MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
===
+++++ TAGESTHEMA I +++++
Der Sportartikelhersteller Adidas hat seine Jahresprognose nach besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen im zweiten Quartal angehoben. Demnach plant der Konzern für das laufende Jahr nun mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich. Bislang hatte Adidas für dieses Jahr einen Anstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Das Betriebsergebnis soll im Gesamtjahr 2024 nun rund 1,0 Milliarde Euro erreichen. Bisher war Adidas von rund 700 Millionen Euro ausgegangen. Im Dreimonatszeitraum April bis Juni legte der Umsatz auf 5,822 Milliarden von 5,343 Milliarden Euro vor Jahresfrist zu. In Euro entsprach dies einem Anstieg um 9 Prozent. Währungsbereinigt betrug das Wachstum 11 Prozent.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Daimler Truck hat aufgrund der weiterhin schwachen Marktentwicklung in China den At-equity-Buchwert des chinesischen Joint Ventures BFDA (Beijing Foton Daimler Automotive) vollständig wertberichtigt. Dies resultiere in einer nicht zahlungswirksamen Ergebnisbelastung von 120 Millionen Euro, die das bereinigte EBIT des Segments Trucks Asia sowie des Industriegeschäfts beeinträchtige, teilte der Konzern mit. Ohne diesen Einmaleffekt würde die bereinigte Umsatzrendite des Industriegeschäfts 10,2 Prozent betragen. Wie Daimler Truck weiter mitteilte, ergab sich im Industriegeschäft im abgelaufenen Quartal nach vorläufigen Berechnungen ein bereinigtes EBIT von 1,156 (Konsens: 1,205) Milliarden Euro bei einer bereinigten Umsatzrendite von 9,3 (Konsens: 9,6) Prozent. Das EBIT der Daimler Truck Group erreichte 1,076 Milliarden Euro. Bereinigt waren es 1,168 Milliarden. Die Konsens-Schätzungen hatten hier auf 1,253 bzw. 1,259 Milliarden Euro gelautet. Der Ausblick für das Gesamtjahr werde aktuell überprüft. Der Konzern übertraf nach eigenen Angaben im abgelaufenen Quartal in den Segmenten Trucks North America und Daimler Buses die Markterwartungen, verfehlte sie jedoch in den Segmenten Mercedes-Benz und Financial Services.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 NL/ASML Holding NV, Ergebnis 2Q
07:10 DE/Hypoport SE, Operative Kennzahlen 2Q
11:00 LU/Adler Group SA, außerordentliche HV
12:25 US/Johnson & Johnson, Ergebnis 2Q
22:05 US/United Airlines Holdings Inc, Ergebnis 2Q
22:10 US/Alcoa Inc, Ergebnis 2Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Daimler Truck Holding AG, Ergebnis 2Q
- DE/Hellofresh SE, Indikationen 2Q
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Unternehmen Dividende Pernod Ricard 2,35 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- GB 08:00 Erzeugerpreise Juni Output-Basis 08:00 Verbraucherpreise Juni PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+1,9% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vm/+2,0% gg Vj Kern PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+3,4% gg Vj zuvor: +0,5% gg Vm/+3,5% gg Vj - EU 11:00 Verbraucherpreise Juni Eurozone PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,5% gg Vj Vorabschätzung: +0,2% gg Vm/+2,5% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+2,6% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+2,9% gg Vj Vorabschätzung: +0,3% gg Vm/+2,9% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+2,9% gg Vj - US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Juni Baubeginne PROGNOSE: +1,8% gg Vm zuvor: -5,5% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +1,0% gg Vm zuvor: -3,8% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Juni Industrieproduktion PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,9% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 78,5% zuvor: 78,7% 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Beige Book
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 18.677,00 -0,2% E-Mini-Future S&P-500 5.706,00 -0,2% E-Mini-Future Nsdq-100 20.515,75 -0,4% Nikkei-225 41.148,28 -0,3% Schanghai-Composite 2.959,18 -0,6% Hang-Seng-Index 17.726,05 -0,0% +/- Ticks Bund -Future 132,48 -4 Dienstag: INDEX Schluss +/- DAX 18.518,03 -0,4% DAX-Future 18.722,00 +0,1% XDAX 18.581,70 +0,1% MDAX 25.576,74 -0,4% TecDAX 3.375,31 -0,3% EuroStoxx50 4.947,83 -0,7% Stoxx50 4.506,26 -0,5% Dow-Jones 40.954,48 +1,8% S&P-500-Index 5.667,20 +0,6% Nasdaq-Comp. 18.509,34 +0,2% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 132,52 +65
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einem gut behaupteten Start an den europäischen Börsen rechnen Marktteilnehmer am Mittwoch. Damit profitiert der DAX einmal mehr von den Rekordvorlagen an Wall Street, ohne dass er der Dynamik der US-Börsen folgen kann. "Die Stimmung bleibt positiv, aber von einem zunehmenden Momentum ist nichts zu sehen", so ein Marktteilnehmer. Während die Zinssenkungsfantasie und der jüngste Renditerückgang die Stimmung stützen, führen die zuletzt wieder schwächeren Konjunkturdaten zu einer Underperformance zyklischer Aktien aus dem rohstoffnahen Sektor der Basic Resources, aber auch bei ausgewählten Chemie- und Autotiteln. "Offensichtlich ist es für diese noch zu früh", sagt der Marktteilnehmer mit Blick auf die Konjunkturzyklik. Daneben steht die Berichtssaison im Blick.
