MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Beiersdorf dürfte im ersten Quartal dank des Wachstums im größeren Segment Consumer einen Jahresauftakt hingelegt haben, der im Großen und Ganzen der konservativen Prognose für das Gesamtjahr entspricht. Organisch dürfte auch das stark konjunkturabhängige Klebstoffsegment Tesa zumindest stärker als im Vorjahr gewachsen sein. Gespannt blickt der Markt auf die Luxuskosmetikmarken La Prairie und Chantecaille: Schafft Beiersdorf es bereits, mit beiden Marken in den Wachstumsgang umzuschalten?
Investoren blicken auch bereits auf die Jahreshauptversammlung des Hamburger DAX-Konzerns am Donnerstag. Man darf gespannt sein, wie der Paradigmenwechsel hin zu mehr Flexibilität in Bezug auf Dividende und Aktienrückkauf, die CEO Vincent Warnery Anfang 2024 eingeleitet hat, bei den Aktionären ankommt.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
BEIERSDORF (08:00)
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das erste Quartal (in Millionen Euro, Wachstum in Prozent, nach IFRS):
. PROG PROG PROG 1. QUARTAL 1Q24 ggVj Zahl 1Q23 Umsatz Konzern 2.583 +4% 13 2.482 - Consumer 2.155 +5% 13 2.057 - Tesa 428 +1% 13 425 Organisches Wachstum Konzern 5,7 -- 10 12,2 - Consumer 6,5 -- 12 14,8 - Tesa 2,8 -- 13 0,9
Weitere Termine:
07:00 CH/Docmorris AG (ehemals Zur Rose Group AG), Trading Update 1Q
07:00 SE/Ericsson - Telefon AB LM Ericsson, Ergebnis 1Q
08:00 DE/Nagarro SE, ausführliches Jahresergebnis
12:25 US/Johnson & Johnson, Ergebnis 1Q
12:45 US/Bank of America Corp, Ergebnis 1Q
13:30 US/Morgan Stanley, Ergebnis 1Q
17:45 FR/LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SA, Umsatz 1Q
19:00 AT/Telekom Austria AG, Ergebnis 1Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 11:05 ZEW-Index Konjunkturerwartungen April PROGNOSE: 35,0 Punkte zuvor: 31,7 Punkte Konjunkturlage PROGNOSE: -75,0 Punkte zuvor: -80,5 Punkte - US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen März Baubeginne PROGNOSE: -2,7% gg Vm zuvor: +10,7% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -0,5% gg Vm zuvor: +1,9% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung März Industrieproduktion PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 78,5% zuvor: 78,3%
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 18.059,00 -0,3% E-Mini-Future S&P-500 5.100,00 -0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 17.871,50 -0,0% Nikkei-225 38.500,78 -1,9% Schanghai-Composite 3.029,95 -0,9% Hang-Seng-Index 16.326,58 -1,6% +/- Ticks Bund -Future 132,00 +9 Montag: INDEX Schluss +/- DAX 18.026,58 +0,5% DAX-Future 18.117,00 +0,1% XDAX 17.891,88 +0,2% MDAX 26.447,14 -0,5% TecDAX 3.334,32 +0,2% EuroStoxx50 4.984,48 +0,6% Stoxx50 4.390,03 +0,1% Dow-Jones 37.735,11 -0,7% S&P-500-Index 5.061,82 -1,2% Nasdaq-Comp. 15.885,02 -1,8% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 131,91 -59
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Nach den Aufschlägen zu Wochenbeginn zeichnen sich angesichts negativer Vorgaben von der Wall Street und aus Asien zur Eröffnung am Dienstag an den europäischen Aktienmärkten kräftige Verluste ab. Die geopolitischen Unsicherheiten scheinen die Börsen nun doch einzuholen. An den US-Börsen stiegen die Volatilitätsindizes kräftig an. Die starken US-Einzelhandelsumsätze vom Vortag wurde an den Anleihemärkten mit steigenden Renditen quittiert. Daneben sorgen die Spannungen im Nahen Osten für Zurückhaltung.
Rückblick: Freundlich - Trotz eines iranischen Raketenangriffs auf Israel am Wochenende haben Europas Börsen am Montag mit Gewinnen geschlossen. Die Anleger glauben offenbar nicht an eine Eskalation der Lage im Nahen Osten, auch wenn eine solche nach Einschätzung von CMC jederzeit möglich ist. Starke US-Einzelhandelsumsätze stützten die Notierungen nur kurz, denn sie sprechen für eine resiliente US-Wirtschaft, zugleich aber auch für eine andauernd restriktive Geldpolitik der US-Notenbank. Temenos stiegen nach den jüngsten Schwächeanfällen um 19,5 Prozent. Unabhängige Prüfer hätten die Einhaltung der Rechnungslegungsvorschriften festgestellt, so das Unternehmen für Bankensoftware. Damit sei die Untersuchung der Vorwürfe von Hindenburg Research beendet.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas fester - Die nahende Berichtssaison warf ihre Schatten voraus. Nach vorläufigen Zahlen für das erste Quartal und einer Warnung für das Gesamtjahr gaben Lufthansa 4,6 Prozent nach. Besser erging es Douglas - nach Zahlen schloss das Papier 1,1 Prozent fester. Steigende Renditen an den Anleihemärkten bekamen Immobilienaktien nicht gut: Vonovia verloren 0,9 Prozent oder Aroundtown 3,1 Prozent. Tagesgewinner im DAX waren Adidas mit plus 4,2 Prozent. Morgan Stanley hat die Einstufung für die Aktie auf Overweight erhöht. Nach dem Aufwärtsschub vom Freitag gaben RWE derweil 1,5 Prozent nach.
