MAYDAY - Der charttechnische Prellbock (Trendwendemuster-Spezial)
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Erwähnte Instrumente
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- BNP Paribas S.A.Kursstand: 50,420 € (Paris) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- BASF SE - WKN: BASF11 - ISIN: DE000BASF111 - Kurs: 70,270 € (XETRA)
- BNP Paribas S.A. - WKN: 887771 - ISIN: FR0000131104 - Kurs: 50,420 € (Paris)
- Volkswagen AG Vz. - WKN: 766403 - ISIN: DE0007664039 - Kurs: 229,700 € (XETRA)
- Bilfinger SE - WKN: 590900 - ISIN: DE0005909006 - Kurs: 28,100 € (XETRA)
- Knorr-Bremse AG - WKN: KBX100 - ISIN: DE000KBX1006 - Kurs: 103,550 € (XETRA)
Ein allgemeiner, weltweiter Aufwärtstrend an den Aktienmärkten besteht logischerweise überwiegend aus geradlinig steigenden Aktien. Die Anzahl der Werte, die jetzt trotz neuer Allzeithochs in den letzten Monaten bereits Ansätze von Trendwenden zeigen ist notwendigerweise begrenzt. Aber es gibt sie dennoch - unter ihnen auch einige sehr prominente Vertreter. Dabei ist aber grundsätzlich zu betonen, dass Trendwendemuster erst durch den Bruch der zugehörigen Trigger- oder Nackenlinie aktiviert werden und bis dahin auch einfache, zeitintensive Konsolidierungen in einem größeren Aufwärtstrend darstellen können. Umgekehrt kann sich auch ein optisch intakter Aufwärtstrend schnell in das Gegenteil verkehren - Stichwort "V-Umkehr". Aber das nur am Rande und als kleine Warnung für jene, die in den letzten zwölf Rallymonaten längst vergessen haben, wie man einen Stop setzt...(übrigens: in unserem Chartlehrgang im Einsteiger-und Wissensbereich finden Sie einige Kapitel zum Thema Trendwendemuster).
Die Idee hinter "Mayday": Im Wesentlichen soll es bei dieser neuen Serie sowohl um Shortchancen als auch um charttechnische Hinweise auf anstehende deutliche Abwärtsbewegung gehen, die für den ein oder anderen Investor relevant sein können. Sei es, weil Sie gerade investiert sind und nicht von einer starken Abwärtsbewegung kalt erwischt werden möchten. Sei es, weil Sie auf der Suche nach interessanten antizyklischen oder prozyklischen Einstiegsniveaus sind. Daher gehe ich in den Analysen primär auf die Bedingungen für weiter fallende Kurse und auf die Kursziele der entsprechenden Setups ein. Die Long-Seite wird dadurch abgedeckt, dass ich zu jeder Aktienanalyse herausarbeiten werde, ab welchem Kursniveau im kurzfristigen oder mittelfristigen Zeitfenster mit einer Kurserholung zu rechnen sein wird oder ab welchem Niveau das vorgestellte Abwärtsszenario nicht mehr greift. |
BASF - Das mehrfache Doppeltop
Bei der BASF-Aktie stoppte die Rally kurz nach dem Bruch der Hürde bei 72,17 EUR und es bildete sich ein neuer Widerstand bei 72,88 EUR aus, an dem der Wert regelmäßig scheiterte. Durch die zwischenzeitliche Korrektur an die Unterstützung bei 68,30 EUR bildete sich die für ein Doppeltop typische M-Form. An diese Unterstützung setzt die Aktie seit ein paar Tagen zurück und würde mit Unterschreiten von 68,30 EUR ein kurzfristige Trendwende aktivieren.
Die erste relevante Zielmarke ist die Unterstützung bei 65,80 EUR. Das Kursziel der Formation selbst, das sich aus der nach unten an die Nackenlinie abgetragenen Spanne zwischen der Linie und den beiden Hochs ergibt, liegt bei rund 63,70 EUR.
Im Grunde müsste man in diesem Fall entweder einen bullischen Konter oberhalb von 68,30 EUR oder einen dynamischen Anstieg über 72,88 EUR abwarten, um der potenziellen Trendwende vor einem Neuengagement aus dem Weg zu gehen.
BNP PARIBAS - Das Standard-Doppeltop
Ohne die vielfachen Ausschläge nach oben präsentiert sich dagegen das kurzfristige Doppeltop, das sich bei der Aktie der französischen Großbank BNP Paribas abzeichnet und bei Kursen unter 49,18 EUR aktiviert wäre. Hier würde der Anstieg über die Hochs bei 53,66 und 53,59 EUR das bärische Szenario beenden.