Rückblick: Unter Druck standen vor allem konjunkturabhängige Aktien. Die mauen ZEW-Konjunkturerwartungen hellten das Sentiment nicht auf, auch wenn die Lage nicht ganz so schlecht wie befürchtet beurteilt wurde. Deutlichere Verluste verhinderte der fallende Ölpreis, der die Renditen drückte und die Zinssenkungsspekulation stützte. Davon profitierte der Goldpreis, der auf Allzeithoch kletterte. Hugo Boss brachen um 7,5 Prozent ein. Bei den Versicherern sackten Scor mit einer Gewinnwarnung um 25 Prozent ab. Der Index der Versicherer verlor 0,9 Prozent. Besser als befürchtet nach Gewinnwarnungen von Burberry und Swatch sind die Geschäftszahlen von Richemont (+0,9%) ausgefallen. Auf Branchenebene standen die konjunkturabhängigen Aktien aus dem Roh- und Grundstoffsektor unter Druck (-1,7%). Auf die gesenkten Förderprognosen reagierten Rio Tinto mit Verlusten von 2,3 Prozent. Auch Glencore standen mit einem Minus von 2,7 Prozent stärker unter Druck.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas leichter - Nach einer Gewinnwarnung fielen Hugo Boss um 7,5 Prozent. Zwar überraschte die Prognosesenkung an sich nicht, aber das Ausmaß. Im Sog fielen Puma um 2,2 und Adidas um 1,2 Prozent. Im Schlepptau von Scor sanken Munich Re und Hannover Rück um jeweils etwa 2 Prozent. Fresenius reagierten mit einem Plus von 2,6 Prozent auf eine Kaufempfehlung. Porsche AG fielen um 4,7 Prozent. Das Minus könnte im Zusammenhang mit der Sorge vor neuen Zöllen in den USA nach einem möglichen Wahlsieg von Donald Trump stehen, hieß es. Im Rohstoffsektor verloren Aurubis 2,2 Prozent, Thyssenkrupp markierten mit einem Minus von 1,8 Prozent neue Jahrestiefs. Salzgitter sanken um 4 Prozent ein, zusätzlich belastet durch eine Zielsenkung durch JPM. Eckert & Ziegler zogen 11,6 Prozent auf Jahreshoch an. Das Unternehmen hatte die Prognose erhöht.
XETRA-NACHBÖRSE
Neue Rekordstände an der Wall Street haben am Dienstag den Kursen im nachbörslichen Handel etwas Auftrieb gegeben. Adidas stiegen um 4,4 Prozent, nachdem der Sportartikelhersteller bei der Vorlage vorläufiger Eckdaten zum zweiten Quartal seine Jahresprognose erhöht hatte. Daimler Truck fielen nach Veröffentlichung vorläufiger Zahlen zum zweiten Quartal um 3,8 Prozent. Der Nutzfahrzeughersteller nimmt Wertberichtigungen auf sein China-Geschäft vor und überprüft den Ausblick auf das laufende Jahr.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Kursgewinne in Unitedhealth, Caterpillar und Boeing trieben den Dow-Jones-Index auf seinen bisher höchsten Stand. Auch der S&P-500 schaffte ein neues Rekordhoch, das aber nur knapp über dem vorigen lag. Die Nasdaq-Indizes wurden gebremst von Kursverlusten des Schwergewichts Nvidia. Stärker noch als die Large Caps stiegen Nebenwerte: Der Small-Cap-Index Russel 2000 legte um 3,6 Prozent zu und gewann den fünften Handelstag in Folge mehr als 1 Prozent. Gestützt wurde der Markt von der Hoffnung auf eine weiche Landung der US-Wirtschaft. Denn die Umsätze der US-Einzelhändler haben sich im Juni entgegen der Erwartung eines Rückgangs stabil entwickelt. Die Importpreise stagnierten ebenfalls, auch hier war ein Rückgang erwartet worden. Beide Datenreihen bremsten die Zinssenkungsdebatte etwas. Doch schien der Markt übergeordnet weiter auf eine Zinssenkung im September zu setzen, die er mit nahezu 100 Prozent einpreist. Unter den Einzelwerten standen Bank of America und Morgan Stanley im Blick, die Schwergewichte der Finanzbranche haben ihre Zweitquartalszahlen vorgelegt. Bank of America (+5,3%) hat im zweiten Quartal besser abgeschnitten als befürchtet. Morgan Stanley (+0,9%) verdiente deutlich mehr als erwartet. Microsoft (-1%) ist wegen eines Deals mit dem KI-Startup Inflection AI nun auch in Großbritannien ins Visier der Wettbewerbsbehörden geraten. Unitedhealth (+6,5%) ist im zweiten Quartal etwas stärker gewachsen als
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 17, 2024 01:33 ET (05:33 GMT)
