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07:31 Uhr, 26.08.2024

MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In London bleiben die Börsen wegen des Feiertages "August Bank Holiday" geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Siemens Healthineers hat für die Sparte Advanced Accelerator Applications von Novartis ein bindendes Angebot unterbreitet. Ein Kauf würde die Reichweite von Siemens Healthineers PETNET Solutions in Europa erweitern, teilte das Unternehmen mit. Siemens Healthineers geht davon aus, dass die Transaktion im vierten Quartal abgeschlossen wird.

Finanzielle Details nannte Siemens Healthineers nicht. Wie die "Financial Times" berichtet, soll sich der Kaufpreis auf über 200 Millionen Euro belaufen.

Advanced Accelerator Applications ist ein im Bereich molekulare Nuklearmedizin spezialisiertes Unternehmen. Novartis hatte Advanced Accelerator Applications 2017 übernommen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:00 DE/LBBW Landesbank Baden-Württemberg, Ergebnis 1H

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
    10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex August 
          PROGNOSE: 86,0 
          zuvor:    87,0 
          Lagebeurteilung 
          PROGNOSE: 86,5 
          zuvor:    87,1 
          Geschäftserwartungen 
          PROGNOSE: 86,5 
          zuvor:    86,9 
- US 
    14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Juli 
          PROGNOSE: +4,0% gg Vm 
          zuvor:    -6,7% gg Vm 
 
- BE 
    15:00 Geschäftsklimaindex August 
          PROGNOSE:  k.A. 
          zuvor:    -12,3 Punkte 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                           Stand    +/- 
DAX-Future                  18.632,00  -0,2% 
E-Mini-Future S&P-500        5.649,00  -0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100      19.776,00  -0,1% 
Nikkei-225                  37.998,46  -1,0% 
Schanghai-Composite          2.847,53  -0,2% 
Hang-Seng-Index             17.732,65  +0,7% 
                           +/-  Ticks 
Bund -Future                   134,61    +15 
 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.633,10      +0,8% 
DAX-Future     18.675,00      +0,9% 
XDAX           18.618,68      +0,9% 
MDAX           25.196,58      +0,9% 
TecDAX          3.341,54      +0,2% 
EuroStoxx50     4.909,20      +0,5% 
Stoxx50         4.494,63      +0,3% 
Dow-Jones      41.175,08      +1,1% 
S&P-500-Index   5.634,61      +1,1% 
Nasdaq-Comp.   17.877,79      +1,5% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     134,46%        +24 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem ruhigen Start in die neue Handelswoche rechnen Händler für den deutschen Aktienmarkt. Die Freude über die auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole angekündigte Zinswende der US-Notenbank dürfte am Montag noch nicht voll umgesetzt werden. Denn in Großbritannien ist Feiertag, und damit fehlen die wichtigen britischen Händler. In Deutschland sind am Montag die Augen etwas auf den neuen Ifo-Geschäftsklima-Index gerichtet. Die Erwartungen sind allerdings sehr gering. Schließlich hatten schon die Einkaufsmanager-Indizes (PMI) vergangene Woche für eine kalte Dusche gesorgt: Die deutsche Wirtschaft rutschte sogar auf dem extrem tiefen Niveau noch weiter ab. Dies sollte daher auch beim Ifo nicht mehr belasten. Noch wichtiger ist allerdings im Wochenverlauf der Blick auf Inflationsdaten und Zahlen von Nvidia am Mittwochabend. Zwar war es zuletzt um das Zugpferd der KI-Branche etwas ruhiger geworden. Seine Quartalsdaten werden jedoch als wichtigster Teil der gesamten Lieferkette um Chips, Datencenter und die Investitionsbereitschaft innerhalb der Technologiebranche gesehen.

