MÄRKTE EUROPA/Schwächer nach Europawahlen - CAC-40 sehr schwach
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FRANKFURT (Dow Jones) - Weiter belastet vom Ausgang der Europawahl präsentiert sich der europäische Aktienmarkt am Montagmittag. Der DAX fällt um 0,7 Prozent auf 18.433 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es deutlicher um 1,2 Prozent auf 4.993 nach unten - hier belasten Abgaben im Banken- und Bausektor. In Paris bricht der CAC-40 um 1,8 Prozent ein, nachdem Präsident Emmanuel Macron Neuwahlen zur Nationalversammlung angekündigt hat. Der Euro verliert weiter an Boden, an den Anleihemärkten stehen französische Staatsanleihen unter Druck.
Zwar hätten die Wahlergebnisse die Prognosen mehr oder weniger bestätigt, heißt es am Markt. Befürchtet wird nun aber, dass sich der Rechtsruck bei den französischen Neuwahlen fortsetzt. Sie sind für den 30. Juni und den 7. Juli angesetzt.
An der Pariser Börse fallen BNP Paribas um 4,9, Credit Agricole um 4,4 Prozent oder AXA um 2,1 Prozent. Aber auch Bauwerte müssen empfindliche Abgaben hinnehmen: Eiffage fallen um 6,1 Prozent, Vinci um 5 Prozent. Die Bauindustrie stehe angesichts der überraschenden Ankündigung von Neuwahlen vor Unsicherheiten, meinen die Analysten von Jefferies. Denn die Partei von Marine Le Pen habe eigene sektorspezifische Vorstellungen wie den Bau von 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr. Dazu könnten kleinere Häuser von den Renovierungszielen ausgenommen werden, ebenso Energievorschriften für Mietwohnungen. Auch könnten steuerliche Anreize entfallen.
"Grüne Aktien" Verlierer der Wahlergebnisse
Andernorts wie in Deutschland stehen so genannte "Grüne Aktien" unter Druck wie aus dem Bereich erneuerbare Energien. Nordex und SMA Solar fallen um 3,2 bzw. 3 Prozent, Vestas in Kopenhagen 2,2 Prozent. Im DAX stehen auch RWE mit einem Minus von 1,8 Prozent unter Druck, Siemens Energy können sich dagegen dem schwachen Branchentrend entziehen und gewinnen 0,5 Prozent nach den jüngsten Verlusten.
Übergeordnet belastet auch die Erwartung einer weiter restriktiven Geldpolitik die Stimmung. Nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitagnachmittag wird nun befürchtet, dass aus der US-Notenbank auf der Sitzung am Mittwoch falkenhafte Äußerungen zur Geldpolitik kommen. Der Euro fällt entsprechend noch weiter auf 1,0733 Dollar. Die Experten der Commerzbank sprechen nun von einer Stärke des Dollar nach dem US-Arbeitsmarktbericht und einer Schwäche des Euro nach der Wahl.
Unterdessen wiederholte EZB-Chefin Christine Lagarde am Wochenende in der Presse ihre jüngste Zurückhaltung gegenüber weiteren schnellen Zinssenkungen in Europa. "Die Fantasie auf eine Juli-Senkung ist damit raus, selbst der September ist nicht so sicher, wie der Markt glaubt", kommentiert ein Händler.
Für Tui läuft gerade alles rund
Tui können sich mit einem Plus von 0,6 Prozent der negativen Tendenz entziehen. "Hier kommt alles Positive zusammen", sagt ein Marktteilnehmer. Saisonal sei es die Zeit für Reiseaktien, die Aufnahmen in diverse Aktienindizes wie den MDAX trieben und dazu profitiere Tui vom Wegfall des insolventen Konkurrenten FTI. Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert sagte zudem der Rheinischen Post, dass er für den Sommer eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Fernreisen sehe und die Buchungszahlen rund 5 Prozent höher seien als im Vorjahr.
Keine gute Nachricht für Autohersteller sehen Händler in einer neuerlichen Preissenkung bei Tesla in Deutschland. "Das Angebot gilt zwar nur für Lagerware, macht aber wieder drastisch klar, wie gering die Nachfrage nach E-Autos ist", kommentiert ein Händler. Dazu kämen bei fallenden Verkaufspreisen wieder verbundene Probleme hoch wie ein Einbruch auf dem Gebrauchtwagenmarkt. VW fallen um 1 und Stellantis um 1,5 Prozent.
Positiv stechen am deutschen Markt Cancom heraus: Sie ziehen um 6,5 Prozent an auf 32 Euro, nachdem die Deutsche Bank die Aktie mit einem Kursziel von 42 Euro auf die Kaufliste genommen hat.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.992,92 -1,2% -58,39 +10,4% Stoxx-50 4.544,56 -0,6% -26,89 +11,0% DAX 18.433,42 -0,7% -123,85 +10,1% MDAX 26.672,95 -0,7% -188,12 -1,7% TecDAX 3.437,16 -0,5% -17,57 +3,0% SDAX 14.973,77 -0,4% -64,84 +7,3% FTSE 8.220,27 -0,3% -25,10 +6,6% CAC 7.860,77 -1,8% -141,03 +4,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,65 +0,04 +0,08 US-Zehnjahresrendite 4,46 +0,02 +0,58 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:21 Fr, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0738 -0,3% 1,0753 1,0809 -2,8% EUR/JPY 168,39 -0,3% 168,93 169,36 +8,2% EUR/CHF 0,9627 -0,4% 0,9651 0,9687 +3,8% EUR/GBP 0,8457 -0,1% 0,8458 0,8494 -2,5% USD/JPY 156,82 +0,0% 157,10 156,69 +11,3% GBP/USD 1,2697 -0,2% 1,2713 1,2725 -0,2% USD/CNH (Offshore) 7,2653 -0,0% 7,2669 7,2638 +2,0% Bitcoin BTC/USD 69.433,88 -0,5% 69.584,71 71.061,88 +59,5% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,64 75,53 +0,1% +0,11 +4,3% Brent/ICE 79,71 79,62 +0,1% +0,09 +4,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,59 33,20 -1,8% -0,61 +3,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.298,22 2.293,78 +0,2% +4,44 +11,4% Silber (Spot) 29,72 29,18 +1,9% +0,55 +25,0% Platin (Spot) 970,35 968,20 +0,2% +2,15 -2,2% Kupfer-Future 4,50 4,49 +0,1% +0,00 +14,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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