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07:31 Uhr, 03.12.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

ASML erwartet, dass die Auswirkungen der aktualisierten Exportbeschränkungen im Rahmen des Ausblicks für 2025 liegen werden. Der niederländische Anbieter von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie reagierte mit dieser Aussage auf eine aktualisierte Version der "Advanced Computing and Semiconductor Manufacturing Equipment Rule" der US-Behörden, die Lieferanten zusätzliche Beschränkungen für den Export von Chipfertigungstechnologie auferlegt. Für 2024 erwartet ASML keine direkten materiellen Auswirkungen, 2025 sollen sie im Rahmen dessen liegen werden, was man zum Zeitpunkt des Ergebnisses für das dritte Quartal 2024 mitgeteilt habe, nämlich dass der Gesamtumsatz zwischen 30 und 35 Milliarden Euro erwartet und das China-Geschäft etwa 20 Prozent des Gesamtumsatzes für dieses Jahr ausmachen werde. Langfristig dürften die ASML-Szenarien für die Nachfrage in der Halbleiterindustrie voraussichtlich nicht durch die neuen Vorschriften beeinträchtigt werden.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

20:00 US/AT&T Inc, Capital Markets Day

22:05 US/Salesforce.com Inc, Ergebnis 3Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- CH 
    08:30 Verbraucherpreise Schweiz November 
          PROGNOSE: k.A. 
          zuvor:    -0,1% gg Vm/+0,6% gg Vj 
- US 
    16:00 Anzahl offener Stellen, Kündigungen und Entlassungen (Jolts) 
          Oktober 
          Anzahl offener Stellen 
          PROGNOSE: 7,5 Mio 
          zuvor:    7,4 Mio 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               19.968,00  +0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     6.065,00  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   21.233,00  +0,1% 
Nikkei-225               39.319,83  +2,1% 
Schanghai-Composite       3.377,73  +0,4% 
Hang-Seng-Index          19.683,40  +0,7% 
                                  +/- Ticks 
Bund -Future              135,24%    -14 
 
Montag: 
                Schluss        +/- 
DAX            19.933,62      +1,6% 
DAX-Future     19.961,00      +1,3% 
XDAX           19.919,09      +1,3% 
MDAX           26.302,94      -0,1% 
TecDAX          3.457,74      +0,8% 
EuroStoxx50     4.846,73      +0,9% 
Stoxx50         4.364,00      +0,8% 
Dow-Jones      44.782,00      -0,3% 
S&P-500-Index   6.047,15      +0,2% 
Nasdaq-Comp.   19.403,95      +1,0% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     135,38%        +49 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem verhaltenen Start rechnen Händler. Zwar wird beim DAX mit dem Überschreiten der spektakulären 20.000er-Marke gerechnet, europaweit herrscht jedoch eher Zurückhaltung. Die Lage in Frankreich macht immer größere Sorgen. Angesichts der hohen Staatsverschuldung fürchten Skeptiker sogar eine neue Euro-Schuldenkrise. Die Vorgaben aus den USA und Asien sind derweil positiv und dürften die Börsen auch hierzulande stützen. Gesucht waren vor allem konsumnahe Aktien und Technologietitel. Die zinssensiblen Immobilien- und Versorger-Aktien standen an Wall Street jedoch ganz weit hinten. Sie dürften zumindest bis zum Nachmittag weiter unter Druck stehen, bis die Jolts-Daten aus den USA veröffentlicht werden. Sollten jedoch auch diese wie der ISM-Index am Vortag einen stärkeren US-Arbeitsmarkt anzeigen, könnten Zinssenkungshoffungen weiter nach hinten verschoben werden. Im Fokus stehen daher auch zahlreiche Reden von Fed-Sprechern.