erwartet. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr bekräftigte der US-Konzern, wenn auch nur auf bereinigter Ebene. Nach dem Höhenflug des Vortages im Zuge des Attentats auf Präsidentschaftskandidat Donald Trump stürzten Trump Media & Technology Group um 9,2 Prozent ab.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,42 -3,6 4,46 0,3 5 Jahre 4,08 -5,1 4,13 8,3 7 Jahre 4,10 -6,5 4,17 13,3 10 Jahre 4,16 -7,0 4,23 28,2 30 Jahre 4,38 -8,5 4,46 40,6
Am Rentenmarkt fielen die Renditen schon wieder nach der Zwischenerholung des Vortages. Die besseren Konjunkturdaten änderten auch hier nichts an den Zinssenkungserwartungen der Anleger.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:18 Uhr % YTD EUR/USD 1,0904 +0,0% 1,0900 1,0881 -1,3% EUR/JPY 172,48 -0,1% 172,58 172,56 +10,8% EUR/CHF 0,9746 +0,0% 0,9745 0,9746 +5,0% EUR/GBP 0,8408 +0,1% 0,8402 0,8400 -3,1% USD/JPY 158,18 -0,1% 158,34 158,60 +12,3% GBP/USD 1,2969 -0,0% 1,2973 1,2954 +1,9% USD/CNH 7,2860 -0,0% 7,2887 7,2910 +2,3% Bitcoin BTC/USD 65.974,42 +2,2% 64.570,54 64.244,31 +51,5% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar zog nach den etwas besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten geringfügig an. Der Dollar-Index stieg um 0,1 Prozent.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 80,66 80,76 -0,1% -0,10 +11,6% Brent/ICE 83,61 83,73 -0,1% -0,12 +10,2% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Mit der Konjunkturschwäche in China gerieten die Erdölpreise unter Druck. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 1,4 Prozent auf 80,76 Euro. Die jüngst schwachen Daten aus der Volksrepublik würden untermauert durch ebenso schwache Importdaten bei Erdöl, hieß es im Handel.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.468,91 2.468,85 +0,0% +0,06 +19,7% Silber (Spot) 31,07 31,28 -0,6% -0,20 +30,7% Platin (Spot) 1.003,48 1.002,00 +0,1% +1,48 +1,2% Kupfer-Future 4,44 4,44 +0,0% +0,00 +12,8% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis reagierte auf den Zinsdämpfer nur kurz mit einer Delle und markierte dann ein Rekordhoch. Die kurzfristig steigende Erwartung, dass die US-Notenbank die Zinsen im September senken werde, stütze das Edelmetall, sagt Marktanalystin Rania Gule von XS. Fallende Zinsen machen das zinslose Gold am Finanzmarkt attraktiver. Die Feinunze verteuerte sich um 1,7 Prozent.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
ALLIANZ
stärkt die Präsenz in Asien mit einer milliardenschweren Übernahme. Wie der Versicherungskonzern mitteilte, übernimmt er die Mehrheit der Anteile an der Income Insurance in Singapur. Der Gesamttransaktionswert belaufe sich auf umgerechnet 1,5 Milliarden Euro für 51 Prozent der Aktien von Income Insurance.
MISTER SPEX
Dirk Graber, CEO und Gründer des Online-Optikers, tritt zum Monatsende zurück. Graber habe nach sechzehnjähriger Tätigkeit den Aufsichtsrat gebeten, ihn von seinen Aufgaben als CEO zu entbinden.
BHP
hat in seinem abgelaufenen Geschäftsjahr zwar dank neuer Minen in Australien mehr Eisenerz und Kupfer produziert, aber wegen der unerwartet starken Regenfälle weniger Stahlkohle abgebaut. Der Konzern prognostizierte für das kommende Jahr eine gleichbleibende Eisenerzproduktion, eine höhere Kupferproduktion und eine niedrigere Kohleförderung.
TELEKOM AUSTRIA
hat den Umsatz im zweiten Quartal 2024 infolge höherer Erlöse aus ihrem Dienstleistungsgeschäft leicht gesteigert. Demnach legte der Gesamtumsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 1,3 Prozent auf 1,32 Milliarden Euro zu. Das EBITDA stieg um 3,8 Prozent auf 504 Millionen Euro. Operativ, also ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten, Währungseffekten und Restrukturierungsmaßnahmen, betrug der Anstieg 8,3 Prozent. Aufgrund höherer Abschreibungen verdiente der Konzern unterm Strich mit 146 Millionen Euro 11,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Den Ausblick für das Gesamtjahr hat unverändert Bestand.
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/cln/ros
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.