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07:47 Uhr, 09.04.2025

MORNING BRIEFING - USA/Asien

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Um 00.01 Uhr Ortszeit Washington sind die von den USA angekündigten Zölle gegen fast 100 Länder in Kraft getreten. Viele der betroffenen Länder wollen ihre Handelsbedingungen mit den USA nun neu verhandeln. Die auf einzelne Länder zugeschnittenen Zölle zielen auf Staaten, die die Trump-Administration als schlechte Akteure im Handel betrachtet. Am stärksten betroffen sind südostasiatische Länder: Vietnam, Laos und Kambodscha erhielten Zollerhöhungen von mehr als 45 Prozent. China belegte Trump mit einer Erhöhung um 84 Prozent, womit die Abgaben auf alle chinesischen Einfuhren nunmehr 104 Prozent betragen. Einschließlich der Abgaben auf bestimmte Produkte aus der Zeit vor Trumps zweiter Amtszeit wird der durchschnittliche Zollsatz für China auf rund 125 Prozent geschätzt. Trumps Team hat erklärt, dass Länder in der Lage sein könnten, niedrigere Zölle auszuhandeln, indem sie ihre eigenen Zölle senkten und nichttarifäre Hemmnisse für die Einfuhren von US-Waren abschafften.

Trump sagte am Vorabend, schon "sehr bald" werde er Abgaben auf im Ausland hergestellte pharmazeutische Produkte ankündigen. "Wir werden unsere Pharmazeutika mit Zöllen belegen, und sobald wir das tun, werden sie wieder in unser Land strömen, weil wir der große Markt sind", sagte Trump. "Wenn sie das hören, werden sie China verlassen, sie werden andere Orte verlassen, weil sie das müssen - die meisten ihrer Produkte werden hier verkauft, und sie werden ihre Fabriken überall in unserem Land eröffnen."

Derweil will China in einem Handelskrieg mit den USA bis zum Ende kämpfen, hält aber die Tür für einen Dialog offen. Das ist die Botschaft eines Social-Media-Accounts, der mit dem staatlichen Sender CCTV verbunden ist. Dort hieß es, dass die Verhandlungen mit den USA unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht fortgesetzt werden könnten und dass China weder Druck noch Drohungen möge.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Keine wichtigen Daten angekündigt

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

                            zuletzt  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.889,50  -2,6% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  16.793,00  -2,6% 
S&P/ASX 200 (Sydney)       7.370,20  -1,9% 
Nikkei-225 (Tokio)        31.589,23  -4,3% 
Hang-Seng (Hongk.)        19.744,09  -1,9% 
Schanghai-Comp.            3.154,92  +0,3% 
Kospi (Seoul)              2.287,44  -2,0% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Sehr schwach - Die Erholung ist nach nur einem Tag schon wieder beendet. Auf breiter Front geht es mit den Indizes nach unten. Sie folgen damit der Vorlage der Wall Street. Dort waren die Kurse zunächst gestiegen, dann aber in deutlich negatives Terrain gerutscht, nachdem der Zollstreit zwischen den USA und China eskalierte und chinesische Produkte nun mit insgesamt 104 Prozent nochmals höher belastet werden. Generell traten in er Nacht zu Mittwoch alle von den USA verfügten Zölle gegen praktisch die ganze Welt in Kraft. Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer hatte zuvor am Dienstag gesagt, US-Präsident Trump werde keine Ausnahmen von seinen neuen globalen Zöllen für einzelne Produkte oder Unternehmen machen. Am stärksten geht es in Tokio nach unten, wo am Vortag auch die Gegenbewegung am kräftigsten ausgefallen war. Zusätzlich für Druck sorgt der deutlich gestiegene Yen, wodurch sich die Exporte japanischer Unternehmen weiter verteuern. In Seoul können sich Autoaktien wie Hyunday (+0,2%) dem Abwärtstrend entziehen, nachdem die südkoreanische Regierung dem Autosektor Unterstützung zugesichert hat, um die Folgen der US-Zölle zu mildern.

