MÄRKTE USA/Fester - Kurse nehmen nach verhaltenem Start erneut Fahrt auf
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Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones) - Ein ähnliches Bild wie am Vortag hat sich am Donnerstag an der Wall Street gezeigt. Im Handelsverlauf zogen nach einem verhaltenen Start die Kurse immer weiter an, gestützt von Zinssenkungsfantasie. Die Verbraucherpreisentwicklung im August hatte am Mittwoch zwar die Hoffnungen auf eine große Zinssenkung um 50 Basispunkten schwinden lassen, aber nichts an der Erwartung geändert, dass die Fed am 18. September einen Zinssenkungszyklus einleiten wird. In die gleiche Kerbe schlugen die am Berichtstag veröffentlichten Erzeugerpreise im August. Auch sie fielen lediglich im Monatsvergleich in der Kernrate einen Tick höher aus als gedacht.
Dazu senkte die EZB im Euroraum wie allgemein erwartet die Zinsen bereits zum zweiten Mal - erneut um 25 Basispunkte. Für Rückenwind sorgte auch wieder das viel beachtete KI-Flaggschiff Nvidia. Die Aktie erholte sich nach zuversichtlichen Aussagen des CEOs weiter um 1,9 Prozent und überwand dabei die 50-Tage-Durchschnittslinie, was als positives Signal gilt.
Der Dow-Jones-Index legte um 0,6 Prozent zu auf 41.097 Punkte. Der S&P-500 verbesserte sich um weitere 0,7 Prozent, am deutlichsten legten mit bis zu 1,0 Prozent erneut die Nasdaq-Indizes zu mit ihren vielen als besonders zinsempfindlich gelten Technologie- und Wachstumswerten.
An der Nyse gab es nach ersten Angaben 2.130 (Mittwoch: 1.503) Kursgewinner und 660 (1.278) -verlierer. Unverändert schlossen 63 (74) Titel.
"Die Fed wägt die Hartnäckigkeit der Dienstleistungspreisinflation auf der einen Seite gegen die Abschwächung des Arbeitsmarktes auf der anderen Seite ab. Dieser Kompromiss macht es wahrscheinlicher, dass sie bei der Entscheidung in der nächsten Woche die Zinsen um ein Viertelprozent senken wird, anstatt eine größere Senkung um ein halbes Prozent vorzunehmen", erwartet Chefökonom Bill Adams von Comerica Bank. Die Wahrscheinlichkeit eines großen Zinsschrittes wird am Zinsterminmarkt nur noch mit 15 Prozent eingepreist und ist damit erneut gesunken.
Am Rentenmarkt stiegen die Renditen erneut moderat. Hier sei weiter eine vor kurzem noch für mögliche große Zinssenkung ausgepreist worden, hieß es.
Der Euro zog nach der Zinssenkung durch die EZB an, er stieg auf 1,1070 Dollar von zuvor knapp 1,1020. Der Dollarindex gab um knapp 0,3 Prozent nach. Die begleitenden Aussagen der EZB seien weniger taubenhaft ausgefallen als am Markt erwartet. Die EZB habe ihre Kerninflationsprognosen ganz leicht angehoben und wolle weiter zukünftige Zinsentscheidungen datenabhängig treffen. Am Markt werde das so verstanden, dass im Oktober keine nächste Zinssenkung zu erwarten sein dürfte, sagten Händler.
Gold und Öl auf dem Weg nach oben
Um Umfeld sinkender Leitzinsen zog der Goldpreis kräftig um 1,7 Prozent auf 2.555 Dollar an. Sinkende Renditen am Anleihemarkt machen das zinslos gehaltene Gold als Anlage attraktiver. Dazu verbilligte der schwächere Dollar das Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum.
Die Ölpreise legten erneut deutlich von den jüngst markierten Langzeittiefs. US-Öl verteuerte sich um 2,8 Prozent, laut Marktbeobachtern vornehmlich, weil der Wirbelsturm Francine im Golf von Mexiko weiter Sorgen vor einem knapper werdenden Ölangebot schürte. Dass die Internationale Energieagentur in Paris ihre Prognose für das Nachfragewachstum gesenkt hat, belastet nicht. Laut den Experten von Ritterbusch dürfte der Markt das zuvor schon eingepreist haben.
Moderna stark unter Druck
Am Aktienmarkt stürzten Moderna nach einem schwachen Ausblick um 12,4 Prozent ab. Wegen enttäuschender Impfstoffverkäufe rechnet der Impfstoffhersteller 2025 mit Umsätzen deutlich unter der Markterwartung. Der Pharmakonzern will zudem die Forschungsausgaben senken, um seine Liquiditätsposition zu verbessern. Der Kurs des deutschen Konkurrenten Biontech gab nur anfangs im Moderna-Sog nach, dann zog der Kurs aber an und schloss 5,8 Prozent im Plus.
Auch bei Microsoft (+0,9%) wurde aus einem frühen Minus am Ende ein Plus. Der Softwareriese entlässt 650 Mitarbeiter aus seiner Videospielsparte vor dem Hintergrund einer erheblichen Verkleinerung der globalen Spielebranche. Um 3,8 Prozent abwärts ging es für Micron Technology, nachdem Raymond James das Kursziel für die Aktie des Halbleiterzulieferers deutlich gesenkt hatte.
Kroger schaffte im Berichtsquartal beim Gewinn den Dreh in positives Terrain und übertraf mit dem bereinigten Gewinn die Konsensschätzung knapp. Der Kurs des Einzelhändlers verbesserte sich um rund 7 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 41.096,77 +0,6% 235,06 +9,0% S&P-500 5.595,76 +0,7% 41,63 +17,3% Nasdaq-Comp. 17.569,68 +1,0% 174,15 +17,0% Nasdaq-100 19.423,07 +1,0% 185,77 +15,4% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,66 +2,0 3,64 -76,1 5 Jahre 3,48 +2,5 3,45 -52,3 7 Jahre 3,57 +3,4 3,54 -39,8 10 Jahre 3,68 +3,0 3,65 -19,6 30 Jahre 4,00 +2,9 3,97 2,7 DEVISEN zuletzt +/- % Do., 7:52 Mi, 17:38 % YTD EUR/USD 1,1069 +0,5% 1,1018 1,1013 +0,2% EUR/JPY 157,04 +0,2% 157,45 155,87 +0,9% EUR/CHF 0,9424 +0,4% 0,9401 0,9356 +1,6% EUR/GBP 0,8439 -0,0% 0,8442 0,8455 -2,7% USD/JPY 141,87 -0,3% 142,90 141,54 +0,7% GBP/USD 1,3117 +0,6% 1,3052 1,3025 +3,1% USD/CNH (Offshore) 7,1205 -0,1% 7,1268 7,1239 -0,1% Bitcoin BTC/USD 58.296,00 +1,6% 58.000,70 56.522,55 +33,9% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,19 67,31 +2,8% +1,88 -2,5% Brent/ICE 72,22 70,61 +2,3% +1,61 -4,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,25 36,16 -2,5% -0,91 +8,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.557,16 2.511,81 +1,8% +45,35 +24,0% Silber (Spot) 29,85 28,73 +3,9% +1,12 +25,5% Platin (Spot) 981,09 956,10 +2,6% +24,99 -1,1% Kupfer-Future 4,15 4,08 +1,5% +0,06 +5,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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