MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In London bleiben die Börsen wegen des Feiertages "August Bank Holiday" geschlossen.
+++++ TAGESTHEMA +++++
Infineon Technologies hat sich mit dem Insolvenzverwalter der Qimonda AG auf einen Vergleich geeinigt. Damit wird der seit Ende 2010 am Landgericht München I anhängige Rechtsstreit beendet, wie der Halbleiterkonzern mitteilte. Der Insolvenzverwalter hatte mit seiner Klage einen Betrag von rund 3,4 Milliarden Euro zuzüglich Zinsen geltend gemacht. Die Vergleichsvereinbarung sieht eine Zahlung von 753,5 Millionen Euro vor. Der Betrag setzt sich zusammen aus einer nominellen Vergleichssumme von 800 Millionen Euro abzüglich von Anrechnungsbeträgen aus früheren Verträgen mit dem Insolvenzverwalter. Mit der Vergleichsvereinbarung sind alle Rechtsstreitigkeiten und Ansprüche des Insolvenzverwalters gegen Infineon erledigt. Infolge der Zahlungen wird Infineon die für den Rechtsstreit gebildeten Rückstellungen in Anspruch nehmen. Der darüber hinausgehende Betrag wird das Ergebnis und den Cashflow aus nicht fortgeführten Aktivitäten belasten. Die Zahlung wird aus vorhandenen Barmitteln erfolgen.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- FR 08:45 Geschäftsklimaindex August PROGNOSE: 95 zuvor: 95 - US 16:00 Fed-Chairman Powell, Rede bei geldpolitischem Symposium der Kansas-City-Fed in Jackson Hole 16:00 Neubauverkäufe Juli PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: -0,6% gg Vm
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 18.559,00 +0,3% E-Mini-Future S&P-500 5.614,00 +0,4% E-Mini-Future Nsdq-100 19.690,50 +0,6% Nikkei-225 38.341,20 +0,3% Schanghai-Composite 2.847,11 -0,1% Hang-Seng-Index 17.590,31 -0,3% +/- Ticks Bund -Future 134,25 +3 Donnerstag: INDEX Schluss +/- DAX 18.493,39 +0,2% DAX-Future 18.503,00 -0,2% XDAX 18.448,68 -0,1% MDAX 24.967,01 +0,2% TecDAX 3.336,21 -0,1% EuroStoxx50 4.885,00 -0,0% Stoxx50 4.482,74 +0,3% Dow-Jones 40.712,78 -0,4% S&P-500-Index 5.570,64 -0,9% Nasdaq-Comp. 17.619,35 -1,7% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 134,22% -57
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte dürften zum Start in den Freitagshandel mehr oder weniger auf der Stelle treten. Bewegung wird wohl erst am Nachmittag in die Kurse kommen, wenn US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole spricht. Ansonsten ist die Nachrichtenlage recht dünn. Infineon könnten etwas belastet werden von dem Vergleich, den das Unternehmen mit dem Insolvenzverwalter der Qimonda AG geschlossen hat.
Rückblick: Wenig verändert - Die Anleger warteten mit Spannung auf die Rede von Fed-Chairman Jerome Powell am Freitag im Rahmen des Notenbank-Treffens in Jackson Hole. Es wird davon ausgegangen, dass Powell die Erwartung einer ersten Zinssenkung im September stützen wird. Wichtiger dürfte aus Marktsicht jedoch der geldpolitische Ausblick werden. Am Markt sind derzeit bis Jahresende laut der Deutschen Bank Zinssenkungen von 103 Basispunkten eingepreist. Da es bis Ende 2024 nur noch drei geldpolitische Sitzungen der US-Notenbank gibt, erwarte der Markt also mindestens eine große Zinssenkung von gleich 50 Basispunkten. Das am Vorabend veröffentlichte Fed-Protokoll stützte derweil die Erwartung, dass die US-Notenbank bald den Zinssenkungszyklus einleiten wird. Keine klaren Signale für eine Konjunkturerholung kamen von den Einkaufsmanger-Indizes aus der Eurozone. Um 5,4 Prozent nach unten ging es beim Versicherer Aegon. Die Halbjahreszahlen stießen auf geteilte Meinungen. So hieß es von JP Morgan, die Resultate seien uneinheitlich, vor allem aber liege der operative Gewinn unter Erwartung. Ordentliche Zahlen vom Rückversicherer Swiss Re sorgten in der Aktie dagegen für ein Plus von 4,5 Prozent.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas fester - Der Investor Active Ownership Capital, der schon beim Bad Homburger Generikahersteller Stada ein gutes Timing bewies, ist bei Hellofresh (+4,6%) eingestiegen. Er gilt als aktivistischer Investor, der auch Einfluss auf die Geschicke des Unternehmens nehmen will. Für die Aktie der Deutschen Bank ging es um 4,0 Prozent nach oben. Positiv wurde an der Börse gewertet, dass die Bank am Vorabend eine Einigung im Rechtsstreit um die Übernahme der Postbank vermelden konnte. Diese umfasse rund 60 Prozent der Forderungen, nehme aber nur 45 Prozent der bereits erfolgten Rückstellungen in Anspruch. Damit können Rückstellungen aufgelöst werden. Die Bank erwartet daraus einen positiven Effekt auf ihr Vorsteuerergebnis im dritten Quartal von rund 430 Millionen Euro. Kräftig nach oben ging es bei CTS Eventim, die Aktie legte um 5,8 Prozent zu. Der Tickethändler hat erneut von den Preissteigerungen im Ticketverkauf profitiert. Der Gewinn lag daher deutlich über der Erwartung, der Ausblick wurde erhöht.