WALL STREET

INDEX            zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
DJIA           37.645,59        -0,8%    -320,01      -9,9% 
S&P-500         4.982,77        -1,6%     -79,48     -13,7% 
NASDAQ Comp    15.267,91        -2,1%    -335,35     -19,2% 
NASDAQ 100     17.090,40        -2,0%    -340,28     -17,0% 
 
                     Dienstag     Montag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,65 Mrd   2,03 Mrd 
Gewinner               708        582 
Verlierer            2.094      2.244 
Unverändert             37         27 
 

Sehr schwach - Die schon im Vortagesverlauf zu beobachtende Erholung setzte sich zunächst fort, fiel dann aber in sich zusammen und die Kurse gaben kräftig nach. Unmittelbar vor dem Inkrafttreten der verkündeten globalen US-Strafzölle verließ die Anleger der Mut, wobei die Nachrichtenlage rund um das Zollthema Licht wie Schatten bereithielt. Besonders die Eskalation des Zollstreits mit China dämpfte die Stimmung. Nachdem Peking keine Bereitschaft zu Zugeständnissen zeigte, erhöhte US-Präsident Trump die Zölle auf Einfuhren aus China weiter auf nun insgesamt 104 Prozent. Darunter litten besonders Apple (-4,8%), weil das Unternehmen viel in China fertigen lässt. Broadcom stiegen um 1,4 Prozent - gestützt von einem neuen 10 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkauf. Unter den Krankenversicherungen legten CVS Health (+6%), UnitedHealth (+5,6%) und Humana (+10,7%) deutlich zu. Staatliche Zahlungen an ein Programm zur Gesundheitsvorsorge für ältere Patienten sollen ab 2026 deutlicher als zunächst veranschlagt aufgestockt werden. Marvell Technology konnten sich dem Abwärtssog im Technologiesektor nicht entziehen und verloren 1,9 Prozent. Der Halbleiterkonzern veräußert sein Automobilgeschäft Ethernet an die deutsche Infineon - zu einem hohen Preis, wie Analysten meinten. Levi Strauss sackten um 8,9 Prozent ab, trotz überraschend positiver Geschäftszahlen. Nach einem Dekret von Trump zur Unterstützung der Kohleförderung ging es mit den Aktienkursen in dem Sektor auf breiter Basis nach oben.

US-ANLEIHEN

Die Anleihekurse gaben erneut nach, nachdem sie zuvor vor dem Hintergrund des Zollschocks stark zugelegt hatten. Die schwache Nachfrage bei einer Auktion dreijähriger US-Schuldtitel habe den Rückzug der Anleger aus dem Anleihemarkt noch beschleunigt, hieß es. Die US-Zehnjahresrendite stieg um weitere 12 Basispunkte auf 4,28 Prozent.

DEVISEN

             zuletzt       +/- %      00:00  Di, 09:49   % YTD 
EUR/USD       1,1043         0,8     1,0960     1,0946   +5,4% 
EUR/JPY       160,62         0,2     160,36     161,03   -1,0% 
EUR/GBP       0,8605         0,3     0,8581     0,8579   +3,7% 
GBP/USD       1,2833         0,5     1,2767     1,2759   +1,6% 
USD/JPY       145,44        -0,6     146,33     147,11   -6,1% 
USD/KRW     1.484,60        -0,2   1.487,12   1.477,11   +0,8% 
USD/CNY       7,2549        -0,4     7,2843     7,2325   +0,3% 
USD/CNH       7,3854        -0,5     7,4241     7,3506   +0,2% 
USD/HKD       7,7593        -0,1     7,7705     7,7703   +0,0% 
AUD/USD       0,5962         0,2     0,5950     0,6059   -3,2% 
NZD/USD       0,5531         0,0     0,5529     0,5607   -1,2% 
BTC/USD    76.554,20        -0,6  77.004,90  79.337,40  -15,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Perspektive sinkender US-Leitzinsen wegen der befürchteten negativen Kinjunkturfolgen der US-Zölle manifestierte sich in einer fortgesetzten Dollar-Schwäche. Der Dollarindex sank um 0,3 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

