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07:37 Uhr, 26.09.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte ihre Geldpolitik erneut lockern. Analysten erwarten, dass sie den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,00 Prozent senken wird. Die SNB war unter den westlichen Zentralbanken die erste, die auf einen Lockerungskurs einschwenkte: Bereits im März senkte sie ihren Leitzins überraschend um 25 Basispunkte und ein zweites Mal im Juni, um ebenfalls 25 Basispunkte. Auch nun wird ein "kleiner" Schritt prognostiziert, auch wenn es nicht an Argumenten für einen "großen" Schritt fehlt. So sind die schweizerischen Verbraucherpreise zuletzt nur noch mit einer Jahresrate von 1,1 Prozent gestiegen und die Verbraucherpreise ohne Mieten sogar um nur 0,4 Prozent. Von der Währungsseite kommt zusätzlicher Deflationsdruck, der Franken wertete im September gegenüber dem Euro um über 1 Prozent auf. Analysten halten aber einen kleinen Zinsschritt trotzdem für wahrscheinlicher, nicht zuletzt deshalb, weil die SNB ihren Lockerungszyklus dank niedriger Inflationsraten früher als andere Zentralbanken einleiten konnte.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/KWS Saat SE & Co KGaA, ausführliches Jahresergebnis und

Geschäftsbericht (10:00 BI-PK)

08:00 DE/Verbio Vereinigte BioEnergie AG, Jahresergebnis und

Geschäftsbericht (14:00 Earnings-Call)

08:00 SE/Hennes & Mauritz AB, Ergebnis 9 Monate

11:30 DE/BASF SE, Kapitalmarkttag, Tag 1

Weitere Termine:

- DE/Thyssenkrupp AG, Aufsichtsratssitzung bei Thyssenkrupp Steel

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

British American Tobacco    0,59 GBP 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    08:00 GfK-Konsumklimaindikator September 
          PROGNOSE: -21,3 Punkte 
          zuvor:    -22,0 Punkte 
- CH 
    09:30 Schweizerische Nationalbank (SNB), Ergebnis der Sitzung des 
          geldpolitischen Rats 
- EU 
    10:00 EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe August 
          Geldmenge M3 
          PROGNOSE: +2,6% gg Vj 
          zuvor:    +2,3% gg Vj 
- US 
    14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter August 
          PROGNOSE: -3,0% gg Vm 
          zuvor:    +9,8% gg Vm 
 
          BIP (3. Veröffentlichung) 2Q 
          annualisiert 
          PROGNOSE:     +3,0% gg Vq 
          2. Veröff.:   +3,0% gg Vq 
          1. Quartal:   +1,4% gg Vq 
          BIP-Deflator 
          PROGNOSE:     +2,5% gg Vq 
          2. Veröff.:   +2,5% gg Vq 
          1. Quartal:   +3,1% gg Vq 
 
          Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 223.000 
          zuvor:    219.000 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                             Stand    +/- 
DAX-Future               19.191,00  +0,6% 
E-Mini-Future S&P-500     5.810,25  +0,5% 
E-Mini-Future Nsdq-100   20.391,00  +1,0% 
Nikkei-225               38.772,82  +2,4% 
Schanghai-Composite       2.936,93  +1,4% 
Hang-Seng-Index          19.656,99  +2,8% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                134,45      0 
 
 
Mittwoch: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.918,50      -0,4% 
DAX-Future     19.082,00      -0,4% 
XDAX           18.916,53      -0,4% 
MDAX           26.317,30      +0,9% 
TecDAX          3.298,90      +0,1% 
EuroStoxx50     4.916,89      -0,5% 
Stoxx50         4.429,81      -0,3% 
Dow-Jones      41.914,75      -0,7% 
S&P-500-Index   5.722,26      -0,2% 
Nasdaq-Comp.   18.082,21      +0,0% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       134,45        -46 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Europas Börsen dürften mit Aufschlägen starten. Positive Vorgaben kommen aus Asien, wo es speziell mit Aktien aus dem Technologiesektor mit wieder entflammter KI-Fantasie kräftig aufwärts geht. Auslöser sind nachbörslich am Mittwoch in den USA berichtete Zahlen von Micron. Der Halbleiterhersteller hat dank einer "robusten Nachfrage nach künstlicher Intelligenz" besser als erwartet abgeschnitten und auch mit dem Ausblick positiv überrascht. Der DAX dürfte vor diesem Hintergrund einen neuen Versuch Richtung 19.000 Punkte starten, ein Niveau, an dem er in den vergangenen Tagen immer wieder abgeprallt ist. Damit rückt auch schnell das Rekordhoch bei 19.044 Punkten in den Blick. Indiziert wird er ein halbes Prozent höher mit 19.006 Punkten. Fest erwartet wird am Berichtstag die bereits dritte Zinssenkung in der Schweiz. Zunehmend wird unterdessen ein weiterer großer Zinsschritt nach unten durch die US-Notenbank im November eingepreist und mit Blick auf die EZB wird eine erneute Zinssenkung im Oktober immer wahrscheinlicher.

