MÄRKTE USA/Wall Street stabillisiert nach Technologieabsturz
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Wall Street stabilisiert sich nach den Gewinnmitnahmen des Vortages am Mittwoch. Nachdem der gesenkte Ausblick der niederländischen ASML vor allem die US-Technologiewerte am Vortag unter Druck gesetzt hatte, stelle sich angesichts der Entwicklung bei ASML die Frage, ob die KI-Nachfrage die aktuellen Wachstumsraten im Technologiesektor aufrechterhalten könne. "In den vergangenen 24 Stunden hat sich eine seltene Schwäche der Risikoneigung gezeigt. Dies folgte auf eine erhebliche Enttäuschung bei den Chipherstellern, nachdem die Gewinne von ASML unter den Erwartungen lagen, während auch Energiewerte durch den Rückgang der Ölpreise einen Schlag erlitten", fasst Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank die jüngste Entwicklung am Aktienmarkt zusammen. In Asien hat sich die Schwäche im Halbleitersektor fortgesetzt.
Kurz nach Handelsbeginn stagniert der Dow-Jones-Index bei 42.757 Punkten, auch der S&P-500 bewegt sich nicht und der Nasdaq-Composite gibt weitere 0,1 Prozent ab. Es ist nicht ganz einfach, Katalysatoren für ein Comeback der Wall Street am Mittwoch ausfindig zu machen. Einige Marktteilnehmer setzen auf die vorbörslich vorgelegten Geschäftszahlen von Morgan Stanley. Die Konkurrenten aus dem Bankensektor Bank of America, Citigroup und Goldman Sachs hatten am Dienstag allerdings trotz überzeugender Geschäftsausweise dennoch keinen Stimmungsumschwung herbeiführen können.
Auch den Import- und Exportpreise für September wird eine eher verhaltene Relevanz in der Zinsdebatte zugebilligt, nachdem zuvor bereits die Verbraucher- und Erzeugerpreise veröffentlicht worden sind. Die Importpreise sanken einen Tick deutlicher als veranschlagt und stehen Zinssenkungen damit nicht im Wege. Am Zinsterminmarkt wird eine Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank im November mit einer Wahrscheinlichkeit von über 96 Prozent eingepreist - der Wert steigt mit den neuen Preisdaten etwas.
Dazu passend geben die Renditen am Rentenmarkt leicht nach, aber nicht in Reaktion auf die Daten. Der Dollar zeigt sich unbewegt. Sinkende Marktzinsen und die Aussicht auf niedrigere Leitzinsen stützen den Goldpreis. Dieser bewegt sich in Schlagweite zum Allzeithoch - auch begünstigt durch eine wieder gestiegene Risikoaversion. Die anhaltend hohen Goldnotierungen spiegeln nach Einschätzung von Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, zum einen die Erwartungen vieler Marktakteure hinsichtlich mittelfristig hoher Inflationsraten wider. Zum anderen äußern nicht wenige Analysten Sorgen hinsichtlich der wachsenden Verschuldung vieler Staaten und insbesondere auch den USA.
Die Ölpreise stabilisieren sich nach dem Vortagesabsturz, bleiben damit aber schwach. Fundamental sehe es mit der Konjunkturschwäche in China mau aus, heißt es. Zuletzt hatten Opec und IEA ihre Nachfrageprognosen reduziert. Daneben bestimme die Geopolitik die Preisentwicklung und die Frage, ob Israel bei einem Vergeltungsschlag als Antwort auf den iranischen Raketenbeschuss iranische Ölanlagen ins Visier nehmen werde.
Morgan Stanley auf Allzeithoch
Im Bankensektor reiht sich Morgan Stanley in den Reigen positiver Geschäftsausweise ein. Die Großbank hat im dritten Quartal auch dank eines besseren Geschäftsumfelds mehr verdient als vom Markt erwartet - der Gewinnanstieg betrug 32 Prozent. Der Kurs legt um 4,2 Prozent auf Allzeithoch zu.
Abbott Laboratories ziehen um 1,8 Prozent an. Auch der Gesundheitskonzern hat etwas mehr umgesetzt und verdient als vorausgesagt, allerdings fallen die Abweichungen gegenüber den Marktschätzungen nur gering aus.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China geht in eine weitere Runde. Nun fordert die Cyber Security Association of China eine Cybersicherheitsprüfung der in China verkauften Intel-Produkte. Zur Begründung hieß es, der US-Chiphersteller stelle eine Bedrohung für die chinesische nationale Sicherheit dar. Mit dieser Begründung gehen die US-Behörden gegen chinesische Anbieter vor allem im Telekommunikationssektor vor. Der Intel-Kurs büßt 2,2 Prozent ein.
Positive Geschäftszahlen über Marktschätzungen hat auch United Airlines (+5,4%) vorgelegt. Zudem wartet die Fluggesellschaft mit einem Aktienrückkaufprogramm von 1,5 Milliarden Dollar auf. Daneben überzeugt im Transport- und Logistikbereich auch JB Hunt Transport (+5,6%). Interactive Brokers geben dagegen nach verfehlten Marktprognosen 2,6 Prozent ab. Penguin Solutions brechen nach enttäuschenden Viertquartalszahlen um 18,3 Prozent ein.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.756,80 +0,0% 16,38 +13,4% S&P-500 5.813,72 -0,0% -1,54 +21,9% Nasdaq-Comp. 18.296,64 -0,1% -18,95 +21,9% Nasdaq-100 20.124,66 -0,2% -35,17 +19,6% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,93 -1,5 3,95 -48,9 5 Jahre 3,84 -1,9 3,86 -16,3 7 Jahre 3,91 -1,8 3,93 -5,7 10 Jahre 4,01 -2,4 4,03 12,9 30 Jahre 4,29 -2,5 4,32 32,4 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:35 Uhr Di, 17:05 Uhr % YTD EUR/USD 1,0892 -0,0% 1,0889 1,0902 -1,4% EUR/JPY 162,58 +0,0% 162,56 162,74 +4,5% EUR/CHF 0,9400 +0,1% 0,9392 0,9396 +1,3% EUR/GBP 0,8360 +0,3% 0,8328 0,8327 -3,6% USD/JPY 149,26 +0,0% 149,29 149,28 +5,9% GBP/USD 1,3028 -0,4% 1,3076 1,3092 +2,4% USD/CNH (Offshore) 7,1269 -0,1% 7,1285 7,1337 +0,0% Bitcoin BTC/USD 67.669,90 +1,9% 67.160,95 65.297,30 +55,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,70 70,58 +0,2% +0,12 +0,1% Brent/ICE 74,25 74,25 0% 0 -1,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,375 40,13 -1,9% -0,76 +9,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.684,44 2.662,66 +0,8% +21,78 +30,2% Silber (Spot) 32,08 31,51 +1,8% +0,58 +34,9% Platin (Spot) 999,69 989,00 +1,1% +10,69 +0,8% Kupfer-Future 4,38 4,34 +1,0% +0,04 +10,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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