MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Kaufzurückhaltung bei LVMH belastet Branche
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem Plus der vergangenen beiden Tage sind die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch im Minus gestartet. Der DAX verliert 1 Prozent auf 18.372 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,2 Prozent nach auf 3.856 Punkte. Hier belastet die Schwäche der Luxusgüterhersteller nach den schwachen Zahlen von Branchenprimus LVMH. Derweil liefern die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland Grund für eine neuerliche Stimmungseintrübung. In der deutschen Industrie ist der Einkaufsmanagerindex auf 42,6 gefallen. Er hat damit die Konsensschätzung verfehlt und lag klar unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Auch im Servicesektor hat sich die Stimmung getrübt. Für die Marktstrategen der Helaba lassen damit Wachstumssignale für das zweite Halbjahr weiter auf sich warten. Alles in allem dürften die Zinssenkungserwartungen bezüglich der EZB tendenziell forciert werden.
Deutsche Bank wegen Postbank mit Verlust
Am Mittwoch bilden vor allem die Banken einen Schwerpunkt der Berichtssaison, haben doch Deutsche Bank, Unicredit, Banco Santander und BNP Paribas ihre Geschäftsberichte vorgelegt. Seit Jahresbeginn hat der Sub-Index der europäischen Banken 21 Prozent zugelegt und war damit der mit Abstand größte Gewinner unter den Branchenindizes, aktuell geht es für den Sektorindex um 1,1 Prozent nach unten, hier werden wohl teils Gewinne mitgenommen.
Deutlich geht es für die Aktie der Deutschen Bank um 7,5 Prozent nach unten. Während einige Marktteilnehmer bemängeln, dass im zweiten Halbjahr kein Aktienrückkauf geplant sei, attestieren Analysten mehrheitlich einen solide Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal. Die bereits angekündigte milliardenschwere Rückstellung im Prozess um die Übernahme der Postbank hat der Deutschen Bank im zweiten Quartal unter dem Strich einen Verlust beschert. Operativ lief es unterdessen gut bei der Bank, die von einem starken Investmentbanking profitierte.
Für die Aktie der Tochter DWS geht es dagegen um 2,3 Prozent nach oben. Als "überzeugend" stuft ein Marktteilnehmer die Ertragskraft der DWS ein. Das Unternehmen habe die Kosten im Griff, die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation werde nun bei 62 bis 64 nach bislang 63 bis 65 Prozent für das laufende Jahr gesehen. Die Entwicklung der Assets Under Management sei so erwartet worden.
Als solide werden die Zahlen des Banco Santander(+1,2%) eingestuft; die spanische Bank hat das Umsatzziel für das Gesamtjahr angehoben, nachdem der Gewinn im zweiten Quartal gestiegen ist. Die Bank sieht nun das Umsatzplus 2024 in der Größenordnung eines hohen (statt eines mittleren) einstelligen Prozentsatzes. Die Bank, die gemessen an der Marktkapitalisierung zu den größten in Europa gehört, meldete für das zweite Quartal einen Nettogewinn von 3,21 Milliarden Euro nach 2,67 Milliarden im Vorjahr.
Solide Ergebnisse zum zweiten Quartal attestieren die Analysten von Barclays der italienischen Unicredit(-2,2%). Die Ergebnisse liegen deutlich über dem Konsens. Die Umsatzprognose für 2024 wurde nach oben genommen. Die angekündigte Übernahme sei ein guter Schritt vorwärts auf der digitalen Reise der Gruppe.
Der Gewinn von BNP Paribas (-2,5%) im zweiten Quartal sei besser als erwartet, aber die Bestätigung der Jahresprognose sollte nicht zu einer Anhebung des Konsens führen, erklären die Analysten von JP Morgan (JPM).
Kaufzurückhaltung bei LVMH belastet Branche
Während die Marke Kult ist, sind die Käufer - vor allem in China - bei LVMH zurückhaltend. Von den Bernstein-Analysten heißt es, dass es keinen Grund gebe, pessimistisch zu sein, aber es wäre auch mutig, optimistisch zu sein. Die Geschäfte der Franzosen verlangsamten sich angesichts der moderaten Nachfrage nach Luxusgütern. Der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte sei zurückhaltend. Die Analysten von Jefferies gehen noch weiter und haben den von ihnen festgesetzten Preis für die Aktie auf 690 nach 710 Euro gesenkt. Sie verweisen auf den Rückgang der Marge im ersten Halbjahr und äußern sich ebenfalls zurückhaltend, was die Perspektiven in der zweiten Jahreshälfte betrifft. Für die Branche der Luxusgüterhersteller geht es in Europa um 1,1 Prozent nach unten, Kering verlieren 3,9 und Richemont 2,3 Prozent. Für die Aktie von Hugo Boss geht es um 4 Prozent nach unten, nachdem die Analysten von Exane BNP das Votum um zwei Stufen auf Underperform gesenkt haben.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.856,26 -1,2% -60,54 +7,4% Stoxx-50 4.433,63 -0,9% -40,17 +8,3% DAX 18.371,52 -1,0% -186,18 +9,7% MDAX 25.144,41 -0,6% -154,06 -7,3% TecDAX 3.318,73 -0,7% -25,07 -0,6% SDAX 14.242,31 -0,3% -48,39 +2,0% FTSE 8.129,21 -0,5% -38,16 +5,6% CAC 7.478,24 -1,6% -120,39 -0,9% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,41 -0,02 -0,16 US-Zehnjahresrendite 4,23 -0,02 +0,35 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:40 Uhr Di, 17:03 % YTD EUR/USD 1,0832 -0,2% 1,0851 1,0848 -1,9% EUR/JPY 167,56 -0,8% 167,90 169,27 +7,7% EUR/CHF 0,9631 -0,4% 0,9669 0,9677 +3,8% EUR/GBP 0,8404 -0,1% 0,8415 0,8403 -3,1% USD/JPY 154,75 -0,5% 154,71 156,04 +9,8% GBP/USD 1,2889 -0,1% 1,2894 1,2909 +1,3% USD/CNH (Offshore) 7,2879 -0,0% 7,2854 7,2898 +2,3% Bitcoin BTC/USD 66.221,00 +0,5% 65.707,00 67.146,00 +52,1% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 77,45 76,96 +0,6% +0,49 +8,6% Brent/ICE 81,43 81,01 +0,5% +0,42 +7,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 31,87 31,38 +1,6% +0,50 -2,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.413,82 2.409,55 +0,2% +4,27 +17,0% Silber (Spot) 29,23 29,23 +0,0% +0,01 +23,0% Platin (Spot) 960,73 948,90 +1,2% +11,83 -3,2% Kupfer-Future 4,12 4,14 -0,6% -0,03 +4,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
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