XETRA-NACHBÖRSE
Die Lufthansa-Aktie holte im nachbörslichen Handel am Montag etwas von ihren deutlichen Abgaben aus der regulären Sitzung wieder auf. Hier seien bei hohen Umsätzen erste Gelegenheitskäufe zu beobachten gewesen, so ein Händler von Lang & Schwarz. Die Aktie wurde 1,2 Prozent fester getaxt. Die Streiks im Luftverkehr haben der Lufthansa im ersten Quartal einen höheren operativen Verlust als im Vorjahr beschert. Für das Gesamtjahr wurde die Gewinnprognose zudem deutlich gesenkt. Dies hatte die Aktie im regulären Handel um 4,6 Prozent ins Minus gedrückt. Die Aktien der Deutschen Bank wurden nachbörslich 0,6 Prozent tiefer getaxt. Der US-Finanzinvestor Capital Group ist bei der Bank wieder eingestiegen. Die Aktie von Prosieben verlor 1,0 Prozent. Der Medien-Konzern hat im ersten Quartal von einer Erholung der TV-Werbeerlöse profitiert. Der Ausblick auf das laufende Jahr wurde bestätigt. Dagegen zeigte sich die Drägerwerk-Aktie wenig verändert. Das Unternehmen hat im ersten Quartal weniger verdient und umgesetzt im Vergleich zum starken Vorjahreszeitraum. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen.
USA - AKTIEN
Schwach - Anfängliche Gewinne, als Erholung auf die Verluste vom Wochenausklang, wurden rasch wieder abgegeben und die Indizes drehten erneut ins Minus. Deutlich besser als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsumsätze für den März ließen die Erwartungen an eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank weiter zurückgehen. Im Gegenzug trieben die starken Einzelhandelsumsätze die Renditen am US-Anleihemarkt an, was den Aktienmarkt zusätzlich belastete. Leicht positiv wurde aufgenommen, dass der iranische Angriff auf Israel großteils abgewehrt wurde und wenig Schaden anrichtete. Beobachter warnten aber davor, dass die Lage jederzeit weiter eskalieren könnte. Mit Goldman Sachs (+2,9%) hat eine weitere US-Großbank über den Verlauf des ersten Quartals berichtet und einen überraschend hohen Gewinn vermeldet. Apple sanken um 2,2 Prozent. Vorläufigen Daten des Marktforschungsunternehmens IDC Research zufolge hat Samsung den iPhone-Hersteller als Top-Smartphone-Lieferant abgelöst. Salesforce (-7,3%) befindet sich einem Bericht des Wall Street Journal zufolge in fortgeschrittenen Verhandlungen über die Übernahme von Informatica (-6,5%). Tesla verloren 5,6 Prozent. Zum einen muss der Konzern die Fertigung von Cybertrucks wegen Problemen stoppen, zum anderen plant Tesla einem Bericht zufolge den Abbau von 10 Prozent der Arbeitsplätze.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,92 +4,5 4,88 50,3 5 Jahre 4,63 +10,3 4,53 63,3 7 Jahre 4,63 +11,3 4,52 66,3 10 Jahre 4,62 +11,7 4,50 73,6 30 Jahre 4,73 +12,3 4,60 75,7
Die überraschend starken Einzelhandelsumsätze trieben die Renditen am US-Anleihemarkt an. Hier wurden kräftige Aufschläge verzeichnet.
+++++ DEVISENMARKT +++++
zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0617 -0,1% 1,0625 1,0632 -3,9% EUR/JPY 163,85 -0,0% 163,87 164,01 +5,3% EUR/CHF 0,9690 +0,0% 0,9687 0,9715 +4,4% EUR/GBP 0,8536 -0,0% 0,8537 0,8538 -1,6% USD/JPY 154,32 +0,1% 154,23 154,28 +9,5% GBP/USD 1,2437 -0,1% 1,2447 1,2453 -2,3% USD/CNH 7,2698 +0,1% 7,2593 7,2599 +2,1% Bitcoin BTC/USD 62.741,67 -0,8% 63.277,69 64.729,80 +44,1%
Der Dollar legte weiter zu. Der Dollar-Index verbesserte sich um 0,2 Prozent. Angetrieben wurde der Greenback von den deutlich besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsdaten. Diese machen eine baldige Senkung der Zinsen durch die US-Notenbank noch weniger wahrscheinlich, hieß es.
