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13:52 Uhr, 04.03.2024

Ministerium: Flexibilisierung des EU-Energiesystems wichtig für Energiewende

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Die Flexibilisierung des europäischen Energiesystems ist nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministeriums ein wesentliches Element der Energiewende und kann bei der Senkung der Strompreise helfen. Zuvor hatten sich die Energieminister der Europäischen Union (EU) in Brüssel getroffen und sich dort auf die Empfehlung zur Fortsetzung koordinierter Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage geeinigt. Dies sendet nach Ansicht des deutschen Ministeriums ein klares Signal, dass Europa beim Thema Versorgungssicherheit weiter zusammensteht. Die EU-Energieminister hatten empfohlen, die Gaseinsparbemühungen der vergangenen zwei Jahre beizubehalten.

Bei ihrem Treffen haben die Minister außerdem über die laufenden Vorbereitungen für den kommenden Winter beraten und sich mit dem Thema Flexibilität als wesentliches Instrument der Energiewende befasst. Nach Ansicht des Wirtschaftsministeriums werden im künftigen Stromsystem Nachfrageflexibilität und Speicher eine herausragende Rolle spielen, um Stromnachfrage und -erzeugung durch erneuerbare Energien aufeinander abzustimmen und die Notwendigkeit der fossilen Erzeugung zu verringern.

"Um das Potential der erneuerbaren Energien zur vollen Geltung bringen, brauchen wir eine europäische Flexibilitätsstrategie. Europa braucht mehr grenzüberschreitende Stromübertragungsinfrastruktur, modernisierte Verteilnetzinfrastruktur und mehr Anreize für eine flexible Stromnachfrage durch dynamische Stromtarife und Entgeltregelungen", sagte der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Sven Giegold in einer Pressemitteilung.

Flexibilität im Energiesystem sei der Schlüssel zu günstigen, wettbewerbsfähigen Strompreisen basierend auf erneuerbaren Energien. "Wenn wir den Verbrauch von den teuersten 500 bis 1.000 Stunden in die Zeiten mit viel Wind und Sonne verschieben, bekommen wir wirklich günstige Strompreise für Unternehmen und Verbraucher", so die Hoffnung von Giegold. Daran habe man bislang noch viel zu wenig gearbeitet.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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