Medien: USA warnt Iran über "geheime Kanäle" vor Zuspitzung des Konflikts
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Washington/Teheran (BoerseGo.de) – Der Ton zwischen Washington und Teheran wird rauer. Einem Medienbericht zufolge haben die USA über "geheime Kommunikationskanäle" eine direkte Warnung an die oberste Autorität im Iran, Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei, übermittelt.
Eine Blockade der Seestraße von Hormus würde die "rote Linie" überschreiten und eine amerikanische Reaktion provozieren, soll es darin heißen, wie die New York Times unter Berufung auf mit der Sache vertraute Kreise berichtet. Nähere Angaben zu dem geheimen Kommunikationskanal machte die Zeitung nicht. Durch die Meerene von Hormus, die an ihrer engsten Stelle nur 30 Seemeilen (55 Kilometer) breit ist, werden rund 40 Prozent des weltweit auf dem Seeweg transportierten Öls befördert.
"Wenn Sie mich fragen, was mich nachts wach hält, dann ist es die Straße von Hormus und all das, was gerade im Arabischen Golf geschieht", so Admiral Jonathan W. Greenert, Einsatzleiter bei der US-Marine.
Ein Ölembargo gegen Teheran durch die EU steht anscheinend aber noch nicht bevor. Am späten Vorabend berichtete Bloomberg unter Berufung auf Personen in der Europäischen Union, dass es innerhalb der nächsten sechs Monate kein Embargo gegen den Iran geben soll. Ländern wie Griechenland, Italien und Spanien soll so mehr Zeit gegeben werden, um alternative Versorgungswege zu finden. Die USA wollen, zusammen mit Europa, die iranische Ölindustrie mit Sanktionen schwächen und Teheran zur Umkehr bei seinem Atomprogramm bewegen.
Die USA versuchen zudem durch eine Blockade der iranischen Notenbank Finanztransaktionen für den Ölhandel mit dem Iran unterbinden. Unternehmen oder Geldhäusern, die mit der iranischen Notenbank zusammenarbeiten, wird demnach der Zugang zum US-Markt verwehrt. Die Zentralbank nimmt eine Schlüsselrolle bei der Abwicklung der Ölgeschäfte des Irans ein.
Indien zeigt sich unterdessen vom aktuellen amerikanischen Feldzug gegen den Iran unbeeindruckt. Das Land wird weiter Öl im Iran einkaufen und hat auch keine Angst vor Sanktionen gegen Kunden des Iran. Nächste Woche soll eine indische Regierungsdelegation in den Iran reisen und Wege finden, um für die Öllieferungen zu bezahlen.
Die UN-Vetomacht Russland lehnt neue Sanktionen gegen Teheran weiterhin ab. Das höchste Gremium der Vereinten Nationen werde sich nicht mit der Urananreicherung im Iran beschäftigen, sagte der russische Vize-Außenminister Gennadi Gatilow am Freitag der Agentur Interfax. "Die Frage ist es nicht wert, vom Weltsicherheitsrat diskutiert zu werden." Die erste UN-Resolution gegen dIran wurde von Russland hingegen noch unterstützt.
Auch das Riesenreich China stellt sich gegen neue Sanktionen. China arbeite schon mit den USA zusammen, indem es seine Ölimporte aus dem Iran reduziere, unterstütze aber kein Embargo, sagte Sun Zhe vom Tsinghua-Zentrum für chinesisch-amerikanische Beziehungen in Peking der "Global Times" am Mittwoch. Jedoch schränkt China die Ölimporte aus dem Iran aufgrund von Preisstreitigkeiten ohnehin ein. Zugleich warnte Peking die USA vor militärischen Aktionen gegen den Iran.
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