MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA I +++++
Der Beschäftigungszuwachs am US-Arbeitsmarkt dürfte sich im Juni verlangsamt haben. Ökonomen erwarten ein Stellenwachstum von 200.000 (Vormonat: 272.000) und eine stabile Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent. Für die Stundenlöhne wird ein Zuwachs um 0,3 (0,4) Prozent im Monats- und 3,9 (4,1) im Jahresvergleich vorhergesagt. Dass die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung den höchsten Stand seit November 2021 erreichte, ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich der US-Arbeitsmarkt abkühlt. Andererseits hat er sich angesichts hoher Zinsen und gestiegener Inflation als unerwartet widerstandsfähig erwiesen. Das ließ auch Sorgen wegen des hartnäckigen Inflationsdrucks aufkommen lassen. Die US-Notenbank beobachtet neben der Inflation auch den Arbeitsmarkt sehr genau, und jede positive Überraschung in den nächsten Monaten könnte die von vielen Experten für September erwartete Zinssenkung gefährden.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Die Labour Party ist auf dem besten Weg, bei den Parlamentswahlen in Großbritannien einen Erdrutschsieg zu erringen. Den Exit Polls zufolge wird die Partei von Sir Keir Starmer eine komfortable Mehrheit von 410 gegenüber 131 Sitzen für die Konservativen erringen. Premierminister Rishi Sunak gestand seine Niederlage ein. Labour habe die Wahl gewonnen, sagte er. Wenn sich der aktuelle Trend verfestigt, wird Starmer erst der vierte Labour-Chef in den vergangenen 80 Jahren sein, der eine Wahl gewinnt. Als weitere Gewinner der Wahl zeichnen sich die Liberaldemokraten ab, die die Anzahl ihrer Sitze den Umfragen nach auf 61 von 11 steigern, sowie die neue Partei Reform UK von Nigel Farage, die auf etwa 13 Sitze kommen dürfte. Für die Konservativen ist es eine krachende Niederlage. Sie hatten bislang 365 Sitze. Schlecht lief es auch für die Scottish National Party, die den Umfragen zufolge 38 Sitze verliert und nur noch auf 10 kommt.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:30 KR/LG Electronics Inc, vorläufiges Ergebnis 2Q
09:45 DE/Deutsche Lufthansa AG, Analystencall zum ITA-Einstieg
10:00 DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, HV
10:00 DE/Pfeiffer Vacuum Technology AG, HV
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Albis Leasing 0,08 EUR Fabasoft 0,10 EUR Lang & Schwarz 0,55 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
-DE 08:00 Produktion im produzierenden Gewerbe Mai saisonbereinigt PROGNOSE: -0,2% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm -FR 08:45 Industrieproduktion Mai PROGNOSE: -0,5% gg Vm zuvor: +0,4% gg Vm -EU 11:00 Einzelhandelsumsatz Mai Eurozone PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -0,5% gg Vm -US 14:30 Arbeitsmarktdaten Juni Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +200.000 gg Vm zuvor: +272.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 4,0% zuvor: 4,0% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+3,9% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+4,1% gg Vj
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 18.619,00 0% E-Mini-Future S&P-500 5.594,50 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 20.426,50 +0,1% Nikkei-225 40.834,31 -0,2% Schanghai-Composite 2.933,14 -0,8% Hang-Seng-Index 17.860,33 -0,9% +/- Ticks Bund -Future 130,61 +5 Donnerstag (Stand 18:50 Uhr): INDEX Schluss +/- DAX 18.450,48 +0,4% DAX-Future 18.603,00 +0,1% XDAX 18.447,26 +0,2% MDAX 25.538,57 +0,6% TecDAX 3.347,90 +0,4% EuroStoxx50 4.987,48 +0,4% Stoxx50 4.531,71 +0,5% Dow-Jones 39.308,00 -0,1% (Mittwoch) S&P-500-Index 5.537,02 +0,5% (Mittwoch) Nasdaq-Comp. 18.188,30 +0,9% (Mittwoch) EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 130,56 -20
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zunächst kaum verändert erwartet. Der US-Arbeitsmarktbericht dürfte der wichtigste Termin des Tages sein, im Vorfeld macht sich oft Zurückhaltung breit. Börsianer haben besonders die Stundenlöhne im Hinblick auf die Inflationsentwicklung und damit die Zinssenkungsperspektiven im Blick. Die Wahl in Großbritannien ist unterdessen in etwa so ausgegangen wie schon lange erwartet und ist aus Sicht der Kapitalmärkte eher ein "non-event". Das Pfund Sterling zeigt sich wenig bewegt. Die Labour Party ist auf dem besten Weg einen Erdrutschsieg zu erringen. Mit Blick auf den zweiten Gang zur Parlamentswahl in Frankreich am Sonntag dominierte zuletzt wieder mehr Zuversicht, denn Umfragen lassen erwarten, dass der rechtsextreme Rassemblement National keine absolute Mehrheit gewinnen dürfte.
