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14:56 Uhr, 11.10.2023

MÄRKTE USA/Erneut fallende Renditen treiben Aktienmarkt weiter an

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NEW YORK (Dow Jones) - Die Aufwärtstendenz an der Wall Street dürfte sich auch zur Wochenmitte fortsetzen. Hintergrund ist vor allem der erneute kräftige Rückgang der Renditen am US-Anleihemarkt. Der Future auf den S&P-500 gewinnt aktuell 0,2 Prozent. Für die Rendite zehnjähriger US-Anleihen geht es um weitere 7,0 Basispunkte auf 4,59 Prozent nach unten. Auslöser waren vor allem vermehrte Stimmen aus der US-Notenbank, dass weitere Zinserhöhungen nicht notwendig sein könnten.

Die vor der Startglocke veröffentlichten Erzeugerpreise für September sind gleichwohl etwas höher ausgefallen als erwartet. Diese stiegen um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 2,2 (Vormonat: 1,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten lediglich einen monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent prognostiziert. Auch die Kernerzeugerpreise stiegen etwas stärker als erwartet. Die Marktreaktion fällt allerdings bislang verhalten aus. Einen stärkeren Impuls dürften am Donnerstag die US-Verbraucherpreise für September setzen.

Dazu wird am Abend das Protokoll der September-Sitzung der Fed veröffentlicht. Hier erhofft man sich Hinweise über den weiteren Zinskurs. Am Vortag hatte der Präsident der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic, erklärt, er sehe keine Notwendigkeit für weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. Die Geldpolitik sei richtig, um die Inflation auf das Ziel der Fed von 2 Prozent zu drücken. Er fügte hinzu, obwohl sich die Wirtschaft verlangsame, sei nicht davon auszugehen, dass sie auf eine Rezession zusteuere.

   Dollar kaum verändert - Ölpreise fallen weiter 

Der Dollar zeigt sich nach den Abgaben der vergangenen Tage wenig verändert. Der Greenback ist nach den jüngsten Äußerungen von Fed-Mitgliedern, die eine weitere Zinserhöhung für unwahrscheinlich halten, unter Druck geraten. Der Dollar könnte aber Auftrieb erhalten, wenn am Abend das Sitzungsprotokoll der Fed sowie am Donnerstag die Inflationsdaten veröffentlicht werden, so Rania Gule, Analystin bei XS.com. Das Protokoll werde wahrscheinlich eine logische Grundlage dafür liefern, die Zinssätze länger als erwartet hoch zu halten. Höher als erwartet ausfallene Inflationsdaten dürften dem Dollar ebenfalls Auftrieb verleihen.

Die Ölpreise setzen ihre Vortagesabgaben fort. Die Preise für WTI und Brent fallen um bis zu 1,0 Prozent. Weiterhin gibt die Entwicklung des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas den Takt vor, heißt es. "Es besteht immer noch das Risiko, dass die Situation eskaliert, insbesondere wenn der Iran beteiligt ist. In diesem Szenario würde eine stärkere Durchsetzung der US-Sanktionen gegen iranisches Öl den Ölmarkt bis 2024 verengen", merkt die ING an.

   Exxon Mobil übernimmt Pioneer Natural Resources für knapp 60 Mrd USD 

Bei den Einzelwerten geht es für die Aktien von Exxon Mobil vorbörslich um 2,7 Prozent nach unten. Der Konzern verstärkt sich mit einem Milliardendeal im Bereich Schieferöl. Wie der US-Ölkonzern mitteilte, übernimmt er Pioneer Natural Resources in der größten Transaktion für Exxon seit zwei Jahrzehnten. In dem reinen Aktiendeal wird Pioneer mit knapp 60 Milliarden US-Dollar bewertet. Der Preis von 253 Dollar je Aktie entspricht einem Aufschlag von knapp 7 Prozent auf den Pioneer-Schlusskurs vom Dienstag. Die Papiere von Pioneer Natural Resources steigen um 1,7 Prozent auf 241,60 Dollar.

Die Titel des Dialyse-Unternehmens DaVita knicken um 15 Prozent ein. Grund ist ein Studienerfolg von Novo Nordisk mit dem Diabetes-Präparat Ozempic. Dieses könnte die künftige Zahl von Dialyse-Patienten verringern, heißt es von Analysten.

HP gewinnen 1,0 Prozent. Das Unternehmen hat die Dividende um 5 Prozent erhöht. Außerdem soll der freie Cashflow des 2024 endenden Geschäftsjahres zu "etwa 100 Prozent" in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen den Aktionären zugutekommen. Den Ausblick des Unternehmens bezeichneten Beobachter als "solide".

Dazu kommt das Börsendebüt von Birkenstock. Der deutsche Schuhhersteller hat den Ausgabepreis auf 46 US-Dollar je Aktie festgesetzt. Der Ausgabepreis liegt damit etwas unter der Mitte der IPO-Preisspanne. Mit diesem Preis würde Birkenstock eine Bewertung von etwa 8,6 Milliarden Dollar erreichen.

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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,99         +1,7          4,97       56,7 
5 Jahre                  4,59         -3,4          4,62       58,7 
7 Jahre                  4,61         -5,8          4,67       63,9 
10 Jahre                 4,59         -7,0          4,66       71,2 
30 Jahre                 4,74         -9,0          4,83       77,3 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 9:36 Uhr  Mo, 17:08   % YTD 
EUR/USD                1,0600        -0,0%        1,0609     1,0549   -1,0% 
EUR/JPY                157,88        +0,1%        157,91     156,70  +12,5% 
EUR/CHF                0,9572        -0,2%        0,9598     0,9567   -3,3% 
EUR/GBP                0,8623        -0,1%        0,8638     0,8634   -2,6% 
USD/JPY                148,95        +0,2%        148,84     148,55  +13,6% 
GBP/USD                1,2294        +0,1%        1,2282     1,2217   +1,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,2958        +0,1%        7,2995     7,2972   +5,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             27.113,96        -1,2%     27.052,05  27.497,21  +63,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               85,08        85,97         -1,0%      -0,89   +9,3% 
Brent/ICE               86,89        87,65         -0,9%      -0,76   +6,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.870,92     1.860,50         +0,6%     +10,42   +2,6% 
Silber (Spot)           22,00        21,83         +0,8%      +0,18   -8,2% 
Platin (Spot)          879,98       885,23         -0,6%      -5,25  -17,6% 
Kupfer-Future            3,62         3,63         -0,4%      -0,02   -5,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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