XETRA-NACHBÖRSE
Infineon wurden 1 Prozent niedriger gehandelt. Infineon Technologies hatte sich mit dem Insolvenzverwalter der Qimonda AG auf einen Vergleich geeinigt (siehe oben).
USA - AKTIEN
Leichter - Vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Freitag auf dem Notenbanken-Symposium in Jackson Hole stieg die Nervosität und es kamen erste Zweifel auf, ob er die hohen Markterwartungen wird erfüllen können. Die US-Konjunkturdaten des Tages lieferten für die Zinsspekulationen des Marktes in der Summe kaum echtes Störfeuer. Zoom Video Communications stiegen um 13 Prozent. Das Unternehmen hatte Gewinn und Cashflow überproportional zum Umsatz gesteigert. Für das Geschäftsjahr gab das US-Videokonferenz-Unternehmen eine Prognose über Markterwartung. Die kanadischen Aufsichtsbehörden hatten ein Medikament von Merck & Co (+0,5%) zur Behandlung von Blasenkrebs zugelassen. Um 14,7 Prozent brachen Snowflake ein. Der Software-Anbieter verbuchte einen gestiegenen Verlust und beim angehobenen Ausblick blieben Fragen rund um das KI-Geschäft offen. Advance Auto Parts stürzten um 17,5 Prozent ab, nachdem der Autoteilehändler seine Zielsetzungen reduziert hatte. Peloton Interactive schossen um 35,4 Prozent empor, die Fitness-Gesellschaft schnitt besser als veranschlagt ab. Urban Outfitters sanken um 9,5 Prozent, der Textilhändler hatte die Erlösschätzungen verfehlt.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,02 +8,5 3,93 -40,2 5 Jahre 3,73 +7,2 3,66 -27,0 7 Jahre 3,77 +6,9 3,70 -19,6 10 Jahre 3,86 +6,1 3,80 -1,8 30 Jahre 4,13 +5,6 4,08 16,5
Unter den Daten des Tages stach der Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor positiv heraus. In der Folge zogen die Rentenrenditen an. Zumindest bei Renten schienen Zweifel über das Ausmaß der nahenden Zinssenkungen zu überwiegen.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:06 Uhr % YTD EUR/USD 1,1129 +0,2% 1,1112 1,1111 +0,8% EUR/JPY 162,04 -0,3% 162,52 162,55 +4,1% EUR/CHF 0,9477 +0,1% 0,9471 0,9474 +2,1% EUR/GBP 0,8487 -0,0% 0,8488 0,8484 -2,2% USD/JPY 145,66 -0,4% 146,25 146,29 +3,4% GBP/USD 1,3112 +0,2% 1,3091 1,3097 +3,1% USD/CNH 7,1376 -0,1% 7,1476 7,1468 +0,2% Bitcoin BTC/USD 61.012,40 +0,8% 60.546,85 60.780,05 +40,1% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Ähnlich wie die Rentenrenditen gewann auch der Dollar, der Dollarindex legte mit den gestiegenen Marktzinsen um 0,5 Prozent zu. Auch hier wurde auf die positiven Daten zum Dienstleistungssektor verwiesen.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,06 73,01 +0,1% +0,05 +2,9% Brent/ICE 77,27 77,22 +0,1% +0,05 +2,6%
Nach vier Handelstagen mit Abgaben auf die tiefsten Stände seit sieben Monaten ging es für die Ölpreise nach oben. Die Notierungen für Brent und WTI legten um bis zu 1,4 Prozent zu. Bedenken über das Stocken der Waffenstillstandsgespräche zwischen Israel und der Hamas sowie die zuletzt gefallenen wöchentlichen US-Öllagerdaten trieben die Preise.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.495,20 2.487,15 +0,3% +8,05 +21,0% Silber (Spot) 29,25 29,03 +0,8% +0,22 +23,0% Platin (Spot) 955,42 948,50 +0,7% +6,92 -3,7% Kupfer-Future 4,16 4,15 +0,3% +0,01 +5,5%
Der Goldpreis (-1,2%) gab mit dem festeren Dollar und gestiegenen Marktzinsen deutlicher nach, blieb aber in Sichtweite seines jüngsten Rekordhochs. "Das Wachstumsmomentum von Gold ist erschöpft", urteilte Marktanalyst Alex Kuptsikevich von FxPro.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
PRÄSIDENTSCHAFTSWAHLKAMPF USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
August 23, 2024 01:30 ET (05:30 GMT)
Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat die Nominierung ihrer Partei für das Präsidentenamt zum Abschluss des Parteitages der Demokraten angenommen.
