MÄRKTE USA/Fester - Rückzug von Biden aus US-Präsidentschaftswahlkampf im Fokus
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NEW YORK (Dow Jones) - Erholt von den Abgaben zum Wochenausklang dürfte die Wall Street am Montag in den Handel starten. Im Fokus steht der Rückzug von US-Präsident Joe Biden von einer neuerlichen Präsidentschaftskandidatur. Nach wochenlanger Kritik an seinen jüngsten Auftritten gab Biden seine Entscheidung am Sonntag bekannt. Mit dem Rückzug müssen die Demokraten nun eine rasche Entscheidung treffen, wen sie für die US-Präsidentschaftswahlen am 5. November ins Rennen schicken werden. Aussichtsreichste Kandidatin scheint aktuell Vizepräsidentin Kamala Harris zu sein. Der Future auf den S&P-500 legt um 0,7 Prozent zu.
Die Märkte könnten in den nächsten vier Monaten eine gewisse Volatilität erleben, da Bidens Rückzug und seine Unterstützung für Harris das Szenario eines Wahlsiegs von Donald Trump weniger wahrscheinlich macht, so Quilter Investors. Die Märkte hätten zunehmend einen Sieg Trumps eingepreist, wobei kleinere Unternehmen teilweise durch die Erwartung umfassender Importzölle gestützt worden seien. "Trump ist der Favorit, aber wenn Harris oder ein anderer Kandidat die Oberhand gewinnt, könnte die jüngste Rotation nachlassen und die Volatilität die Oberhand gewinnen", so die Analysten. Die Anleger gehen davon aus, dass eine zweite Trump-Präsidentschaft zu mehr Haushaltsausgaben, Steuersenkungen und Handelszöllen führen würde, was die Inflation ankurbeln und vielen US-Aktien zugute kommen könnte.
Impulse von neuen US-Konjunkturdaten stehen zu Wochenbeginn nicht an. Auch die Berichtssaison zeigt sich eher übersichtlich, bevor sie im Wochenverlauf deutlich Fahrt aufnehmen wird. Unter anderem werden Alphabet, Tesla, Texas Instruments und IBM ihre Quartalszahlen bekannt geben. Leicht positiv kommt die Zinssenkung in China an, zur Unterstützung der schwächelnden heimischen Wirtschaft.
Dollar gibt leicht nach - Ölpreise können Gewinne nicht behaupten
Nach der Biden-Entscheidung gibt der Dollar leicht nach. Der Dollar-Index reduziert sich um . Die Dollar-Reaktion ist bisher gedämpft, da eine solche Entscheidung nicht ausgeschlossen worden war und Anleger wahrscheinlich abwarten wollen, wie sich dies auf neue Umfragen auswirkt, so Unicredit. Der Dollar-Index liege immer noch über der Marke von 104, und seine implizite Volatilität, ein Maß für erwartete Kursschwankungen, sei nur leicht angestiegen. "In der Tat bleibt der Dollar derzeit dadurch benachteiligt, dass die Märkte weiter eine intensive geldpolitische Lockerung durch die Federal Reserve für den Rest des Jahres 2024 einpreisen", so die Analysten.
Am Anleihemarkt geben die Renditen einen Teil der Gewinne vom Freitag wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere verliert 1,9 Basispunkte auf 4,22 Prozent. Da die US-Wahlen noch einige Monate entfernt sind, werden sich die Anleger wieder auf die Wirtschaftsdaten konzentrieren, beginnend mit den Daten zur PCE-Inflation am Freitag, heißt es von Saxo. Wenn die PCE-Daten darauf hindeuten, dass sich die Fed ihrem Inflationsziel von 2 Prozent nähert, könnte der Anleihemarkt positiv reagieren und die zehnjährigen Renditen könnten unter 4,18 Prozent fallen, heißt es von den Analysten.
Die Ölpreise geben zwischenzeitliche leichte Gewinne wieder ab. Für die Preise von Brent und WTI geht es um jeweils 0,6 Prozent nach unten. Der schwächere US-Dollar, die Aussicht auf eine baldige Zinssenkung der Fed und die unerwartete Zinssenkung in China hatten zunächst die Notierungen gestützt. Doch nun gewinnen die Bedenken über die Nachfrageaussichten in China die Oberhand und die Investoren würden die Auswirkungen des Ausscheidens von Präsident Biden aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf abwägen, heißt es.
Auch der Goldpreis gibt zwischenzeitliche Gewinne wieder ab. In der Vorwoche hatte das Edelmetall noch einen Rekordstand erreicht, in Erwartung einer steigenden Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank im September die Zinsen senken wird.
Bank of America und Starbucks mit Abgaben
Bei den Einzelwerten fallen die Aktien von Bank of America vorbörslich um 1,1 Prozent. Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway hat in den vergangenen Tagen Aktien im Wert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar verkauft und damit ihre Beteiligung an dem Bankkonzern auf immer noch beachtliche 42,9 Milliarden Dollar reduziert.
Verizon Communications (-3,3%) hat im zweiten Quartal einen leichten Gewinnrückgang verbucht. Der Umsatz legte aufgrund des Wachstums bei Postpaid-Telefonanschlüssen und Einnahmen pro Konto zu. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der US-Telekommunikationskonzern.
Die Papiere von Starbucks fallen um 0,9 Prozent. Elliott Investment Management hat Kreisen zufolge eine beachtliche Beteiligung an Starbucks aufgebaut und den US-Kaffeeriesen zu Maßnahmen zur Steigerung des Aktienkurses gedrängt. Es sei möglich, dass Starbucks und Elliott bald eine Vereinbarung treffen werden.
=== US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,52 +0,4 4,51 9,7 5 Jahre 4,16 -1,1 4,17 15,5 7 Jahre 4,17 -1,6 4,18 19,7 10 Jahre 4,22 -1,9 4,24 33,9 30 Jahre 4,42 -2,5 4,45 45,2 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:35 Uhr Fr, 17:17 Uhr % YTD EUR/USD 1,0885 -0,0% 1,0885 1,0889 -1,5% EUR/JPY 170,89 -0,3% 171,04 171,30 +9,8% EUR/CHF 0,9675 +0,0% 0,9672 0,9674 +4,3% EUR/GBP 0,8422 -0,1% 0,8428 0,8427 -2,9% USD/JPY 157,02 -0,3% 157,16 157,31 +11,5% GBP/USD 1,2924 +0,1% 1,2914 1,2922 +1,6% USD/CNH (Offshore) 7,2906 +0,1% 7,2942 7,2840 +2,3% Bitcoin BTC/USD 67.671,90 -0,8% 67.751,90 65.676,50 +55,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,62 80,13 -0,6% -0,51 +11,1% Brent/ICE 82,17 82,63 -0,6% -0,46 +8,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 31,495 31,73 -0,7% -0,23 -1,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.394,22 2.401,11 -0,3% -6,90 +16,1% Silber (Spot) 28,82 29,23 -1,4% -0,41 +21,2% Platin (Spot) 948,34 966,85 -1,9% -18,51 -4,4% Kupfer-Future 4,16 4,22 -1,3% -0,06 +5,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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