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07:35 Uhr, 12.07.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Tages des Meeres geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Chinas Exporte sind im Juni stärker als erwartet gestiegen, während die Importe unerwartet zurückgingen - ein weiteres Zeichen für die schwache Binnennachfrage. Die Ausfuhren stiegen um 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, während sie im Mai um 7,6 Prozent zugenommen hatten. Das übertraf die von Ökonomen erwartete Zunahme von 7,8 Prozent. Sie gehen davon aus, dass Chinas Exporte noch eine Weile stark bleiben werden, da sich Käufer und Verkäufer beeilen, ihre Lieferungen zu beschleunigen, bevor westliche Regierungen weitere Strafmaßnahmen gegen chinesische Waren verhängen. Die Importe fielen um 2,3 Prozent, während Ökonomen mit einem Anstieg um 3,2 Prozent gerechnet hatten. Im Mai hatten sie noch um 1,8 Prozent zugenommen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 SE/Ericsson - Telefon AB LM Ericsson, Ergebnis 2Q

12:45 US/JP Morgan Chase & Co, Ergebnis 2Q

12:45 US/Wells Fargo & Co, Ergebnis 2Q

14:00 US/Citigroup Inc, Ergebnis 2Q

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Unternehmen                      Dividende 
Fielmann                         1,00 EUR 
WCM Beteiligungs und Grundbesitz 0,11 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    14:30 Erzeugerpreise Juni 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:    -0,2% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:     0,0% gg Vm 
 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) Juli 
          PROGNOSE: 68,5 
          zuvor:    68,2 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                             Stand    +/- 
DAX-Future               18.698,00  +0,3% 
E-Mini-Future S&P-500     5.640,50  +0,0% 
E-Mini-Future Nsdq-100   20.417,25  -0,1% 
Nikkei-225               41.254,95  -2,3% 
Schanghai-Composite       2.966,14  -0,1% 
Hang-Seng-Index          18.211,61  +2,1% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                131,73     -2 
 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.534,56      +0,7% 
DAX-Future     18.660,00      +0,3% 
XDAX           18.507,98      +0,3% 
MDAX           25.748,19      +0,5% 
TecDAX          3.394,81      +0,9% 
EuroStoxx50     4.976,13      +0,3% 
Stoxx50         4.528,97      +0,3% 
Dow-Jones      39.753,75      +0,1% 
S&P-500-Index   5.584,54      -0,9% 
Nasdaq-Comp.   18.283,41      -2,0% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       131,75        +40 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer behaupteten Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer am Freitag. Gestützt wird die Stimmung von den Zinssenkungshoffnungen, am Vortag befeuert von günstigen US-Inflationsdaten, sowie von der Absage des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an eine Regierungsbildung durch das linke Lager. In den Blick gerät nun die Berichtssaison mit den Zahlen von JP Morgan, Wells Fargo, der Citigroup, und der Bank of New York Mellon im Tagesverlauf. Daneben stehen am Nachmittag die US-Erzeugerpreise zur Veröffentlichung an sowie der Michigan-Index für das Verbrauchervertrauen.

