Analyse
12:28 Uhr, 01.09.2017

Mal was Anderes: Diese Smallcaps kennen Sie noch nicht!

Unterbewertete und zugleich noch halbwegs liquide deutsche Smallcaps zu finden, war in den vergangenen Jahren leicht. Anders in diesem Jahr, die Bewertungen sind inzwischen explodiert. Im europäischen Ausland lassen sich aber immer noch interessante Nebenwerte finden.

Erwähnte Instrumente

  • Visiativ S.A.
    Kursstand: 38,845 € (Stuttgart) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Prodware
    ISIN: FR0010313486Kopiert
    Kursstand: 10,220 € (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Visiativ S.A. - Kurs: 38,845 € (Stuttgart)
  • Prodware - WKN: A0JLYL - ISIN: FR0010313486 - Kurs: 10,220 € (Euronext Paris)

Einfach war gestern. Wenn mir Sascha Gebhard, ein von mir hochgeschätzter Trader und ausgewiesener Spezialist für deutsche Smallcaps vor einigen Tagen verrät, dass er sich sehr schwer tut, nach der Rally bei den Smallcaps überhaupt noch unterbewertete und zugleich halbwegs liquide deutsche Nebenwerte zu finden, sollte einen dies aufhorchen lassen. Im Endeffekt bestätigt er damit aber nur meine Beobachtungen im Jahr 2017. Stellte ich Ihnen seit meinem Start bei BörseGo im Jahr 2013 regelmäßig interessante Nebenwerte vor, musste ich im laufenden Jahr das Ganze stark zurückfahren. Ich vermute fast, es erschienen von mir mehr Short- als Longanalysen.

Die Bewertungen haben innerhalb von nur wenigen Monaten so dermaßen angezogen, dass man hinter die ein oder andere Aktie zumeist nur noch das Rating "Halten" schreiben konnte und kann. Unterbewertungen findet man dagegen bei Unternehmen, die in der Regel Probleme haben oder so illiquide sind, dass ich sie nicht auf dem GodmodeTrader vorstellen kann. Denn das Thema Marktmanipulation überlasse ich anderen, zum Beispiel millionenschweren Smallcap-Wikifolios.

Interessant fand ich allerdings, dass in den Top 10 von Sascha Gebhards neuem Mischfonds Fokus Fund Germany zwei Smallcaps aus Frankreich auftauchen, Visiativ und Prodware. Ein Blick auf die Fundamentals in Verbindung mit den Charts beider Aktien machte mich zusätzlich neugierig. Anbei eine Kurzvorstellung der beiden Unternehmen und eine technische Lageeinschätzung.

Visiativ - Hohes Wachstum, niedrige Bewertung

Visiativ ist ein IT-Unternehmen, das sich auf die Implementierung von Lösungen aus Bereichen wie CAD (3D-Design, Analyse, SimulatioN), CPM (Strategische Analyse) oder ECM (Portal- und Websitelösungen) spezialisiert hat. Das deutsche Pendant ist wohl am ehesten eine Cenit.

Visiativ will die Margen in den kommenden Jahren deutlich verbessern. Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen den Umsatz von 2016 bis 2018 von gut 100 auf 140 Mio. EUR steigern wird. Parallel dazu soll der Gewinn je Aktie von 1,33 EUR auf 2,94 EUR zulegen. Das entspricht Wachstumsraten von um die 50 %. Unter diesem Aspekt erscheint ein 2018er-KGV von 13 ausgesprochen günstig.

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Jahr 2016  2017e* 2018e*
Umsatz in Mio. EUR 105,90  125,28  141,14 
Ergebnis je Aktie in EUR 1,33  1,97  2,94 
KGV 29  20  13 
Dividende je Aktie in EUR - - -
Dividendenrendite - - -

*e = erwartet

Aufhorchen lässt die technische Stabilität der Aktie. Sie bewegt sich nur knapp unter ihrem Allzeithoch. Wird die Marke von 39,70 EUR signifikant zur Oberseite verlassen, lässt sich erhebliches Aufwärtspotenzial diagnostizieren. Das nächste Trendziel läge in diesem Fall bei 49,80 EUR. Absicherungen bieten sich unter 31,36 EUR oder aggressiver im Bereich des EMA50 um 36,00 EUR an.

Visiativ-Aktie
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Prodware - Einstelliges KGV und abgeschlossene mittelfristige Trendwende

Prodware ist ebenfalls ein IT-Unternehmen. Es vertreibt und installiert Microsoft-Produkte. In Europa ist das Unternehmen ein sehr wichtiger Partner des US-Techkonzerns und könnte vom anhaltenden Boom nach Cloud-Lösungen profitieren. Aktuell erwarten Analysten bei Prodware nur stabile Gewinne, womit sich das niedrige KGV von 8 etwas relativiert.

Sollte sich der positive Wachstumstrend der ersten sechs Monate allerdings fortsetzen, erscheint ein Übertreffen der niedrig angesetzten Analystenprognosen wahrscheinlich.

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Jahr 2016  2017e* 2018e*
Umsatz in Mio. EUR 175,80  181,09  183,48 
Ergebnis je Aktie in EUR 1,23  1,21  1,22 
KGV 8  8  8 
Dividende je Aktie in EUR 0,02  0,04  0,04 
Dividendenrendite 0,2 % 0,4 % 0,4 %

*e = erwartet

Der Kurs scheint dies schon zu antizipieren. Vor einigen Wochen gelang der Aktie der Abschluss einer riesigen Bodenbildung, da sie über den Trigger bei 8,50 EUR ausbrach. Der bisherige Kaufimpuls kann sich sehen lassen, wurde inzwischen auch schon etwas korrigiert. Die Wochenkerze ist bullisch. Insofern kann der Wert seine Aufwärtsbewegung direkt fortsetzen, wobei sich über 10,46 EUR Potenzial bis auf 12,50 EUR ableiten lässt.

Eine aggressive Stoppvariante wäre ein Stopp unter dem Tief bei 9,78 EUR. Im größeren Bild würde erst Ungemach drohen, wenn die Aktie wieder deutlich unter 8,50 EUR zurückfällt.

Prodware-Aktie (Wochenchart)
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    L&S
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Fazit: Während der deutsche Markt weitestgehend abgegrast ist, lassen sich im europäischen Ausland durchaus noch günstige Nebenwerte finden. Es lohnt sich also auch weiter, die Augen offenzuhalten.

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  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Danke für den informativen Beitrag. Nähere Infos findet man ohnehin auf der jeweiligen Homepage

    20:44 Uhr, 01.09. 2017

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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