Rückblick: Fester - Neben der sich verfestigenden Hoffnung auf eine Weihnachtsrally stützte die Aussicht auf weitere Zinssenkungen durch EZB und US-Notenbank. Hinzu kamen einigermaßen solide ausgefallene Wirtschaftsdaten aus China. Der französische Aktienmarkt hinkte wegen des dortigen Haushaltsstreits und eines sich abzeichnenden Misstrauensvotums gegen die Minderheitsregierung hinterher. Fest lagen Luxusaktien im Markt: Kering, LVMH, Richemont und Hermes gewannen bis zu 4,7 Prozent. Händler begründetet das mit den neuen Konjunkturdaten aus dem wichtigen Abnehmerland China. Dazu trieben die laufenden Sonderverkaufsaktionen wie Black Friday oder Cyber Monday die Kurse von Einzelhandels- und Haushaltsgüteraktien. Die beiden Sektorindizes waren mit jeweils plus 1,7 Prozent Tagessieger. Stellantis knickten um 6,3 Prozent ein - belastet vom Abgang von CEO Carlos Tavares. Berichte über ein Übernahmeinteresse ließen Worldline um 14 Prozent nach oben schießen.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Sehr fest- Der DAX schloss mit einem Allzeithoch. Getrieben wurde er laut Marktexperten von einem charttechnischen Ausbruch, nachdem die 19.000er-Marke über Wochen nach unten verteidigt worden war. VW (-0,1%) hinkten hinterher, weil es bei dem Autohersteller Warnstreiks gab. Delivery Hero brachen um 10,6 Prozent ein. Die spanische Tochter Glovo stellt ihr Beschäftigungsmodell für Lieferfahrer wegen eines Rechtsstreits in ein anstellungsbasiertes Modell um, weshalb sich die Eventualverbindlichkeiten bei der Mutter erhöhen. Lanxess gewannen 9,3 Prozent, getrieben vom Einstieg des Hedgefonds von David Einhorn mit rund 5 Prozent. Covestro stiegen zwar um 0,3 Prozent auf 57,92 Euro, blieben damit aber weiter unter dem Adnoc-Gebotspreis von 62 Euro je Aktie. Dem Staatskonzern aus Abu Dhabi wurden knapp 70 Prozent des Covestro-Kapitals angedient, womit eine Vorbedingung der Übernahme erfüllt war. Es blieben freilich regulative Hürden.

NACHBÖRSE

ASML wurden gegenüber dem Schlusskurs in Amsterdam bei Lang & Schwarz und auf Tradegate 1 bis 2 Prozent höher gestellt. Der niederländische Ausrüster der Halbleiterhersteller hatte am Abend Entwarnung gegeben und mitgeteilt, dass er die Auswirkungen der aktualisierten strengeren Exportbeschränkungen als im Rahmen des Ausblicks für 2025 liegend sieht.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Nachdem bereits am Freitag Dow-Jones- und S&P-500-Index Allzeithochs erreicht hatten, zogen zum Wochenstart die als technologielastiger geltenden Nasdaq-Indizes nach. Für etwas Rückenwind sorgten neue Konjunkturdaten. Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende US-Gewerbe fielen im November deutlich besser aus als erwartet, sie blieben allerdings im Kontraktion anzeigenden Bereich. Für Intel ging es nach lange Zeit kräftigen Gewinnen um 0,5 Prozent nach unten. Nachdem CEO Pat Gelsinger seinen Posten niedergelegt hatte, erklärten Teilnehmer die zunächst positive Kursreaktion mit der in diesem Jahr unter Gelsinger extrem schwachen Kursentwicklung von minus 52 Prozent. Später habe dann die Unsicherheit über die Zukunft des Chipriesen die Oberhand gewonnen. Stellantis sackten um 6,3 Prozent ab nach dem Abgang von CEO Carlos Tavares. Super Micro Computer haussierten um 28,7 Prozent. Beim Serverhersteller hatten Sonderprüfungen der Bilanz keine Beweise für Betrug oder Fehlverhalten des Managements erbracht.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,18         +3,1          4,15          -23,8 
5 Jahre                  4,09         +3,3          4,06            8,8 
7 Jahre                  4,14         +4,2          4,10           16,7 
10 Jahre                 4,19         +2,0          4,17           31,2 
30 Jahre                 4,36         +0,2          4,36           39,2 
 

Die Renditen zogen nach gestiegenen, aber weiter im Kontraktionsbereich liegenden Einkaufsmanagerindizes an - allerdings nicht so stark, wie sie am Freitag gesunken waren.