Rückblick: Etwas fester - Niedriger als erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten sorgten für Zinssenkungsfantasie und damit steigende Aktienkurse. Die Renditen fielen deutlich, der Dollar schwächelte auf breiter Front und der Goldpreis kehrte wieder über die Marke von 2.400 Dollar je Feinunze zurück. Größter Gewinner auf Branchenebene war der Stoxx-Subindex der Immobilientitel mit einem Plus von 1,9 Prozent vor dem Index der Versorger (+1,8). Beide gelten als besonders zinsreagibel. Der Stoxx-Bankenindex schloss 0,5 Prozent im Plus, vor allem wegen der Stärke der skandinavischen Banken nach starken Geschäftszahlen von DNB (+6%). In Zürich sackten Docmorris nach einem Zwischenbericht um fast 17 Prozent ab. Laut Analysten verfehlten die berichteten Zahlen die Erwartungen, allerdings nur knapp. Im Sog gaben Redcare um 5,5 Prozent nach. Die Kurse des Medienhauses Wolters-Kluwer (-3%) und des Werberiesen Publicis (-0,9%) litten unter dem Entzug von Kaufempfehlungen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Freundlich - Im DAX stiegen die als zinsempfindlich geltenden RWE um 3 und Eon um 1,8 Prozent, Vonovia gewannen knapp 3 Prozent. Auf der anderen Seite fielen Deutsche Bank um 0,7 Prozent und Commerzbank um 0,4 Prozent - belastet von der Aussicht auf sinkende Zinsen. Bayer stiegen um 2 Prozent, nachdem die US-Tochter für ein Parkinson-Medikament eine beschleunigte Zulassungsüberprüfung erhalten hatte. Fielmann legten nach Geschäftszahlen um 6 Prozent zu. Das Unternehmen steigerte den Umsatz deutlich - auch die operative Marge stieg. Fraport fielen um 1,1 Prozent. Im Juni lagen die Passagierzahlen in Frankfurt immer noch unter dem Juni aus dem Vor-Corona-Jahr 2019. Südzucker meldete deutlich rückläufige operative Ergebnisse, der Kurs verlor 4 Prozent. Bei Prosiebensat1 (+6,3%) trieb eine Hochstufung durch JP Morgan. Evotec fielen dagegen nach einer Abstufung durch die Deutsche Bank um 1,8 Prozent. Süss kletterten um 5,5 Prozent auf ein Allzeithoch nach einem erhöhten Kursziel durch die Dt. Bank.

XETRA-NACHBÖRSE

Steil abwärts ging es mit Cliq Digital, nachdem die Jahresprognose erneut gesenkt wurde. Die Aktie wurde bei Lang & Schwarz rund 30 Prozent tiefer getaxt.

USA - AKTIEN

Schwach - Wieder markierten S&P-500 und Nasdaq-Composite Allzeithochs, drehten dann aber sehr deutlich ins Minus. Der Dow behauptete ein kleines Plus. Im Handel wurde über Gewinnmitnahmen spekuliert, unter denen insbesondere Technologietitel litten - allen voran die sogenannten Magnificent Seven. Die durch günstig ausgefallene Inflationsdaten befeuerte Zinnsenkungsfantasie dürfte mit dem jüngsten Anstieg auf Rekordniveaus zudem bereits eingepreist gewesen sein. Zu hören war außerdem von einer Umschichtung aus Technologiewerten in defensive Sektoren wie die zinsempfindlichen Immobilien und Versorgeraktien. Letztere dürften bei sinkenden Zinsen besser abschneiden. Der Versorgerindex im S&P-500 stieg um 1,8 Prozent, der Technologie-Subindex verlor 1,9 Prozent, der Halbleiter-Subindex sogar 4,4 Prozent. Nvidia sackten um 5,6, Intel um 3,9), Applied Materials um 5,4 und Micron Technology um 4,5 Prozent ab. Tesla büßten nach einer Gewinnserie zuvor 8,5 Prozent ein. Hier belastet auch, dass das Unternehmen, die für den 8. August angesetzte Vorstellung des Robotaxis auf Oktober veschoben hatte, wie Bloomberg berichtete. Die Aktie hatte an den vergangenen zwölf Handelstagen ein Plus von fast 45 Prozent verzeichnet.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,51        -11,8        4,63        9,1 
5 Jahre                  4,14        -10,6        4,24       13,6 
7 Jahre                  4,15         -9,3        4,24       18,0 
10 Jahre                 4,20         -8,3        4,29       32,3 
30 Jahre                 4,41         -7,5        4,49       44,2 
 

