MÄRKTE USA/Wall Street von günstigen Daten nicht mehr gestützt
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Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones) - Die Spekulation auf Zinssenkungen hat die Wall Street am Freitag nicht mehr stützen können. Dazu dürfte auch die Vorgabe aus Europa beigetragen haben, wo sich die Talfahrt der Börsen mit den drohenden Krisenszenarien fortgesetzt hatte. Zwar erhielten die Zinssenkungsfantasien neue Nahrung, denn die Importpreise sanken, obwohl Volkswirte eine Stagnation vorausgesagt hatten. Doch dürfte das Thema zumindest am Aktienmarkt hinreichend eingepreist sein. Denn bereits an den Vortagen hatten günstige Inflationsdaten Marktteilnehmer mit zwei Zinssenkungen 2024 liebäugeln lassen, obwohl die US-Notenbank jüngst nur einen Zinsschritt in Aussicht gestellt hatte.
Der Dow-Jones-Index sank um 0,1 Prozent auf 38.589 Punkte, der S&P-500 stagnierte und der Nasdaq-Composite gewann 0,1 Prozent. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 693 (Donnerstag: 1.040) Kursgewinner und 2.131 (1.775) -verlierer. Unverändert gingen 51 (61) Titel aus dem Handel. Wasser auf die Mühlen der Befürworter von mehr Zinssenkungen war neben den Importpreisen die Stimmung der US-Verbraucher. Denn die hatte sich merklich eingetrübt und die Marterwartung deutlich verfehlt. "Ein sinkendes Stimmungsbild deutet darauf hin, dass die Verbraucher leiden," erläuterte Volkswirtin Olivia Cross von Capital Economics. Ein allmählicher Anstieg der Arbeitslosenanträge, Ankündigungen von Stellenstreichungen und ein Rückgang der offenen Stellen dürften das Stimmungsbild beeinflussen.
Vermeintlich sichere Häfen gesucht
Am Rentenmarkt fielen die Renditen weiter - die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf den tiefsten Stand seit Ende März. gedrückt von Importpreisen und Verbrauchervertrauen. Allerdings sprachen Händler auch von Anleihekäufen, weil Anleger die vermeintliche Sicherheit von US-Staatsanleihen suchten.
Das zeigte sich besonders am Devisenmarkt, wo der Dollar weiter zulegte - der Dollarindex gewann 0,3 Prozent. Er profitiert von seinem Ruf als Fluchtwährung in Krisenzeiten, wie Marktteilnehmer unter Verweis auf den drohenden Handelsstreit mit China und die politische Unsicherheit mit dem befürchteten Rechtsruck in Frankreich erläuterten. Auch Gold war mit den geopolitischen Unwägbarkeiten gesucht - aber auch gestützt von Zinssenkungsfantasie angesichts der US-Daten.
Am Erdölmarkt tat sich fast nichts. Die Ölpreise wurden etwas gebremst von widersprüchlichen Aussagen zum Ölbedarf, wie es hieß. Unterstützung komme dagegen vom Opec-Kartell, das zwar seine aktuell geltenden Fördermengenkürzungen ab Oktober allmählich aufheben will, doch sollen die einzelnen Opec-Mitglieder ihre jeweiligen Quoten strenger einhalten.
Adobe im Höhenflug
Unter den Einzelwerten schnellten Adobe um 14,5 Prozent in die Höhe. Das Softwareunternehmen hatte nicht nur im zweiten Quartal die Markterwartungen übertroffen, sondern auch die Prognose für das Geschäftsjahr angehoben.
Bei Boeing (-1,9%) wollen die Probleme nicht enden: Der ohnehin schon unter besonderer Beobachtung stehende Flugzeughersteller untersucht ein Qualitätsproblem mit seinen noch nicht ausgelieferten 787 Dreamliner-Flugzeugen. Nach dem kräftigen Plus des Vortages verloren Tesla nun 2,4 Prozent. Die Aktionäre des Elektroautopioniers haben sowohl dem umstrittenen milliardenschweren Gehaltspaket für Elon Musk wie auch dem Plan zugestimmt, den Firmensitz nach Texas zu verlegen. Musk hatte das aber bereits zuvor mitgeteilt. Aktionärsberater hatten sich gleichwohl gegen das Paket ausgesprochen.
Um 17,1 Prozent brachen RH ein. Die Möbelkette meldete einen unerwartet hohen Verlust, zudem blieb die Umsatzprognose für das laufende Quartal hinter den Erwartungen zurück. Shopify wurden hochgestuft durch Evercore ISI, der Kurs des kanadischen Einzelhändlers stieg um 4,6 Prozent. Zscaler zogen um 1,8 Prozent an - gestützt durch eine Hochstufung durch JP Morgan.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 38.589,16 -0,1% -57,94 +2,4% S&P-500 5.431,60 -0,0% -2,14 +13,9% Nasdaq-Comp. 17.688,88 +0,1% 21,32 +17,8% Nasdaq-100 19.659,80 +0,4% 82,88 +16,8% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,70 -0,1 4,70 27,6 5 Jahre 4,23 -1,3 4,24 23,2 7 Jahre 4,21 -2,5 4,23 24,0 10 Jahre 4,21 -3,4 4,24 33,0 30 Jahre 4,34 -5,2 4,40 37,4 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:19 Do, 17:31 % YTD EUR/USD 1,0704 -0,3% 1,0731 1,0762 -3,1% EUR/JPY 168,39 -0,1% 169,73 168,84 +8,2% EUR/CHF 0,9529 -0,7% 0,9598 0,9624 +2,7% EUR/GBP 0,8436 +0,2% 0,8422 0,8433 -2,7% USD/JPY 157,31 +0,2% 158,17 156,89 +11,7% GBP/USD 1,2688 -0,6% 1,2741 1,2761 -0,3% USD/CNH (Offshore) 7,2707 +0,0% 7,2711 7,2674 +2,1% Bitcoin BTC/USD 65.580,06 -2,0% 67.053,15 66.901,94 +50,6% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,48 78,62 -0,2% -0,14 +8,2% Brent/ICE 82,66 82,75 -0,1% -0,09 +8,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,5 35,80 -0,8% -0,30 +11,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.332,07 2.301,50 +1,3% +30,57 +13,1% Silber (Spot) 29,56 29,03 +1,8% +0,53 +24,3% Platin (Spot) 959,81 951,50 +0,9% +8,31 -3,2% Kupfer-Future 4,50 4,48 +0,4% +0,02 +14,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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