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13:40 Uhr, 11.03.2025

MÄRKTE USA/Wall Street zwischen Korrektur und Bärenmarkt

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DOW JONES--Nach dem Absturz des Vortages mit dem höchsten Tagesverlust des marktbreiten S&P-500 im laufenden Jahr und dem schlimmsten Tag der technologielastigen Nasdaq seit September 2022 steht die Wall Street am Dienstag vor einer kraftlosen Erholung. Der Aktienterminmarkt lässt einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt vermuten. Händler fragen sich, ob die hohen Abschläge zum Wochenbeginn einen kurzen Rücksetzer und damit eine Kaufgelegenheit bilden oder aber den Startschuss für eine längere Talfahrt geliefert haben.

Dass der "Trump-Trade" - das Setzen auf eine wirtschaftsfreundliche Politik mit steigenden Unternehmensgewinnen und in der Folge anziehenden Aktienkursen - mindestens an Glanz eingebüßt hat, steht indes außer Frage. Investoren vertrauen offenbar nicht mehr uneingeschränkt dem Narrativ, dass US-Präsident Donald Trump tatsächlich keine Politik verfolgen wird, die dem Markt schaden könnte. Vielmehr mehren sich die Zweifel.

Die positive Nachricht sei, dass bislang noch keine Alarmglocken bei Konjunktur oder Unternehmensbilanzen zu vernehmen seien, heißt es im Handel. "Die Geschwindigkeit, mit der die Märkte in den letzten Tagen und Wochen gefallen sind, ist ein klares Zeichen dafür, dass wir uns in einer Korrektur und nicht in einem Bärenmarkt befinden. Korrekturen sind in der Regel sehr kurz und schnell, während Bärenmärkte länger dauern und ihre Bewegungen auf sehr kurze Sicht nicht so auffällig sind", macht Marktstratege John Creekmur von Creekmur Wealth Advisors Anlegern Mut.

Marktzinsen steigen wieder leicht

Als ermutigendes Zeichen werten Marktakteure die im Tagesverlauf ins Plus gedrehten Renditen am Rentenmarkt, womit sich die Rezessionssorgen zumindest etwas zu aufzulösen scheinen, die am Vortag mit Aussagen von Trump hochgekocht waren. Der Dollar gibt mit den zuletzt aber kräftig gesunkenen Marktzinsen und zugleich gestiegenen Erwartungen an eine Leitzinssenkung im Mai nach - der Dollarindex büßt 0,3 Prozent ein.

Der schwache Greenback und die zuletzt gestiegenen Zinssenkungshoffnungen stützen den Goldpreis, die Feinunze verteuert sich um 1 Prozent. Auch das teilweise Auspreisen des "Trump-Trades" helfe dem Edelmetall, heißt es. An den Märkten für risikoreichere Vermögenswerte herrsche das schlechteste Sentiment seit der Covid-Pandemie.

Auch der Ölpreis zieht an und erholt sich damit von den heftigen Vortagesabgaben. Händler sehen aber keine grundlegende Trendwende, das Umfeld spreche weiter nicht für anziehende Rohölpreise.

Oracle überzeugt Anleger nicht

Oracle hat den Umsatz im dritten Quartal gesteigert, die Markterwartungen aber verfehlt. Zudem verbuchte der Technologiekonzern einen Gewinn pro Aktie unter Konsens. Vorbörslich sinkt der Kurs um 1,4 Prozent. Kohl's brechen um über 15 Prozent ein, der Einzelhändler wies einen Umsatzrückgang von 9,4 Prozent im vergangenen Quartal aus - der Nettogewinn brach derweil ein. Dick's Sporting geben nach schwachem Ausblick 4,75 Prozent ab.

Delta Air Lines legen eine Bruchlandung mit Abschlägen von 6,2 Prozent hin, nachdem die Fluggesellschaft ihren Ausblick auf das erste Quartal kassiert hat. Auch andere Branchenwerte leiden, weil Delta auf das schwache Umfeld verwiesen hat. American Airlines und United Airlines sinken um 2,8 bzw. 3,3 Prozent. Asana brechen um knapp 26 Prozent ein. CEO Dustin Moskovitz wirft das Handtuch, nachdem der Software-Anbieter mit einem schwachen Ausblick verschreckt hat.

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DEVISEN          zuletzt        +/- %  Schluss Vortag   % YTD 
EUR/USD           1,0907        +0,7%          1,0835   +4,7% 
EUR/JPY         160,7550        +0,9%        159,3100   -2,2% 
EUR/CHF           0,9609        +0,7%          0,9543   +2,1% 
EUR/GBP           0,8429        +0,2%          0,8416   +1,8% 
USD/JPY         147,3845        +0,2%        147,0290   -6,6% 
GBP/USD           1,2941        +0,5%          1,2875   +2,8% 
USD/CNY           7,1571        -0,2%          7,1721   -0,5% 
USD/CNH           7,2344        -0,4%          7,2619   -0,9% 
AUS/USD           0,6296        +0,4%          0,6274   +1,4% 
Bitcoin USD    81.649,45        +2,7%       79.521,35  -14,8% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.           +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          66,87        66,03           +1,3%       0,84   -0,9% 
Brent/ICE          70,09        69,14           +1,4%       0,95   -7,5% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag           +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.912,81     2.884,71           +1,0%      28,11   +9,9% 
Silber (Spot)      29,81        29,58           +0,8%       0,23   +5,9% 
Platin (Spot)     898,26       885,28           +1,5%      12,98   +1,1% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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