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07:41 Uhr, 02.09.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In den USA bleiben die Börsen und der Anleihemarkt wegen des "Labor Day" geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Nach den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen zeichnen sich in beiden Ländern sehr schwierige Mehrheitsfindungen für eine Regierung ohne die AfD ab. Die Ampelparteien der Bundesregierung schnitten derweil desaströs ab.

In Thüringen wurde die AfD, mit der erklärtermaßen keine der anderen Parteien koalieren will, stärkste Kraft und bekam 32,8 Prozent. Die Partei gilt laut Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem. Die CDU landete auf Rang zwei mit 23,6 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das erstmals antrat, erreichte 15,8 Prozent. Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow brach massiv ein und kam nur noch auf 13,1 Prozent. Die Koalitionsparteien der Bundesregierung fuhren magere Ergebnisse ein: Die SPD landete bei 6,1 Prozent, die Grünen und die FDP blieben unter 5 Prozent und schafften es nicht, in den Landtag zu kommen.

In Sachsen ist die CDU mit 31,9 Prozent stärkste Partei, die AfD erreichte 30,6 Prozent, das BSW 11,8 Prozent. Die SPD wurde von 7,3 Prozent der Wähler gewählt, die Grünen schafften es mit 5,1 Prozent knapp in den Landtag, ebenso die Linke (4,5%) - aber nur dank gewonnener Direktmandate.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-IT 09:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe August 
          PROGNOSE: 48,2 
          zuvor:    47,4 
 
-FR 09:50 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE:   42,1 
          1. Veröff.: 42,1 
          zuvor:      44,0 
 
-DE 09:55 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE:   42,1 
          1. Veröff.: 42,1 
          zuvor:      43,2 
 
-EU 10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe Eurozone (2. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE:   45,6 
          1. Veröff.: 45,6 
          zuvor:      45,8 
 
-GB 10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) August 
          1. Veröff.: 52,5 
          zuvor:      52,1 
 
-US 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE:   n.a. 
          1. Veröff.: 48,0 
          zuvor:      49,6 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
                             Stand    +/- 
DAX-Future               18.975,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     5.656,50  -0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   19.595,50  -0,1% 
Nikkei-225               38.641,38  -0,0% 
Schanghai-Composite       2.822,58  -0,7% 
Hang-Seng-Index          17.697,77  -1,6% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                133,54     -3 
 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.906,92      -0,0% 
DAX-Future     18.999,00      +0,6% 
XDAX           18.956,20      +0,6% 
MDAX           25.703,44      +0,8% 
TecDAX          3.400,57      -0,1% 
EuroStoxx50     4.957,98      -0,2% 
Stoxx50         4.551,48      -0,0% 
Dow-Jones      41.562,95      +0,6% 
S&P-500-Index   5.648,21      +1,0% 
Nasdaq-Comp.   17.713,62      +1,1% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       133,57        -36 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsstart am Montag kaum verändert erwartet. Der DAX wird etwas höher bei 18.911 Punkten gesehen und damit in Tuchfühlung mit dem Allzeithoch am Freitag bei 18.971 Punkten. Wann die runde 19.000er-Marke fallen wird, scheint nur eine Frage der Zeit. Im asiatisch-pazifischen Raum ist die Tendenz am Montag von leichter Risikoscheu geprägt. Neue Einkaufsmanagerdaten aus China sind durchwachsen ausgefallen. Der Index für die Industrie ist zum vierten Mal in Folge gesunken und deutet weiter auf eine Kontraktion der Aktivität hin. Auf das Geschehen an den europäischen Börsen dürfte das aber kaum ausstrahlen. An der Wall Street wird wegen des Feiertages "Labor Day" heute nicht gehandelt. Das könnte die Liquidität in Europa ausdünnen. Der September hat derweil den Ruf, der schwächste Monat des Börsenjahres zu sein. Seit 1960 hat der Dow Jones im September im Durchschnitt 0,9 Prozent eingebüßt. Allerdings stehen im November die US-Wahlen auf der Agenda und in Wahljahren hat der Dow den September zumindest nahezu unverändert überstanden.