Rückblick: Etwas leichter - Nach den jüngsten Gewinnen nahmen Anleger Gewinne mit. Unicredit verteuerten sich um 1,6 Prozent, nachdem sich die italienische Bank, die sich gerade um eine Übernahme der Commerzbank bemüht, positiv zum aktuellen Geschäftsverlauf geäußert hatte. Positiv wurde bei Rio Tinto (+0,5%) gewertet, dass das Unternehmen die Margen und Renditen in seinem Aluminiumgeschäft bis 2030 steigern will. Der Konzern will u.a. die Kosten senken und den Anteil an recyceltem Aluminium erhöhen. Immofinanz brachen um 16,5 Prozent ein. Wie aus dem Handel zu hören war, belastete eine Platzierung von 3,39 Millionen Aktien.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Etwas leichter - SAP (-2,4%) standen unter Abgabedruck mit einer Meldung, wonach das Unternehmen in den USA wie auch der US-IT-Wiederverkäufer Carahsoft in das Visier des US-Justizministeriums geraten sein soll. Seit mindestens 2022 untersuchten Anwälte mögliche Preisabsprachen, um überhöhte Preise bei US-Armee und anderen US-Behörden zu erzielen. Tagesgewinner im DAX waren Siemens Healthineers mit einem nachrichtenlosen Plus von 4,4 Prozent zurück über die 50-Euro-Marke. Die Aktie hatte zuletzt schwach im Markt gelegen. Nach unten ging es mit den Autoaktien. Die Branche leide unter strukturellen Problemen, die durch die neuen Stimuli der Wirtschaft in China nicht so einfach zu lösen seien, hieß es. BMW verloren 3,2t, Mercedes-Benz 1,7 und VW 1,2 Prozent. Weiter im Fokus standen Commerzbank (+0,8%), die sich Übernahmeavancen von Unicredit erwehrt. Nun soll Finanzvorständin und Vize-Chefin Bettina Orlopp CEO Manfred Knof bereits Ende des Monats ablösen. Hornbach gewannen nach gut ausgefallenen Quartalszahlen 1,1 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

1,5 Prozent fester zeigten sich SMA Solar nach der Mitteilung eines Restrukturierungs- und Transformationsprogramms. Keine Kursreaktion gab es bei Siemens Energy nach Verlängerung des Vertrags mit CEO Christian Bruch bis 2030.

USA - AKTIEN

Behauptet - Die Luft nach oben sei nach den jüngsten Aufschlägen dünner, hieß es. Erst am Vortag hatten der Dow und der S&P-500 erneut Allzeithochs erreicht. Angesichts der weiter herrschenden Zinssenkungsfantasie lenkten viele Akteure den Blick bereits auf den Freitag, wenn der neueste PCE-Preisindex berichtet wird. Er gilt als bevorzugtes Preismaß der US-Notenbank und dürfte damit deren zukünftige Zinsbeschlüsse maßgeblich mitbestimmen. Zumal die Notenbank derzeit nach eigener Aussage stark datenbezogen agiert. Das stärkste Minus im Dow verzeichneten Amgen (-5,5%). Das Biotechnologieunternehmen hatte enttäuschende Studienergebnisse für zwei Medikamentenkandidaten bekannt gegeben. Alphabet (-0,5%) und Microsoft (+0,7%) zeigten sich insgesamt wenig bewegt davon, dass Google bei der EU-Wettbewerbsaufsicht formelle Beschwerde gegen Microsoft eingereicht hat. Damit eskaliert ein langjähriger Streit über das Cloud-Computing-Geschäft.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,56         +2,1        3,54      -86,0 
5 Jahre                  3,52         +5,7        3,47      -47,5 
7 Jahre                  3,65         +5,7        3,59      -32,5 
10 Jahre                 3,79         +5,7        3,73       -9,4 
30 Jahre                 4,14         +5,7        4,08       17,1 
 