DEVISEN

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:03    % YTD 
EUR/USD           1,0489        -0,1%     1,0497     1,0465    -5,0% 
EUR/JPY           157,49        +0,3%     156,99     156,87    +1,2% 
EUR/CHF           0,9318        +0,1%     0,9311     0,9295    +0,4% 
EUR/GBP           0,8293        -0,0%     0,8295     0,8291    -4,4% 
USD/JPY           150,15        +0,4%     149,55     149,90    +6,6% 
GBP/USD           1,2648        -0,1%     1,2654     1,2622    -0,6% 
USD/CNH           7,2994        +0,2%     7,2854     7,2950    +2,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        96.089,70        +0,7%  95.426,30  97.059,80  +120,7% 
 

Der Dollar zog kräftig an, der Euro fiel um 0,5 Prozent. Der designierte Präsident Donald Trump hatte den BRICS-Staaten mit Zöllen gedroht, sollten sie eine eigene BRICS-Währung schaffen gegen den Dollar als Weltleitwährung. "Dies scheint ein weiterer Hinweis darauf zu sein, dass die neue Regierung einen starken Dollar anstrebt (...)", kommentierte Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank. Im Handel war aber auch von einer Euro-Schwäche die Rede angesichts der politisch wackligen Lage in Frankreich.

Der Euro neigt mit der Entwicklung in Frankreich am Morgen weiter zur Schwäche. "Die wesentliche Auswirkung der politischen Turbulenzen besteht darin, dass das französische Haushaltsdefizit voraussichtlich steigen wird und Frankreich mehr zahlen müsste, um dieses Defizit zu finanzieren", erläutern die Analysten von Maybank.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          68,21         68,1      +0,2%      +0,11    -2,5% 
Brent/ICE          71,96        71,83      +0,2%      +0,13    -2,7% 
 

Die Ölpreise gingen kaum verändert aus dem Tag, wobei der feste Dollar gebremst haben dürfte. Solide ausgefallene Konjunkturdaten aus China und die Erwartung, dass die Opec+ ihre geplante Fördermengenerhöhung weiter hinauszögern dürfte, hatten die Preise nur anfänglich leicht gestützt.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 03, 2024 01:31 ET (06:31 GMT)

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     2.639,68     2.636,52      +0,1%      +3,16   +28,0% 
Silber (Spot)      30,60        30,51      +0,3%      +0,09   +28,7% 
Platin (Spot)     943,85       947,50      -0,4%      -3,65    -4,9% 
Kupfer-Future       4,08         4,08      +0,0%      +0,00    +3,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab um gut 12 auf 2.638 Dollar nach, belastet wie die Ölpreise vom Dollar, dazu aber auch den anziehenden Anleiherenditen.

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR +++++

USA - Geldpolitik

Fed-Gouverneur Christopher Waller neigt zu einer weiteren Zinssenkung auf der letzten Sitzung der US-Notenbank in diesem Jahr. Unerwartet starke Wirtschaftsdaten vor diesem Zeitpunkt könnten seine Meinung aber noch ändern. Wallers Aussagen rücken die wichtigsten Wirtschaftsdaten in den Fokus, die vor der Fed-Sitzung am 17. und 18. Dezember noch anstehen: der November-Arbeitsmarktbericht am Freitag und neue Inflationszahlen in der kommenden Woche.

Der Präsident der Federal Reserve von New York, John Williams, sieht weitere Zinssenkungen als notwendig an. Das richtige Timing werde aber von den Konjunkturdaten abhängen. Die Politik der Fed bleibe restriktiv, und die Notenbank arbeite weiter daran, die Inflation in Richtung des Ziels von 2 Prozent zu drücken. Er erwarte, dass die Inflation nach und nach sinken werde, die Fortschritte dürften aber unregelmäßig ausfallen, sagte er.

