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22:15 Uhr, 03.04.2024

MÄRKTE USA/Wall Street behauptet - Intel unter Abgabedruck

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NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Börsen haben nach den deutlichen Vortagesverlusten am Mittwoch wenig verändert geschlossen. Die zuletzt kräftig gestiegenen Marktzinsen stabilisierten sich.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent niedriger bei 39.127 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,1 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 0,2 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 1.646 (Dienstag: 704) Kursgewinner und 1.176 (2.128) -verlierer. Unverändert schlossen 67 (69) Titel.

Die Erwartungen des Marktes an eine erste Zinssenkung der US-Notenbank haben sich zuletzt nach hinten verschoben. Nach den jüngsten Inflations- und Konjunkturdaten dürfte die US-Notenbank keine Eile mit dem Beginn von Zinssenkungen haben, heißt es am Markt. Ein nächster wichtiger Indikator ist der US-Arbeitsmarktbericht für März am Freitag. Sollte sich der Arbeitsmarkt weiter in einer robusten Verfassung zeigen, könnte das die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen weiter sinken lassen.

Auf einen robusten Arbeitsmarkt deutete auch der ADP-Arbeitsmarktbericht für März für den privaten Sektor hin. Mit 184.000 neugeschaffenen Stellen ist dieser deutlich besser als die erwarteten 155.000 ausgefallen.

Die etwas stärkere Wirtschaftsaktivität zu Beginn dieses Jahres hat nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell die Erwartung der US-Notenbank nicht nennenswert verändert, dass Zinssenkungen in diesem Jahr möglich sein werden. In einem für eine Rede vorbereitetem Text wies Powell auf Anzeichen dafür hin, dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt weniger angespannt sei als in den vergangenen Jahren, was die Befürchtungen, dass Löhne und Preise im Gleichschritt steigen könnten, verringert habe.

Die Aktivität im US-Dienstleistungssektor ist im März indessen rückläufig gewesen. Der von ISM in diesem Sektor erhobene Index fiel auf 51,4 Punkte. Ökonomen hatten 52,7 Punkte erwartet nach einem Vormonatsstand von 52,6. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich das US-Wirtschaftswachstum verlangsamt. Auch die Umfrage von S&P Global für den Dienstleistungssektor zeigte in zweiter Veröffentlichung ein langsameres Wachstum im März.

   Intel mit Kursrutsch - Paramount springen nach oben 

Unter den Einzelwerten stand die Intel-Aktie unter Druck und büßte 8,2 Prozent ein. Das Foundry-Geschäft von Intel hat seinen Verlust im vergangenen Jahr ausgeweitet. Wie der Chipkonzern mitteilte, sieht er den Boden in der Chip-Auftragsfertigung in diesem Jahr aber erreicht. Den Break-Even will Intel in den nächsten Jahren schaffen. Der operative Verlust in der Chip-Auftragsfertigung lag 2023 bei knapp 7 Milliarden US-Dollar nach 5,2 Milliarden im Vorjahr. Der interne Umsatz sank um rund ein Drittel auf 18 Milliarden Dollar.

Walt Disney (-3,1%) hat einen Sieg gegen den aktivistischen Aktionär Nelson Peltz und dessen erbitterten Kampf um Einfluss im Board des US-Unterhaltungskonzerns errungen. Nach Unternehmensangaben stimmten die Disney-Aktionäre für alle zwölf von Disney selbst nominierten Board-Mitglieder. Peltz' Versuch, selbst einen Sitz im Disney-Board zu ergattern, wurde damit abgeschmettert.

Paramount (+15,0%) und Skydance Media haben offenbar exklusive Fusionsverhandlungen aufgenommen. Wie mit der Situation vertraute Personen berichteten, muss Paramount alle Gespräche mit anderen potenziellen Bietern in der Zeit auf Eis legen. In den vergangenen Monaten haben Warner Bros. (+2,9%) und die Private-Equity-Gesellschaft Apollo Interesse an Paramount oder Teilen davon bekundet.

Amazon.com (+1,0%) streicht Hunderte Arbeitsplätze in seinem Cloud-Computing-Geschäft. Amazon Web Services kündigte an, mehrere hundert Stellen in den Bereichen Vertrieb, Marketing und globale Dienstleistungen zu streichen und weitere Hunderte Stellen im Technologie-Team für stationäre Geschäfte.

   Dollar gibt nach - Ölpreise steigen weiter 

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar leichter. Der Dollarindex gab um 0,5 Prozent nach. Tendenziell stützt den Greenback aber weiter, dass die Zinsen länger als bisher gedacht auf dem erhöhten Niveau bleiben dürften.

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach der kräftigen Aufwärtsbewegung ausgelöst von nachlassenden Zinssenkungserwartungen etwas nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank um 0,7 Basispunkte auf 4,35 Prozent.

Die Ölpreise bauten ihre jüngsten Gewinne noch etwas aus. Die Notierungen für Brent und WTI legten um bis zu 0,6 Prozent zu. Weiter trieb die Sorge vor Versorgungsproblemen im Zuge einer Eskalation im Nahen Osten. Die Opec hat ihre Förderkürzungen wie erwartet bestätigt. Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche indessen entgegen den Erwartungen gestiegen.

Der Goldpreis legte weiter zu und ist auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Der Preis für das Edelmetall stieg um 0,7 Prozent auf 2.298 Dollar je Feinunze. Einen klaren Auslöser für die Bewegung gibt es nicht, so die Rohstoffexperten der Commerzbank. Einige führten den Preisanstieg auf die Entwicklungen im Nahen Osten zurück, andere auf taubenhafte Äußerungen von US-Notenbankern. Aber keine Erklärung erscheine wirklich überzeugend.

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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                39.127,14        -0,1%        -43,10      +3,8% 
S&P-500              5.211,49        +0,1%          5,68      +9,3% 
Nasdaq-Comp.        16.277,46        +0,2%         37,01      +8,4% 
Nasdaq-100          18.160,19        +0,2%         38,41      +7,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,67         -2,0          4,69       25,3 
5 Jahre                  4,33         -1,5          4,35       33,0 
7 Jahre                  4,35         -0,9          4,36       37,8 
10 Jahre                 4,35         -0,7          4,36       47,0 
30 Jahre                 4,51         +0,8          4,50       53,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 8:02 Uhr  Di, 17:12   % YTD 
EUR/USD                1,0833        +0,6%        1,0776     1,0770   -1,9% 
EUR/JPY                164,32        +0,6%        163,34     163,23   +5,6% 
EUR/CHF                0,9784        +0,1%        0,9787     0,9764   +5,4% 
EUR/GBP                0,8565        +0,0%        0,8567     0,8566   -1,3% 
USD/JPY                151,68        +0,1%        151,59     151,54   +7,7% 
GBP/USD                1,2648        +0,5%        1,2578     1,2574   -0,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,2488        -0,1%        7,2541     7,2547   +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             65.732,29        +0,0%     66.210,37  66.122,43  +51,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               85,60        85,15         +0,5%      +0,45  +17,9% 
Brent/ICE               89,46        88,92         +0,6%      +0,54  +16,7% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF               25,79        26,30         -1,9%      -0,51  -13,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.297,75     2.281,29         +0,7%     +16,46  +11,4% 
Silber (Spot)           27,08        26,14         +3,6%      +0,94  +13,9% 
Platin (Spot)          939,95       923,50         +1,8%     +16,45   -5,3% 
Kupfer-Future            4,22         4,07         +3,6%      +0,15   +7,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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