Die Renditen stiegen deutlich. Teilnehmer sprachen von Vorsicht der Akteure am Anleihemarkt im Vorfeld wichtiger US-Daten sowie einer Reihe von Reden von Fed-Vertretern, darunter Notenbankpräsident Powell.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:10   % YTD 
EUR/USD           1,1148        +0,1%     1,1134     1,1162   +0,9% 
EUR/JPY           161,39        +0,2%     161,07     161,21   +3,7% 
EUR/CHF           0,9472        +0,0%     0,9468     0,9482   +2,1% 
EUR/GBP           0,8353        -0,1%     0,8357     0,8351   -3,7% 
USD/JPY           144,78        +0,1%     144,68     144,42   +2,8% 
GBP/USD           1,3347        +0,2%     1,3322     1,3365   +4,9% 
USD/CNH           7,0082        -0,3%     7,0326     7,0299   -1,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        63.624,40        +0,3%  63.446,55  63.944,15  +46,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Für den Dollar ging es nach den jüngsten Verlusten kräftig aufwärts, parallel zu den anziehenden Renditen am Anleihemarkt.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

                 zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          68,86        69,69      -1,2%      -0,83   -2,5% 
Brent/ICE          72,78        73,46      -0,9%      -0,68   -3,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 26, 2024 01:37 ET (05:37 GMT)

Die Ölpreise gaben trotz eines deutlichen Rückgangs der US-Rohöllagerbestände wegen der anhaltenden Besorgnis über die weltweite Nachfrage nach - um bis zu 2,5 Prozent. Der starke Rückgang des Verbrauchervertrauens in den USA im September habe einen Schatten auf die Nachfrageaussichten geworfen, sagte Fawad Razaqzada, Analyst bei StoneX. Es bleibe außerdem abzuwarten, ob Chinas neue Konjunkturmaßnahmen ausreichen werden, um das Wachstum anzukurbeln.

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.662,70     2.657,32      +0,2%      +5,39  +29,1% 
Silber (Spot)      31,92        31,88      +0,2%      +0,05  +34,3% 
Platin (Spot)   1.001,58       991,55      +1,0%     +10,03   +1,0% 
Kupfer-Future       4,47         4,46      +0,2%      +0,01  +13,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis markierte den sechsten Handelstag in Folge ein Rekordhoch, er schloss unter dem Strich aber nur minimal höher mit 2.660 Dollar. Das Gold bekomme weiterhin Unterstützung durch die Erwartung niedrigerer US-Zinsen, sagte Ricardo Evangelista, Senior Analyst bei ActivTrades.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 17.30 UHR +++++

USA - Geldpolitik

Fed-Gouverneurin Adriana Kugler erwartet eine Reihe von Zinssenkungen, die durch die rückläufige Inflation und die Abkühlung am Arbeitsmarkt gerechtfertigt seien. Die US-Wirtschaft sei robust, schwäche sich aber ab, und die Fed wolle die Konjunktur nicht weiter schwächen.

COMMERZBANK/UNICREDIT

Die Commerzbank hat in einer Stimmrechtsmitteilung die genaue Beteiligung von Unicredit veröffentlicht. Demnach sind den Italienern 21,21 Prozent der Stimmrechte zuzurechnen. Unicredit hatte zuvor bekanntgegeben, Zugriff auf rund 21 Prozent der Stimmrechte zu haben.

DEUTSCHE POST

kann das Porto ab dem kommenden Jahr deutlich erhöhen. Die Bundesnetzagentur will erlauben, das Briefporto um 10,5 Prozent anzuheben.

SIEMENS ENERGY

bindet seinen CEO Christian Bruch fünf Jahre länger, bis 2030.

KWS SAAT

will für das abgelaufene Geschäftsjahr eine höhere Dividende zahlen und zwar 1,00 Euro je Aktie. Zuletzt waren es 0,90 Euro

SMA SOLAR

hat ein Restrukturierungs- und Transformationsprogramm beschlossen mit den Zielen einer Optimierung der Kostenstruktur, einer Anpassung der Aufbau- und Ablauforganisation, sowie einer strategischen Repositionierung am Markt. Damit einhergehend werden Kosteneinsparungen in Höhe von voraussichtlich 150 bis 200 Millionen Euro angestrebt.

MICRON TECHNOLOGY

hat im vierten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen und einen über den Prognosen liegenden Ausblick auf das laufende Quartal gegeben. Zur Begründung verwies das Unternehmen auf eine "robuste Nachfrage nach künstlicher Intelligenz". Nachbörslich schoss der Kurs um über 14 Prozent nach oben.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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