Nachricht
07:33 Uhr, 13.09.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

=== 

+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Erntedankfestes geschlossen. In Japan ruht der Handel wegen des Tages zur Ehrung der Alten. Im chinesischen Kernland (Schanghai) fällt der Aktienhandel wegen des Mondfestes aus.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) herrscht nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel Konsens darüber, dass die Inflation im Euroraum bis Ende nächsten Jahres auf 2 Prozent sinken wird. "Ich denke wir sind auf einem guten Weg, das haben wir gestern auch noch mal gezeigt mit unserer Zinssenkung", sagte Nagel im Deutschlandfunk.

Das Inflationsbild sehe "sehr ordentlich aus". Der EZB-Rat gehe davon aus, dass die Inflation Ende 2025 im Zielbereich angekommen sein werde. "Da gab es Konsens." Dass die Kerninflation zuletzt noch bei 2,9 Prozent lag, stört dabei Nagel zufolge nicht. "Das hat uns nicht überrascht", sagte er. Das habe am Lohnwachstum im Dienstleistungssektor gelegen, für das der EZB-Rat aber eine Verlangsamung erwarte.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- EU 
   11:00 Industrieproduktion Juli 
          Eurozone 
          PROGNOSE: -0,3% gg Vm/-3,0% gg Vj 
          zuvor:    -0,1% gg Vm/-3,9% gg Vj 
- US 
    14:30 Import- und Exportpreise August 
          Importpreise 
          PROGNOSE: -0,2% gg Vm 
          zuvor:    +0,1% gg Vm 
 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) September 
          PROGNOSE: 68,4 
          zuvor:    67,9 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.601,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     5.608,00  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   19.466,50  +0,1% 
Nikkei-225               36.685,37  -0,4% 
Schanghai-Composite       2.717,50  +0,0% 
Hang-Seng-Index          17.398,61  +0,9% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                134,92    +20 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.518,39      +1,0% 
DAX-Future     18.589,00      +0,5% 
XDAX           18.575,73      +0,5% 
MDAX           25.233,21      +0,5% 
TecDAX          3.284,15      +0,8% 
EuroStoxx50     4.814,08      +1,1% 
Stoxx50         4.402,49      +0,7% 
Dow-Jones      41.096,77      +0,6% 
S&P-500-Index   5.595,76      +0,7% 
Nasdaq-Comp.   17.569,68      +1,0% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       134,72        -42 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit weiter freundlichen Börsen rechnen Händler auch am Freitag. Nach einem zaghaften Start dürften die Bullen wieder Oberhand gewinnen. Schließlich wurden die EZB-Zinssenkung und ihr Ausblick positiv aufgenommen. Nach einer kurzen Phase der Volatilität dürften sich die Börsen damit angefreundet haben, dass eine Senkung im Oktober nicht wahrscheinlich ist und sie stattdessen im Dezember stattfinden wird.

Rückblick: Fest - Eine starke Vorgabe der Wall Street sorgte von Anfang an für Schwung nach oben. Nachdem die EZB wie erwartet am Nachmittg die Leitzinsen um 25 Basispunkte senkte, gehörten unter anderem zinsempfindliche Aktien wie Technologiewerte (+2,0%) zu den Hauptgewinnern. Unterstützend wirkte, dass in den USA die Erzeugerpreise für August weitestgehend wie erwartet ausfielen und somit nichts an der Erwartung änderten, dass auch die US-Notenbank in er kommenden Woche die Zinsen senken wird. Tagessieger waren Rohstoffwerte (+2,2%). DSV schnellten um 10 Prozent nach oben. Der Markt honorierte damit, dass sich der dänische Logistikkonzern offenbar in einer komfortablen Position zur Übernahme der Logistiktochter Schenker der Deutschen Bahn befindet. Beide Seiten führen Gespräche. In Zürich stiegen Partners Group um 5,4 Prozent, getrieben von einer strategischen Partnerschaft mit Blackrock. Um 2,2 Prozent nach unten ging es für Roche nach enttäuschenden klinischen Daten für ein Medikament gegen Fettleibigkeit.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Freundlich - Im in der Breite festeren Technologiesektor legten Infineon um 1,3 Prozent zu, Aixtron stiegen um 5 Prozent, nachdem der Kurs vortags auf ein Jahrestief gefallen war. Commerzbank zogen mit der am Vortag entfachten Übernahmefantasie um weitere 2,2 Prozent an. "Es gibt eine Möglichkeit, dass die deutsche Regierung weitere Anteile verkauft. Dann wären wir zu den richtigen Konditionen interessiert", sagte Unicredit CEO Andrea Orcel bei Bloomberg TV. Ohne neue Nachrichten waren Siemens Energy mit plus 5,1 Prozent klarer Tagessieger im DAX. Manche Teilnehmer brachten das in Zusammenhang mit der TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump in den USA, aus der die dem Sektor der Erneuerbaren Energien positiver gegenüberstehende Harris als Siegerin hervorgegangen war.

