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07:30 Uhr, 20.06.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

Freitag: In Helsinki und Stockholm bleiben die Börsen wegen des Mittsommer-Feiertages geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Nach einem starken Jahresbeginn hat das britische Wirtschaftswachstum nachgelassen, was in Verbindung mit einer Inflationsrate von 2 Prozent und einem sich allmählich abschwächenden Arbeitsmarkt zu der Einschätzung passt, dass die Bank of England (BoE) im August eine erste Zinssenkung vornehmen wird. Für den heutigen Donnerstag gehen Ökonomen und Börsianer allgemein davon aus, dass die BoE ihren Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 5,25 Prozent belassen wird. Die Inflation ging im Mai auf 2,0 Prozent zurück und hat damit den Zielwert der Zentralbank erreicht, nachdem sie im Oktober 2022 einen Höchststand von 11,1 Prozent aufgewisen hatte. Die Lohn- und Dienstleistungsinflation, die von der BoE genau beobachtet wird, liegt jedoch immer noch bei 5,7 Prozent. Gouverneur Andrew Bailey sagte jüngst, dass der nächste Schritt der Notenbank eine Senkung sein werde. Der Zeitpunkt der Senkung sei jedoch ungewiss, weil die geldpolitischen Entscheidungsträger noch die Frage klären müssten, wie lange die Kreditkosten restriktiv bleiben müssten, um die Inflation zu dämpfen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

09:30 DE/Befesa SA, HV

10:00 DE/GFT Technologies SE, HV

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Sto: 5,00 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 Erzeugerpreise Mai 
          PROGNOSE:  +0,1% gg Vm/-2,0% gg Vj 
          zuvor:     +0,2% gg Vm/-3,3% gg Vj 
 
- GB 
    13:00 BoE, Ergebnis und Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rats 
          Bank Rate 
          PROGNOSE:  5,25% 
          zuvor:     5,25% 
 
- US 
    14:30 Baubeginne/-genehmigungen Mai 
          Baubeginne 
          PROGNOSE:  +1,5% gg Vm 
          zuvor:     +5,7% gg Vm 
          Baugenehmigungen 
          PROGNOSE:  +0,7% gg Vm 
          zuvor:     -3,0% gg Vm 
 
          Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE:  235.000 
          zuvor:     242.000 
 
          Leistungsbilanz 1Q 
          PROGNOSE:   -207,40 Mrd USD 
          4. Quartal: -194,81 Mrd USD 
 
          Philadelphia-Fed-Index Juni 
          PROGNOSE:  5,0 
          zuvor:     4,5 
 
- EU 
    16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone (Vorabschätzung) Juni 
          PROGNOSE:  -13,5 
          zuvor:     -14,3 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                             Stand    +/- 
DAX-Future               18.141,00  +0,3% 
E-Mini-Future S&P-500     5.508,00  +0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   20.048,75  +0,7% 
Nikkei-225               38.560,09  -0,0% 
Schanghai-Composite       3.009,76  -0,3% 
Hang-Seng-Index          18.341,45  -0,5% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                132,27    -15 
 
 
Mittwoch: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                18.067,91      -0,4% 
DAX-Future         18.071,00      -0,5% 
XDAX               18.067,71      -0,4% 
MDAX               25.471,75      -0,5% 
TecDAX              3.269,39      -2,0% 
EuroStoxx50         4.885,45      -0,6% 
Stoxx50             4.505,24      -0,2% 
Dow-Jones          38.834,86      +0,1% (18.6.) 
S&P-500-Index       5.487,03      +0,3% (18.6.) 
Nasdaq-Comp.       17.862,23      +0,0% (18.6.) 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           132,50        -13 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Nach den Abgaben vom Vortag dürften Europas Börsen am Donnerstag mit kleinen Aufschlägen in den Handel starten. Im Blick stehen die geldpolitischen Entscheidungen der Schweizerische Nationalbank und der Bank of England, wobei in beiden Fällen nicht mit Zinsänderungen gerechnet wird, obgleich in Großbritannien die Inflation im Mai auf 2 Prozent und damit den Zielwerte der Notenbank gesunken ist. Übergeordnet dürfte die politische Unsicherheit im Vorfeld der anstehenden französischen Parlamentswahlen weiter für Zurückhaltung an den Börsen sorgen. Auf Unternehmensseite bleibt es zunächst weiter ruhig.

Rückblick: Leichter - Das Geschäft verlief in ruhigen Bahnen. Nennenswerte Impulse fehlten. Am Anleihenmarkt blieb es ruhig, die vielbeachtete Zinsdifferenz zwischen französischen und deutschen Benchmarkanleihen zeigte sich wenig verändert. In den Blick rückte mehr und mehr der so genannte große Hexensabbat, der große Terminbörsenverfall am Freitag mit dem Auslaufen der Juni-Futures und Optionen. Für Just Eat Takeaway ging es in Amsterdam um 1,5 Prozent nach oben. Der Essensauslieferer kooperiert nun mit Amazon in Deutschland, Österreich und Spanien. Der Kurs des Konkurrenten verlor 2,9 Prozent. Vodafone verteuerten sich um 1,4 Prozent auf gut 72 Pence. Das Unternehmen verkauft einen Anteil von 18 Prozent an der indischen Indus Towers für etwa 1,7 Milliarden Euro. Zudem nahm die Deutsche Bank die Aktie mit "Buy" und 140 Pence als Kursziel wieder auf.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas leichter - SMA Solar sackten nach einer Gewinnwarnung um 31 Prozent ab. Von Händlern als technisch bezeichnete Verkäufe drückten Sartorius um 14,1 Prozent nach unten. Qiagen büßten nachrichtenlos 5,6 Prozent ein und Aixtron 6,6 Prozent, im Handel wurde auch hier auf technische Faktoren verwiesen. Elmos verloren 2 Prozent. Dass das Papier am Freitagabend in den TecDAX aufsteigt und Morphosys (+0,4%) ersetzt, stützte nicht. Weil der Morphosys-Streubesitz im Zuge der Übernahme durch Novartis nun unter 10 Prozent gefallen ist, wird die Aktie aus allen Indizes entnommen. Heidelberger Druckmaschinen behalten dadurch doch den Platz im SDAX. Der Kurs stand dennoch ohne weitere neue Nachrichten stark unter Druck und verlor 7,1 Prozent. Hypoport stiegen um 7,8 Prozent auf 284,40 Euro, nachdem Berenberg das Kursziel für Hypoport auf 300 von 215 Euro erhöht hatte.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffälligkeiten bei Einzelwerten waren nicht zu beobachten.