BANK OF JAPAN
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Kazuo Ueda, signalisiert die Bereitschaft zu weiteren Zinserhöhungen. "Es gibt keine Änderung unserer grundsätzlichen Haltung, den Umfang der geldpolitischen Lockerung in Zukunft anzupassen, wenn wir bestätigen können, dass die Aussichten für die Wirtschaft und die Preise sich eher so entwickeln, wie wir es erwarten", sagte Ueda am Freitag in einer Parlamentssitzung.
INFLATION JAPAN
Die Verbraucherpreisinflation in Japan liegt auch im Juli über dem Zielwert der Bank of Japan (BoJ) von 2 Prozent. Damit steigt die Erwartung, dass die Zentralbank die Zinsen erneut anheben wird. Insgesamt stiegen die Verbraucherpreise im Juli um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, was auf einen Anstieg der Energierechnungen zurückzuführen ist. Der Anstieg war damit genauso hoch wie im Juni.
BMW / TESLA
BMW hat im vergangenen Monat in der EU mehr reine Elektroautos als Tesla verkauft und damit das Unternehmen von Elon Musk entthront. Wie das Automobilforschungsunternehmen Jato Dynamics mitteilte, hat der deutsche Luxusautohersteller den Spitzenplatz von Tesla übernommen, was auf die Modelle iX1, i4 und i5 zurückzuführen ist.
DEUTSCHE BAHN
Im Bieterverfahren um DB Schenker, die Logistiktochter der Deutschen Bahn, haben der dänische Konzern DSV sowie der Finanzinvestor CVC am Donnerstag rechtlich bindende Gebote in Milliardenhöhe abgegeben. Das erfuhr das Handelsblatt von mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Das Ergebnis könnte für Bahn-Chef Richard Lutz erfreulicher ausfallen als zuletzt erwartet. Ein Großteil der Einnahmen aus dem Verkauf soll in die Schuldentilgung des Konzerns fließen.
ASTRAZENECA
Fitch hat das langfristige Emittentenausfallrating von Astrazeneca von 'A-' auf 'A' angehoben. Der Ratingausblick ist positiv. "Die Heraufstufung spiegelt unsere Einschätzung eines andauernd starken Umsatzwachstums des Pharmakonzerns wider", so Fitch.
BIONTECH / MODERNA / PFIZER
Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat Moderna sowie Pfizer und seinem Partner deutschen Partner Biontech grünes Licht gegeben, ihre neuen Covid-Impfstoffe in den kommenden Tagen auf den Markt zu bringen. Die beiden Impfungen stehen allen Personen über sechs Monaten zur Verfügung, da die Zahl der Covid-Krankenhausaufenthalte nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention weiter ansteigt und höher ist als zu diesem Zeitpunkt im vergangenen Jahr.
NESTLE
Nestlé-Chef Mark Schneider verlässt das Unternehmen nach acht Jahren an der Spitze. Sein Nachfolger wird Laurent Freixe, der Leiter des Lateinamerika-Geschäfts. Freixe wird sein Amt am 1. September antreten. Wie der schweizerische Lebensmittel- und Getränkekonzern weiter mitteilte, ist Freixe auch als Kandidat für den Verwaltungsrat nominiert worden.
IPO / STARLING
Die Anzeichen für einen baldigen Börsengang der britischen Neobank verdichten sich. Das Institut sucht derzeit einen Investor-Relations-Chef mit IPO-Erfahrung.
APPLE
iPhone-Nutzer in der Europäischen Union haben künftig mehr Freiheit bei der App-Auswahl auf ihren Geräten. Apple kündigte an, dass Software-Updates im Laufe dieses Jahres es iPhone- und iPad-Nutzern in der EU ermöglichen werden, die vorinstallierten Anwendungen des Unternehmens zu löschen. Indem Apple iPhone- und iPad-Nutzern ermögliche, vorinstallierte Apps zu löschen und durch Tools von Drittanbietern zu ersetzen, entspreche der Konzern den Anforderungen des Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act), erklärte der US-Technologieriese.
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