+++++ ROHSTOFFE +++++
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 16, 2024 01:32 ET (05:32 GMT)
ÖL / GAS
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 85,98 85,41 +0,7% +0,57 +18,4% Brent/ICE 90,69 90,1 +0,7% +0,59 +18,3%
Am Ölmarkt kamen die Preise nach dem iranischen Angriff auf Israel etwas zurück. Die Notierungen für Brent und WTI fielen um bis zu 0,3 Prozent. Ein Preisanstieg sei kurzfristig unwahrscheinlich, weil die Opec über ausreichend freie Kapazitäten verfüge und die geopolitische Risikoprämie bereits hoch sei, so die ANZ-Energieexperten. Zudem sei der Markt schon seit Oktober, als der Hamas-Israel-Konflikt begann, nervös und vorsichtig gewesen, was eine mögliche iranische Beteiligung betreffe. Unter dem Strich seien die Preise daher bereits deutlich gestiegen.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.387,53 2.383,15 +0,2% +4,38 +15,8% Silber (Spot) 28,83 28,87 -0,1% -0,04 +21,3% Platin (Spot) 972,42 967,50 +0,5% +4,92 -2,0% Kupfer-Future 4,36 4,38 -0,4% -0,02 +11,6%
Gold blieb als sicherer Hafen weiter gesucht. Besonders in China sei die Nachfrage nach Gold sehr hoch, berichtete die Deutsche Bank. Der Preis für die Feinunze legte um 1,8 Prozent auf 2.386 Dollar je Feinunze zu.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
KONJUNKTUR CHINA
Chinas Konjunktur hat sich in den ersten drei Monaten des Jahres erholt, größtenteils ein Ergebnis der von Peking stark angekurbelten Produktion. Die Wirtschaft wuchs im ersten Quartal 2024 um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit hat sich das Tempo gegenüber dem Schlussquartal 2023, als die Wachstumsrate bei 5,2 Prozent lag, noch einmal beschleunigt. Chinas Regierung hat für 2024 ein Wachstumsziel von rund 5 Prozent ausgegeben.
BANK FÜR INTERNATIONALEN ZAHLUNGSAUSGLEICH
hat das Konzept eines "Finanz-Internets" (Finternet) vorgestellt. Wie es in einem von BIZ-Chef Agustin Carstens und Nandan Nilekani veröffentlichten Papier heißt, stellen sie sich unter dem Finternet mehrere miteinander verbundene Finanz-Ökosysteme vor, in deren Mittelpunkt die Nutzer stehen. Es würde die Barrieren zwischen verschiedenen Finanzdienstleistungen und -systemen abbauen, die komplexen Clearing- und Nachrichtenübermittlungsketten und andere Reibungsverluste, die das heutige Finanzsystem behindern, drastisch verringern.
DEUTSCHE BANK
Der US-Finanzinvestor Capital Group setzt wieder auf die Deutsche Bank. Wie aus einer Pflichtmitteilung der Bank hervorgeht, hat die Capital Group einen Anteil von gut 3 Prozent an dem Institut erworben. Die Capital Group war bis 2022 bei der Deutschen Bank investiert, sie hielt über 5 Prozent. Damals stieg der Investor auch bei der Commerzbank aus. Eine Sprecherin der Capital Group lehnte eine Stellungnahme zur Beteiligung ab.
DOUGLAS
senkt mit Hilfe einer neuen Unternehmensfinanzierung die jährlichen Zinskosten um bis zu 100 Millionen Euro. Durch die neue Finanzierung im Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Euro reduziere sich das Zinsniveau der Gruppe von rund 8 Prozent auf 5,5 bis 6,5 Prozent. Im abgeschlossenen zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 (per Ende März) verzeichnete Douglas auf Basis vorläufiger Zahlen ein Umsatzwachstum von 11,5 Prozent.
DRÄGERWERK
hat im ersten Quartal weniger verdient und umgesetzt im Vergleich zum starken Vorjahreszeitraum. Das Segment Medizintechnik verbuchte dabei einen deutlichen Umsatzrückgang, während Dräger in der Sicherheitstechnik weiter zulegte. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen.
DOCMORRIS
hat den Außenumsatz im ersten Quartal um 10,3 Prozent in Lokalwährung gesteigert und befindet sich damit auf dem angepeilten Wachstumsniveau für das Gesamtjahr. Die Prognose für 2024 wurde bestätigt. In Konzernwährung wies die Online-Apotheke in den ersten drei Monaten ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent auf 262,4 Millionen Schweizer Franken aus. Auf dem Hauptmarkt Deutschland belief sich das Wachstum des Außenumsatzes auf 11,1 Prozent in Lokalwährung.
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