MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte am Donnerstag beschließen, seine Zinsen vorerst unverändert zu lassen. Volkswirte erwarten, dass der Einlagenzins bei 4,00 Prozent bleiben wird. Die spannende Frage ist: Wird die EZB ihre Absicht kommunizieren, die Zinsen unter bestimmten Voraussetzungen im Juni zu senken?
Nahezu alle 45 von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass der Satz für Bankeinlagen bei der EZB bei 4,00 Prozent bleiben wird, der Hauptrefinanzierungssatz bei 4,50 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 4,75 Prozent. Eine erste Zinssenkung um 25 Basispunkte prognostizieren die Experten weit überwiegend für Juni. Bis September und Dezember soll dann jeweils ein weiterer Zinsschritt von 25 Basispunkten folgen. Manche Analysten erwarten, dass die EZB gewisse Anpassungen an ihrem Statement vornehmen wird, um ihre Bereitschaft zu Zinssenkungen im Juni zu signalisieren, andere nehmen an, dass Lagarde einen entsprechenden Wink geben wird. Dem steht allerdings die Aussage entgegen, alle Zinsentscheidungen in Abhängigkeit von den Daten zu treffen. Und wichtige Daten - zum Beispiel Lohndaten - kommen erst Ende Mai.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:30 DE/Mutares SE & Co KGaA, ausführliches Jahresergebnis und Geschäftsbericht
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Covestro AG, Ergebnis 1Q
- DE/Hella GmbH & Co KGaA, Ergebnis 1Q
- DE/Sto SE & Co. KGaA, Jahresergebnis
DIVIDENDENABSCHLAG
Deutsche Telekom 0,77 EUR Lloyds Group 0,0184 GBP
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- EU 14:15 EZB, Ergebnis der Ratssitzung Hauptrefinanzierungssatz PROGNOSE: 4,50% zuvor: 4,50% Einlagensatz PROGNOSE: 4,00% zuvor: 4,00% - US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 217.000 zuvor: 221.000 14:30 Erzeugerpreise März PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,6% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 18.333,00 +0,1% E-Mini-Future S&P-500 5.208,75 +0,0% E-Mini-Future Nsdq-100 18.210,50 +0,1% Nikkei-225 39.433,18 -0,4% Schanghai-Composite 3.043,95 +0,5% Hang-Seng-Index 17.060,86 -0,5% +/- Ticks Bund -Future 131,66 -5 Vortag: INDEX Schluss +/- DAX 18.097,30 +0,1% DAX-Future 18.319,00 -0,3% XDAX 18.081,29 -0,3% MDAX 26.939,96 -0,2% TecDAX 3.383,51 -0,2% EuroStoxx50 5.000,83 +0,2% Stoxx50 4.381,84 +0,4% Dow-Jones 38.461,51 -1,1% S&P-500-Index 5.160,64 -0,9% Nasdaq-Comp. 16.170,36 -0,8% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 131,71% -83
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank am frühen Donnerstagnachmittag dürften die Aktienkurse auf der Stelle treten. Die überraschend hohen US-Inflationsdaten am Mittwoch habe der DAX erstaunlich gut weggesteckt, heißt es aus dem Handel. Denn in der Folge sei dort die Erwartung an eine erste Zinssenkung nicht nur um einen Monat auf den Juli nach hinten gerutscht. Zudem werde dort nun am Terminmarkt von Zinssenkungen um rund 42 Basispunkte in diesem Jahr ausgegangen, vor den Daten wurden dort noch 68 Basispunkte eingepreist.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte heute beschließen, seine Zinsen vorerst unverändert zu lassen. Die spannende Frage ist: Wird die EZB ihre Absicht kommunizieren, die Zinsen unter bestimmten Voraussetzungen im Juni zu senken? Rückblickend waren Tage mit Zinsentscheidungen immer gut für Schwankungen an den Kapitalmärkten, von besonderem Interesse ist daher wieder die Pressekonferenz um 14:45 Uhr.
