MÄRKTE USA/Leichter - Nach Zahlen: Meta stark unter Druck, Alphabet sehr fest
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Von Steffen Gosenheimer
DOW JONES--Die Anfangsverluste an der Wall Street am Donnerstag haben sich zur Mittagszeit in New York etwas ausgeweitet. Bremsend wirkt, dass die US-Notenbank am Vortag die Zinssenkungsfantasie für ihr Treffen im Dezember zumindest gedämpft hat. Die Reaktion sind steigende Marktzinsen. Eher wenig inspirierend verlief das US-chinesische Gipfeltreffen. Marktbeobachter sprechen von einem vorläufigen Rahmenwerk für einen einjährigen Waffenstillstand, nicht von einem Handelsabkommen, auch wenn beide Seiten Zugständnisse gemacht haben, wie niedrigere Zölle und eine zeitliche Verschiebung von Exportkontrollen für Seltene Erden und andere kritische Mineralien.
Es sei zwar positiv, dass man nach 90-Tage-Vereinbarungen zu einem einjährigen Rahmen gefunden habe, unterzeichnet worden sei aber noch nichts, und bis es soweit sei, könne es jederzeit wieder zu Spannungen kommen. Analystin Lorraine Tan von Morningstar kommentiert denn auch, die Vereinbarung reduziere die kurzfristigen Risiken, während die langfristigen geopolitischen bestehen blieben.
Etwas bremsend wirken außerdem teils negative Schlagzeilen von großen US-Technologiekonzernen. Der eng gefasste Dow-Jones-Index gewinnt zwar 0,4 Prozent auf 47.800 Punkte, der wesentlich breitere S&P-500 kommt aber um 0,3 Prozent zurück, die technologielastigen Nasdaq-Indizes geben um bis zu 0,9 Prozent nach.
Am Anleihemarkt fallen die Kurse weiter, die Renditen ziehen also an, im Zehnjahresbereich um 4 Basispunkte auf 4,10 Prozent. Zinstreibend wirkt der Hinweis der US-Notenbank vom Vorabend, dass eine weitere Zinssenkung im Dezember alles andere als ausgemacht sei. Am Markt war die Wahrscheinlichkeit dafür zuvor sehr hoch veranschlagt worden mit 90 Prozent. Inzwischen liegt die Erwartung nur noch bei knapp 70 Prozent. Die Zinssenkung vom Mittwoch spielt keine Rolle, sie war lange erwartet und entsprechend schon eingepreist worden. Der Dollar legt mit den neuen Zinsaussichten erneut leicht zu, der Euro gibt auf 1,1565 Dollar nach.
Der Goldpreis steigt um 1,5 Prozent und kämpft weiter mit der 4.000er Marke. Die Unsicherheit über die US-chinesischen Vereinbarungen bescherten dem Edelmetall etwas Zulauf als sicherer Hafen, heißt es im Handel. Die Ölpreise verteidigen die kleinen Aufschläge vom Vortag.
Meta und Microsoft überzeugen nicht
Die Facebook-Mutter Meta Platforms hat die Gewinnerwartungen verfehlt. Dazu werden die KI-Investitionen des Unternehmens skeptisch gesehen. Für die Aktie geht es um 10,1 Prozent steil abwärts.
Microsoft geben ebenfalls nach, kommen aber mit minus 2,7 Prozent glimpflicher davon. Zwar hat der Softwareriese im ersten Quartal seines Geschäftsjahres die Erwartungen übertroffen, verzeichnet aber eine höhere Nachfrage nach seinen Cloud- und KI-Diensten, als das Unternehmen bewältigen kann. In der Folge kam es bei manchen Diensten zu Ausfällen.
Die Google-Mutter Alphabet überzeugt dagegen mit Gewinn und Umsatz oberhalb der Marktschätzungen. Die Aktie verteuert sich um 4,0 Prozent, wobei etwas bremsen könnte, dass Alphabet höhere Investitionen in KI-Technologie ankündigte, Mit Apple (+0,7%) und Amazon (-2,2%) warten nach der Schlussglocke die nächsten Technologieschwergewichte mit ihren Geschäftsberichten auf.
Bei Nvidia werden Gewinne mitgenommen nach dem Rekordhoch vom Mittwoch. Die Aktie kommt um 2 Prozent zurück.
Eli Lilly steigen um 4,1 Prozent, nachdem der Arzneimittelhersteller für das dritte Quartal einen bereinigten Gewinn gemeldet hat, der deutlich über den Erwartungen der Wall Street liegt.
Altria fallen um 6,8 Prozent, nach einem Quartal, das nach Einschätzung von Morgan Stanley weitgehend den Erwartungen entsprechend ausgefallen ist. Zwar sei das untere Ende der Jahresprognose leicht angehoben worden, der Markt habe von dem Zigarettenhersteller aber noch mehr erwartet.
Ebay rutschen um 14,5 Prozent ab. Das Online-Auktionshaus wartete zwar mit guten Drittquartalszahlen auf, enttäuscht aber mit dem Quartalsausblick. Servicenow ziehen nach Drittquartalszahlen über Erwartungen und einem angehobenen Ausblick um 4,1 Prozent an. Der Softwareanbieter kündigte zudem einen Aktiensplit an.
Roblox sacken um 12,6 Prozent ab, nachdem das Videospiele-Unternehmen einen höheren Quartalsverlust berichtet hat.
Sehr negativ kommt am Markt an, dass das Agrarchmieunternehmen FMC die Dividende drastisch senkt, um dem Schuldenabbau Vorrang zu geben. Das schüre Unsicherheit, weil Dividendenausfälle oft als Zeichen finanzieller Schwäche interpretiert würden, heißt es. Der Kurs stürzt um 44 Prozent ab.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 47.799,74 +0,4% 167,74 +12,0% S&P-500 6.867,81 -0,3% -22,78 +17,2% NASDAQ Comp 23.753,14 -0,9% -205,34 +24,1% NASDAQ 100 25.926,39 -0,7% -193,46 +24,3% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 18:19 % YTD EUR/USD 1,1565 -0,3% 1,1604 1,1658 +12,0% EUR/JPY 178,24 +0,6% 177,21 177,33 +8,8% EUR/CHF 0,9276 -0,1% 0,9281 0,9285 -1,1% EUR/GBP 0,8792 -0,0% 0,8795 0,8811 +6,3% USD/JPY 154,11 +0,9% 152,72 152,11 -2,9% GBP/USD 1,3154 -0,3% 1,3193 1,3231 +5,4% USD/CNY 7,0956 +0,2% 7,0820 7,0765 -1,8% USD/CNH 7,1132 +0,3% 7,0954 7,0898 -3,3% AUS/USD 0,6555 -0,2% 0,6568 0,6616 +6,2% Bitcoin/USD 107.187,25 -3,4% 111.012,10 111.150,05 +17,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,25 60,16 +0,1% 0,09 -15,6% Brent/ICE 65,00 64,92 +0,1% 0,08 -13,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.002,06 3.941,60 +1,5% 60,47 +50,3% Silber 48,86 47,79 +2,3% 1,08 +65,4% Platin 1.394,43 1.379,32 +1,1% 15,11 +57,7% Kupfer 5,10 5,26 -3,2% -0,17 +24,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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