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07:33 Uhr, 11.04.2024

MORNING BRIEFING - USA/Asien

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DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Inflation in China hat sich stark abgekühlt, was erneut Sorgen über eine Deflation aufkommen lässt. Die Verbraucherpreise stiegen im März im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,1 Prozent, verglichen mit einem Anstieg von 0,7 Prozent im Februar, wie das Nationale Statistikamt mitteilte. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,4 Prozent prognostiziert. Dieser schwächer als erwartet ausgefallene Wert verdeutlicht die andauernde Belastung der chinesischen Wirtschaft durch die lang andauernde Immobilienkrise und zurückhaltende Verbraucher. Dong Lijuan, leitender Statistiker des Statistikamtes, führte den Rückgang der Verbraucherpreise auf die saisonbedingt rückläufige Verbrauchernachfrage nach dem Neujahrsfest zurück. Das Angebot sei ausreichend, sagte er. Die Lebensmittelpreise fielen im März um 2,7 Prozent und damit noch stärker als im Februar mit minus 0,9 Prozent. Die Preise für Nicht-Nahrungsmittel legten im März um 0,7 Prozent zu, verglichen mit einem Anstieg von 1,1 Prozent im Februar. Der Kern-Verbraucherpreisindex, der die schwankungsanfälligen Lebensmittel- und Energiepreise außen vor lässt, stieg im März um 0,6 Prozent und verlangsamte sich damit gegenüber dem Anstieg von 1,2 Prozent im Februar. Auf Monatsbasis ging der Verbraucherpreisindex im März um 1,0 Prozent zurück, nachdem er im Februar noch um 1,0 Prozent gestiegen war. Der Erzeugerpreisindex sank im März um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, verglichen mit einem Rückgang von 2,7 Prozent im Februar, und entsprach damit exakt den Erwartungen der befragten Volkswirte.

*++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 217.000 
          zuvor:    221.000 
 
    14:30 Erzeugerpreise März 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,6% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      5.208,50  +0,0% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  18.209,75  +0,1% 
Nikkei-225                39.423,96  -0,4% 
Hang-Seng-Index           17.064,96  -0,4% 
Kospi                      2.711,76  +0,2% 
Shanghai-Composite         3.045,53  +0,6% 
S&P/ASX 200                7.819,00  -0,4% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Nach überraschend hohen Inflationsdaten aus den USA zeigen sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Donnerstag mehrheitlich mit Abgaben. In der Folge werden Zinssenkungshoffnungen an den Märkten verstärkt ausgepreist. Mit den Daten ist eine Zinssenkung der US-Notenbank im Juni erneut unwahrscheinlicher geworden, da sich die Inflation in den USA als hartnäckiger erweist als angenommen. In China sind die Inflationsdaten dagegen schwächer als erwartet ausgefallen. Die Verbraucherpreise für den März stiegen gegenüber dem Vorjahr lediglich um 0,1 Prozent, während Ökonomen mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet hatten. Die niedrige Inflation gibt der People's Bank of China (PBoC) zwar Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik, aber ihre Priorität auf die Stabilität des Yuan könnte die Aussicht für Zinssenkungen auf kurze Sicht einschränken, heißt es von der ING. Die Daten sorgten beim Schanghai-Composite zwischenzeitlich für Abgaben, der Index kann sich im Verlauf aber erholen und gewinnt nun 0,6 Prozent. Dagegen fällt der Hang-Seng-Index um 0,4 Prozent. Sehr volatil zeigt sich der Kospi in Seoul mit dem Ausgang der Parlamentswahl in Südkorea. Nach anfänglichen deutlichen Verlusten liegt der Index nun 0,2 Prozent im Plus. Die sozialliberale Opposition hat bei der Wahl einen deutlichen Sieg errungen und verfügt nun über eine Mehrheit im Parlament. Dagegen hat die konservative People's Power Party (PPP) des amtierenden Staatschefs Yoon Suk Yeol eine herbe Niederlage erlitten. Durch den Erfolg der Opposition droht dem Staatschef nun, während seiner verbleibenden drei Jahre im Amt innenpolitisch weitgehend handlungsunfähig zu werden. Am Vortag hatte die Börse in Seoul wegen der Parlamentswahl geschlossen.