Rückblick: Etwas fester - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag mit Aufschlägen geschlossen. Die Zeit für eine Anpassung der Geldpolitik sei gekommen, sagte Fed-Chef Jerome Powell in seiner mit Spannung erwarteten Rede auf dem Zentralbanker-Forum in Jackson Hole. Die Inflation sei deutlich gesunken, während zugleich ein starker Anstieg der Arbeitslosigkeit vermieden werden solle, so Powell. Das Timing sowie das Tempo der Zinssenkungen seien datenabhängig. Die Märkte preisen eine erste Zinssenkung durch die US-Notenbank im September ein. Der Euro-Stoxx-50 wurde allerdings von Abgaben im Technologie-Sektor (-0,6%) belastet - die Stimmung bleibt hier angeschlagen. Nestle hat überraschend seinen CEO vor die Tür gesetzt. Laurent Freixe soll als neuer Nestle-CEO auf Mark Schneider schon ab 1. September folgen. Die Strategie von Schneider hatte nicht überzeugt, die Aktie notiert allein seit Jahresbeginn gut 8 Prozent im Minus. Für die Nestle-Aktie ging es um 0,1 Prozent nach oben.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Fest - Infineon hat sich mit dem Insolvenzverwalter der Qimonda AG auf einen Vergleich geeinigt. Dieser hatte einen Betrag von 3,4 Milliarden Euro plus Zinsen verlangt, bekommt aber nur 753,5 Millionen Euro. Infineon will dafür die gebildeten Rückstellungen in Anspruch nehmen. Der darüber hinausgehende Betrag wird Ergebnis und Cashflow aus nicht fortgeführten Aktivitäten belasten. Die Aktien gewannen in dem freundlichen Gesamtmarktumfeld 0,3 Prozent. Infas Holding haussierten auf Tradegate um 62,7 Prozent auf 6,80 Euro nach einem Übernahmeangebot. Hier bietet Alsterhöhe (zukünftig: Ipsos DACH Holding AG) 6,80 Euro je Aktie. Die Ablösung von Tesla an der Spitze der Verkaufscharts für vollelektrische Fahrzeuge in der EU durch BMW (+1,5%) im Juli ist ein gutes Zeichen für den deutschen Hersteller, während Teslas Situation leicht negativ aussieht, so die UBS. Redcare (-5%) setzten die jüngste Abwärtsbewegung fort. Evotec gewannen 6,7 Prozent - hier stützte eine "Outperform"-Empfehlung der RBC sowie jüngste Aktienkäufe durch Vorstandsmitglieder. Hugo Boss gewannen 5,2 Prozent. Als Grund wurde im Handel genannt, dass der britische Mode-Händler Frasers beim Kartellamt wegen einer Aufstockung der Beteiligung angefragt haben soll.

XETRA-NACHBÖRSE

"Keine Nachrichten, keine auffällige Aktie", so hat ein Händler von Lang & Schwarz am Freitagabend das nachbörsliche Geschäft mit deutschen Aktien zusammengefasst.

USA - AKTIEN

Fest - Taubenhafte Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell haben die Aktienmärkte befeuert. Der Fed-Chef hatte die erhoffte Zinssenkung im September praktisch auf dem geldpolitischen Symposium in Jackson Hole angekündigt. Workday schnellten nach Geschäftsausweis um 12,5 Prozent in die Höhe. Vor allem die äußerst optimistischen Wachstumserwartungen und auch die Zielsetzung zur Margenverbesserung trieben den Kurs. Tesla legten um 4,6 Prozent zu. Die Vize-Präsidentin des Elektrofahrzeugherstellers, Sreela Venkataratnam, hat das Unternehmen verlassen. Händler sahen die Aufschläge aber auch in Verbindung mit der Zinswende. Denn niedrigere Finanzierungskosten beim Autokauf dürften den Absatz ankurbeln. Uber stiegen um 1,4 Prozent. Das Unternehmen baut seine Partnerschaften mit Unternehmen für selbstfahrende Autos aus. Intuit legte besser als prognostiziert ausgefallene Quartalszahlen vor, überraschte aber mit dem Ausblick negativ. Der Kurs rauschte um 6,8 Prozent südwärts. Roku zogen um 11,9 Prozent an nach einer Hochstufung durch Guggenheim. Nach einer Hochstufung durch JP Morgan ging es für Warby Parker um ebenfalls 11,9 Prozent gen Norden.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,91         -9,6          4,01          -50,8 
5 Jahre                  3,65         -7,1          3,72          -35,4 
7 Jahre                  3,70         -6,3          3,76          -27,0 
10 Jahre                 3,80         -5,2          3,85           -7,9 
30 Jahre                 4,09         -2,7          4,12           12,4 
 