Rückblick: Gut behauptet - Nach dem Rücksetzer am Vortag setzte zunächst eine Erholungsbewegung ein, bevor mit den höher als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreisen eine Talfahrt begann, von der sich die Börsen aber wieder erholten. Die Preisdaten aus den USA zeigten, dass die Inflation noch nicht besiegt sei, hieß es aus dem Markt. Sowohl die Verbraucherpreise wie auch die Kernrate sind oberhalb der Erwartung ausgefallen. Damit wird am Markt nun davon ausgegangen, dass die Fed sich Zeit lassen dürfte, mit dem Zinssenkungszyklus zu starten. Airbus (-0,3%) hat im März 63 Flugzeuge ausgeliefert, im ersten Quartal wurden insgesamt 142 Maschinen an Kunden übergeben. Dies lag im Rahmen der Erwartungen von Berenberg. Die Analysten halten aber die Konsenserwartungen bis 2027 für zu ehrgeizig. Die Kurse europäischer Flugliniengesellschaften legten zu. Für Aufwind sorgten besser als gedacht ausgefallene Geschäftszahlen des US-Wettbewerbers Delta Air Lines. In Europa verteuerten sich IAG, Lufthansa und Air France um 0,7 bis 3,4 Prozent. DocMorris (-8,3%) hat die Gematik-Zulassung für einfache digitale E-Rezept-Einlösung per Gesundheitskarte erhalten. Die Aktie profitierte allerdings nicht nachhaltig von der Zulassung. Die Zulassung sei nicht überraschend gekommen, daher sei das Plus im frühen Handel für Gewinnmitnahmen genutzt worden, so ein Marktteilnehmer. Redcare Pharmacy folgten mit minus 4,3 Prozent. In der Schweiz hat Barry Callebaut (+10,1%) die Zahlen zum ersten Geschäftshalbjahr vorgelegt. Ein signifikanter Anstieg der Kakaopreise trieb das Umsatzwachstum um 19,6 Prozent auf 4,6 Milliarden Franken im ersten Halbjahr 2023/24 nach oben. Der Ausblick wurde bestätigt.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Gut behauptet - Nach Veröffentlichung der jeweiligen Absatzzahlen zum ersten Quartal haben BMW (-2,1%) und Volkswagen (-0,6%) im Verlauf ihre Aufschläge wieder abgegeben. Die Aktie von Porsche legte indessen um 0,7 Prozent zu. Für Aixtron ging es um 4,7 Prozent nach unten, nachdem die Analysten von Exane BNP das Votum gleich um zwei Stufen auf Underperform gesenkt hatten.
XETRA-NACHBÖRSE
Laut einem Händler von Lang & Schwarz ist der Handel mit deutschen Aktien nach Börsenschluss am Mittwochabend "erstaunlich" ruhig verlaufen. Angesichts der Schwäche der US-Börsen könne dies die Ruhe vor dem Sturm gewesen sein. Borussia Dortmund wurden 3,6 Prozent schwächer gehandelt. Der BVB lag im Viertelfinalhinspiel der Champions League Mitte der zweiten Halbzeit gegen Atletico Madrid mit 0:2 in Rückstand. Damit drohte den Westfalen das Aus in der lukrativen europäischen Eliteliga.
USA - AKTIEN
Schwach - Höher als gedacht ausgefallene Inflationsdaten lösten massive Verkäufe aus, weil Zinssenkungshoffnungen ausgepreist wurden und die Marktzinsen entsprechend deutlich anzogen. Gestiegene Erdölpreise heizten die Inflationssorgen zusätzlich an. Am Markt verstärkte dies die Sorge, dass die US-Notenbank die Zinswende weiter nach hinten verschieben und diese womöglich auch geringer als erhofft ausfallen wird. Selbst Zinserhöhungen wollten einige Börsianer nicht mehr gänzlich ausschließen. Zwar schien das am Abend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der Fed angesichts der aktuellen Inflationsdaten überholt, doch selbst bei der Sitzung der Fed Mitte März hatten sich Teilnehmer bereits bereit erklärt, die Zinssätze länger als erwartet auf dem aktuellen Niveau zu halten. Meta Platforms hatte einen neuen Chip für Arbeitsprozesse mit künstlicher Intelligenz vorgestellt. Der Kurs legte gegen den schwachen Markt um 0,6 Prozent zu. Der taiwanische Halbleiterhersteller TSMC vermeldete einen überraschend starken Umsatzzuwachs. Im Gefolge stiegen Nvidia um 2 Prozent. AMD (-2,2%) und Intel (-2,9%) gaben dagegen stark nach. Delta Air Lines profitierten nur kurz von starken Geschäftszahlen. Doch mit gestiegenen Ölpreisen und der Furcht vor einer Eskalation in Nahost drehte der Kurs um 2,3 Prozent nach unten ab. Auch United Airlines (-2,5%) und American Airlines (-3,9) gingen mit den belastenden Faktoren auf Talfahrt.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,97 +22,4 4,74 54,9 5 Jahre 4,61 +22,9 4,38 60,5 7 Jahre 4,59 +21,7 4,37 61,6 10 Jahre 4,55 +18,3 4,36 66,8 30 Jahre 4,63 +12,9 4,50 65,8
Abgestürzte Notierungen trieben die Renditen mit den schwindenden Zinssenkungsspekulationen signifikant nach oben.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0746 +0,0% 1,0743 1,0743 -2,7% EUR/JPY 164,33 -0,0% 164,36 164,23 +5,6% EUR/CHF 0,9805 -0,0% 0,9806 0,9803 +5,7% EUR/GBP 0,8564 -0,0% 0,8567 0,8563 -1,3% USD/JPY 152,93 -0,0% 152,99 152,88 +8,6% GBP/USD 1,2549 +0,1% 1,2538 1,2546 -1,4% USD/CNH 7,2534 -0,1% 7,2611 7,2599 +1,8% Bitcoin BTC/USD 70.581,89 +0,8% 70.022,71 68.395,19 +62,1% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar profitierte von den signifikant gestiegenen Marktzinsen, der Dollarindex stieg um 1,0 Prozent. Der Euro gab im Gegenzug über einen US-Cent nach.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 11, 2024 01:30 ET (05:30 GMT)