Die Renditen fielen stark zurück, weil die Inflationsdaten für Juni niedriger als erwartet ausgefallen waren, was die Fantasie auf bald sinkende Leitzinsen befeuerte. "Der veröffentlichte Rückgang der US-Inflationsrate im Juni (...) ist zusammen mit der Abschwächung am Arbeitsmarkt gut genug, um die Fed im September zu einer Zinssenkung zu bewegen. Damit würde sie sich in den globalen Zinssenkungszyklus einreihen und als fünfte G10-Notenbank die Zinsen senken", so Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender von MainSky Asset Management. Am Zinsterminmarkt sieg die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im Juni um rund 15 Prozentpunkte auf 90 Prozent.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:22   % YTD 
EUR/USD           1,0870        +0,0%     1,0867     1,0874   -1,6% 
EUR/JPY           172,95        +0,1%     172,72     172,43  +11,1% 
EUR/CHF           0,9740        -0,0%     0,9742     0,9720   +5,0% 
EUR/GBP           0,8419        +0,0%     0,8416     0,8415   -2,9% 
USD/JPY           159,11        +0,1%     158,94     158,54  +12,9% 
GBP/USD           1,2911        -0,0%     1,2912     1,2922   +1,5% 
USD/CNH           7,2759        +0,1%     7,2675     7,2659   +2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        57.069,55        -0,7%  57.491,26  58.126,88  +31,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar geriet mit den absackenden Marktzinsen unter Druck, der Dollarindex verlor 0,5 Prozent. Er hatte sich von den Tagestiefs dabei aber noch etwas erholen können.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          82,91        82,62      +0,4%      +0,29  +14,3% 
Brent/ICE          85,52         85,4      +0,1%      +0,12  +12,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise zogen um bis zu 1,2 Prozent. Ein niedrigeres Zinsniveau dürfte die Konjunktur ankurbeln und die Ölnachfrage befeuern, hieß es. Dass die Internationale Energie-Agentur ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage im nächsten Jahr gesenkt und die Schätzungen für das Angebot angehoben hatte, belastete zunächst nicht.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

July 12, 2024 01:35 ET (05:35 GMT)

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.408,01     2.415,36      -0,3%      -7,35  +16,8% 
Silber (Spot)      31,13        31,48      -1,1%      -0,35  +30,9% 
Platin (Spot)   1.003,00     1.007,15      -0,4%      -4,15   +1,1% 
Kupfer-Future       4,49         4,50      -0,1%      -0,01  +14,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Dollar-Schwäche, sinkende Marktzinsen und die Spekulation auf baldige Zinssenkungen spielten dem Gold in die Karten. Die Feinunze verteuerte sich um 1,8 Prozent auf 2.414 Dollar und kletterte auf den höchsten Stand seit Ende Mai.

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++

JAPAN - Währungspolitik

Japans Finanzminister Shunichi Suzuki hat sich besorgt über die Schwäche des Yen gezeigt. Er lehnte es aber ab, sich dazu zu äußern, ob die Regierung am Donnerstag zur Stützung des Yen interveniert hat.

USA - Geldpolitik

Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, geht davon aus, dass Zinssenkungen in absehbarer Zeit gerechtfertigt sein könnten. Allerdings signalisierte sie wenig Unterstützung für eine Senkung auf der Sitzung Ende Juli.

USA - Politik

US-Präsident Joe Biden hat am Donnerstag während einer Pressekonferenz energisch und trotzig geschworen, die Wiederwahl anzustreben und die Arbeit, die er begonnen habe, zu Ende zu bringen. Zugleich leistete er sich erneut einige Patzer.

RHEINMETALL

Die US-Geheimdienste haben Anfang des Jahres offenbar Pläne der russischen Regierung zur Ermordung von Rheinmetall-Chef Armin Papperger aufgedeckt. Der geplante Anschlag sei Teil einer Reihe von russischen Plänen zur Ermordung von Managern der Rüstungsindustrie in ganz Europa, die die Kriegsanstrengungen der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland unterstützten, berichtet der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Als die USA von dem Vorhaben erfuhren, informierten sie laut CNN Deutschland, dessen Sicherheitsbehörden Papperger schützen und das Komplott vereiteln konnten.

CLIQ DIGITAL

hat die Jahresprognose erneut gesenkt und erwartet einen Umsatz zwischen 260 und 280 Millionen Euro, ein EBITDA von 10 bis 20 Millionen Euro und Kundenakquisitionskosten zwischen 80 und 100 Millionen Euro. Im Mai hatte das Unternehmen den Ausblick schon einmal gesenkt und zuletzt einem Umsatz von 300 bis 330 Millionen, ein EBITDA von 26 bis 30 Millionen Euro und Kundenakquisitionskosten zwischen 120 und 140 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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