XETRA-NACHBÖRSE

Mangels Unternehmensnachrichten gab es keine Auffälligkeiten im Handel mit deutschen Aktien. Weil die Aktien an der Wall Street im dortigen späten Geschäft noch gestiegen waren, wurden die Kurse in der Breite etwas höher gestellt, abzulesen am um 0,3 Prozent höheren XDAX im Vergleich zum Xetra-Schluss.

USA - AKTIEN

Fest - Im Handelsverlauf zogen nach einem verhaltenen Start die Kurse immer weiter an, gestützt von Zinssenkungsfantasie. Die Verbraucherpreisentwicklung im August hatte am Mittwoch zwar die Hoffnungen auf eine große Zinssenkung um 50 Basispunkten schwinden lassen, aber nichts an der Erwartung geändert, dass die Fed am 18. September einen Zinssenkungszyklus einleiten wird. In die gleiche Kerbe schlugen die am Berichtstag veröffentlichten Erzeugerpreise im August. Dazu senkte die EZB im Euroraum wie allgemein erwartet die Zinsen bereits zum zweiten Mal. Für Rückenwind sorgte auch wieder das viel beachtete KI-Flaggschiff Nvidia. Die Aktie erholte sich nach zuversichtlichen Aussagen des CEOs weiter um 1,9 Prozent und überwand dabei die 50-Tage-Durchschnittslinie, was als positives Signal gilt. Moderna stürzten nach einem schwachen Ausblick um 12,4 Prozent ab. Der Kurs des deutschen Konkurrenten Biontech gab nur anfangs im Moderna-Sog nach, dann zog der Kurs aber an und schloss 5,8 Prozent im Plus. Kroger schaffte im Berichtsquartal beim Gewinn den Dreh in positives Terrain und übertraf mit dem bereinigten Gewinn die Konsensschätzung knapp. Der Kurs des Einzelhändlers verbesserte sich um rund 7 Prozent.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,66         +2,0        3,64      -76,1 
5 Jahre                  3,48         +2,5        3,45      -52,3 
7 Jahre                  3,57         +3,4        3,54      -39,8 
10 Jahre                 3,68         +3,0        3,65      -19,6 
30 Jahre                 4,00         +2,9        3,97        2,7 
 

Die Renditen stiegen erneut moderat. Hier sei weiter eine vor kurzem noch für möglich gehaltene große Zinssenkung ausgepreist worden, hieß es. "Die Fed wägt die Hartnäckigkeit der Dienstleistungspreisinflation auf der einen Seite gegen die Abschwächung des Arbeitsmarktes auf der anderen Seite ab. Dieser Kompromiss macht es wahrscheinlicher, dass sie bei der Entscheidung in der nächsten Woche die Zinsen um ein Viertelprozent senken wird, anstatt eine größere Senkung um ein halbes Prozent vorzunehmen", erwartet Chefökonom Bill Adams von Comerica Bank. Die Wahrscheinlichkeit eines großen Zinsschrittes sank erneut, sie liegt am Zinsterminmarkt nun bei 15 Prozent.

DEVISEN

           zuletzt  +/- %       0:00  Do, 17 33 Uhr   % YTD 
EUR/USD     1,1084  +0,1%     1,1075         1,1035   +0,4% 
EUR/JPY     156,29  -0,5%     157,07         157,13   +0,4% 
EUR/CHF     0,9418  -0,1%     0,9428         0,9421   +1,5% 
EUR/GBP     0,8431  -0,1%     0,8437         0,8440   -2,8% 
USD/JPY     141,01  -0,6%     141,84         142,39   +0,1% 
GBP/USD     1,3147  +0,2%     1,3125         1,3076   +3,3% 
USD/CNH     7,1079  -0,2%     7,1203         7,1320   -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD  57.886,35  -0,1%  57.937,30      57.751,00  +32,9% 
 

Der Euro zog nach der Zinssenkung durch die EZB an, er stieg auf 1,1070 Dollar von zuvor knapp 1,1020. Der Dollarindex gab um knapp 0,3 Prozent nach. Die begleitenden Aussagen der EZB seien weniger taubenhaft ausgefallen als am Markt erwartet. Die EZB habe ihre Kerninflationsprognosen ganz leicht angehoben und wolle weiter zukünftige Zinsentscheidungen datenabhängig treffen. Am Markt werde das so verstanden, dass im Oktober keine nächste Zinssenkung zu erwarten sein dürfte, erklärten Händler den festeren Euro.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

           zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    69,48        68,97  +0,7%    +0,51  -2,1% 
Brent/ICE    72,46        71,97  +0,7%    +0,49  -3,8% 
 

Die Ölpreise legten erneut deutlich zu von den jüngst markierten Langzeittiefs. US-Öl verteuerte sich um 2,8 Prozent, laut Marktbeobachtern vornehmlich, weil der Wirbelsturm Francine im Golf von Mexiko weiter Sorgen vor einem knapper werdenden Ölangebot schürte. Dass die Internationale Energieagentur in Paris ihre Prognose für das Nachfragewachstum gesenkt hat, belastet nicht. Laut den Experten von Ritterbusch dürfte der Markt das zuvor schon eingepreist haben.