Die Renditen gaben mit der praktischen Gewissheit sinkender Leitzinsen deutlicher nach.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:03 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1184        -0,1%     1,1193         1,1179   +1,3% 
EUR/JPY           161,03        -0,1%     161,21         162,22   +3,5% 
EUR/CHF           0,9477        -0,1%     0,9484         0,9486   +2,1% 
EUR/GBP           0,8473        +0,0%     0,8473         0,8472   -2,3% 
USD/JPY           143,97        -0,0%     144,03         145,12   +2,2% 
GBP/USD           1,3200        -0,1%     1,3209         1,3195   +3,8% 
USD/CNH           7,1208        +0,0%     7,1174         7,1254   -0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        63.944,00        -0,7%  64.420,85      61.034,90  +46,8% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Sinkende Marktzinsen und die Spekulation auf weitere Leitzinssenkungen brachten den Dollar unter Druck - der Dollarindex verlor 0,8 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          75,31        74,83      +0,6%          +0,48   +6,1% 
Brent/ICE          79,50        79,02      +0,6%          +0,48   +5,5% 
 

Brent und WTI gewannen bis zu 2,6 Prozent. Marktteilnehmer sahen im jüngsten Ölpreisverfall eine Übertreibung. Gerade die sinkenden Leitzinsen dürften die Konjunktur ankurbeln und so auch die Erdölnachfrage, hieß es. Wie bei Gold stützte auch die Dollar-Schwäche die Ölpreisentwicklung.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.510,36     2.512,67      -0,1%          -2,31  +21,7% 
Silber (Spot)      29,72        29,83      -0,4%          -0,12  +25,0% 
Platin (Spot)     961,85       966,30      -0,5%          -4,45   -3,0% 
Kupfer-Future       4,20         4,20      +0,0%          +0,00   +6,6% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

August 26, 2024 01:31 ET (05:31 GMT)

Profiteur der anrollenden Zinswende war Gold, die Feinunze verteuerte sich, auch begünstigt durch die Dollar-Schwäche, um 0,9 Prozent.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

INNENPOLITIK DEUTSCHLAND I

Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für die "Bild am Sonntag" erhebt, gewinnen CDU und CSU im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt hinzu, führen die Umfrage damit mit 31 Prozent an. Auf Platz zwei liegt die AfD (18 Prozent), die einen Prozentpunkt einbüßt. Dahinter rangieren unverändert SPD (16 Prozent), Grüne (11 Prozent), BSW (9 Prozent), FDP (5 Prozent) und Linke (3 Prozent). Die sonstigen Parteien kommen wie in der Vorwoche auf 7 Prozent.

INNENPOLITIK DEUTSCHLAND II

Eine Woche vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen liegt die AfD in einer neuen Umfrage in beiden Ländern in Führung. Regierungsmehrheiten ohne Beteiligungen des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) oder der AfD sind nach den Ergebnissen, die das Meinungsforschungsinstitut Insa für die "Bild am Sonntag" (BamS) erhoben hat, demnach nicht möglich. In Sachsen erreicht die AfD demnach 32 Prozent, die CDU 30 Prozent. BSW kommt auf 15, die SPD auf 6, die Grünen auf 5 Prozent. Die Linke wäre mit 4 Prozent nicht mehr im Dresdner Landtag vertreten. Die Freien Wähler kommen auf 3 Prozent, die Sonstigen (inklusive der FDP) auf 5 Prozent. In Thüringen liegt die AfD laut Umfrage mit 30 Prozent klar in Führung. Knapp hinter der CDU mit 21 Prozent steht das BSW mit 20 Prozent. Die Linke erreicht 14 Prozent, die SPD 6 Prozent. Grüne und FDP wären mit jeweils 3 Prozent nicht mehr im Thüringer Landtag vertreten. Die Sonstigen kommen auf 3 Prozent.

