MÄRKTE USA/Wenig verändert - Zinssenkung fast vollständig eingepreist
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DOW JONES--Der Wall Street ist nach den kräftigen Kursgewinnen des Vortages am Donnerstag etwas die Luft ausgegangen. Schwache Daten, vor allem vom Arbeitsmarkt, hatten zur Wochenmitte Zinssenkungsfantasien und damit auch die Börse befeuert. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte am 10. Dezember wird am Zinsterminmarkt weiterhin mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 90 Prozent eingepreist und gilt damit am Markt als sicher. Vor Wochenfrist hatte die eingepreiste Wahrscheinlichkeit bei 83 Prozent gelegen. Nomura schwimmt indes gegen den Strom und rechnet mit einer Beibehaltung des Leitzinsniveaus in der kommenden Woche.
Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe skizzierten ein positiveres Bild des Arbeitsmarktes. Denn die Zahl der Erstanträge hat spürbar abgenommen, während Volkswirte einen Anstieg vorhergesagt hatten. Allerdings wurde der Vorwochenwert nach oben revidiert. Entscheidender für Börsianer werden am Freitag die Daten zum Konsum sowie zum viel beachteten PCE-Preisindex sein, die erstmals seit September veröffentlicht werden. Der PCE-Index ist das von der Fed favorisierte Preismaß, daher wagen sich Anleger an der Börse nicht zu weit aus der Deckung.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 47.851 Punkte. Der breite S&P-500 legte dagegen um 0,1 Prozent zu, der Nasdaq-Composite stieg um 0,2 Prozent. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.308 (Mittwoch: 1.980) Kursgewinner und 1.461 (787) -verlierer. Unverändert schlossen 52 (81) Titel.
Für etwas Verunsicherung sorgte auch der KI-Boom und die Frage nach einer möglichen Blase. Am Vortag hatte sich Microsoft verhaltener zu Erlösen mit KI-Produkten geäußert, woraufhin der Kurs um 2,5 Prozent abgerutscht war. Obwohl die Auswirkungen der Schlagzeile insgesamt nur von kurzer Dauer gewesen seien, diene sie dennoch als nützliche Erinnerung an die Verwundbarkeit im KI-Sektor, sagte Pepperstone-Marktstratege Michael Brown. Microsoft verbesserten sich um 0,7 Prozent.
Am Rentenmarkt erholten sich die Renditen nach den jüngsten Verlusten etwas, die Rendite zehnjähriger US-Staatsaneihen gewann 4,0 Basispunkte auf 4,10 Prozent und verharrte in ihrer jüngsten Spanne.
Der Dollar-Index erholte sich etwas nach seinem jüngsten Fünfwochentief und legte um 0,2 Prozent zu. Der Greenback würde wahrscheinlich nur kurz ansteigen, falls die Fed die Zinsen in der kommenden Woche entgegen den Erwartungen einer weiteren Senkung unverändert lässt, so die Strategen des Investment Institute von Unicredit. Die Entscheidung der Fed am 10. Dezember bleibe eine knappe Angelegenheit, aber die Strategen erwarten, dass die Zentralbank die Zinsen wahrscheinlich stabil halten wird. Fed-Präsident Jerome Powell habe gesagt, eine weitere Zinssenkung sei keine ausgemachte Sache, und der jüngste "Shutdown" bedeute einen Mangel an offiziellen Daten.
Die Ölpreise legten zu. Für die Notierungen von Brent und WTI ging es bis zu 1,2 Prozent nach oben. Gestützt wurden diese von den ergebnislos verlaufenen Friedensgesprächen in Moskau rund um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und der unverhohlenen Kriegsrhetorik des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegenüber Europa. Laut Ritterbusch könnten die Ölpreise in den kommenden Tagen aber aufgrund "der Möglichkeit erneuter Drohnenangriffe auf russische Ölraffinerien, Pipelines, Tanker der Schattenflotte usw." weiter steigen.
Der Goldpreis stieg leicht, Die Feinunze verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 4.210 Dollar. Der Markt warte auf die Inflationsdaten am Freitag, die Auskunft über den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed geben könnten, hieß es.
Eine geplante Lockerung der Effizienzstandards schob den Automobilsektor erneut an - Ford stiegen um 0,3 Prozent und GM gewannen 0,8 Prozent. US-Präsident Donald Trump hat am Vortag angekündigt, die Vorschriften, wie viele Kilometer ein Fahrzeug pro Gallone Benzin zurücklegen müsse, erheblich zu lockern.
Meta Platforms stiegen um 3,4 Prozent. CEO Mark Zuckerberg will laut einem Agenturbericht das Budget für den Aufbau seines Metaversums um bis zu 30 Prozent kürzen. Die geplanten Kürzungen dürften in erster Linie den Virtual-Reality-Bereich von Meta treffen und wahrscheinlich bereits im Januar zu Entlassungen führen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Budget-Gesprächen vertraute Personen. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht getroffen worden.
Salesforce zogen um 3,7 Prozent an, der Arbeitsmarktdienstleister hat den Ausblick angehoben. Dagegen litt der Einzelhändler Kroger (-4,6%) unter höheren Ausgaben und schrieb rote Zahlen. Snowflake stürzten nach einem Verlustausweis um 11,4 Prozent ab - vor allem belastet vom nachlassenden Produktwachstum.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 47.850,94 -0,1% -31,96 +12,5% S&P-500 6.857,12 +0,1% 7,40 +16,5% NASDAQ Comp 23.505,14 +0,2% 51,04 +21,5% NASDAQ 100 25.581,70 -0,1% -24,85 +21,9% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:01 % YTD EUR/USD 1,1644 -0,2% 1,1671 1,1606 +12,7% EUR/JPY 180,59 -0,3% 181,15 180,95 +11,2% EUR/CHF 0,9359 +0,3% 0,9331 0,9337 -0,6% EUR/GBP 0,8736 -0,1% 0,8742 0,8792 +5,6% USD/JPY 155,10 -0,1% 155,22 155,91 -1,3% GBP/USD 1,3329 -0,2% 1,3351 1,3200 +6,7% USD/CNY 7,0791 +0,1% 7,0730 7,0709 -1,9% USD/CNH 7,0713 +0,2% 7,0574 7,0695 -3,8% AUS/USD 0,6613 +0,2% 0,6600 0,6568 +6,7% Bitcoin/USD 92.451,45 -1,5% 93.834,75 91.061,10 -1,6% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,68 58,95 +1,2% 0,73 -18,0% Brent/ICE 63,27 62,67 +1,0% 0,60 -16,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.210,01 4.203,20 +0,2% 6,81 +60,2% Silber 57,10 58,50 -2,4% -1,40 +102,6% Platin 1.420,07 1.433,88 -1,0% -13,81 +63,7% Kupfer 5,28 5,31 -0,6% -0,03 +28,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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