Rückblick: Etwas fester - Die Umsätze waren dünn. Für Zurückhaltung sorgten der Feiertag in den USA, aber auch die am Berichtstag stattfindende Wahl in Großbritannien wie auch der zweite Wahlgang der Parlamentswahl in Frankreich am Sonntag. Dabei nahm im Hinblick auf letztere Wahl die Zuversicht wieder zu, dass der rechte Rassemblement National wohl die befürchtete absolute Mehrheit nicht erreichen dürfte. Stützend wirkte Die Stoxx-Subindizes der Banken und Versicherer gehörten mit Aufschlägen von 1,3 bzw. 0,8 Prozent zu den Gewinnern. Roche fielen um 1,4 Prozent. Der Pharmariese muss einen Studienrückschlag mit einer Krebs-Kombinationstherapie verkraften. Für Smith & Nephew ging es an der Londoner Börse um 6,9 Prozent aufwärts mit der Nachricht, dass sich Cevian Capital mit 5,02 Prozent an dem Medizintechnikunternehmen beteiligt hat.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas fester - Continental stiegen um 9,5 Prozent. Treiber war ein gut aufgenommener sogenannter Pre-Close-Call. Ein Marktteilnehmer sprach mit Verweis auf seinen Hausanalysten von einem "unerwartet starken zweiten Quartal". Auch VW und Mercedes-Benz lagen mit jeweils plus 1,0 Prozent gut im Markt. Redcare knüpften nach Veröffentlichung stark ausgefallener Zweitquartalszahlen an die Vortagesgewinne an und schossen um 12,8 Prozent nach oben. Hellofresh erhöhten sich um 12,4 Prozent. Nachdem sich die Aktie im ersten Halbjahr mehr als gedrittelt hatte, sprach man hier von einer technischen Erholung, gepaart mit Short-Eindeckungen.
XETRA-NACHBÖRSE
Auffälligkeiten bei Einzelwerten wurden mangels neuer Unternehmensnachrichten nicht beobachtet.
USA - AKTIEN (Mittwoch, 3. Juli)
Freundlich - Mit neuen Rekordhochs haben sich der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes aus dem verkürzten Aktienhandel am Mittwoch und vor der Feiertagspause am Donnerstag verabschiedet. Stützend wirkte Zinssenkungsfantasie. Nachdem am Dienstag US-Notenbankpräsident Powell mit der Aussage, die Inflation sei wieder auf dem Rückzug, bereits für sinkende Anleiherenditen gesorgt hatte, fielen diese erneut sehr deutlich. Auslöser am Mittwoch war ein unerwartet schwach ausgefallener ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor. Der gleiche Effekt ging vom ebenfalls enttäuschend ausgefallenen US-Auftragseingang der Industrie im Mai aus. Um 6,5 Prozent weiter aufwärts ging es mit dem Tesla-Kurs. Am Vortag war er allein um gut 10 Prozent gestiegen, angetrieben von der Nachricht, dass der Tesla-Absatz im zweiten Quartal nicht so stark gesunken wie erwartet. Darauf hatten einige Analysten ihre Kursziele erhöht. Mit dem deutlichen Tesla-Plus war der S&P-500-Subindex der Autowerte erneut Tagessieger (+5,4%), gefolgt von den Halbleiteraktien (+3,4%). Am Ende rangierten die weniger zinsempfindlichen Konsumgüter- (-1,0%) und Pharmatitel (-0,8%). Paramount Global machten einen Satz um 6,9 Prozent. Nach langem Tauziehen steht das Filmstudio laut Informanten vor der Übernahme durch die Produktionsfirma Skydance.
USA - ANLEIHEN (Mittwoch, 3. Juli)
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,70 -4,3 4,74 27,9 5 Jahre 4,32 -7,7 4,39 31,7 7 Jahre 4,32 -8,2 4,40 34,8 10 Jahre 4,35 -8,1 4,43 47,2 30 Jahre 4,52 -8,3 4,61 55,3
Die Renditen setzten den jüngsten Rückgang dynamisch fort. Ein unerwartet schwach ausgefallener ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor und ein enttäuschender Auftragseingang der US-Industrie schürten Zinssenkungshoffnungen. Die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinssenkung in den USA erhöhte sich vor diesem Hintergrund auf rund 75 Prozent, am Vortag waren es etwa 69 Prozent gewesen.