Rückblick: Knapp behauptet - Zwischenzeitliche Gewinne gingen im Zuge von Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende wieder verloren - auch wenn Rückenwind von weiter befeuerten Zinssenkungserwartungen kam. Denn in der Eurozone lag die Inflation im August mit 2,2 Prozent nur noch knapp über dem EZB-Ziel von 2 Prozent. Damit scheint die Tür zu Zinssenkungen weit aufgestoßen. Die Rote Laterne bei den Branchentiteln hielten Öl- und Gaswerte. Ihr Stoxx-Subindex fiel um 0,9 Prozent, gedrückt von fallenden Energiepreisen. Auf der Gewinnerseite stand der Index der zinsempfindlichen Immobilienaktien mit plus 1,4 Prozent an der Spitze. Neben der Zinsspekulation stützte hier, dass die Wohnimmobilien-Preise in Deutschland zuletzt wieder gestiegen sind. Credit Agricole (+2,6%) waren nach einer Kaufempfehlung der HSBC gesucht.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Behauptet - Der DAX markierte mit 18.971 Punkten erneut ging aber deutlich tiefer aus dem Tag. Tagesgewinner im DAX waren Siemens Energy (+1,8%). Mit den personellen Turbulenzen bei Thyssenkrupp Steel und die weiter ungeklärte Zukunft der Stahltochter gaben Thyssenkrupp um 0,9 Prozent nach. Daimler Truck zogen um 0,3 Prozent an. Die Analysten von HSBC hatten die Einstufung auf "Buy" erhöht. Im SDAX stiegen die zinsempfindlichen Hypoport um 1,8 Prozent: Nach der starken Performance der vergangenen Monate dürfte der Aktie die Rückkehr in den MDAX im September nicht mehr zu nehmen sein, wenn die Indizes überprüft werden.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffälligkeiten bei Einzelwerten wurden nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Fester - Mit Spannung erwartete Inflationsdaten fielen nah an der Erwartung aus und stellten somit kein Störfeuer für die Zinssenkungshoffnungen dar. Nigel Green vom Vermögensverwalter deVere hält nun die Tür sogar für einen großen Zinsschritt um 50 Basispunkte im September für weit geöffnet. "Die PCE-Daten zeigen einen nachhaltigen Trend der Disinflation", sagte er mit Blick auf die Entwicklung im Juli. Konjunkturseitig fielen der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago und der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan im August gut aus. Unter den Einzelwerten gewannen Dell nach guten Quartalszahlen 4,4 Prozent. Intel (+9,6%) profitierten davon, dass der Chipriese strategische Veränderungen und Sparmaßnahmen überprüfen will, wobei auch über eine Aufspaltung spekuliert wird. Dass Goldman Sachs die Entlassung von mehr als 1.300 Mitarbeitern als Teil eines jährlichen Überprüfungsprozesses plant, um leistungsschwachen Mitarbeiter auszusortieren, bewegte den Kurs kaum. Lululemon Athletica (+0,2%) steckten einen gesenkten Jahresausblick gut weg, auch weil im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen übertroffen wurden. Marvell Technology stiegen nach einem starken Ausblick um 9,2 Prozent.

USA - ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,92         +2,9        3,89      -49,8 
5 Jahre                  3,72         +5,0        3,67      -28,4 
7 Jahre                  3,81         +5,5        3,76      -15,8 
10 Jahre                 3,92         +5,6        3,86        3,8 
30 Jahre                 4,21         +6,6        4,15       24,3 
 

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen ungeachtet der günstig ausgefallenen Preisdaten weiter, die gleichwohl nichts an der Erwartung änderten, dass im September ein Zinssenkungszyklus eingeleitet werden dürfte. Allerdings sprachen die Konjunkturdaten des Tages eher für einen kleinen Zinsschritt.

