Metallbranche: IG Metall will 6,5 Prozent mehr Geld - Arbeitgeberverband weist Forderung zurück
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Berlin (BoerseGo.de) – Im Tarifkonflikt der Metallbranche hat der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat die Forderungsempfehlung der IG Metall zurückgewiesen. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld für die 3,6 Millionen Beschäftigten der Branche.
"Die Gewerkschaft kann maximal 3 Prozent mit wirtschaftlichen Kennziffern begründen. Für die restlichen 3,5 Prozent gibt es keine belastbare Grundlage", so Arbeitgeberpräsident Martin Kannegiesser am Dienstag in Berlin. „Die Metall- und Elektro-Industrie hat ihre Mitarbeiter immer fair bedient – nicht nur in der Krise, sondern auch im Aufholprozess danach“, so Kannegiesser.
Die Entgelte der Beschäftigten wurden 2008 um 1,7 Prozent, 2009 um 4,2 Prozent und 2011 um 2,7 Prozent angehoben. Zusätzlich hat es tarifliche Einmalzahlungen von mehr als 1.000 Euro sowie freiwillige betriebliche Prämien und Bonuszahlungen gegeben. Während die Tarifgehälter seit 2008 um 9 Prozent gestiegen sind, legten die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum nur um 6,5 Prozent zu. Der Bruttoverdienst in der Branche belief sich im Vorjahr auf durchschnittlich rund 48.000 Euro.
„Die M+E-Mitarbeiter haben also ein spürbares reales Plus in der Tasche“, so der Arbeitgeberpräsident. „Das ist, zusammen mit der Sicherung von mehr als 800.000 Arbeitsplätzen während der Krise, ein Erfolg, den man nicht kleinreden sollte.“ „Mit einer Begrenzung der Zeitarbeit und einer unbefristeten Übernahmepflicht für alle Auszubildenden würden wir der M+E-Industrie einen Bärendienst erweisen“, mahnte Kannegiesser. „Dann würden die Betriebe weniger beweglich, Arbeitsplätze weniger sicher und Ausbildungschancen für Schwächere geringer. Das ist das Gegenteil dessen, was wir brauchen.“
Die IG Metall pocht hingegen auf das erfolgreiche Jahr 2011. „2010 war nicht damit zu rechnen, dass sich 2011 zu einem wirtschaftlich so erfolgreichen Jahr für die Metall- und Elektroindustrie entwickeln würde. Die guten Ergebnisse kennen auch die Belegschaften, die diesen Erfolg möglich gemacht haben", so Berthold Huber, der Erste Vorsitzende der IG Metall. "Wer diese berechtigten Ansprüche mit Begriffen wie "Nachforderung" zu diskreditieren versucht, wie es die Arbeitgeber zum Teil tun, hat die tarifpolitischen Notwendigkeiten in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit nicht verstanden", so Huber.
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