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09:59 Uhr, 08.08.2024

MÄRKTE EUROPA/US-Schwäche belastet - Gute Zahlen stützen DAX

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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit einem deutlicheren Minus als erwartet sind Europas Börsen am Donnerstag in den Handel gestartet. Vor allem der DAX kann nicht von den guten Quartalszahlen der Schwergewichte Allianz, Deutsche Telekom, Munich Re und Siemens profitieren. Übergeordnet waren aber Minuszeichen nach den schwächeren US-Vorlagen erwartet worden. Die US-Indizes drehten nach einem freundlichen Start am Vortag im Verlauf ins Minus. Der US-Markt werde einsichtig, dass die Wachstumsaussichten für Technologie-Werte nicht in den Himmel wachsen, heißt es.

In Nvidia und Broadcom ging es am Vorabend wieder um über 5 Prozent nach unten. Entsprechend fällt der Stoxx-Sektor-Index der Technologiewerte um 1,9 Prozent. Aber auch Auto- und Finanzwerte stehen unter Druck wegen der anziehenden US-Renditen. Der DAX fällt um 0,7 Prozent auf 17.491 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,1 Prozent auf 4.618 Punkte nach.

   US-Renditen fallen nicht weiter 

Belastend ist auch die sinkende Fantasie auf Stützungen der US-Notenbank. Einige Marktteilnehmer hatten angesichts des Kurseinbruchs vom Freitagnachmittag und Montag mit Not-Zinssenkungen der Fed gerechnet. Ein großer Zinssschritt um 50 Basispunkte bei der kommenden September-Sitzung wurde zudem als selbstverständlich erachtet. Dies wird jedoch nun wieder realistischer gesehen, aktuell gehen nur noch 71 Prozent der Marktteilnehmer von solch einem Schritt aus. Die US-Renditen ziehen entsprechend wieder an: Sie rentieren aktuell wieder bei 3,90 Prozent, nachdem die Flucht in "sichere Häfen" sie am Montag auf 3,67 Prozent gedrückt hatte. Der Zinsanstieg belastet wiederum die Technologie-Werte.

Mehr als sonst im Fokus stehen am Nachmittag die wöchentlichen Erstanträge aus US-Arbeitslosenunterstützung. Eine Schwäche des Arbeitsmarkts würde Rezessionssorgen und Zinssenkungshoffnungen gleichermassen erhöhen.

Die Auflösung der "Carry Trades" über den japanischen Yen dürfte nun überwiegend gelaufen sein. Mit Blick auf das Volumen geht JP Morgan davon aus, dass drei Viertel abgewickelt wurden. Das Zurückrudern der Bank of Japan bei Zinserhöhungen hat zudem den Druck aus dem Markt genommen.

   Starke Berichte von DAX-Unternehmen 

Überraschend starke Ergebnisse kommen von den Schwergewichten aus dem DAX. Zur Allianz heißt es, die Zahlen seien durch die Bank besser als erwartet ausgefallen. Heraus rage einmal mehr die gute Combined Ratio im Schaden-Unfall-Geschäft von lediglich 93,5 Prozent. Zudem wird der Aktienrückkauf auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro erhöht. Die Aktien steigen um 1,5 Prozent gegen den schwachen Markt.

Noch überraschender sieht es bei der Munich Re aus. Bei den Schäden aus Naturkatastrophen habe der Markt "deutlich zu schwarz gemalt, heißt es im Handel. Dennoch geht es um 0,1 Prozent nach unten.

Deutsche Telekom legen um 2,2 Prozent zu. Die Zahlen liegen in der Breite leicht über den Erwartungen. Zudem seien T-Mobile US am Mittwoch auf neue Allzeithochs gestiegen, die Marktkapitalisierung der US-Tochter liege nun schon bei etwa 220 Milliarden US-Dollar, wovon die Hälfte der Deutschen Telekom zuzurechnen sei.

Auch die konjunkturempfindliche Siemens ist relativ gut durch die Wirtschaftsschwäche gekommen. Die Zahlen liegen leicht über den Erwartungen. Wegen einiger Anpassungen in den Prognosen nach unten notieren die Aktien 0,9 Prozent tiefer. Der Auftragseingang ist aber nicht so deutlich gesunken wie von Analysten befürchtet.

Rheinmetall erhöhen sich um 2,2 Prozent dank ihrer starken Profitabilität im Munitionsgeschäft. Dürr steigen sogar um 7,5 Prozent nach starken Zahlen. Gelobt wird vor allem ein überraschend hohe Auftragseingang.

In der Schweiz fallen Sandoz um 3,4 Prozent. Die Aktien reagieren wie vom Handel erwartet mit Enttäuschung darauf, dass nur die Umsatzprognose leicht erhöht wurde.

Ströer verbessern sich um 6,3 Prozent. Der Aussenwerber zeigt keine Spuren von Konjunkturschwäche und konnte Umsatz und Gewinn deutlich steigern.

SAP geben mit den schwachen Technologie-Titeln um 1,9 Prozent nach. Chip-nähere Hersteller wie ASML und STMicro büßen sogar bis zu 2,7 Prozent ein. Auch Siemens Energy fallen um 5,4 Prozent zurück. "Das ist der Top-Perfomer des Jahres", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf den Anstieg von knapp 7 auf knapp 28 Euro. Nun werde einfach strategisches Geld abgezogen. Bei Commerzbank geht es mit dem schwachen Banken-Sektor um 3,1 Prozent abwärts.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.617,93        -1,1%      -50,13          +2,1% 
Stoxx-50                4.272,75        -0,8%      -35,62          +4,4% 
DAX                    17.491,49        -0,7%     -123,66          +4,4% 
MDAX                   24.004,32        -0,9%     -229,06         -11,5% 
TecDAX                  3.206,46        -0,9%      -29,61          -3,9% 
SDAX                   13.477,58        -1,0%     -137,51          -3,5% 
FTSE                    8.077,24        -1,1%      -89,64          +5,6% 
CAC                     7.195,26        -1,0%      -70,75          -4,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,22                    -0,04          -0,35 
US-Zehnjahresrendite        3,90                    -0,05          +0,02 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Do, 8:18  Mi, 17:41 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0936        +0,1%      1,0941         1,0928   -1,0% 
EUR/JPY                   159,33        -0,6%      159,89         161,28   +2,4% 
EUR/CHF                   0,9392        -0,3%      0,9398         0,9452   +1,2% 
EUR/GBP                   0,8617        +0,1%      0,8612         0,8593   -0,7% 
USD/JPY                   145,70        -0,7%      146,17         147,61   +3,4% 
GBP/USD                   1,2692        -0,0%      1,2706         1,2719   -0,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,1624        -0,1%      7,1614         7,1837   +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                57.385,75        +3,5%   57.073,10      55.932,00  +31,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  74,82        75,23       -0,5%          -0,41   +4,9% 
Brent/ICE                  77,84        78,33       -0,6%          -0,49   +3,3% 
GAS                               VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF                  38,87        38,75       +0,3%          +0,12  +19,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.396,49     2.382,86       +0,6%         +13,63  +16,2% 
Silber (Spot)              26,76        26,60       +0,6%          +0,16  +12,6% 
Platin (Spot)             923,35       924,50       -0,1%          -1,15   -6,9% 
Kupfer-Future               3,93         3,95       -0,5%          -0,02   -0,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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