Unter 49,18 EUR wäre dagegen ein Abverkauf bis 46,66 EUR und das Kursziel der Formation bei 45,00 EUR die Folge. Darunter könnte sich die kleine Rallyunterbrechung dagegen zu einem veritablen Abwärtstrend ausdehnen und die Aktie bis an das Februartief bei 39,71 EUR gedrückt werden.
VOLKSWAGEN VZ - Das gebrochene ansteigende Dreieck
Im Fall von Volkswagen ist es die Kombination aus einem steilen, erst im letzten Drittel etwas sprunghafteren Aufwärtstrend, der in eine Seitwärtsphase übergeht, die letztlich nach unten aufgelöst wurde. Statt also Ausbruchschancen auf der Oberseite zu nutzen, stoßen sich die Kurse den sprichwörtlichen Kopf. Die zusätzliche dreiecksförmige Verengung der Amplituden der Bewegungen sorgt für weiteren Entscheidungsdruck.
Bei der VW-Aktie ist daher jetzt nach dem Bruch des Dreiecks mit einem weiteren Abverkauf bis 212 EUR zu rechnen. Hier könnte eine Erholung folgen und sogar der Aufwärtstrend reaktiviert werden. Weitere Abgaben würden dagegen die These der kurzfristigen Trendwende untermauern. In diesem Fall liegen Abwärtsziele bei 198,18 und 192,46 EUR.
Entwarnung kann erst wieder über 242,05 EUR gegeben werden, da dann auch der Preisbereich des Dreiecks zurückerobert wäre.
BILFINGER - Noch ein ansteigendes Dreieck
Ähnlich wie bei den Anteilen von Volkswagen hat auch die Aktie von Bilfinger ein ansteigendes Dreieck nach unten aufgelöst und fällt aktuell ohne erkennbare Gegenwehr in Richtung des Ausgangspunktes der letzten Rallyphase bei 26,32 EUR. Darunter wäre das nächste Verkaufssignal gebildet und ein Rückfall auf 23,33 EUR und das markante Zwischenhoch bei 21,20 EUR wahrscheinlich.
Auch hier könnte der Wiedereintritt in die bärisch aufgelöste Formation bzw. ein Anstieg über 31,00 EUR als Zeichen dafür gewertet werden, dass der Abwärtsimpuls seine Wirkung doch nicht entfalten konnte und der übergeordnete Aufwärtstrend fortgesetzt wird.
KNORR-BREMSE - Die SKS ganz ohne Lehrbuch
Schulter-Kopf-Schulter-Formationen haben als Trendwendemuster einen hohen Bekanntheitsgrad und aufgrund ihrer idealtypischen Form einen hohen Wiedererkennungswert: Ein absolutes Hoch (der Kopf) wird links und rechts von zwei etwas niedrigeren, aber zueinander auf ähnlich hohem Niveau liegenden lokalen Hochs eingerahmt (die Schultern).
Sehr oft gesellen sich in Realität aber zu diesen zwei Schultern weitere lokale Hochs hinzu. Z.B. weil die Aktie vor der Ausbildung des absoluten Verlaufshochs in einer Seitwärtsbewegung mit etlichen lokalen Hochs auf gleichem Niveau gefangen war, deren Überwinden erst zu der Bewegung führte, die das absolute Hoch zur Folge hatte.
So ist es aktuell auch bei den Anteilen von Knorr-Bremse der Fall, die nach zwei Hochs im September und November mit dem Ausbruch über 111,32 EUR bis an das Rallyhoch bei 117,24 EUR ansprangen. Nach einem kleinen Doppeltop setzte der Einbruch ein, dessen kurze und steile Korrektur bis 111,45 EUR die rechte Schulter ausbildet.
Sollte jetzt das letzte Tief bei 101,00 EUR unterschritten werden, wäre die Formation prinzipiell schon aktiviert, allerdings liegen auch bei 98,28 und 96,81 EUR weitere Tiefs, die für eine lehrbuchmäßige Auflösung nach unten zu durchbrechen wären. Unabhängig davon lägen die Abwärtsziele der SKS-Formation bei 87,92 und 85,00 EUR.
Und erst ein Überwinden des Kursniveaus der rechten Schulter würde ein nachhaltiges Kaufsignal generieren.
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