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11:18 Uhr, 06.12.2012

Medien: China könnte Wachstumziel für 2013 senken

Peking (BoerseGo.de) – Das Riesenreich China könnte Medien zufolge eventuell seine Wachstumsziele für 2013 senken. Dadurch soll ein Übergang von Wachstumstreibern wie Immobilien und Export zu anderen Sektoren möglich werden, wie die Zeitung China Daily am heutigen Donnerstag berichtet.

Die chinesische Regierung wird darauf achten die rasch expandierende chinesische Wirtschaft im kommenden Jahr abkühlen zu lassen, wie der Finanzresearcher Yi Xianrong von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften in einer Kolumne schreibt. Dies ist laut Yi nötig um den aktuellen Wachstumsweg der chinesischen Wirtschaft zu festigen und die starke Abhängigkeit vom Immobiliensektor und den Exporten zu reduzieren. Seine Prognose begründet er darauf, dass diese zwei großen Wachstumssektoren nach Jahren des Auftriebs an Dynamik verlieren.

Während die Blase auf dem Immobilienmarkt eine Bedrohung für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft darstellt, zeigen auch die einst stark wachsenden Exporte in Folge der wirtschaftlichen Probleme in Übersee Schwächeanzeichen, so Yi.

Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal um 7,4 Prozent im Jahresvergleich zu. Es ist die schwächste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2009. Im zweiten Quartal wurde ein BIP-Wachstum von 7,6 Prozent und im ersten Quartal von 8,1 Prozent gemessen. In den gesamten ersten neun Monaten des laufenden Jahres stieg das BIP um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Die Wachstumsrate des dritten Quartals liegt leicht unterhalb der von der Regierung in Peking angestrebten Wachstumsrate von 7,5 Prozent für das Jahr 2012.

Nach Ansicht Yis ist es für China trotz der sich abkühlenden Wirtschaft wichtig, verstärkt auf die Qualität der wirtschaftlichen Entwicklung zu achten, anstatt blind wirtschaftliche Stimuli zu setzen.

„Die Wirtschaft soll sich nachhaltig und gesund entwickeln. Ein großer Fortschritt hierzu sollte durch die Veränderung des Wachstumsmodels erreicht werden“, heißt es in einem Bericht des 18. Nationalkongress der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) im November. Dies wurde durch ein Statement des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas am Dienstag bestätigt, demzufolge die chinesischen Behörden im kommenden Jahr „verstärkt auf die Qualität und Effizienz des Wirtschaftswachstums“ achten sollen.

Durch die Feinabstimmung der Wirtschaft wird China daher im kommenden Jahr keine atemberaubende Expansion des Bruttoinlandsprodukts, aber ein deutlich verbessertes Wirtschaftsmodell sehen, so Yi.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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