MÄRKTE USA/US-Börsen im Wartemodus wegen Handelsgesprächen
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DOW JONES--Nach den Aufschlägen zum Wochenschluss ist am Montag an der Wall Street Abwarten angesagt. Anleger wollen sich vor möglichen Resultaten der US-chinesischen Handelsgespräche in London nicht aus der Deckung wagen. Die Delegationen sind hochkarätig besetzt. Das US-Verhandlungsteam wird von Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer angeführt. Die chinesische Delegation steht unter der Leitung von Vizepremier He Lifeng. Das Treffen wurde kurzfristig nach einem Telefongespräch von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping vergangene Woche anberaumt.
Gegen Mittag US-Ostküstenzeit stagniert der Dow-Jones-Index bei 42.762 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,2 bzw. 0,4 Prozent zu. "Aktien könnten einen neuen Treiber benötigen, um die Rally der vergangenen Woche fortzusetzen (...). Das Ergebnis der Diskussionen wird für die Marktstimmung zu Beginn dieser Woche entscheidend sein", sagt Analystin Kathleen Brooks von XTB mit Blick auf die Gespräche in London.
Die Hoffnung ist, dass sich beide Seiten annähern, was entsprechend positive Impulse für die weltweite Konjunktur lieferte. US-Präsident Trump hat seine sogenannten reziproken Zölle gegen China noch bis zum 12. August ausgesetzt. Die US-Seite dürften China bei den Gesprächen dazu drängen, die Ausfuhr von Seltenen Erden auszuweiten, wobei das chinesische Handelsministerium am Wochenende signalisiert hatte, als Geste des guten Willens einige Exportlizenzen für Produkte aus dem Bereich der Seltenen Erden erteilt zu haben.
China-Daten schwach
Wozu die gegenseitig auferlegten Zölle führen, die mittlerweile aber zumindest vorübergehend wieder gesenkt wurden, zeigen Daten aus China. Dort stiegen die Exporte im Mai insgesamt zwar, aber nicht so stark wie erwartet; außerdem brachen Chinas Exporte in die USA um über ein Drittel ein. Zugleich gingen die Importe unerwartet zurück. Darüber hinaus setzt sich die Deflation in China auf Verbraucher- und Erzeugerpreisebene fort - ein Zeichen schwacher Nachfrage.
Auch am Rentenmarkt schauen Anleger gespannt gen London, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt nach dem jüngsten Höhenflug um 3 Basispunkte auf 4,48 Prozent - am kurzen Ende des Marktes steigen die Renditen dagegen leicht. Mit den nachgebenden Marktzinsen am langen Ende büßt der Dollar seine Freitagsaufschläge zum Teil wieder ein, der Dollar-Index verliert 0,2 Prozent. Die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten böten der Währung keine nachhaltige Unterstützung, sagt Analyst Lee Hardman von MUFG. Die US-Wirtschaft bleibe wackelig, was den Greenback anfällig mache, da Zinssenkungen in den USA im zweiten Halbjahr wahrscheinlich seien.
Bei Erdöl tut sich wenig, Gold verteuert sich je Feinunze um 0,7 Prozent. Sinkende Marktzinsen und die Dollar-Schwäche stützen.
Unternehmensseitig steht Apple mit seiner jährlichen Entwicklerkonferenz (WWDC) im Fokus. Der iPhone-Hersteller dürfte Betriebssystem- und KI-Neuerungen vorstellen. Nach Einschätzung der Citi-Analysten sind die Erwartungen aber insgesamt eher niedrig. Der Mangel an spektakulären Fortschritten beim Einsatz Künstlicher Intelligenz hatte die Stimmung für die Apple-Aktie zuletzt eingetrübt. Apple liegen 0,1 Prozent höher.
Für Qualcomm geht es um 3,7 nach oben. Der US-Chiphersteller und die britische Alphawave sind sich handelseinig geworden und Qualcomm wird Alphawave für 2,4 Milliarden Dollar kaufen. Alphawave machten in London einen Satz um über 18,9 Prozent.
Tesla erholen sich im Tagesverlauf und stagnieren nun. Die Aktie wird mehr und mehr zum Spielball im öffentlich eskalierten Streit der ehemals Verbündeten Donald Trump und Tesla-Chef Elon Musk. Einem Kurseinbruch am Donnerstag war am Freitag eine moderate Erholung gefolgt. Während Musk die politischen Pläne Trumps inzwischen scharf angreift, droht Trump mit der Prüfung von Subventionen und Aufträgen für die Musk-Unternehmen Tesla und SpaceX. Zudem brach der China-Absatz ein.
Nach positiven Studienergebnissen gewinnen Titel des Pharmakonzerns Merck 0,1 Prozent. Enttäuschte Erwartungen, die Aktien von Robinhood Markets und AppLovin würden in den S&P-500-Index aufgenommen, drücken deren Kurse um 4,8 bzw. 4,2 Prozent. Für etwas Kursfantasie sorgt bei Warner Bros. Discovery, dass sich das Medienunternehmen in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehmen aufteilt. Der Kurs legt um 2,1 Prozent zu.
Unitedhealth werden 0,4 Prozent tiefer gehandelt. Der Krankenversicherer will laut einem Bericht sein Geschäft in Lateinamerika verkaufen, wobei es Gebote bis zu 1 Milliarde Dollar geben soll. Der Ölfeldausrüster Baker Hughes (+0,8%) trennt sich von seinem Geschäft mit Präzisionssensoren und -instrumenten. Crane (+0,5%), ein Hersteller von Luftfahrt-Komponenten, übernimmt den Geschäftsbereich nach eigenen Angaben für 1,15 Milliarden US-Dollar in bar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.761,56 -0,0% -1,31 +0,5% S&P-500 6.010,01 +0,2% 9,65 +2,0% NASDAQ Comp 19.603,19 +0,4% 73,23 +1,1% NASDAQ 100 21.823,77 +0,3% 61,98 +3,6% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:04 % YTD EUR/USD 1,1421 +0,2% 1,1394 1,1390 +10,1% EUR/JPY 164,96 -0,0% 164,97 165,04 +1,2% EUR/CHF 0,9377 +0,1% 0,9366 0,9380 +0,3% EUR/GBP 0,8425 +0,0% 0,8421 0,8420 +1,9% USD/JPY 144,42 -0,3% 144,79 144,90 -7,9% GBP/USD 1,3557 +0,2% 1,3531 1,3529 +8,0% USD/CNY 7,1739 -0,1% 7,1812 7,1854 -0,4% USD/CNH 7,1805 -0,1% 7,1908 7,1926 -1,9% AUS/USD 0,6522 +0,4% 0,6498 0,6486 +4,9% Bitcoin/USD 108.062,20 +1,6% 106.373,70 104.948,90 +12,0% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,82 64,8 +0,0% 0,02 -9,9% Brent/ICE 66,68 66,65 +0,0% 0,03 -10,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3332,48 3310,66 +0,7% 21,82 +26,2% Silber 32,10 31,57 +1,7% 0,53 +13,0% Platin 1063,66 1026,84 +3,6% 36,82 +17,3% Kupfer 4,92 4,85 +1,5% 0,07 +21,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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