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18:18 Uhr, 27.03.2025

MÄRKTE EUROPA/Trump belastet Autowerte - Prosieben brechen ein

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DOW JONES--Leichter sind die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Umschichtungen in defensive Werte und Einzelhändler milderten das Minus der vor allem deutschen Autowerte allerdings etwas ab. Belastend wirkte wieder einmal die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Er hatte am Vorabend wie befürchtet zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Importe von Autos und Autoteilen verhängt und diese als "nicht mehr verhandelbar" bezeichnet. Eingeführt werden sollen sie am 2. April.

Der autolastige DAX verlor 0,7 Prozent auf 22.679 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,6 Prozent auf 5.381 Punkte.

Autosektor mit US-Zöllen unter Druck

Kräftig abwärts ging es in Europa bei fast allen Autowerten. Der Sektor reduzierte sich um 1,1 Prozent. Anleger differenzierten weltweit aber genau nach der US-Abhängigkeit: So fielen selbst General Motors in den USA um rund 7 Prozent, da sie auch in Mexiko produzieren. Umgekehrt legten Tesla an der Wall Street in der Spitze um mehr als 6 Prozent zu, da sie überwiegend in den USA herstellen. Stellantis in Paris reduzierten sich um 4,3 Prozent wegen ihrer zahlreichen US-Töchter.

Die exportstarken deutschen Autobauer litten durch die Bank: Vor allem Porsche AG standen zunächst unter deutlichem Druck und erholten sich erst spät auf 2,6 Prozent Minus. Für BMW, Mercedes-Benz und Zulieferer wie Continental ging es zwischen 2,4 und 2,7 Prozent abwärts. VW fielen um 1,5 Prozent.

Gegen den Trend nach oben ging es mit 1,8 Prozent bei Ferrari. Der italienische Luxuswagenbauer bestätigte, trotz der Trump-Zölle seine Jahresprognose zu halten.

Die Analysten von Wedbush haben errechnet, dass der Durchschnittspreis für den US-Kunden durch die Zölle um 5.000 bis 10.000 Dollar steigen wird. Für die Autohersteller würde das einen "orkanartigen Gegenwind" bedeuten.

Ernüchterung bei Prosieben

Prosieben brachen nach enttäuschten Übernahmespekulationen um 10,2 Prozent auf 5,87 Euro ein. MFE hat am Vorabend zwar ein Gebot für die Senderkette vorgelegt - der von der Berlusconi-Familie kontrollierte Medienkonzern bietet aber nur den gesetzlichen Mindestpreis für die ausstehenden Aktien von je 5,75 Euro. Entsprechend verschnupft reagierten die Anleger.

Henkel legten im DAX um 2,7 Prozent zu nach besser als erwarteten Zahlen von US-Konkurrent HB Fuller am Vorabend. Defensive Branchen waren angesichts der Zollstreitigkeiten europaweit erste Wahl. Auch RWE und Eon legten um bis zu 1,6 Prozent zu.

Daneben gab es auf Unternehmensebene eine Reihe endgültiger Geschäftsberichte bei Nebenwerten: Unter anderem fielen SMA Solar nach Jahreszahlen um 8,9 Prozent. Der Hersteller von Wechselrichtern für Solaranlagen rutschte wegen Wertberichtigungen tief in die roten Zahlen. Auch ein ordentlicher Ausblick auf die Auftragslage änderte daran nichts.

Ionos kletterten nach ihren Jahresergebnissen um 6,4 Prozent. Diese waren laut JP Morgan etwas besser als erwartet ausgefallen. Bei CTS Eventim kam der Ausblick gut an und ließ die Titel um 3,1 Prozent steigen. Die Analysten von Baader Helvea bezeichneten ihn als vorsichtig und konservativ.

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Index                   Schluss  Entwicklung in %  Seit Jahresbeginn* 
ESTX 50 PR.EUR         5.381,08             -0,6%              +10,5% 
Stoxx-50               4.638,33             -0,5%               +8,2% 
Stoxx-600                546,31             -0,4%               +8,1% 
XETRA-DAX             22.678,74             -0,7%              +14,7% 
CAC-40 Paris           7.990,11             -0,5%               +8,8% 
AEX Amsterdam            914,68             -0,3%               +4,4% 
ATHEX-20 Athen         4.330,82             -0,0%              +21,3% 
BEL-20 Bruessel        4.434,62             +0,0%               +4,0% 
BUX Budapest          92.720,24             +0,5%              +16,3% 
OMXH-25 Helsinki       4.627,79             -1,0%               +8,3% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.807,10             -2,3%              -12,0% 
PSI 20 Lissabon        6.899,41             +0,2%               +8,0% 
IBEX-35 Madrid        13.422,60             -0,1%              +15,8% 
FTSE-MIB Mailand      39.098,86              0,0%              +14,3% 
OBX Oslo               1.459,18             -0,7%             -100,0% 
PX  Prag               2.145,41             +0,4%              +21,4% 
OMXS-30 Stockholm      2.572,81             -1,2%               +4,9% 
WIG-20 Warschau        2.780,04             +0,4%              +26,3% 
ATX Wien               4.264,54             -0,3%              +16,8% 
SMI Zuerich           12.867,23             -0,7%              +11,7% 
 
DEVISEN        zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:04   % YTD 
EUR/USD         1,0801        +0,6%     1,0738     1,0777   +3,7% 
EUR/JPY       163,0790        +1,0%   161,4205   162,2090   -0,9% 
EUR/CHF         0,9524        +0,3%     0,9492     0,9524   +1,6% 
EUR/GBP         0,8335        -0,1%     0,8340     0,8366   +0,9% 
USD/JPY       150,9850        +0,4%   150,3255   150,5110   -4,5% 
GBP/USD         1,2959        +0,7%     1,2876     1,2883   +2,8% 
USD/CNY         7,1827        -0,1%     7,1865     7,1882   -0,3% 
USD/CNH         7,2688        -0,1%     7,2769     7,2788   -0,7% 
AUS/USD         0,6306        +0,4%     0,6283     0,6301   +1,5% 
Bitcoin/USD  86.922,15        +0,1%  86.840,35  86.651,10   -6,9% 
 
ROHÖL          zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex        69,68        69,65      +0,0%       0,03   -4,5% 
Brent/ICE        73,68           74      -0,4%      -0,32   -2,3% 
 
METALLE        zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold           3051,20      3019,33      +1,1%      31,87  +15,1% 
Silber           31,78        31,32      +1,5%       0,46  +12,2% 
Platin          910,46       909,53      +0,1%       0,93   +3,9% 
Kupfer            5,12         5,24      -2,3%      -0,12  +26,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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