Der Bau- und Industriedienstleister Bilfinger kappt die Dividende für 2015. Gründe seien der Rekordverlust von 500 Mio. Euro im vergangenen Jahr sowie der hohe Mittelabfluss für den laufenden Konzernumbau.
  • Der Rückversicherer Munich Re erweitert sein laufendes Rückkaufprogramm und kündigte an, bis zum Stichtag 26. April 2017 eigene Aktien im Wert von 1 Milliarde Euro zu erwerben. Mit dem bereits laufenden Programm in gleicher Höhe hat der Konzern seit 2006 ca. 9 Mrd. Euro eigene Aktien zurückgekauft. Für 2016 rechnet die Munich Re wegen der Niedrigzinsen mit einem abermaligen Gewinnrückgang auf 2,3 bis 2,8 Mrd. Euro (2015: 3,1 Mrd.).
  • Schwächen im Geschäft mit Softwarelizenzen setzen Oracle weiter zu. Der Umsatz fiel im 3. Quartal um 3,4 Prozent zum Vorjahr auf 9,01 Mrd. Dollar und verfehlte damit die Prognosen der Analysten, die von 9,13 Mrd. Dollar ausgegangen waren. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 64 Cents und übertraf damit die Schätzungen um 2 Cents. Anleger freuten sich über den Ausbau des Aktienrückkaufgrogramms um 10 Mrd. Dollar und griffen nachbörslich zu.
Termine des Tages:
19:00 Uhr - US: Fed-Zinsentscheid
19:00 Uhr - US: Fed-Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote
19:30 Uhr - US: Fed-Pressekonferenz mit Janet Yellen

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    Bei Jandaya Kurzluegen.

    14:00 Uhr, 16.03.2016

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