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19:00 Uhr, 29.07.2025

MÄRKTE USA/Knapp behauptet - Dow von Unitedhealth und Boeing gebremst

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Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Nach kleinen Gewinnen zum Start mit neuen Rekorden bei einzelnen Indizes ist die Tendenz an der Wall Street am Dienstagmittag (Ortszeit) knapp behauptet. Für Zurückhaltung sorgt die am Mittwoch anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank. Dazu sorgt für Vorsicht, dass am Freitag die Frist der USA für weitere Zollvereinbarungen endet. Daneben stehen im weiteren Wochenverlauf noch wichtige US-Konjunkturdaten auf dem Kalender. Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich derweil im Juli stärker aufgehellt als erwartet. Dazu wurde auch der Vormonatswert nach oben revidiert.

Zur Mittagzeit in New York liegt der eng gefasste Dow-Jones-Index 0,4 Prozent im Minus bei 44.641 Punkten. Der breite S&P-500-Index liegt 0,2 Prozent zurück, die Nasdaq-Indizes 0,3 Prozent.

Die Fed dürfte die Zinsen unverändert lassen, weil sie zunächst weiter die Folgen der Trump'schen Zollpolitik beobachten will. "Ich würde in diesem Jahr ein oder zwei Zinssenkungen erwarten, aber wenn wir weiterhin die gleiche Unsicherheit in Bezug auf die Zoll- und Handelspolitik haben, macht das den Rahmen für eine Zinssenkung besonders schwierig", sagt Marktstratege Christian Hoffmann von Thornburg Investment Management.

Der Dollar baut die kräftigen Vortagesgewinne aus. Für den Euro geht es abwärts auf 1,1545 Dollar, ein Minus von 0,4 Prozent. Als Folge des Zoll-Rahmenabkommens zwischen den USA und der EU sprechen viele Marktexperten von einem verstärkten Zinssenkungsszenario, während zugleich die US-Notenbank länger im Wartemodus bleiben könnte. Laut der Commerzbank wird der Dollar davon gestützt, dass sich angesichts des Abkommens das Risiko einer US-Rezession verringert hat.

Am US-Anleihemarkt sinken die Renditen nach dem Anstieg vom Vortag wieder, im Zehnjahresbereich um 8 Basispunkte auf 4,36 Prozent. Die Ölpreise ziehen weiter an um rund 1,5 Prozent. Sie werden gestützt von wieder zuversichtlicheren Konjunktureinschätzungen nach dem US/EU-Deal, aber auch mit Blick auf drohende US-Sanktionen gegen Länder, die Öl von Russland beziehen, nachdem US-Präsident Trump ein Ultimatum an Russland verkürzt hat.

Negative Kursreaktionen auf Quartalszahlen überwiegen

Am Aktienmarkt macht die Berichtssaison die Kurse. Unitedhealth hat im zweiten Quartal weniger verdient und umgesetzt als erwartet. Dazu gab der Versicherer eine Prognose ab, die klar unter dem Ausblick vom Mai liegt. Die Aktie fällt um 5,2 Prozent.

Merck & Co. will mit einem Sparprogramm Ressourcen für neue Produkte freisetzen. Der Pharmariese verbuchte im zurückliegenden Quartal geringere Einnahmen und Umsätze und kappte seine Prognose für das Gesamtjahr. Die Quittung ist ein Kursminus von 3,5 Prozent. Starke Verluste verzeichnen im Pharmasektor auch Eli Lilly. Nach einer Gewinnwarnung und einem Kursabsturz des größten Konkurrenten bei Abnehmmitteln, Novo Nordisk, geht es für Eli Lilly um 5,2 Prozent abwärts.

Ein schwächeres US-Geschäft hat UPS einen Umsatz- und Gewinnrückgang beschert. Für das laufende Jahr traut sich der Logistiker wegen der ökonomischen Unsicherheit nach wie vor keine Prognose zu. Die Aktie verbilligt sich um 9,8 Prozent. Procter & Gamble hat die Markterwartungen übertroffen. Allerdings registriert der Konsumgüterhersteller eine schwächere Konsumneigung. Das Papier gibt um 0,2 Prozent nach.

Boeing hat umsatzseitig zwar besser abgeschnitten als erwartet, schrieb aber dennoch rote Zahlen. Der Kurs kommt um 2,7 Prozent zurück.

In der Ölbranche bewegt eine Übernahme. Der Ölfeldausrüster Baker Hughes übernimmt Chart Industries für 13,6 Milliarden Dollar. Chart beendet damit eine zuvor getroffene Fusionsvereinbarung mit Flowserve. Baker Hughes verlieren 2,1 Prozent, Chart steigen um 13,1 Prozent. Für Flowserve geht es um 0,2 Prozent nach oben.

Auch bei der Eisenbahn kommt es zu einem Zusammenschluss. Union Pacific kündigte die Übernahme von Norfolk Southern im Wert von 85 Milliarden Dollar an. Union Pacific kommen um 3,6 Prozent zurück, Norfolk Southern um 3,3 Prozent. Norfolk präsentierte zudem Quartalszahlen, die die Erwartungen knapp verfehlten.

Spotify sacken um 12,0 Prozent ab. Der Streaming-Dienst hat im zweiten Quartal zwar mehr Abonnenten gewonnen, schrieb aber dennoch rote Zahlen. Der Zahlungsdienstleister Paypal hat die Jahresprognose nach einem guten zweiten Quartal erhöht. Der Kurs legt aber nur leicht um 0,3 Prozent zu. Whirlpool stürzen um 12,1 Prozent ab, nachdem der Haushaltsgerätehersteller seine bereinigte Gewinnprognose gesenkt hat.

 
INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                44.641,50        -0,4%     -196,06       +5,4% 
S&P-500              6.375,32        -0,2%      -14,45       +8,6% 
NASDAQ Comp         21.124,30        -0,3%      -54,28       +9,7% 
NASDAQ 100          23.332,56        -0,1%      -23,71      +11,2% 
 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %        0:00   Mo, 19:30   % YTD 
EUR/USD                1,1545        -0,4%      1,1591      1,1593  +11,9% 
EUR/JPY                171,53        -0,4%      172,19      172,16   +5,7% 
EUR/CHF                0,9311        +0,0%      0,9309      0,9307   -0,8% 
EUR/GBP                0,8652        -0,3%      0,8676      0,8674   +4,8% 
USD/JPY                148,58        +0,0%      148,56      148,51   -5,5% 
GBP/USD                1,3344        -0,1%      1,3361      1,3367   +6,7% 
USD/CNY                7,1555        +0,1%      7,1460      7,1584   -0,9% 
USD/CNH                7,1811        -0,0%      7,1818      7,1826   -2,1% 
AUS/USD                0,6509        -0,2%      0,6524      0,6514   +5,4% 
Bitcoin/USD        117.091,40        -0,9%  118.119,45  117.837,25  +24,9% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               67,83        66,71       +1,7%        1,12   -7,0% 
Brent/ICE               71,09        70,04       +1,5%        1,05   -7,2% 
 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                 3.322,03     3.311,12       +0,3%       10,91  +26,1% 
Silber                  33,08        32,94       +0,4%        0,14  +18,1% 
Platin               1.210,93     1.202,72       +0,7%        8,21  +37,3% 
Kupfer                   5,59         5,60       -0,1%        0,00  +42,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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