MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Marktzinsen ziehen stark an
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Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Nach der Rekordjagd in der vergangenen Woche haben sich zum Start in die neue Woche die Aktienkurse an der Wall Street etwas gesetzt. Viele Marktteilnehmer dürften erst einmal abwarten wollen, wie die Quartalsberichtssaison verläuft. Die Geschäftszahlen der Unternehmen gelten als Lackmustest, ob die hohen Bewertungen gerechtfertigt sind. Ein Fünftel der im S&P-500 gelisteten Unternehmen wird im Wochenverlauf die Bücher öffnen.
Der Dow-Jones-Index büßte 0,8 Prozent ein auf 42.932 Punkte. Der breite S&P-500 kam um 0,2 Prozent nur leicht zurück, die Nasdaq-Indizes legten dagegen um bis zu 0,3 Prozent zu. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 582 (Freitag: 1.526) Kursgewinner und 2.242 (1.261) -verlierer. Unverändert schlossen 44 (70) Titel.
Bremsend wirkte der Anstieg der Marktzinsen - im Zehnjahresbereich ging es um gut 11 Basispunkte auf 4,19 Prozent nach oben. Allerdings waren die Zinsen zuletzt auch deutlicher gesunken. Der Druck auf die US-Notenbank für weitere aggressive Zinssenkungen lasse angesichts einer weiter robusten Konjunktur nach, hieß es zur Erklärung. Dazu gesellten sich Überlegungen, dass bei einem Wahlsieg von Donald Trump angesichts dessen fiskalpolitischer Pläne der Spielraum für Zinssenkungen geringer wäre. Am Zinsterminmarkt bröckelte die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung Anfang November ab. Sie lag zuletzt aber immer noch bei rund 87 Prozent.
Die steigenden Marktzinsen stützten den Dollar, der Dollarindex stieg um knapp 0,5 Prozent. Zugleich schwächelte der Euro in der Breite. Die EZB könnte die Zinssätze schneller senken als bisher erwartet, wie Fitch Ratings in einer aktuellen Prognose feststellte. Denn die Inflation in der Eurozone sei schneller als erwartet gesunken und auch die Inflation im Dienstleistungssektor habe endlich nachgelassen. Dazu kühlten sich die Arbeitsmärkte ab. Der Euro fiel auf 1,0816 Dollar zurück.
Konjunkturseitig sorgte China für etwas Zuversicht. Dort senkte die Zentralbank zwei Schlüsselzinssätze, nachdem zuletzt bereits diverse staatliche Stimuli initiiert wurden, um die Wirtschaft wieder ins Laufen zu bringen. Das stützte unter anderem die in der Vorwoche noch stark gesunkenen Erdölpreise. Sie stiegen um bis zu 1,7 Prozent, Zudem schürten neue israelische Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon Spekulationen über Angebotsausfälle.
Der Goldpreis kam vor dem Hintergrund der steigenden Zinsen und des festeren Dollar von seinem Rekordhoch ganz leicht zurück.
Boeing Dow-Tagessieger
Unter den Einzelaktien zogen Boeing um 3,1 Prozent an. Der Flugzeugbauer hat mit den Gewerkschaften eine vorläufige Einigung im Arbeitskampf erzielt, so dass der Streik bald beendet sein könnte, der die Produktion der Maschinen 737 MAX bzw. 777 lahmgelegt hatte.
Schlusslicht im Dow waren Travelers, Merck und American Express, die je um 2,2 Prozent nachgaben. Bei American Express belastete die Nachricht, dass die UBS ihren 50-prozentigen Anteil am Swisscard-Joint-Venture an den bisherigen Partner American Express verkauft. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt.
Apple kamen um 0,6 Prozent voran. Laut Ananda Baruah, Analyst bei Loop Capital, deutet die Überprüfungen der Lieferkette darauf hin, dass die iPhone-Lieferungen im September-Quartal "stärker als erwartet ausfallen" werden.
Walt Disney verbilligten sich um 0,7 Prozent. Der Unterhaltungsriese tauscht Anfang 2026 seinen Chef Bob Iger aus, hat aber noch keinen konkreten Nachfolger. Der Zeitpunkt lässt laut dem neuen Chairman Jams Gorman aber ausreichend Spielraum "für einen erfolgreichen Übergang".
Nvidia stiegen um 4,1 Prozent auf neue Rekordhochs. Die Analysten von Barclays unterstrichen ihre "Overweight"-Einstufung und betonten, das KI-Flaggschiff punkte weiter mit Künstlicher Intelligenz.
Die angeschlagene Fluggesellschaft Spirit Airlines hat mehr Zeit zur Umschuldung erhalten, eine entsprechende Frist hätte am Montag geendet. Der Kurs schoss darauf um gut 50 Prozent nach oben.
Cigna verloren 4,7 und Humana 2,5 Prozent. Nicht gut kam eine Kreise-Meldung an, wonach Cigna seine Bemühungen einer Fusion mit dem kleineren Rivalen Humana erneuert hat, nachdem die Gespräche Ende vergangenen Jahres gescheitert waren.
Kenvue zogen um 5,5 Prozent an. Laut dem Wall Street Journal hat der Investor Starboard Value eine beträchtliche Beteiligung an dem Hersteller von Tylenol und Listerine erworben und dringt auf Veränderungen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.931,60 -0,8% -344,31 +13,9% S&P-500 5.853,98 -0,2% -10,69 +22,7% Nasdaq-Comp. 18.540,01 +0,3% 50,45 +23,5% Nasdaq-100 20.361,47 +0,2% 37,42 +21,0% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,03 +6,8 3,96 -39,5 5 Jahre 3,98 +9,9 3,88 -1,9 7 Jahre 4,08 +10,6 3,97 11,0 10 Jahre 4,19 +11,4 4,08 31,2 30 Jahre 4,50 +10,2 4,40 52,9 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:45 Fr, 17:07 % YTD EUR/USD 1,0816 -0,5% 1,0861 1,0859 -2,1% EUR/JPY 163,08 +0,4% 162,19 162,41 +4,8% EUR/CHF 0,9368 -0,3% 0,9395 0,9396 +1,0% EUR/GBP 0,8330 +0,0% 0,8327 0,8330 -4,0% USD/JPY 150,77 +0,8% 149,33 149,55 +7,0% GBP/USD 1,2985 -0,5% 1,3044 1,3036 +2,1% USD/CNH (Offshore) 7,1371 +0,3% 7,1178 7,1188 +0,2% Bitcoin BTC/USD 67.628,60 -1,6% 69.040,20 68.325,55 +55,3% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,38 69,22 +1,7% +1,16 -0,4% Brent/ICE 74,14 73,06 +1,5% +1,08 -1,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 40,025 39,39 +1,6% +0,63 +7,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.720,36 2.721,60 -0,0% -1,24 +31,9% Silber (Spot) 33,85 33,71 +0,4% +0,13 +42,4% Platin (Spot) 1.007,38 1.016,95 -0,9% -9,58 +1,6% Kupfer-Future 4,36 4,38 -0,5% -0,02 +10,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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