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 86,38 86,21 +0,2% +0,17 +18,9% Brent/ICE 90,62 90,48 +0,2% +0,14 +18,2%
Die Ölpreise legten um bis zu 1,3 Prozent zu. Gestützt wurden die Preise von Berichten, wonach die USA und ihre Verbündeten mit einem unmittelbar bevorstehenden Angriff des Irans und seiner Unterstützer auf Israel rechneten. Eine direkte Konfrontation zwischen dem Iran und Israel wäre eine gefährliche Eskalation des Gazakrieges mit unabsehbaren Folgen für die Ölversorgung. Zudem schwanden auch Hoffnungen auf einen Waffenstillstand im Gazakrieg.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.343,73 2.334,15 +0,4% +9,59 +13,6% Silber (Spot) 28,05 27,95 +0,4% +0,10 +18,0% Platin (Spot) 970,98 964,50 +0,7% +6,48 -2,1% Kupfer-Future 4,29 4,28 +0,3% +0,01 +9,9%
Der Goldpreis gab mit gestiegenen Marktzinsen und der Dollar-Rally um 0,9 Prozent nach. Nach dem jüngsten Höhenflug sei das gelbe Edelmetall anfällig für Gewinnmitnahmen, hieß es.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
FED-PROTOKOLL
Bei der Sitzung der Federal Reserve am 19 und 20. März erklärten sich Vertreter der US-Notenbank bereit, die Zinssätze länger als erwartet auf dem aktuellen Niveau zu halten, sollte sich der jüngste Inflationsrückgang verlangsamen. Wie aus dem Sitzungsprotokoll hervorgeht, sind die Notenbanker der Ansicht, dass ihr Zinssatz weiterhin gut positioniert sei, um auf die sich verändernden wirtschaftlichen Bedingungen zu reagieren. Allerdings waren sie geteilter Meinung darüber, wie die hohen Inflationsdaten im Januar und Februar zu bewerten seien.
INFLATION CHINA
Die Verbraucherpreise stiegen im März im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,1 Prozent, verglichen mit einem Anstieg von 0,7 Prozent im Februar, wie das Nationale Statistikamt mitteilte. Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,4 Prozent prognostiziert. Dieser schwächer als erwartet ausgefallene Wert verdeutlicht die andauernde Belastung der chinesischen Wirtschaft durch die lang andauernde Immobilienkrise und zurückhaltende Verbraucher.
WTO
Die Welthandelsorganisation WTO rechnet mit einer Erholung des Welthandels in diesem und im nächsten Jahr, da die abkühlende Inflation den Druck auf die Haushaltsbudgets mildert. Die Erholung könnte aber durch wachsendes Misstrauen und neue Schranken zwischen einigen großen Volkswirtschaften gebremst werden.
GERRESHEIMER
steigerte das bereinigte EBITDA im ersten Quartal um 5,9 Prozent auf 80,9 Millionen Euro von 78 Millionen im Vorjahr Nach Steuern betrug das bereinigte Konzernergebnis 23 (Vorjahr: 23,7) Millionen Euro. Je Aktie lag der bereinigte Gewinn bei 0,65 (0,71) Euro. Der unbereinigte Gewinn nach Steuern und Dritten betrug 13 (Vorjahr 12) Millionen Euro bzw 0,38 (Vorjahr 0,38) Euro je Aktie. Den Umsatz steigerte Gerresheimer auf 466 (458) Millionen, organisch betrug das Umsatzplus 2,8 Prozent. Im laufenden Jahr soll weiterhin das bereinigte EBITDA in der Spanne 430 bis 450 Millionen Euro liegen, das Umsatzplus 5 bis 10 Prozent betragen, der bereinigte Gewinn je Aktie um 8 bis 12 Prozent zulegen.
LUFTHANSA
Das Tarifergebnis für die rund 25.000 Beschäftigten des Bodenpersonals der Lufthansa ist endgültig unter Dach und Fach: Rund 94,5 Prozent der Verdi-Mitglieder bei Lufthansa Boden stimmten dem Tarifergebnis zu, wie die Gewerkschaft mitteilte. Damit sind weitere Streiks nun endgültig abgewendet.
UBS / BANKEN SCHWEIZ
Die Schweizer Großbank UBS muss ihr Kapital voraussichtlich deutlich aufstocken: Nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse im vergangenen Jahr will die Schweizer Regierung die Bankenregulierung verschärfen. Die Regierung in Bern erklärte, die Untersuchung der Credit-Suisse-Krise habe Lücken im bestehenden System aufgezeigt und die Regulierung der sogenannten Too-big-to-fail-Banken müsse verschärft werden.
META PLATFORMS
hat einen neuen Chip für Arbeitsprozesse mit künstlicher Intelligenz (KI) vorgestellt, der insbesondere die Werbemodelle des Unternehmens für Rankings und Empfehlungen unterstützen soll. Der Chip ist die zweite Generation eines Chips namens MTIA, ein Akronym für "Meta Training and Inference Accelerator". Der erste MTIA-Chip kam 2023 auf den Markt.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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