MÄRKTE USA/Netflix und Konjunturzuversicht sorgen für gute Stimmung
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Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Die Rekordjagd an der Wall Street geht am Mittwoch weiter. Der S&P-500 und der Nasdaq-100 markierten gleich zum Start neue Allzeithochs, der Dow bleibt knapp darunter. Für Kauflaune sorgen stark ausgefallene Abonnentenzahlen von Netflix sowie Konjunkturzuversicht. Zum einen senkt die chinesische Zentralbank die Mindestreserveanforderungen, um damit die Wirtschaft des Landes anzukurbeln, zum anderem sind in den USA die Januar-Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Servicebereich von S&P Global besser als erwartet ausgefallen.
Sie bestätigen damit die Signale vom Arbeitsmarkt, dass sich die US-Wirtschaft weitestgehend widerstandsfähig zeigt gegenüber den erfolgten Zinserhöhungen. Dazu liegt nun auch der Index für das verarbeitende Gewerbe im Expansion anzeigenden Bereich. Für die Zinssenkungshoffnungen am Markt sind das zwar eher ungünstige Nachrichten, der guten Stimmung kann das aber nichts anhaben. Die Renditen am Anleihemarkt ziehen denn auch an, aber nur moderat.
Zur Mittagszeit in New York legt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent zu auf 38.031 Punkte. Der S&P-500 verbessert sich um 0,7 Prozent. Die Nasdaq-Indizes steigen mit bis zu 1,2 Prozent am stärksten, weil insbesondere aus dem Technologiesektor positive Unternehmensnachrichten kommen.
Netflix-Aktie haussiert
Die Netflix-Aktie macht einen Satz um fast 12 Prozent. Dass der Streaminganbieter seine Abonnentenzahl unerwartet kräftig steigerte, sorgt auch in der Breite für positive Stimmung. Netflix übertraf die eigene Prognose und verzeichnete nach eigenen Angaben abonnentenseitig das bisher beste vierte Quartal seiner Geschichte. Die lediglich nah an den Erwartungen liegenden Umsatz- und Gewinnkennziffern von Netflix im vierten Quartal gehen darüber fast unter.
Zahlen hat auch Texas Instruments (TI) vorgelegt. Der Kurs gibt um 2,0 Prozent nach. Der Chiphersteller hat eher durchwachsen berichtet und zumindest auf kurze Sicht einen pessimistischen Ausblick gegeben. Für das erste Quartal prognostiziert TI einen Umsatz- und Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr.
Salesforce (+0,1%) können kaum von den starken Kursgewinne des deutschen Wettbewerbers SAP profitieren. SAP hat neben guten Quartalszahlen ein Restrukturierungsprogramm mitgeteilt und die langfristigen Ziele erhöht.
AT&T (-2,7%) hat im vierten Quartal 2023 zwar etwas mehr umgesetzt als erwartet, beim Ergebnis jedoch die Analystenerwartungen leicht verfehlt. Abbott Laboratories verzeichnete im vierten Quartal steigende Umsätze, obwohl die Nachfrage nach den Covid-19-Tests des Unternehmens schwach blieb. Die Aktie verbilligt sich um 3,2 Prozent, weil laut Händlern der Ausblick nicht ganz überzeugt.
Für Baker Hughes geht es nach durchwachsen ausgefallenen Geschäftszahlen des Dienstleisters für die Ölbranche um über 3 Prozent nach unten.
Ebay gewinnen 0,3 Prozent. Wie CEO Jamie Iannone in einem internen Memo ankündigte, sollen rund 9 Prozent der Vollzeitstellen wegfallen.
"Loonie" fällt zurück
Abwärts geht es für den US-Dollar. Der Dollarindex büßt 0,5 Prozent ein. ING-Währungsanalyst Francesco Pesole zeigt sich davon wenig überrascht. Der Dollar-Anstieg am Dienstag sei "ziemlich überraschend" gekommen, einen klaren Katalysator habe es dafür nicht gegeben. Der Anstieg der US-Marktzinsen sei nicht groß genug gewesen, um die gesehene Rotation in den Dollar zu rechtfertigen, befindet er.
Noch schwächer als der US-Dollar liegt der Kanada-Dollar ("Loonie") im Markt. Er wird gedrückt von der kanadischen Notenbank. Sie hat wie erwartet den Leitzins das vierte Mal in Folge unverändert gelassen und konzentriert sich nach eigenen Worten darauf, wie lange der Zinssatz auf seinem derzeitigen Niveau bleiben muss, um die hartnäckig hohe Inflation zu senken. Für Marktexperte Royce Mendes von Desjardins schwenkt die Bank of Canada damit die weiße Fahne für weitere Zinserhöhungen. Die Notenbanker hätten jeglichen Hinweis auf mögliche Zinserhöhungen vermieden. "Das ist genau der Schwenk, den wir erwartet haben", so Mendes und fügt hinzu, dass die Bank immer noch auf dem Weg zu Zinssenkungen bereits im April zu sein scheine.
Die Ölpreise ziehen um bis zu knapp 2 Prozent an. Für steigende Preise sorgen in den USA in der vergangenen Woche stärker als gedacht gesunkene Ölvorräte. Dazu kommen Spekulationen über eine anziehende Nachfrage aus China nach dem geldpolitischen Signal dort.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 38.014,62 +0,3% 109,17 +0,9% S&P-500 4.896,25 +0,7% 31,65 +2,7% Nasdaq-Comp. 15.594,11 +1,1% 168,16 +3,9% Nasdaq-100 17.621,47 +1,2% 217,26 +4,7% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,38 +1,4 4,36 -4,3 5 Jahre 4,06 +2,0 4,04 6,4 7 Jahre 4,12 +2,0 4,10 14,6 10 Jahre 4,15 +1,8 4,14 27,4 30 Jahre 4,39 +2,5 4,37 42,1 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.12 Uhr Di, 17:09 Uhr % YTD EUR/USD 1,0897 +0,4% 1,0868 1,0837 -1,3% EUR/JPY 160,45 -0,4% 160,61 160,81 +3,1% EUR/CHF 0,9402 -0,4% 0,9444 0,9441 +1,3% EUR/GBP 0,8548 -0,1% 0,8549 0,8553 -1,5% USD/JPY 147,25 -0,8% 147,79 148,41 +4,5% GBP/USD 1,2747 +0,5% 1,2711 1,2669 +0,2% USD/CNH (Offshore) 7,1580 -0,1% 7,1750 7,1748 +0,5% Bitcoin BTC/USD 40.106,70 +1,7% 39.852,87 39.053,71 -7,9% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,70 74,37 +1,8% +1,33 +4,9% Brent/ICE 80,64 79,55 +1,4% +1,09 +4,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,865 27,13 +6,4% +1,74 -15,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.017,12 2.029,28 -0,6% -12,16 -2,2% Silber (Spot) 22,74 22,43 +1,4% +0,32 -4,4% Platin (Spot) 907,54 904,00 +0,4% +3,54 -8,5% Kupfer-Future 3,88 3,79 +2,3% +0,09 -0,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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