INFLATION SÜDKOREA

Verbraucherpreise Nov +1,5% (PROG: +1,7%) gg Vorjahr

Verbraucherpreise Nov -0,3% (PROG: -0,1%) gg Vormonat

Verbraucherpreise Kernrate Nov +1,9% gg Vorjahr, unverändert gg Vormonat

INDEXÄNDERUNG STOXX-600

Folgende Indexänderungen werden zum Handelsbeginn am 23. Dezember wirksam. Aufgenommen werden: Banca Generali, Bridgepoint, Carnival, Playtech, Redcare Pharmacy, Sparebank 1 Sor-Norge, TP ICAP, Vopak und VZ Holding. Aus dem Index entnommen werden Aixtron, Hays, Hugo Boss, Ipsos, OCI, SES, Volvo Car, Wacker Chemie und Worldline.

MUNICH RE / RÜCKVERSICHERER

Die Wirbelstürme im Nordatlantik haben in diesem Jahr für überdurchschnittlich hohe Wirbelsturmschäden gesorgt. Wie die Munich Re mitteilte, fielen durch Wirbelstürme im Nordatlantik und im Nordwestpazifik nach vorläufigen Schätzungen Gesamtschäden von etwa 133 Milliarden US-Dollar an, wovon 51 Milliarden Dollar versichert waren. Das waren laut dem Rückversicherer deutlich höhere Schäden als im Schnitt der vergangenen zehn und 30 Jahre. Zurückzuführen sei dies vor allem auf die heftige Wirbelsturmsaison im Nordatlantik bis Ende November mit Gesamtschäden von etwa 110 Milliarden Dollar in Nordamerika und versicherten Schäden von rund 49 Milliarden Dollar. Bei den Taifunen in Nordwestpazifik geht die Munich Re von 22 Milliarden Dollar an Schäden aus, wovon allerdings nur etwa 2 Milliarden versichert gewesen seien.

RWE

Trotz der wachsenden Zweifel bereitet sich der Energiekonzern RWE auf den Kohleausstieg 2030 vor. "Wir halten am Kohleausstieg 2030 fest", sagte Personalvorständin Katja van Doren der Rheinischen Post.

ENBW

Der Energiekonzern EnBW hält die Vorstöße der Union für eine Wiederinbetriebnahme seiner stillgelegten Atomkraftwerke für technisch ausgeschlossen.

THYSSENKRUPP

Im Ringen um Pläne des Managements für den Abbau von 11.000 Arbeitsplätzen bei Deutschlands größtem Stahlkonzern Thyssenkrupp Steel warnt Vorstandssprecher Dennis Grimm die IG Metall vor einer Blockade-Strategie. "Es ist fünf vor zwölf. Wir müssen jetzt ins Handeln kommen", sagte Thyssenkrupp-Stahlchef Grimm der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).

ALLIANZ

Die Allianz Lebensversicherung in Deutschland verrechnet ihren Kunden im kommenden Jahr eine unveränderte Gesamtverzinsung, nach zwei Jahren steigender Zinssätze. (Börsen-Zeitung)

BAYWA

Die Rettung des Agrarhändlers wird vor allem für die Kreditgenossen immer teurer, schreibt die Börsen-Zeitung. In ihrem Sanierungsgutachten gehen die Unternehmensberater von Roland Berger 2025 von einer Kapitalerhöhung aus. Aufgrund der hohen Verluste zeichnet sich ab, dass die Kapitalbasis in absehbarer Zeit aufgezehrt ist.

SANOFI

stärkt seine Insulinproduktion mit einer neuen Fertigungsstätte in China. Der französische Pharmakonzern investiert rund 1 Milliarden Euro.

STELLANTIS / Samsung

Starplus Energy kann auf einen milliardenschweren Kredit der US-Regierung für den Bau von zwei Batteriewerken in den USA setzen. Das Energieministerium gab eine bedingte Zusage für den Kredit von bis zu 7,54 Milliarden US-Dollar an das Joint Venture von Stellantis und Samsung. Das Geld soll dazu beitragen, die Werke im Bundesstaat Indiana zu finanzieren.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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