+++++ DEVISENMARKT +++++

                 zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:06   % YTD 
EUR/USD           1,1053        +0,0%     1,1049     1,1067   +0,1% 
EUR/JPY           161,52        +0,0%     161,45     161,27   +3,8% 
EUR/CHF           0,9393        +0,0%     0,9390     0,9397   +1,2% 
EUR/GBP           0,8416        +0,0%     0,8414     0,8422   -3,0% 
USD/JPY           146,12        -0,0%     146,12     145,72   +3,7% 
GBP/USD           1,3134        +0,0%     1,3133     1,3143   +3,2% 
USD/CNH           7,1005        +0,2%     7,0890     7,0858   -0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        57.709,15        -1,1%  58.371,85  58.466,85  +32,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar zog mit den Renditen an, der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent. Die "Tauben" der Fed, die Zinssenkungen befürworten, seien mehr an den Arbeitsmarktdaten als an den Inflationszahlen interessiert, sagte Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank; was das Spiel wirklich verändern würde, wären starke Arbeitsmarktdaten in der nächsten Woche.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

                 zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          73,09        73,55      -0,6%      -0,46   +3,0% 
Brent/ICE          76,42        76,93      -0,7%      -0,51   +1,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise gaben deutlich nach, um bis zu 3,1 Prozent. Berichten zufolge planen die Opec und ihre Verbündeten im Oktober mit der Rücknahme der Förderkürzungen zu beginnen. Hintergrund sei unter anderem der Ausfall der libyschen Produktion.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 02, 2024 01:41 ET (05:41 GMT)

METALLE

                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.496,92     2.503,39      -0,3%      -6,47  +21,1% 
Silber (Spot)      28,46        28,86      -1,4%      -0,40  +19,7% 
Platin (Spot)     929,45       928,35      +0,1%      +1,10   -6,3% 
Kupfer-Future       4,12         4,15      -0,5%      -0,02   +4,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
Platin (Spot)     927,78         928,35          -0,1%          -0,58   -6,5% 
Kupfer-Future       4,12           4,15          -0,5%          -0,02   +4,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab nach den Vortagesaufschlägen wieder nach, und zwar um 0,7 Prozent.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

CHINA - Konjunktur

Der Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor ist im August auf 49,1 von 49,4 gesunken. Der Index der Dienstleistungsaktivität stieg dagegen auf 50,2 von 50,0 im Juli. Der von Caixin Media und S&P Global ermittelte Industrie-Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 50,4 von 49,8 Punkten und stieg damit in den Expansion anzeigenden Bereich über 50. Der Index berücksichtigt auch kleinere Unternehmen, während der staatliche Index auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet ist.

MONTENEGRO

S&P hat das langfristige Rating auf B+ von B erhöht. Der Ausblick ist stabil.

GAS

Russland war im zweiten Quartal 2024 nach Norwegen der zweitgrößte Gaslieferant der EU. Das berichtete die Zeitung Welt mit Verweis auf aktuelle Daten der Brüsseler Beratungsfirma Bruegel. Die USA wurden auf Platz 3 verdrängt.

THYSSENKRUPP

Nach der Eskalation im Streit um die Zukunft der Stahlsparte hat der scheidende Aufsichtsratschef Sigmar Gabriel ein noch größeres Engagement des tschechischen Investors Daniel Kretinsky vorgeschlagen. Es wäre "das Beste für die Stahlsparte", wenn der Investor sie "zu 100 Prozent übernehmen würde", sagte Gabriel dem "Spiegel". "Mit ihm gab es zuletzt die beste Diskussion über die Zukunft des Stahls in Europa seit Langem", fuhr Gabriel fort.

MISTER SPEX

erweitert das Portfolio um die Sonnenbrillen-Kollektion von Jacquemus. Finanzielle Eckdaten nannte Mister Spex nicht.

RIGHTMOVE

Die australische REA Group erwägt ein Bar- und Aktienangebot für den britischen Wettbewerber Rightmove und sieht es als eine "transformative Chance", einen 25 Milliarden Dollar schweren Immobilienanbieter zu schaffen. REA Group ist ein globales Online-Unternehmen für Immobilienwerbung. Das Unternehmen nannte keine finanziellen Details. Rightmove hat laut FactSet eine Marktkapitalisierung von 4,39 Milliarden Pfund. Damit ist das Unternehmen etwa ein Viertel so groß wie REA. REA befindet sich zu 61 Prozent im Besitz der News Corp, zu der auch Dow Jones & Co, der Herausgeber dieser Nachrichtenagentur und des Wall Street Journal, gehört.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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