METALLE

                zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    2.569,71  2.559,02  +0,4%   +10,69  +24,6% 
Silber (Spot)     30,07     29,88  +0,6%    +0,19  +26,5% 
Platin (Spot)    988,20    982,00  +0,6%    +6,20   -0,4% 
Kupfer-Future      4,16      4,13  +0,7%    +0,03   +5,5% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 13, 2024 01:33 ET (05:33 GMT)

Im Umfeld sinkender Leitzinsen zog der Goldpreis kräftig um 1,7 Prozent auf 2.555 Dollar an, weil sinkende Renditen am Anleihemarkt das zinslos gehaltene Gold als Anlage attraktiver machen. Dazu verbilligte der schwächere Dollar das Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum.

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++

DEUTSCHLAND - Wirtschaftspolitik

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft gefordert und die von der Regierung vorgeschlagene Wachstumsinitiative bekräftigt. "Wir haben es längst nicht mehr zu tun mit einer konjunkturellen Eintrübung. Wir haben es in unserem Land zu tun mit einem beschleunigten Strukturwandel. Und wir haben es zu tun mit grundlegenden Mängeln unserer Wettbewerbsfähigkeit", sagte Lindner.

USA - Politik

Donald Trump scheint ein weiteres TV-Duell mit Kamala Harris definitiv auszuschließen. Nachdem er tags zuvor nach dem ersten Aufeinandertreffen in Philadelphia gemischte Signale gesendet hatte, schrieb er nun am Donnerstag in Großbuchstaben in den sozialen Medien: "Kamala sollte sich auf das konzentrieren, was sie in den letzten fast vier Jahren hätte tun sollen", und weiter: "Es wird keine dritte Debatte geben!"

VOLKSWAGEN

Die Erste Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, will Werksschließungen bei Volkswagen auf jeden Fall verhindern. "Mit Werksschließungen ist für uns eine rote Linie überschritten", sagte die Gewerkschaftschefin dem Handelsblatt. Schon in der Vergangenheit sei es gelungen, vom Unternehmen zur Disposition gestellte Werke wieder auf Vordermann zu bringen und in die Zukunft zu führen. "Das kann uns auch jetzt gelingen", so Benner.

AMS-OSRAM

hat Anleihen für 200 Millionen Euro im Rahmen einer Privatplatzierung bei Investoren platziert. Die vorrangigen Anleihen mit Fälligkeit 2029 haben einen Coupon von 10,5 Prozent. Sie sollen die Fremdkapitalstruktur weiter optimieren, indem das Unternehmen einige kurzfristige Finanzierungsinstrumente durch die neuen Anleihen mit Fälligkeit 2029 ersetzt, teilte der Konzern mit.

ERSTE GROUP

Gottfried Haber wird für die Wahl in den Aufsichtsrat durch die nächste Hauptversammlung 2025 vorgeschlagen. Nach der Wahl soll er dann zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt werden.

BOEING

In Seattle haben die Mitarbeiter der größten Gewerkschaft bei Boeing mit überwältigender Mehrheit für einen Streik gestimmt, was zu einem Produktionsstopp der meistverkauften Flugzeuge führt. Tausende von Maschinenbauern, die Boeings 737-, 777- und 767-Jets bauen, werden ihre Arbeit laut Arbeitnehmervertretern kurz nach Mitternacht am Freitag niederlegen. Zuvor hatten sie einen zwischen den Gewerkschaftsführern und der Boeing-Führung ausgehandelten Tarifvertrag abgelehnt. Dieser hatte Lohnerhöhungen von 25 Prozent über vier Jahre vorgesehen.

ORACLE

hat auf dem Analystentag dank der anhaltend starken Nachfrage im Cloud-Bereich eine positive langfristige Wachstumsprognose abgegeben und die Umsatzerwartung für das kommende Geschäftsjahr 2025/26 erhöht. Nach den besser als erwarteten Erstquartalszahlen, die der Konzern am Montagabend veröffentlichte, hatten einige Analysten mit positiven Aussagen auf dem Analystentreffen gerechnet.

=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/gos/err

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.