MÄRKTE USA/Wall Street von ausbleibender Nahosteskalation gestützt
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NEW YORK (Dow Jones) - Eine sinkende Risikoaversion dürfte die US-Börsen am Montag freundlich in den Handel starten lassen. Die ausgebliebene militärische Eskalation zwischen dem Iran und Israel sorgt für Erleichterung und in der Folge für eine steigende Risikobereitschaft unter Anlegern. Dies kommt der Wall Street zugute. Damit dürften die US-Börsen nach den teils kräftigen Abgaben zum Wochenschluss im Zuge von Ängsten über eine mögliche Nahosteskalation auf Erholungskurs gehen. Insbesondere der Technologiesektor hatte kräftig unter Druck gestanden. Der israelische Vergeltungsschlag auf Iran fiel sehr gezielt und ohne größere Schäden aus. Außerdem kommen aus beiden Lagern Signale, dass man die Lage nicht weiter eskalieren wolle.
"Derzeit ist das Bild für die Märkte etwas unübersichtlich, mit großer Unsicherheit bezüglich der Ereignisse im Nahen Osten, einem massiven Ausverkauf bei US-Technologie-Aktien - dem größten seit etwa 18 Monaten - und steigenden Renditen, da Zinssenkungen zunehmend nach hinten verschoben werden", kommentiert Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank das Marktumfeld. Neben der Fahrt aufnehmenden Berichtsperiode warten Anleger aber auch bereits auf die persönlichen Ausgaben der US-Verbraucher mit dem von der US-Notenbank zur Messung der Inflation bevorzugten PCE-Deflator am Freitag. Dieser dürfte der Zinssenkungsdebatte einen neuen Impuls verleihen.
Zur freitäglichen Schwäche der technologielastigen Nasdaq-Indizes hatten Kursverluste von rund 10 Prozent bei Nvidia und Netflix beigetragen, weshalb beide Aktien nun zu Wochenbeginn unter besonderer Beobachtung stehen. Bei Netflix hatte ein enttäuschender Ausblick verstimmt. Nvidia wurden im Sog mit Super Micro Computer verkauft. Der Anbieter von KI-Technologie hatte anders als zuletzt im Vorfeld der Quartalszahlenvorlage keine Indikation abgegeben, was am Markt offenbar stärkere Verunsicherung schürte. Vorbörslich zeigen sich Nvidia um 0,7 Prozent fester und damit letztlich kaum erholt. Netflix fallen sogar um weitere 0,7 Prozent, Super Micro Computer rutschen nach ihrer Talfahrt von über 23 Prozent um weitere 2,7 Prozent ab.
Glorreiche Sieben im Blick
Einer Erholung dürfte im Weg stehen, dass in der laufenden Woche mit Tesla, Meta, Microsoft und Alphabet gleich vier Aktien aus der viel beachteten Gruppe der sogenannten Glorreichen Sieben Qartalszahlen vorlegen. Gespräche zwischen Salesforce und dem Datenmanagement-Softwareanbieter Informatica sollen im Sande verlaufen sein. Beide Unternehmen sollen sich nicht auf die Konditionen einer Übernahme haben einigen können, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Das Wall Street Journal hatte zuvor im April berichtet, dass Salesforce Gespräche über eine Übernahme von Informatica führe, die das Unternehmen mit rund 10 Milliarden Dollar bewerte. Salesforce steigen um 2,8 Prozent, für Informatica geht es um 6,2 Prozent abwärts.
Unter Druck stehen auch Tesla mit weiter gesenkten Preisen für ihre Modelle in China. Dazu hat Li Auto ebenfalls ihre Preise reduziert, ein Zeichen für einen anhaltend scharfen Preiswettbewerb. Tesla geben um 3,6 Prozent nach. Der US-Telekomkonzern Verizon Communications hat im ersten Quartal dank einer etwas besseren Entwicklung in seinem Privatkundengeschäft mehr verdient als erwartet, der Kurs steigt um 1,9 Prozent.
Gold deutlich billiger
Am Rentenmarkt fallen die Notierungen mit den nachlassenden Nahostsorgen - die Renditen steigen somit leicht. Die anziehenden Marktzinsen stützen den Dollar etwas, der Dollarindex gewinnt 0,1 Prozent.
Besonders deutlich wird die Erleichterung über das Ausbleiben eines Krieges zwischen Iran und Israel bei Gold. Der vermeintlich sichere Hafen in Krisenzeiten verliert deutlich an Zuspruch, der Preis sinkt um 1,9 Prozent - begünstigt vom steigenden Dollar und anziehenden Marktzinsen. Auch die Erdölpreise geben daher weiter nach. Sie waren bereits am Freitag nach einem Sprung nach oben mit den ersten Schlagzeilen über den Vergeltungsschlag Israels deutlich von den Tageshochs zurückgekommen, als klar wurde, dass kein Krieg zwischen beiden Staaten droht.
=== US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,98 -0,7 4,99 56,2 5 Jahre 4,69 +1,4 4,67 68,5 7 Jahre 4,67 +2,2 4,65 70,5 10 Jahre 4,65 +2,5 4,62 76,8 30 Jahre 4,74 +3,4 4,71 77,4 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:05 Fr, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0643 -0,2% 1,0667 1,0666 -3,6% EUR/JPY 164,67 -0,0% 165,07 164,81 +5,8% EUR/CHF 0,9694 -0,1% 0,9723 0,9694 +4,5% EUR/GBP 0,8635 +0,2% 0,8613 0,8593 -0,5% USD/JPY 154,72 +0,2% 154,75 154,51 +9,8% GBP/USD 1,2325 -0,4% 1,2385 1,2413 -3,1% USD/CNH (Offshore) 7,2502 -0,0% 7,2501 7,2468 +1,8% Bitcoin BTC/USD 65.976,04 +1,9% 66.346,88 64.457,30 +51,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,89 83,14 -0,3% -0,25 +14,1% Brent/ICE 86,43 87,29 -1,0% -0,86 +12,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 29,775 30,70 -3,0% -0,92 -13,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.348,75 2.392,50 -1,8% -43,74 +13,9% Silber (Spot) 27,54 28,69 -4,0% -1,15 +15,8% Platin (Spot) 925,94 936,05 -1,1% -10,10 -6,7% Kupfer-Future 4,49 4,50 -0,1% -0,00 +15,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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