INNENPOLITIK DEUTSCHLAND III

SPD-Chefin Saskia Esken fordert nach dem Solinger Attentat und der Festnahme des mutmaßlichen Täters eine konsequente Abschiebung von Straftätern. Zugleich betonte Esken im Gespräch mit der Rheinischen Post: "In einer offenen Gesellschaft wie der unseren gibt es keine absolute Sicherheit." Klar sei, dass der Schutz der Bevölkerung vor allem bei Festen jetzt im Vordergrund stehen müsse. Die Innenminister der Länder hätten die Möglichkeit, die Anwendung von Messerverboten und anlassbezogener Videoüberwachung anzuweisen, und das sollten sie jetzt auch tun. Derweil hat Innenministerin Nancy Faeser einen verstärkten Kampf gegen den islamistischen Terrorismus angekündigt.

EZB

Die Rückkehr auf das Inflationsziel von 2 Prozent der EZB ist "noch nicht sicher". Das erklärte EZB-Chefvolkswirt Philip Lane in seiner Rede im Rahmen des Zentralbankerforums in Jackson Hole am Wochenende. Die Geldpolitik müsse solange wie nötig restriktiv bleiben, um den Desinflations-Prozess hin auf das angestrebte Inflationsziel zeitnah zu unterstützen.

GELDPOLITIK GROSSBRITANNIEN

Die Bank of England will mit ihrer Geldpolitik vorsichtig bleiben. Es gebe aber Anzeichen dafür, dass die Inflation zu ihrem Ziel von 2 Prozent zurückkehren wird, geht aus einem Redetext von Gouverneur Andrew Bailey am Freitag hervor. Die Rede soll auf der Jahrestagung der Federal Reserve im Grand Teton National Park gehalten werden.

PEOPLE'S BANK OF CHINA (PBOC)

Die chinesische Notenbank hat den Zinssatz für mittelfristige Kredite an Banken wie erwartet stabil belassen. Die People's Bank of China (PBoC) stellte dem Markt über die einjährige mittelfristige Kreditfazilität (MLF) 300 Milliarden Yuan bereit - umgerechnet 37,7 Milliarden Euro zu einem gleichbleibenden Zins von 2,3 Prozent. Die Notenbank hat den Zins vor einem Monat von 2,5 Prozent gesenkt. Die Zentralbank stellte den Banken außerdem 471 Milliarden Yuan über ein Sieben-Tage-Reverse-Repo-Geschäft zu einem stabilen Zins von 1,7 Prozent bereit.

BONITÄT IRLAND

Scope hat die Bonitätsnote für Irland auf "AA" von bislang "AA-" erhöht und den Ausblick auf "Stabil" von "Positiv" gesenkt.

BONITÄT ÖSTERREICH

S&P Global Ratings hat den Ausblick für Österreich von "Stabil" auf "Positiv" erhöht. Die Bonitätsnoten wurden mit "AA+" bzw. "A-1+" bekräftigt.

US-ERDÖLMARKT

Die Anzahl der in den USA in Betrieb befindlichen Erdölförderanlagen hat in der Vorwochen stagniert. Wie der Ölfelddienstleister Baker Hughes mitteilte, waren 483 Anlagen aktiv. Die für die Aktivität der US-Erdölbranche wichtige Kennziffer ermäßigte sich auf Jahressicht um 29 Anlagen.

LUFTHANSA

Der Ferienflieger Lufthansa Discover wird ab Dienstag bestreikt. Sowohl die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) als auch die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) riefen zum Streik ab der Nacht zum Dienstag bis einschließlich Freitag für sämtliche Abflüge ab Deutschland auf. Die Gewerkschaften fordern Tarifverträge für ihre Mitglieder.

MEYER-BURGER

hält an der Solarzellenproduktion an seinem deutschen Standort in Sachsen-Anhalt fest. Der bestehende Zellproduktionsstandort Thalheim (Stadt Bitterfeld-Wolfen) werde weiterhin voll betrieben und solle - anders als bisher geplant - auch zukünftig das Rückgrat der Solarzellenversorgung von Meyer Burger bilden, teilte das Unternehmen mit. Der Aufbau einer Solarzellenfertigung in Colorado Springs habe sich als derzeit nicht finanzierbar herausgestellt und werde daher gestoppt.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/flf/cln

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