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12:13 Uhr, 07.04.2025

MARKT USA/Dritter Akt des Kursdesasters

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Von Steffen Gosenheimer

Der Kursrutsch an den US-Börsen dürfte nach dem Debakel am Donnerstag und Freitag auch am Montag noch nicht ausgestanden sein. Die Futures auf die US-Aktienindizes deuten zumindest zum Start weitere Verluste bis zu rund 3 Prozent an. Andererseits könnte das bei dem einen oder anderen Börsianer zumindest schon als Hoffnungsschimmer wahrgenommen werden. Denn in Ostasien erlebten die Aktienindizes teils zweistellige Einbrüche und auch der DAX in Deutschland taumelte im frühen Handel um rund 10 Prozent nach unten, hat das Minus inzwischen aber auf unter 6 Prozent deutlich reduziert. Auch die US-Aktien-Futures hatten am Vormittag schon deutlich tiefer gelegen.

Ängste, dass der von den USA angefachte globale Zollkonflikt mit Zöllen und Gegenzöllen bzw. anderen handelshemmenden Maßnahmen in einen weltweiten Handelskrieg ausarten, haben die Märkte weiter im Würgegriff. Weil zugleich als Folge der Zölle auch steigende Inflationsraten befürchtet werden, dürften es auch die Notenbanken schwer haben, mit geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen dagegenzuhalten.

US-Notenbankchef Powell sagte am Freitag, die US-Wirtschaft dürfte in eine Phase höherer Preise und schwächeren Wachstums eintreten, wie sie noch vor wenigen Wochen nicht für möglich gehalten worden sei. Zugleich deutete er an, dass die Notenbank bei ihrer abwartenden Haltung im Hinblick auf weitere Zinssenkungen bleiben könnte.

US-Präsident Donald Trump zeigt sich derweil unnachgiebig und sieht sich offenbar am längeren Hebel. Zollverhandlungen mit Europa lehnt er vorerst ab und verlangt nun sogar regelmäßige Zahlungen der Europäer an die USA. Dem Fernsehsender CNN sagte er, die USA hätten Europa einen hohen Zoll auferlegt, und die Europäer kämen jetzt an den Verhandlungstisch. "Sie wollen reden, aber es wird keine Gespräche geben, ehe sie uns eine Menge Geld auf jährlicher Basis zahlen - für jetzt und für die Vergangenheit."

Und auf die Turbulenzen an den Finanzmärkten angesprochen sagte er, er habe den Markt nicht absichtlich zum Absturz gebracht und könne nicht vorhersagen, was mit dem Aktienmarkt geschehen werde. "Aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen", so Trump weiter.

Während Anleihen als vermeintlich sicherer Hafen weiter Zulauf erhalten dürften, geht es mit den Ölpreisen wie am Aktienmarkt abwärts. Der Rohstoff verbilligt sich mit der Aussicht auf eine schwächere Nachfrage um rund 4 Prozent. Der Goldpreis, in Krisenzeiten ebenfalls oft als sicherer Hafen gesucht, verbilligt sich nahe an seinem Rekordhoch um ein halbes Prozent auf 3.023 Dollar je Feinunze. Volatil geht es am Devisenmarkt zu. Der Euro gab am frühen Morgen zunächst auf 1,0880 Dollar nach, stieg dann bis auf 1,1040 und kostet aktuell 1,0962 Dollar.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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