USA - AKTIEN (18.6.)

Gut behauptet - Die US-Börsen konsolidierten am Dienstag ihre jüngsten Gewinne. Auftritte diverser Notenbanker bewegten den Markt nicht, weder befeuerten sie noch dämpften sie die Zinssenkungserwartungen. Auch die etwas unter den Erwartungen liegenden Einzelhandelsumsätze und die etwas besser als gedacht ausgefallene Industrieproduktion gaben den Kursen keine Impulse. Beobachter sprachen auch von Zurückhaltung vor dem handelsfreien Feiertag am Mittwoch. Nvidia kletterten um 3,5 Prozent auf Rekordhoch, womit das Unternehmen die bisherige Nummer eins Microsoft (-0,5%) als wertvollstes US-Unternehmen ablöste. Knapp dahinter folgt auf dem dritten Platz Apple (-1,1%). Ebenfalls im Technologiesektor gewannen Dell 5 und Micron 3,8 Prozent. Neben Nvidia sehen Analysten auch diese beiden Unternehmen als Nutznießer des KI-Booms. Zudem stützten im Technologiesektor gesunkene Marktzinsen. Lennar büßten 5 Prozent ein. Der Hausbauer enttäuschte mit seinem Ausblick. Silk Road Medical schossen um 24 Prozent in die Höhe. Boston Scientific (+0,2%) übernimmt die Gesellschaft.

USA - ANLEIHEN (18.6.)

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,71         -5,9        4,77       28,7 
5 Jahre                  4,24         -6,9        4,30       23,5 
7 Jahre                  4,21         -7,0        4,28       24,2 
10 Jahre                 4,21         -6,7        4,28       33,5 
30 Jahre                 4,35         -6,0        4,41       37,5 
 

Die etwas schwächer als erwartet ausgefallenen Einzelhandelsumsätze kamen den Zinssenkungshoffnungen zupass. Die Renditen sanken am Dienstag nach dem Anstieg des Vortages wieder. Die Auktion 20-jähriger US-Anleihen traf auf lebhaftes Interesse, wie zuvor schon die Auktionen 10- und 30-jähriger Schuldtitel. Anleger wollten sich die aktuell noch hohen Zinsen sichern, ehe die Fed diese zu senken beginne, vermutete ein Marktteilnehmer.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:35   % YTD 
EUR/USD           1,0743        -0,0%     1,0745     1,0744   -2,7% 
EUR/JPY           169,90        +0,1%     169,77     169,67   +9,2% 
EUR/CHF           0,9493        -0,1%     0,9503     0,9499   +2,3% 
EUR/GBP           0,8450        +0,0%     0,8446     0,8444   -2,6% 
USD/JPY           158,16        +0,1%     158,00     157,91  +12,3% 
GBP/USD           1,2714        -0,1%     1,2722     1,2724   -0,1% 
USD/CNH           7,2842        +0,1%     7,2801     7,2798   +2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        65.266,11        +0,4%  64.997,77  64.876,23  +49,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Das Pfund legte nach den britischen Inflationsdaten etwas zu, ansonsten bewegte sich am Devisenmarkt wenig.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          81,38        81,57      -0,2%      -0,19  +12,2% 
Brent/ICE          85,12        85,07      +0,1%      +0,05  +11,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise liefen im europäischen Handel mehr oder weniger seitwärts. Händler berichteten von einem ruhigen und dünnen Geschäft, auch wegen der Abwesenheit der US-Akteure.

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.340,35     2.328,37      +0,5%     +11,98  +13,5% 
Silber (Spot)      30,37        29,75      +2,1%      +0,62  +27,7% 
Platin (Spot)     985,66       981,05      +0,5%      +4,61   -0,6% 
Kupfer-Future       4,51         4,51      +0,4%      +0,02  +14,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

June 20, 2024 01:30 ET (05:30 GMT)

Der Preis für die Feinunze Gold zeigte sich mit 2.330 Dollar kaum verändert zum Vortag.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

BRASILIEN - Geldpolitik

Die brasilianische Notenbank hat den Leitzins unverändert bei 10,5 Prozent gelassen.

CHINA - Geldpolitik

Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte unverändert belassen. Der einjährige Referenz-Zinssatz bleibt bei 3,45 und der fünfjährige bei 3,95 Prozent. Die PBoC zieht nach neuen Aussagen des Notenbank-Gouverneurs Pan Gongsheng in Erwägung, einen kurzfristigen Zinssatz wie etwa den Zins auf siebentägige Reverse-Repo-Geschäfte als Richtschnur für die Märkte und als Leitzins zu verwenden. Andere geldpolitische Instrumente könnten als Leitzinsen allmählich in den Hintergrund treten.

DEUTSCHLAND - Steuereinnahmen

Die deutschen Steuereinnahmen sind im Mai um 2,6 Prozent gestiegen, nachdem sie im Vormonat bereits um 7,8 Prozent zugelegt hatten.

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