WALL STREET

INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                38.461,51        -1,1%       -422,16          +2,1% 
S&P-500              5.160,64        -0,9%        -49,27          +8,2% 
Nasdaq-Comp.        16.170,36        -0,8%       -136,28          +7,7% 
Nasdaq-100          18.011,66        -0,9%       -158,25          +7,1% 
 
                     Mittwoch  Dienstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 919 Mio   800 Mio 
Gewinner               414     1.615 
Verlierer            2.433     1.177 
Unverändert             47       103 
 

Schwach - Höher als gedacht ausgefallene Inflationsdaten lösten massive Verkäufe aus, weil Zinssenkungshoffnungen ausgepreist wurden und die Marktzinsen entsprechend deutlich anzogen. Gestiegene Erdölpreise heizten die Inflationssorgen zusätzlich an. Am Markt verstärkte dies die Sorge, dass die US-Notenbank die Zinswende weiter nach hinten verschieben und diese womöglich auch geringer als erhofft ausfallen wird. Selbst Zinserhöhungen wollten einige Börsianer nicht mehr gänzlich ausschließen. Zwar schien das am Abend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der Fed angesichts der aktuellen Inflationsdaten überholt, doch selbst bei der Sitzung der Fed Mitte März hatten sich Teilnehmer bereits bereit erklärt, die Zinssätze länger als erwartet auf dem aktuellen Niveau zu halten. Meta Platforms hatte einen neuen Chip für Arbeitsprozesse mit künstlicher Intelligenz vorgestellt. Der Kurs legte gegen den schwachen Markt um 0,6 Prozent zu. Der taiwanische Halbleiterhersteller TSMC vermeldete einen überraschend starken Umsatzzuwachs. Im Gefolge stiegen Nvidia um 2 Prozent. AMD (-2,2%) und Intel (-2,9%) gaben dagegen stark nach. Delta Air Lines profitierten nur kurz von starken Geschäftszahlen. Doch mit gestiegenen Ölpreisen und der Furcht vor einer Eskalation in Nahost drehte der Kurs um 2,3 Prozent nach unten ab. Auch United Airlines (-2,5%) und American Airlines (-3,9) gingen mit den belastenden Faktoren auf Talfahrt.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,97        +22,4          4,74           54,9 
5 Jahre                  4,61        +22,9          4,38           60,5 
7 Jahre                  4,59        +21,7          4,37           61,6 
10 Jahre                 4,55        +18,3          4,36           66,8 
30 Jahre                 4,63        +12,9          4,50           65,8 
 

Abgestürzte Notierungen trieben die Renditen mit den schwindenden Zinssenkungsspekulationen signifikant nach oben.