             zuletzt  VT-Schluss      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex      57,00       58,22      -2,1%      -1,22   +1,6% 
Brent/ICE      60,36       61,62      -2,0%      -1,26  -14,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Erdölpreise drehten nach einer kurzen Erholungsphase wieder Richtung Süden. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verbilligte sich um rund 4 Prozent. Der Preis für das schwarze Gold ist so niedrig wie zuletzt vor vier Jahren. Die Nachfrageprojektionen mit den trüben Konjunkturaussichten angesichts des globalen Handelskriegs blieben düster, hieß es.

METALLE

             zuletzt      Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold        3.013,40    2.984,10      +1,0%     +29,30  +13,8% 
Silber         27,09       27,27      -0,7%      -0,18   -1,0% 
Platin        836,73      844,09      -0,9%      -7,36   -3,9% 
Kupfer        4,1195       4,144      -0,6%      -0,02   +1,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Gold, in Krisenzeiten oft als sicherer Hafen gesucht, schaffte nach dem jüngsten deutliochen Rücksetzer nur vorübergehend wieder den Sprung über die Schwelle von 3.000 Dollar, nur um rasch wieder zurückzufallen. Die Feinunze zeigte sich zuletzt 0,1 Prozent höher bei 2.988 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR +++++

INDIEN - Geldpolitik

Die indische Zentralbank hat den Leitzins zum zweiten Mal in Folge gesenkt und weitere geldpolitische Unterstützung signalisiert, weil die US-Handelszölle die Sorge vor einer Verlangsamung des globalen Wachstums schüren. Der Geldpolitische Ausschuss beschloss einstimmig, den Leitzins um 25 Basispunkte auf 6,00 Prozent zu senken. Dieser Schritt war allgemein erwartet worden.

NEUSEELAND - Geldpolitik

Die neuseeländische Notenbank hat ihren Leitzins gesenkt, und ist damit eine der ersten Zentralbanken, die auf die wirtschaftlichen Bedrohungen durch den eskalierenden Zollstreit reagiert. Sie senkte die sogenannte Cash Rate um 25 Basispunkte auf 3,50 Prozent, und ließ die Tür für weitere Zinssenkungen offen, "wenn das Ausmaß und die Auswirkungen der Zollpolitik deutlicher werden."

SÜDKOREA - Wirtschaftspolitik

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

April 09, 2025 01:47 ET (05:47 GMT)

Die südkoreanische Regierung hat Soforthilfen für den Automobilsektor des Landes verkündigt. Sie sollen helfen, die Auswirkungen der von US-Präsident Trump verhängten Zölle zu mildern. Das Handelsministerium stellte ein milliardenschweres Hilfspaket vor, das finanzielle Unterstützung, Steuererleichterungen und Subventionen für Automobilhersteller vorsieht. Unterdessen verhandeln die Regierungen der USA und Südkoreas weiter über die Zölle.

USA - Geldpolitik

Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, hat mit Blick auf die Erwartung zollbedingter Zinssenkungen zur Vorsicht gemahnt. Die US-Notenbank sei in einer starken Ausgangsposition, um sich ruhig zu verhalten und nicht übereilt auf die wirtschaftliche Unsicherheit in Zusammenhang mit der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zu reagieren. Daly betonte, dass die Fed noch genügend Spielraum habe, um weitere Daten abzuwarten, bevor sie den nächsten Schritt macht.

USA - Wirtschaftspolitik

US-Präsident Trump hat Dekrete zur Modernisierung der US-Kohleindustrie und zum verstärkten Einsatz von Kohle für die Stromerzeugung unterzeichnet. Er wies Energieminister Chris Wright an, Milliarden von Dollar an Bundesmitteln für Investitionen in die nächste Generation von Kohletechnologien zu verwenden, die eine umweltfreundliche Nutzung des Brennstoffs ermöglichen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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