+++++ DEVISENMARKT +++++
zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:21 % YTD EUR/USD 1,0820 +0,1% 1,0812 1,0812 -2,0% EUR/JPY 173,93 -0,2% 174,35 174,21 +11,8% EUR/CHF 0,9725 -0,1% 0,9730 0,9728 +4,8% EUR/GBP 0,8476 +0,0% 0,8472 0,8470 -2,3% USD/JPY 160,76 -0,3% 161,26 161,13 +14,1% GBP/USD 1,2766 +0,0% 1,2760 1,2765 +0,3% USD/CNH 7,2877 -0,1% 7,2936 7,2932 +2,3% Bitcoin BTC/USD 54.174,21 -7,4% 58.488,86 57.450,49 +24,4% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 05, 2024 01:35 ET (05:35 GMT)
Mit dem Euro ging es nach den schwachen US-Konjunkturdaten vom Mittwoch noch etwas weiter nach oben. Etwas Rückenwind kam auch von der Erwartung, dass der zweite und entscheidende Wahlgang in Frankreich am Wochenende keine absolute Mehrheit der Rechten bringen dürfte. Wenig tat sich beim Pfund am Wahltag in Großbritannien. Weil schon länger ein Kantersieg von Labour erwartet werde und eine klare Schlappe für die regierenden Konservativen, müsse der Wahlausgang schon sehr stark überraschen, um das Pfund zu bewegen, hieß es. Am frühen Freitag zeigt es sich denn auch weiter wenig verändert, nachdem Labour die Wahl wie erwartet klar gewonnen hat.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 83,67 83,88 -0,3% -0,21 +16,0% Brent/ICE 87,11 87,43 -0,4% -0,32 +14,8% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die Ölpreise tendierten nachrichtenlos insgesamt seitwärts.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.363,78 2.356,86 +0,3% +6,92 +14,6% Silber (Spot) 30,55 30,40 +0,5% +0,14 +28,5% Platin (Spot) 1.002,74 1.001,75 +0,1% +0,99 +1,1% Kupfer-Future 4,57 4,53 +0,8% +0,04 +16,2% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++
DEUTSCHLAND - Haushalt
Die Regierungskoalition hat sich auf einen Bundeshaushalt 2025 und ein Wachstumspaket geeinigt. Das bestätigten Regierungskreise gegenüber Dow Jones Newswires. Details wurden zunächst nicht bekannt. Ab 7.00 Uhr kommen die Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen zusammen. Die Koalition hatte monatelang um den neuen Haushaltsentwurf gerungen, da die Parteien im kommenden Jahr einen zweistelligen Milliardenbetrag einsparen müssen. Die FDP bestand auf ein Einhalten der Schuldenbremse. Außerdem will die Regierung ein Wachstumspaket beschließen, um die schwache Konjunktur anzuschieben. Laut einem Bericht des Spiegels plant Finanzminister Lindner mit einer Neuverschuldung von knapp über 40 Milliarden Euro.
BASF / ENGIE
Beide Unternehmen haben einen siebenjährigen Biomethan-Abnahmevertrag unterzeichnet. BASF setzt an den Standorten Ludwigshafen und Antwerpen zertifiziertes Biomethan als nachhaltige Alternative zu fossilen Rohstoffen in der Produktion ein.
AIXTRON
wird nach einem Umsatz- und Margenrückgang im zweiten Quartal pessimistischer für das laufende Jahr. Der Hersteller von Anlagen für die Chipindustrie senkte seine Prognose für Umsatz und operative Marge und verwies auf Marktentwicklungen. Gleichwohl erwartet Aixtron in den nächsten Quartalen starke Auftragseingänge. Im laufenden Jahr rechnet Aixtron nun mit einem Umsatz von 620 bis 660 (bisher: 630 bis 720) Millionen Euro. Die EBIT-Marge soll 22 bis 25 (24 bis 26) Prozent erreichen. Die Bruttomarge wird unverändert bei 43 bis 45 Prozent gesehen. Im zweiten Quartal sank der Umsatz auf 132 von 173 Millionen Euro, was der oberen Hälfte der prognostizierten Spanne entspricht. Das EBIT sackte auf 13 von 44,6 Millionen Euro ab. Die EBIT-Marge erreichte somit rund 10 Prozent nach 26 Prozent im Vorjahreszeitraum.
VARTA / PORSCHE AG
Varta verhandelt mit Porsche über eine Investition des Sportwagenbauers in das Geschäft mit großformatigen Lithium-Ionen-Zellen. Porsche könnte dabei die Mehrheit an der Varta-Tochter V4Drive Battery GmbH übernehmen. Beide Unternehmen schlossen ein unverbindliches Term Sheet abgeschlossen und befinden sich in der ersten Phase der Abstimmung der Dokumentation für eine solche Transaktion. Ob es tatsächlich zu einem Einstieg von Porsche kommt, hängt unter anderem noch von einer laufenden Due Diligence der Volkswagen-Tochter und der Zustimmung bestimmter Varta-Aktionäre ab.
FRESSNAPF
Das Private-Equity-Unternehmen Cinven verkauft die Arcaplanet-Gruppe an den Haustier-Zubehör-Händler Fressnapf. In einer separaten Transaktion werden die Cinven-Fonds zudem eine strategische Investition in Fressnapf tätigen.
SAMSUNG ELECTRONICS
hat im zweiten Quartal einen Gewinnsprung verzeichnet, was darauf hindeutet, dass sich das wichtige Halbleitergeschäft nach einer Trendwende im ersten Quartal deutlich erholt hat. Der operative Gewinn stieg auf 10,4 Billionen Won (rund 7 Milliarden Euro), verglichen mit 670 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Die von Factset ermittelte Konsensprognose lautete auf 8,55 Billionen Won. Der Umsatz stieg um 23 Prozent auf 74 Billionen Won und übertrifft die Factset-Schätzung ebenfalls.
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