Kommentar
09:45 Uhr, 26.04.2023

Microsoft und Alphabet: Die Aktien-Analyse nach den Zahlen!

Die Techschwergewichte Microsoft und Alphabet kamen gestern beide mit Quartalszahlen. Hier meine Einschätzung zu den Aktien!

Erwähnte Instrumente

  • Alphabet Inc. (Class C) - WKN: A14Y6H - ISIN: US02079K1079 - Kurs: 104,610 $ (Nasdaq)
  • Alphabet Inc. (Class A) - WKN: A14Y6F - ISIN: US02079K3059 - Kurs: 103,850 $ (Nasdaq)
  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 275,420 $ (Nasdaq)

Alphabet übertraf mit einem Quartalsumsatz von 69,8 Milliarden US-Dollar sowie einem Gewinn je Aktie in Höhe von 1,17 US-Dollar die jeweiligen Konsensschätzungen der Analysten deutlich. Diese hatten nur mit einem Quartalsumsatz von knapp 68,9 Milliarden US-Dollar sowie einem Gewinn je Aktie in Höhe von 1,08 US-Dollar gerechnet. Highlight war aber die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms im Volumen von 70 Milliarden US-Dollar.

Alphabet Inc. (Class A)
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Microsoft übertraf mit einem Quartalsumsatz von 52,9 Milliarden US-Dollar die Konsensschätzungen der Analysten in Höhe von nur gut 51,1 Milliarden US-Dollar deutlich. Auch beim Gewinn je Aktie schnitt man mit 2,45 US-Dollar deutlich besser ab als von den Analysten erwartet (2,24 US-Dollar).

Microsoft Corp.
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Damit kommen wir jetzt aber zum wichtigeren Teil, nämlich den jeweiligen Conference Calls. Diese sind insbesondere bei Microsoft auch deshalb so wichtig, weil der Konzern immer erst in diesem Conference Call seinen Ausblick bekannt gibt. Dies war auch heute Nacht wieder so.

So erklärte Microsoft-CFO Amy Hood, dass man im laufenden Quartal einen Quartalsumsatz zwischen 54,85 und 55,85 Milliarden US-Dollar anstrebt. Im (arithmetischen) Mittel wären dies 55,35 Milliarden US-Dollar, was über den bisherigen Analystenschätzungen von knapp 55 Milliarden US-Dollar liegt. Und eine weitere gute Nachricht gab es auf dem Conference Call ebenfalls. So hatte Microsoft bereits zuvor vermeldet, dass man den Kauf von Activision Blizzard trotz einer Klage der FTC in Kürze abschließen werde. Diese Aussage wurde im Conference Call nochmal bestätigt.

Die zwei Aktien reagierten nachbörslich mit Zugewinnen, wobei sie bei Alphabet von Anfang an am geringsten ausfielen und nach dem Conference Call nochmal richtig zusammenschmolzen. Dafür gab und gibt es gute Gründe.

Denn während das Management von Microsoft um CEO Satya Nadella und CFO Amy Hood vom Thema Künstlicher Intelligenz schwärmten und berichten konnten, wie dieses Thema die Geschäfte des Konzerns bereits belebt, war das Management von Alphabet hier deutlich defensiver. Zwar schwärmte auch hier CEO Pichai von diesem Thema. Der Fokus lag bei ihm aber mehr darauf zu erklären, was der Konzern in diesem Bereich schon alles erarbeitet hat, aber auch wie viel Arbeit noch vor ihm liegt.

Der klare Unterschied zwischen Alphabet und Microsoft ist derzeit: Microsoft schafft es, eine (positive) Vision der Zukunft zu geben, wohingegen man bei Alphabet die Arbeit in der Vergangenheit lobt und verspricht zukünftig daran anzuknüpfen. Wenn man das Cloud-Business (Google Cloud) bei Alphabet mal ausklammert, waren die Quartalszahlen nicht berauschend. Insofern stützt hier in erster Linie das gigantische Aktienrückkaufprogramm den Kurs, mit dem man jedoch in der Vergangenheit erarbeitetes Geld verbraucht. Ich frage mich daher derzeit, ob CEO Sundar Pichai wirklich der richtige Mann als CEO ist. Zudem frage ich mich, ob seine Doppelrolle als CEO von Alphabet und der wichtigsten Konzerntochter Google nicht zu viel ist.

Dennoch kann ich das Aktienrückkaufprogramm nicht wirklich kritisieren. Auf Basis der vorgelegten bzw. zukünftig erwarteten Geschäftsentwicklung ist die Aktie einfach (zu) günstig. Denn trotz der diverser Baustellen (zuletzt macht selbst YouTube zunehmend Sorgen, weil es auch durch TikTok unter Druck steht) wird die Aktie auf Basis der 2025er Gewinnschätzungen nur noch mit einem KGV von knapp 13 bewertet. Oder um es anders zu formulieren: Der Gewinn je Aktie dürfte bald bei 10,00 US-Dollar liegen, womit ein Aktienkurs von rund 105,00 US-Dollar sehr wenig erscheint.

Schließlich hatte das Management auch gute News im Gepäck. So sieht der Konzern sich derzeit am Wendepunkt und möchte in den kommenden Quartalen wieder wachsen, nachdem man zuletzt etwas geschrumpft ist. Was man auch nicht vergessen sollte ist die Tatsache, dass das Management trotz Restrukturierungskosten sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnschätzungen der Analysten übertreffen konnte. Dennoch scheint Microsoft-CEO Satya Nadella derzeit der richtige Mann am richtigen Platz zu sein, was ich bei Sundar Pichai ein wenig bezweifele. Mir wäre hier der Ex-Boss Eric Schmidt lieber. Sogar lieber als Sergey Brin und Larry Page.

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Über den Experten

Sascha Huber
Sascha Huber
Experte für Kryptowährungen

Sascha Huber, Jahrgang 1978 und wohnhaft in Trier, gilt als profunder Kenner der Hightechbranche. Als solcher erkannte er als einer der Ersten das große Potenzial von Aktien wie Amazon.com, Apple sowie zuletzt Facebook oder Tesla Motors. Zwischen 2010 und 2014 arbeitete er als Chefredakteur eines Börsenbriefs, der im Oktober 2014 übernommen wurde. Huber gilt als profunder Kenner von Kryptowährungen wie dem Bitcoin, Ether und Ripple. Auf stock3 betreut er sehr erfolgreich den "Technologie-Aktien & Krypto Trading-Service".

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