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18:22 Uhr, 24.01.2024

MÄRKTE USA/Netflix und Konjunturzuversicht sorgen für gute Stimmung

Erwähnte Instrumente

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones) - Die Rekordjagd an der Wall Street geht am Mittwoch weiter. Der S&P-500 und der Nasdaq-100 markierten gleich zum Start neue Allzeithochs, der Dow bleibt knapp darunter. Für Kauflaune sorgen stark ausgefallene Abonnentenzahlen von Netflix sowie Konjunkturzuversicht. Zum einen senkt die chinesische Zentralbank die Mindestreserveanforderungen, um damit die Wirtschaft des Landes anzukurbeln, zum anderem sind in den USA die Januar-Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Servicebereich von S&P Global besser als erwartet ausgefallen.

Sie bestätigen damit die Signale vom Arbeitsmarkt, dass sich die US-Wirtschaft weitestgehend widerstandsfähig zeigt gegenüber den erfolgten Zinserhöhungen. Dazu liegt nun auch der Index für das verarbeitende Gewerbe im Expansion anzeigenden Bereich. Für die Zinssenkungshoffnungen am Markt sind das zwar eher ungünstige Nachrichten, der guten Stimmung kann das aber nichts anhaben. Die Renditen am Anleihemarkt ziehen denn auch an, aber nur moderat.

Zur Mittagszeit in New York legt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent zu auf 38.031 Punkte. Der S&P-500 verbessert sich um 0,7 Prozent. Die Nasdaq-Indizes steigen mit bis zu 1,2 Prozent am stärksten, weil insbesondere aus dem Technologiesektor positive Unternehmensnachrichten kommen.

   Netflix-Aktie haussiert 

Die Netflix-Aktie macht einen Satz um fast 12 Prozent. Dass der Streaminganbieter seine Abonnentenzahl unerwartet kräftig steigerte, sorgt auch in der Breite für positive Stimmung. Netflix übertraf die eigene Prognose und verzeichnete nach eigenen Angaben abonnentenseitig das bisher beste vierte Quartal seiner Geschichte. Die lediglich nah an den Erwartungen liegenden Umsatz- und Gewinnkennziffern von Netflix im vierten Quartal gehen darüber fast unter.

Zahlen hat auch Texas Instruments (TI) vorgelegt. Der Kurs gibt um 2,0 Prozent nach. Der Chiphersteller hat eher durchwachsen berichtet und zumindest auf kurze Sicht einen pessimistischen Ausblick gegeben. Für das erste Quartal prognostiziert TI einen Umsatz- und Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr.

Salesforce (+0,1%) können kaum von den starken Kursgewinne des deutschen Wettbewerbers SAP profitieren. SAP hat neben guten Quartalszahlen ein Restrukturierungsprogramm mitgeteilt und die langfristigen Ziele erhöht.

AT&T (-2,7%) hat im vierten Quartal 2023 zwar etwas mehr umgesetzt als erwartet, beim Ergebnis jedoch die Analystenerwartungen leicht verfehlt. Abbott Laboratories verzeichnete im vierten Quartal steigende Umsätze, obwohl die Nachfrage nach den Covid-19-Tests des Unternehmens schwach blieb. Die Aktie verbilligt sich um 3,2 Prozent, weil laut Händlern der Ausblick nicht ganz überzeugt.

Für Baker Hughes geht es nach durchwachsen ausgefallenen Geschäftszahlen des Dienstleisters für die Ölbranche um über 3 Prozent nach unten.

Ebay gewinnen 0,3 Prozent. Wie CEO Jamie Iannone in einem internen Memo ankündigte, sollen rund 9 Prozent der Vollzeitstellen wegfallen.

   "Loonie" fällt zurück 

Abwärts geht es für den US-Dollar. Der Dollarindex büßt 0,5 Prozent ein. ING-Währungsanalyst Francesco Pesole zeigt sich davon wenig überrascht. Der Dollar-Anstieg am Dienstag sei "ziemlich überraschend" gekommen, einen klaren Katalysator habe es dafür nicht gegeben. Der Anstieg der US-Marktzinsen sei nicht groß genug gewesen, um die gesehene Rotation in den Dollar zu rechtfertigen, befindet er.

Noch schwächer als der US-Dollar liegt der Kanada-Dollar ("Loonie") im Markt. Er wird gedrückt von der kanadischen Notenbank. Sie hat wie erwartet den Leitzins das vierte Mal in Folge unverändert gelassen und konzentriert sich nach eigenen Worten darauf, wie lange der Zinssatz auf seinem derzeitigen Niveau bleiben muss, um die hartnäckig hohe Inflation zu senken. Für Marktexperte Royce Mendes von Desjardins schwenkt die Bank of Canada damit die weiße Fahne für weitere Zinserhöhungen. Die Notenbanker hätten jeglichen Hinweis auf mögliche Zinserhöhungen vermieden. "Das ist genau der Schwenk, den wir erwartet haben", so Mendes und fügt hinzu, dass die Bank immer noch auf dem Weg zu Zinssenkungen bereits im April zu sein scheine.

Die Ölpreise ziehen um bis zu knapp 2 Prozent an. Für steigende Preise sorgen in den USA in der vergangenen Woche stärker als gedacht gesunkene Ölvorräte. Dazu kommen Spekulationen über eine anziehende Nachfrage aus China nach dem geldpolitischen Signal dort.

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INDEX                 zuletzt          +/- %        absolut      +/- % YTD 
DJIA                38.014,62          +0,3%         109,17          +0,9% 
S&P-500              4.896,25          +0,7%          31,65          +2,7% 
Nasdaq-Comp.        15.594,11          +1,1%         168,16          +3,9% 
Nasdaq-100          17.621,47          +1,2%         217,26          +4,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit            Rendite      Bp zu VT     Rendite VT     +/-Bp YTD 
2 Jahre                4,38          +1,4           4,36          -4,3 
5 Jahre                4,06          +2,0           4,04           6,4 
7 Jahre                4,12          +2,0           4,10          14,6 
10 Jahre               4,15          +1,8           4,14          27,4 
30 Jahre               4,39          +2,5           4,37          42,1 
 
DEVISEN               zuletzt          +/- %   Mi, 8.12 Uhr  Di, 17:09 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0897          +0,4%         1,0868         1,0837   -1,3% 
EUR/JPY                160,45          -0,4%         160,61         160,81   +3,1% 
EUR/CHF                0,9402          -0,4%         0,9444         0,9441   +1,3% 
EUR/GBP                0,8548          -0,1%         0,8549         0,8553   -1,5% 
USD/JPY                147,25          -0,8%         147,79         148,41   +4,5% 
GBP/USD                1,2747          +0,5%         1,2711         1,2669   +0,2% 
USD/CNH (Offshore)     7,1580          -0,1%         7,1750         7,1748   +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             40.106,70          +1,7%      39.852,87      39.053,71   -7,9% 
 
ROHÖL                 zuletzt    VT-Settlem.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               75,70          74,37          +1,8%          +1,33   +4,9% 
Brent/ICE               80,64          79,55          +1,4%          +1,09   +4,6% 
GAS                              VT-Settlem.                       +/- EUR 
Dutch TTF              28,865          27,13          +6,4%          +1,74  -15,4% 
 
 
METALLE               zuletzt         Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.017,12       2.029,28          -0,6%         -12,16   -2,2% 
Silber (Spot)           22,74          22,43          +1,4%          +0,32   -4,4% 
Platin (Spot)          907,54         904,00          +0,4%          +3,54   -8,5% 
Kupfer-Future            3,88           3,79          +2,3%          +0,09   -0,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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