MÄRKTE USA/Gewinne bei Aktien bröckeln im Handelsverlauf deutlich ab
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Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Weiter aufwärts ist es am Mittwoch an der Wall Street gegangen. Der S&P-500 und der Nasdaq-100 markierten gleich zum Start neue Allzeithochs, der Dow blieb knapp darunter. Für Kauflaune - insbesondere im Technologiesegment - sorgten stark ausgefallene Abonnentenzahlen von Netflix. Dazu gesellte sich Konjunkturzuversicht. Zum einen senkt die chinesische Zentralbank die Mindestreserveanforderungen, um für einen Konjunkturimpuls zu sorgen, zum anderem fielen in den USA die Januar-Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Servicebereich besser als erwartet aus.
Sie bestätigen damit Signale, dass sich die US-Wirtschaft weitgehend widerstandsfähig zeigt gegenüber den erfolgten Zinserhöhungen. Für die Zinssenkungshoffnungen am Markt waren das ungünstige Nachrichten. Die Renditen am Anleihemarkt zogen denn auch spürbar an, was im Handelsverlauf dazu führte, dass die Aktienkurse deutlich von ihren Tageshochs zurückkamen.
Der Dow-Jones-Index hinkte den ganzen Tag hinter, er büßte letztlich sogar 0,3 Prozent ein auf 37.806 Punkte. Der S&P-500 rettete ein Plus von 0,1 Prozent. Die Nasdaq-Indizes stiegen um bis zu 0,5 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.273 (Dienstag: 1.394) Kursgewinner und 1.557 (1.418) -verlierer. Unverändert schlossen 68 (89) Titel.
Netflix-Aktie haussiert
Tagessieger am Aktienmarkt waren Halbleiterwerte, deren S&P-500-Subindex um 1,9 Prozent zulegte. Für Zuversicht sorgten hier unter anderem starke Geschäftszahlen und ein bekräftigter Ausblick des niederländischen Halbleiterherstellerausrüsters ASML, nachdem jüngst erst der größte Chipauftragsfertiger TSMC mit seinem Ausblick erfreut hatte.
Die Netflix-Aktie machte einen Satz um knapp 11 Prozent. Der Streaminganbieter konnte im zurückliegenden Quartal seine Abonnentenzahl unerwartet kräftig steigern. Netflix sprach diesbezüglich vom besten vierten Quartal seiner Geschichte. Die nah an den Erwartungen liegenden Umsatz- und Gewinnkennziffern im Berichtszeitraum gingen darüber fast unter.
Texas Instruments (TI) verbilligten sich um 2,4 Prozent. Der Chiphersteller hatte eher durchwachsene Zahlen vorelegt und zumindest auf kurze Sicht einen pessimistischen Ausblick gegeben.
Der Telefonriese AT&T setzte zwar etwas mehr um als erwartet, verfehlte beim Ergebnis jedoch die Analystenerwartungen und enttäuschte mit dem Ausblick. Der Kurs fiel um 3,0 Prozent. Abbott Laboratories (-2,8%) verzeichnete insgesamt steigende Umsätze, aber auch eine schwache Nachfrage nach den Covid-19-Tests des Unternehmens. Dazu überzeugte laut Marktteilnehmern der Ausblick nicht ganz.
Dupont de Nemours sackten um 14 Prozent ab. Der Chemiekonzern enttäuschte mit einem Gewinnausblick deutlich unter den Erwartungen. Für Baker Hughes ging es nach der Zahlenvorlage um 4,8 Prozent nach unten.
Ebay gewannen 0,5 Prozent. Wie CEO Jamie Iannone in einem internen Memo ankündigte, sollen rund 9 Prozent der Vollzeitstellen wegfallen.
"Loonie" von Zinssenkungsfantasie gedrückt
Abwärts ging es für den US-Dollar. Im späten Handel konnte sich der Greenback vom Tagestief aber etwas berappeln, getragen von den steigenden Marktzinsen. Der Dollarindex büßte 0,4 Prozent ein und gab die Gewinne vom Vortag wieder ab. ING-Währungsanalyst Francesco Pesole zeigte sich davon wenig überrascht. Der Dollar-Anstieg am Dienstag sei "ziemlich überraschend" gekommen, einen klaren Katalysator habe es dafür nicht gegeben.
Noch schwächer als der US-Dollar lag der Kanada-Dollar ("Loonie") im Markt. Er wurde kräftig gedrückt von der kanadischen Notenbank. Sie hat wie erwartet den Leitzins das vierte Mal in Folge unverändert gelassen und konzentriert sich nach eigenen Worten darauf, wie lange der Zinssatz auf seinem derzeitigen Niveau bleiben muss, um die Inflation zu senken. Für Marktexperte Royce Mendes von Desjardins schwenkt die Bank of Canada damit die weiße Fahne. Die Notenbanker hätten jeglichen Hinweis auf mögliche Zinserhöhungen vermieden. "Das ist genau der Schwenk, den wir erwartet haben", so Mendes und fügt hinzu, dass die Bank immer noch auf dem Weg zu Zinssenkungen bereits im April zu sein scheine.
Die Ölpreise zogen um bis zu 1,4 Prozent an. Für Auftrieb sorgten in den USA in der vergangenen Woche stärker als gedacht gesunkene Ölvorräte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 37.806,39 -0,3% -99,06 +0,3% S&P-500 4.868,55 +0,1% 3,95 +2,1% Nasdaq-Comp. 15.481,92 +0,4% 55,98 +3,1% Nasdaq-100 17.499,30 +0,5% 95,09 +4,0% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,38 +1,8 4,36 -3,9 5 Jahre 4,10 +5,2 4,04 9,6 7 Jahre 4,15 +5,2 4,10 17,8 10 Jahre 4,18 +4,6 4,14 30,2 30 Jahre 4,41 +4,5 4,37 44,1 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.12 Uhr Di, 17:09 Uhr % YTD EUR/USD 1,0879 +0,2% 1,0868 1,0837 -1,5% EUR/JPY 160,59 -0,3% 160,61 160,81 +3,2% EUR/CHF 0,9393 -0,5% 0,9444 0,9441 +1,2% EUR/GBP 0,8555 -0,0% 0,8549 0,8553 -1,4% USD/JPY 147,63 -0,5% 147,79 148,41 +4,8% GBP/USD 1,2716 +0,2% 1,2711 1,2669 -0,1% USD/CNH (Offshore) 7,1627 -0,1% 7,1750 7,1748 +0,6% Bitcoin BTC/USD 39.637,61 +0,5% 39.852,87 39.053,71 -9,0% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,41 74,37 +1,4% +1,04 +4,5% Brent/ICE 80,40 79,55 +1,1% +0,85 +4,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,865 27,13 +6,4% +1,74 -15,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.012,20 2.029,28 -0,8% -17,09 -2,4% Silber (Spot) 22,65 22,43 +1,0% +0,23 -4,7% Platin (Spot) 902,88 904,00 -0,1% -1,13 -9,0% Kupfer-Future 3,88 3,79 +2,1% +0,08 -0,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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