DEVISEN

DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Mi, 9:23 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0746        +0,0%     1,0743        1,0853   -2,7% 
EUR/JPY           164,33        -0,0%     164,36        164,76   +5,6% 
EUR/GBP           0,8563        -0,0%     0,8567        0,8559   -1,3% 
GBP/USD           1,2548        +0,1%     1,2538        1,2679   -1,4% 
USD/JPY           152,93        -0,0%     152,99        151,81   +8,5% 
USD/KRW         1.363,72        -0,1%   1.365,23      1.347,79   +5,1% 
USD/CNY           7,0965        -0,1%     7,1055        7,1658   -0,1% 
USD/CNH           7,2532        -0,1%     7,2611        7,2407   +2,0% 
USD/HKD           7,8368        +0,0%     7,8350        7,8325   +0,4% 
AUD/USD           0,6524        +0,2%     0,6514        0,6624   -4,2% 
NZD/USD           0,5988        +0,2%     0,5975        0,6068   -5,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        70.604,93        +0,8%  70.022,71     69.410,71  +62,1% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar profitierte von den signifikant gestiegenen Marktzinsen, der Dollarindex stieg um 1,0 Prozent. Der Euro gab im Gegenzug über einen US-Cent nach.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          86,34        86,21      +0,2%         +0,13  +18,9% 
Brent/ICE          90,62        90,48      +0,2%         +0,14  +18,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise legten um bis zu 1,3 Prozent zu. Gestützt wurden die Preise von Berichten, wonach die USA und ihre Verbündeten mit einem unmittelbar bevorstehenden Angriff des Irans und seiner Unterstützer auf Israel rechneten. Eine direkte Konfrontation zwischen dem Iran und Israel wäre eine gefährliche Eskalation des Gazakrieges mit unabsehbaren Folgen für die Ölversorgung. Zudem schwanden auch Hoffnungen auf einen Waffenstillstand im Gazakrieg.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.344,27     2.334,15      +0,4%        +10,12  +13,7% 
Silber (Spot)      28,06        27,95      +0,4%         +0,11  +18,0% 
Platin (Spot)     971,22       964,50      +0,7%         +6,72   -2,1% 
Kupfer-Future       4,29         4,28      +0,3%         +0,01   +9,9% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab mit gestiegenen Marktzinsen und der Dollar-Rally um 0,9 Prozent nach. Nach dem jüngsten Höhenflug sei das gelbe Edelmetall anfällig für Gewinnmitnahmen, hieß es.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

FED-PROTOKOLL

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

April 11, 2024 01:33 ET (05:33 GMT)

Bei der Sitzung der Federal Reserve am 19 und 20. März erklärten sich Vertreter der US-Notenbank bereit, die Zinssätze länger als erwartet auf dem aktuellen Niveau zu halten, sollte sich der jüngste Inflationsrückgang verlangsamen. Wie aus dem Sitzungsprotokoll hervorgeht, sind die Notenbanker der Ansicht, dass ihr Zinssatz weiterhin gut positioniert sei, um auf die sich verändernden wirtschaftlichen Bedingungen zu reagieren. Allerdings waren sie geteilter Meinung darüber, wie die hohen Inflationsdaten im Januar und Februar zu bewerten seien.

USA / JAPAN

US-Präsident Biden und der japanische Premierminister Fumio Kishida wollen ihre Sicherheitsbeziehungen im Pazifik als Gegengewicht zu China zu stärken. Bei einem Empfang Kishida im Weißen Haus skizzierten sie Pläne zur Verbesserung der militärischen Zusammenarbeit zwischen den USA und Japan. Damit reagieren sie zum einen auf Nordkoreas Atomprogramm und zum anderen auf Versuche Chinas, den eigenen Einfluss auf die Pazifikregion auszuweiten.

WTO

Die Welthandelsorganisation WTO rechnet mit einer Erholung des Welthandels in diesem und im nächsten Jahr, da die abkühlende Inflation den Druck auf die Haushaltsbudgets mildert. Die Erholung könnte aber durch wachsendes Misstrauen und neue Schranken zwischen einigen großen Volkswirtschaften gebremst werden.

META PLATFORMS

hat einen neuen Chip für Arbeitsprozesse mit künstlicher Intelligenz (KI) vorgestellt, der insbesondere die Werbemodelle des Unternehmens für Rankings und Empfehlungen unterstützen soll. Der Chip ist die zweite Generation eines Chips namens MTIA, ein Akronym für "Meta Training and Inference Accelerator". Der erste MTIA-Chip kam 2023 auf den Markt.

VERTEX PHARMACEUTICALS

Das US-Biotechnologieunternehmen will Alpine Immune Sciences für 4,9 Milliarden US-Dollar in bar übernehmen und damit sein Portfolio im Bereich der Nierenkrankheiten stärken.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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