MÄRKTE EUROPA/Verluste nach deutschen Inflationsdaten ausgeweitet
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte haben nach Veröffentlichung deutscher Inflationszahlen die Verluste am Nachmittag noch etwas ausgeweitet - belastet von Unsicherheit über die Zinssenkungsperspektiven. Dazu kommt eine schwächere Eröffnung der Wall Street als Bremser. In Deutschland sind Preise im Mai auf der für die EZB relevanten HVPI-Basis wie erwartet um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr fiel das Plus mit 2,8 Prozent aber einen Tick über der Prognose von 2,7 Prozent aus. Damit liegt die Inflation weiter klar über dem EZB-Ziel von 2 Prozent. Zunächst gilt eine Zinssenkung im Juni aber weiter als so gut wie sicher. Am Donnerstag werden die Preise für die Eurozone insgesamt veröffentlicht.
Der DAX verliert 0,9 Prozent auf 18.502 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,1 Prozent auf 4.974 Stellen nach unten. Am Devisenmarkt fällt der Euro leicht auf 1,0839 Dollar zurück.
"Wie auf europäischer Ebene bleiben auch die Dienstleistungspreise in Deutschland das Sorgenkind. Sie stiegen - wie erwartet - um kräftige 3,9 Prozent, nach 3,4 Prozent im April", kommentiert die DWS die Preisdaten. Eine Trendumkehr sei in diesem Preissegment nicht so schnell zu erwarten, denn das Lohnwachstum werde weiter ordentlich bleiben.
In den USA war am Vortag die viel beobachtete Rendite der 10-jährigen US-Anleihen mit Schwung über die psychologisch wichtige Marke von 4,50 Prozent gesprungen - ausgelöst von einem stark ausgefallenen Verbrauchervertrauen. Aktuell steigt die Rendite weiter und liegt nun bei fast 4,60. Auch in Europa steigen die Renditen - die Anleihekurse fallen also.
Am Abend wird auf den Fed-Wirtschaftsbericht "Beige Book" geblickt. Sollte er auf eine weiter starke US-Wirtschaftsaktivität hinweisen, könnten die Hoffnungen auf Zinssenkungen noch weiter nach hinten rutschen.
Adidas trotzen Abwärtstendenz
Adidas legen gegen den schwächeren Gesamtmarkt um 1,7 Prozent zu. Kurstreiber ist laut Händlern eine erhöhte Prognose von Dick's Sporting Goods in den USA. Der Einzelhändler spricht von steigender Ausgabebereitschaft seiner Kunden. Die Puma-Aktie hatte zwischenzeitlich auch zugelegt, liegt nun aber knapp im Minus. Trotz guter Geschäftszahlen fallen Douglas in dem negativen Gesamtmarkt um 3,2 Prozent zurück.
Royal Mail wird vom tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky vollständig übernommen. International Distribution Services (ISD), der börsennotierte Eigentümer der britischen Post, hat dem verbesserten Übernahmeangebot von 3,57 Milliarden Pfund jetzt zugestimmt. IDS steigen an der Londoner Börse um 4,2 Prozent.
Anglo American verlieren 2,3 Prozent, nachdem das Unternehmen den Wunsch von BHP abgelehnt hat, die Übernahmegespräche zu verlängern. BHP steigen um 0,2 Prozent. Anglo American sieht die Deadline für die Gespräche weiter bei 17.00 Uhr Londoner Zeit am Nachmittag. Zwischen den beiden Minenbetreibern wird wegen der Komplexität des Deals gerungen.
Um 7,5 Prozent abwärts geht es für Banca Monte dei Paschi in Mailänd. Ein Gericht in Italien hat laut Medienberichten eine Untersuchung gegen die Bank wegen des Verdachts auf schweren Betrug gegen den Staat eröffnet. Die italienische Regierung hatte sich 2017 die Rettung der ältesten Bank der Welt, die wegen fauler Kredite vor dem Zusammenbruch stand, 5,4 Milliarden Euro kosten lassen.
Fluglinienaktien von American Airlines belastet
Abwärts geht es bei den Fluglinienaktien, nachdem American Airlines die Prognose für das laufende Quartal deutlich gesenkt hat. Die Fokussierung der Vertriebswege auf Apps anstelle Reisebüros hat sich als Flop erwiesen. In Europa fallen Lufthansa um 2,2, Air-France um 3,5 und IAG um 2,9 Prozent.
Daneben machen Analysten die Kurse. Renault springen um 2,8 Prozent nach oben mit einer Kaufempfehlung und Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs. Bei den Lieferdiensten sorgt Morgan Stanley für schlechte Laune. Für Just Eat Takeaway geht es mit einem deutlich gesenkten Kursziel um 3,7 Prozent abwärts. Delivery Hero wurden auf "Equalweight" abgestuft, der Kurs verliert 5,7 Prozent.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.974,12 -1,1% -56,23 +10,0% Stoxx-50 4.445,55 -0,7% -32,73 +8,6% DAX 18.502,07 -0,9% -175,80 +10,5% MDAX 26.666,28 -1,7% -468,38 -1,7% TecDAX 3.367,77 -1,3% -43,06 +0,9% SDAX 14.948,44 -1,3% -201,06 +7,1% FTSE 8.199,64 -0,7% -54,54 +6,7% CAC 7.957,09 -1,2% -100,71 +5,5% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,66 +0,07 +0,09 US-Zehnjahresrendite 4,59 +0,03 +0,71 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:50 Di, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0843 -0,2% 1,0846 1,0876 -1,8% EUR/JPY 170,61 -0,0% 170,54 170,68 +9,6% EUR/CHF 0,9892 -0,1% 0,9898 0,9907 +6,6% EUR/GBP 0,8513 +0,0% 0,8506 0,8511 -1,9% USD/JPY 157,33 +0,1% 157,23 156,94 +11,7% GBP/USD 1,2738 -0,2% 1,2751 1,2780 +0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2741 +0,1% 7,2673 7,2635 +2,1% Bitcoin BTC/USD 67.801,30 -0,8% 68.617,80 67.854,69 +55,7% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,72 79,83 -0,1% -0,11 +9,9% Brent/ICE 84,14 84,22 -0,1% -0,08 +10,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 33,47 33,55 -0,2% -0,08 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.344,72 2.361,30 -0,7% -16,59 +13,7% Silber (Spot) 31,99 32,13 -0,4% -0,14 +34,5% Platin (Spot) 1.044,09 1.064,70 -1,9% -20,61 +5,3% Kupfer-Future 4,79 4,85 -1,3% -0,07 +22,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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