MÄRKTE USA/Börsen von Renten- und Dollar-Absturz belastet
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
DOW JONES--Nach dem neuerlichen Einbruch am Vortag geht es die Wall Street am Freitag weiter nach unten. Laut Händlern kommt der leichte Abgabedruck vom Renten- und Devisenmarkt. Der Einbruch am US-Anleihenmarkt und die fortgesetzte Dollar-Abwertung machten immer mehr Sorgen über die Stabilität des US-Finanzsystems, heißt es. Der Dow-Jones-Index gibt um 0,7 Prozent auf 39.311 Punkte nach, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,6 bzw. 0,3 Prozent ein. Beslastet wird der Markt auch von der weiteren Eskalation im Handelskrieg zwischen China und den USA.
Denn China hat die Zölle auf US-Waren auf 125 Prozent erhöht. Die Zolltarifkommission des Staatsrats erklärte zudem, dass nach China exportierte US-Waren mit dem neuen Zollniveau nicht mehr marktfähig seien. China werde deshalb alle weiteren Zollerhöhungen der USA auf chinesische Waren ignorieren. Diese Schlagzeilen überdecken den Umstand, dass die US-Regierung von Präsident Donald Trump unter Hochdruck schnelle Zollverträge mit mehr als 70 Ländern aushandeln will, die auf diese Weise höheren Abgaben auf Exporte in die USA entgingen. Die offenkundige Verhandlungsbereitschaft verhindert höhere Abgaben. Die Marktreaktion zeige eine "erhöhte Sensibilität für die Risiken einer ungeordneten wirtschaftlichen Entkopplung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt", interpretiert Analyst Peter Sidorov von der Deutschen Bank die jüngsten Markteinbrüche.
US-Bankengewinne überzeugen - Ausblicke schwierig
Zudem gilt der Blick der Investoren nun auch der anrollenden Berichtsperiode. JP Morgan wie auch Wells Fargo haben starke Erstquartalszahlen vorgelegt. In beiden Fällen fielen die Ergebnisse weit über den Schätzungen aus. Beide Kreditinstitute haben allerdings einen zurückhaltenden Ausblick geliefert angesichts der hohen wirtschaftlichen Unsicherheiten und extremen Volatilitäten an den Finanzmärkten. JP Morgan ziehen um 0,5 Prozent an, Wells Fargo geben dagegen in dem schwierigen Marktumfeld 3,7 Prozent ab. Auch Morgan Stanley verdiente mehr als gedacht, der Kurs verliert aber ebenfalls, und zwar 1,5 Prozent. Der Einbruch der Aktienmärkte und die Unsicherheit über die Weltwirtschaft hätten dazu beigetragen, dass eine Reihe von Unternehmen Fusionen und Börsengänge auf Eis gelegt hätte, warnte die Bank.
Blackrock fallen um 2,1 Prozent. Der weltgrößte Vermögensverwalter hat im abgelaufenen Quartal netto weniger verdient. Das verwaltete Vermögen stieg aber auf einen Rekordwert. Tesla hat im Zollstreit zwischen den USA und China die Optionen zum Kauf der beiden Fahrzeuge Model S und Model X auf ihrer chinesischen Website entfernt. Anleger interessiert das aber wohl nicht, der Kurs zieht um 1,0 Prozent an.
Nach den überraschend niedrigen US-Verbraucherpreisdaten des Vortages folgen zum Wochenschluss die Erzeugerpreise dieser Vorgabe. Im frühen Handel gewährt der Index der Verbraucherstimmung Einblick, wie es um die Konsumneigung der Amerikaner im April angesichts der Handelskriege bestellt ist.
Der Rentenmarkt bleibt unter Druck, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt weitere 10 Basispunkte auf 4,495 Prozent. Damit bewegt sich die Rendite wieder auf die kritische Schwelle von 4,50 Prozent zu. Auf diesem Niveau hatte Trump die Reißleine gezogen und eine Pause bei den reziproken Zöllen für 90 Tage verkündet. Chefökonom Karsten Junius von J. Safra Sarasin Sustainable Asset sieht Gründe für eine Fortsetzung der Anleihetalfahrt in den USA.
Dollar-Abwertung immer dramatischer
Auch der Dollar setzt seine Talfahrt fort, der Dollarindex stürzt um weitere 1,5 Prozent ab. Der Euro steigt im Hoch bis fast auf 1,1450 Dollar - das höchste Niveau seit drei Jahren. Die Devisenexperten der Commerzbank rechnen längerfristig weiterhin mit einer Abwertung des Dollar. Denn das Ziel der US-Regierung sei es, das US-Handelsdefizit zu eliminieren. Zölle seien ein Instrument, um dieses Ziel zu erreichen, ein schwacher Dollar dürfte ein anderes sein. Die aktuellen Inflationsdaten liefern der US-Notenbank Spielraum für Zinssenkungen.
Die Erdölpreise ermäßigen sich mit Rezessions- und Nachfragesorgen. Gold schießt dagegen auf das nächste Allzeithoch. Angesichts der durch die US-Zollpolitik verursachten Marktturbulenzen scheine der Preis gut unterstützt zu sein, urteilt die Commerzbank. Die Analysten erhöhen ihre Preisprognose für das Edelmetall. Aktuell gestützt wird Gold auch von der Dollar-Schwäche.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 39.310,72 -0,7% -282,94 -4,6% S&P-500 5.238,43 -0,6% -29,62 -7,2% NASDAQ Comp 16.346,31 -0,3% -41,00 -15,1% NASDAQ 100 18.271,23 -0,4% -72,34 -12,7% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:25 % YTD EUR/USD 1,1388 +1,7% 1,1195 1,1187 +8,2% EUR/JPY 162,4735 +0,4% 161,8060 161,5430 -0,7% EUR/CHF 0,9264 +0,2% 0,9242 0,9271 -1,1% EUR/GBP 0,8695 +0,7% 0,8635 0,8630 +4,4% USD/JPY 142,6675 -1,3% 144,5275 144,3980 -8,2% GBP/USD 1,3097 +1,0% 1,2969 1,2963 +3,6% USD/CNY 7,1995 -0,2% 7,2105 7,2098 +0,0% USD/CNH 7,2957 -0,2% 7,3121 7,3132 -0,3% AUS/USD 0,6245 +0,3% 0,6225 0,6225 +0,6% Bitcoin/USD 82.775,65 +3,9% 79.677,10 80.308,60 -14,6% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,58 60,29 -1,2% -0,71 +1,6% Brent/ICE 62,87 63,4 -0,8% -0,52 -14,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3240,45 3175,13 +2,1% 65,32 +21,0% Silber 27,88 27,90 -0,1% -0,02 -0,1% Platin 829,32 841,65 -1,5% -12,33 -3,9% Kupfer 4,43 4,34 +2,2% 0,10 +9,2% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|