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13:43 Uhr, 24.10.2011

Merill Lynch: Den USA droht noch in diesem Jahr eine weitere Abstufung

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New York (BoerseGo.de) – Nach Einschätzung der Ökonomen der US-Großbank Merrill Lynch wird eine weitere Ratingagentur noch in diesem Jahr den USA das Triple-A entziehen. Grund ist der exorbitante Schuldenstand der Vereinigten Staaten sowie ein fehlendes glaubwürdiges Konzept zur Abtragung desselben. Dies teilte die Bank am Freitag in einem Bericht mit. Bereits im August erfolgte eine Herabstufung der US-Top-Bonität durch die Ratingagentur Standard & Poor’s.

Eine weitere Herabstufung in diesem Jahr werde sich negativ auf die amerikanische Wirtschaft auswirken, befürchtet Merrill-Lynch. “Die Ratingagenturen haben eine weitere Herabstufung angekündigt, falls der Kongress langfristig nicht einen langfristigen Plan zur Reduzierung des Haushaltsdefizits vorlegt”, schrieb Merill-Ökonom Ethan Harris in dem Bericht. ”Daher erwarten wir, dass die Herabstufung der US-Bonität durch mindestens eine Ratingagentur erfolgen wird und erwarten dies für Ende November oder Anfang Dezember”.

Ein überparteiliches Komitee des Kongresses muss die unterschiedlichen Vorstellungen zwischen Republikanern und Demokraten über den Schuldenabbau zusammenbringen, um einen Plan zur Senkung von Staatsausgaben um 1,2 Billionen US-Dollar bis zum 23. November präsentieren zu können. Scheitert der Ausschuss, werden ab 2013 automatisch folgenschwere Ausgabenkürzungen durchgeführt, wie die Financial Post aktuell berichtet.

Die Rating-Agentur Moody's sagte der Nachrichtenagentur Reuters, man fokussiere sich nicht ausschließlich auf die Verhandlungen von Obama mit dem Kongress. Man berechne zudem gerade, ob die USA in eine Rezession schlittern oder nicht, und welche Auswirkungen das Auslaufen der Steuersenkungs-Programme von George W. Bush im Jahr 2012 haben könnten.

In einem aktuellen Bericht über die Vereinigten Staaten mahnten die Bonitätswächter von Fitch eine Herabstufung des US-Ratings für den Fall an, dass die wirtschaftliche Erholung in den USA schwächer ausfalle als angekündigt und der “Super-Ausschuss” im Kongress in seinen Verhandlungen scheitere.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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