MÄRKTE EUROPA/US-Arbeitsmarktdaten setzen keine großen Akzente
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FRANKFURT (Dow Jones) - Weiter freundlich, wenn auch etwas entfernt von den Tageshochs, zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Freitagnachmittag. Zunehmend zuversichtlich blicken die Anleger auf den zweiten Gang zur Parlamentswahl in Frankreich am Sonntag, was die Stimmung stützt. Umfragen lassen erwarten, dass der rechtsextreme Rassemblement National keine absolute Mehrheit erringen wird. "Wir rechnen mit einem Parlament ohne echte Mehrheit und damit deutlich schwierigeren weitreichenden politischen Entscheidungen in Frankreich - darauf ist der Markt aber vorbereitet", heißt es bei Merck Finck.
Etwas zusätzlichen Rückenwind erhält der DAX davon, dass sich die Regierungskoalition endlich auf einen Haushalt geeinigt hat, besonders aber davon, dass zugleich ein Wachstumspaket beschlossen wurde. Details dazu sind aber noch nicht bekannt.
Mit dem nahenden Wochenende setzt vermehrt Gewinnmitnahmen ein. Der DAX liegt nur noch 0,4 Prozent auf 18.522 Punkte vorne, der Euro-Stoxx-50 zeigt sich wenig verändert bei 4.989 Punkten. An den Devisenmärkten notiert der Euro mit 1,0822 Dollar komfortabel über der Marke von 1,0800. Der Sektor der europäischen Technologiewerte liegt mit plus 1,1 Prozent weiter an der Spitze. Hier sorgen günstige Nachrichten aus Asien für Käufe. Samsung Electronics hat einen Gewinnsprung gemeldet, LG Electronics erwartet ein kräftiges Gewinnplus im zweiten Quartal.
Zu keinen größeren Reaktionen kommt es an den Finanzmärkten nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten. Diese bewegen sich im Rahmen der Erwartungen. Die Zahl der Beschäftigten ist im Juni um 206.000 gestiegen, und damit einen Tick stärker als die erwarteten 200.000. Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,1 Prozent aber etwas über der Schätzung von 4,0 Prozent. "Der US-Arbeitsmarkt schwächt sich weiter ab", heißt es dazu von der Commerzbank. Die Fed werde wohl bald nicht mehr den Luxus haben, sich ausschließlich um die Bekämpfung der Inflation zu kümmern.
Die Wahl in Großbritannien ist unterdessen in etwa so ausgegangen wie es seit Wochen schon prognostiziert wurde. Am Aktienmarkt ist vereinzelt von einem "Non-Event" zu hören. Das Pfund Sterling wertet gegen den Dollar etwas auf, am Aktienmarkt in London geht es um 0,5 Prozent nach unten mit dem Leitindex FTSE-100. Die Labour Party hat einen Erdrutschsieg errungen. Aktien aus dem Bausektor wie Persimmon, Barrat Development oder Taylor Wimpey sind gefragt und gewinnen bis zu 2,8 Prozent. Von der kommenden Labour-Regierung werden Anreize zum Bau weiterer Häuser erwartet.
Aixtron-Prognosesenkung wird zum Kurskatalysator
Aixtron schießen nach der Prognosesenkung um 18,2 Prozent nach oben. Die Analysten von Jefferies sehen darin einen positiven Katalysator. Die Anpassung wurde im Markt weitgehend erwartet, abzulesen daran, dass aktuelle Konsensschätzungen schon im Bereich der nun gesenkten Zahlen liegen. Dazu ist der Auftragseingang im zweiten Quartal stark ausgefallen. Jefferies interpretiert dies als Indikator für eine robuste Nachfrage des kürzlich gewonnenen "Top 5"-Kunden, bei dem es sich um Infineon handeln dürfte.
Varta steigen um 19,1 Prozent. Die Aktie hat begleitet von negativen Schlagzeilen seit Jahresbeginn über 50 Prozent an Wert verloren. Treiber ist nun die Nachricht über Interesse von Porsche an der Übernahme der Mehrheit an der Varta-Tochter V4Drive Battery GmbH. Ob es tatsächlich zu einem Einstieg kommt, hängt noch von einigen Zustimmungen ab.
Während weiter über das "Für und Wider" höherer Zölle der EU auf in China hergestellte Elektroautos diskutiert und verhandelt wird, treten sie heute für zunächst vier Monate in Kraft. Nun muss sich zeigen, ob die befürchtete Eskalation im Handelskonflikt zwischen Europa und China tatsächlich eintritt. Der Sektorindex der europäischen Automobilhersteller hat seit Anfang April 10 Prozent eingebüßt, damit dürfte ein Teil der Skepsis wegen der Zölle in den Kursen bereits eingepreist sein. Nach zwischenzeitlichen Gewinnen verliert der Sektor 0,3 Prozent.
Für Shell geht es in London um 1,1 Prozent nach unten. Unter anderem eine Unterbrechung beim Bau einer Biokraftstoffanlage belastet das Ergebnis im zweiten Quartal mit 1,5 bis 2,0 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.986,59 -0,0% -0,89 +10,3% Stoxx-50 4.527,42 -0,1% -4,29 +10,6% DAX 18.521,73 +0,4% 71,25 +10,6% MDAX 25.765,32 +0,9% 226,75 -5,1% TecDAX 3.393,85 +1,4% 45,95 +1,7% SDAX 14.615,71 +0,3% 41,36 +4,7% FTSE 8.214,14 -0,3% -27,12 +6,6% CAC 7.703,82 +0,1% 8,04 +2,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,55 -0,03 -0,02 US-Zehnjahresrendite 4,31 -0,05 +0,43 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:27 Do, 17:21 % YTD EUR/USD 1,0822 +0,1% 1,0823 1,0812 -2,0% EUR/JPY 174,26 -0,1% 173,84 174,21 +12,0% EUR/CHF 0,9716 -0,2% 0,9721 0,9728 +4,7% EUR/GBP 0,8452 -0,2% 0,8472 0,8470 -2,6% USD/JPY 161,05 -0,1% 160,63 161,13 +14,3% GBP/USD 1,2803 +0,3% 1,2774 1,2765 +0,6% USD/CNH (Offshore) 7,2930 -0,0% 7,2865 7,2932 +2,4% Bitcoin BTC/USD 55.539,05 -5,0% 54.287,17 57.450,49 +27,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 84,11 83,88 +0,3% +0,23 +17,3% Brent/ICE 87,40 87,43 -0,0% -0,03 +15,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,96 33,49 -1,6% -0,53 +4,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.380,64 2.356,86 +1,0% +23,78 +15,4% Silber (Spot) 30,89 30,40 +1,6% +0,48 +29,9% Platin (Spot) 1.024,75 1.001,75 +2,3% +23,00 +3,3% Kupfer-Future 4,65 4,53 +2,6% +0,12 +18,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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