MÄRKTE EUROPA/Neuer Anlauf auf Tageshochs mit Rückenwind von Wall Street
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Börsen tendieren am Donnerstag freundlich und nehmen am Nachmittag einen neuen Anlauf auf die Tageshochs. Unterstützung kommt von der Wall Street, wo es nach den kräftigen Vortagsgewinnen weiter nach oben geht.
Die taubenhafte Zentralbanken heben die Stimmung, insbesondere die Zinssignale der US-Notenbank vom Vorabend. "Grüne Vorzeichen, wohin man blickt", so Jochen Stanzl von CMC Markets. Viele Marktteilnehmer hätten die Sorge gehabt, der jüngste Anstieg der US-Inflation könne die Fed von ihrem Kurs abbringen, nicht wie mehrheitlich erwartet am 12. Juni zu handeln und die Zinsen zu senken. "Doch Fed-Chef Powell sieht den Anstieg der Inflation nur als 'Straßenunebenheiten' an und bleibt auf Kurs, die Leitzinsen 2024 dreimal zu senken", so Stanzl.
Die Börsen bleiben auf Rekordkurs. Der DAX gewinnt 0,7 Prozent auf 18.137 Punkte, bei 18.178 Punkten hat er ein neues Allzeithoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,9 Prozent auf 5.046 Punkte vor; er erreichte immerhin ein neues Jahreshoch mit 5.059 Zählern.
Weil die US-Notenbank zudem die Wachstumsprognose angehoben habe, setze sich "Goldilocks-Szenario" fort, so ein Marktteilnehmer, also das Goldlöckchen-Szenario der Kombination von Zinssenkungsperspektive und hohem Wachstum. Der Marktteilnehmer sieht nun Spielraum für die kürzeren Zinsen, das lange Ende hat auf die jüngsten Aussagen so gut wie nicht mehr reagiert.
SNB senkt überraschend die Zinsen - BoE stellt Zinssenkungen in Aussicht
In London steigt der FTSE-100-Index besonders kräftig und auf ein Zehnmonatshoch, nachdem die Bank of England erwartungsgemäß die Leitzinsen bestätigt hat. Die Zentralbank sieht sich zwar noch nicht an dem Punkt, an dem sie die Zinsen senken könne, allerdings bewege man sich in die richtige Richtung. Das Pfund wertet mit diesem taubenhaften Signal ab. Nach einer überraschenden Zinssenkung durch die Schweizer Zentralbank lässt der Franen deutlicher Federn. Für einen Dollar erhält man nun 0,8984 Franken nach 0,8850 Franken vor der Entscheidung.
Rohstoffaktien von Konjunkturzuversicht gestützt
Mit Blick auf die einzelnen Sektoren sind Rohstoffwerte wegen des zunehmenden Konjunkturoptimismus gesucht und gewinnen 3,1 Prozent. Die Aussicht auf fallende Zinsen verhilft den zinssensitiven Technologieaktien zu einem Plus von 2,4 Prozent. Auch die zinssensiblen Immobilienaktien (+2,2%) sind gefragt.
Mit einem Aufschlag von 7,7 Prozent liegen Siemens Energy an der DAX-Spitze. Stützend wirkt ein Bloomberg-Bericht, laut dem das Unternehmen plant, den Verkauf von Onshore-Windturbinen schon bald wieder aufzunehmen. Der Verkauf war im vergangenen Jahr aufgrund technischer Probleme gestoppt worden.
Prosieben gewinnen 1,2 Proznt. Der Großaktionär MFE-Mediaforeurope erhöht den Druck. Bei der Hauptversammlung am 30. April will der italienische Medienkonzern, der knapp 30 Prozent der Stimmrechte von Prosieben kontrolliert, den Vorstand zur Vorbereitung einer Aufspaltung des Konzerns bringen. Prosieben soll sich auf sein Kerngeschäft Unterhaltung konzentrieren und die übrigen Geschäfte separat an die Börse bringen.
BMW verlieren dagegen 0,8 Prozent. Der Automobilkonzern blickt zwar recht zuversichtlich in die Zukunft. Die Auslieferungen sollen das Vorjahrsniveau leicht übertreffen, und die geplante operative Gewinnmarge von 8 bis 10 Prozent sollte erzielbar sein. Allerdings wird der Rückgang der Gebrauchtwagenpreise den Gewinn belasten.
Heidelberg Materials machen einen Satz von 3,7 Prozent. Der Baustoffkonzern will die Dividende auf 3 Euro erhöhen von 2,60 Euro, erwartet worden waren 2,80 Euro. Rheinmetall ziehen mit einem neuen milliardenschweren Großauftrag um 2,9 Prozent an.
Rückkehr von Douglas an die Börse
Schlecht verläuft die Rückkehr von Douglas an die Börse. Die Aktien der Parfümeriekette sind mit 25,50 Euro in den Handel gestartet und damit unter dem Ausgabepreis von 26,00 Euro. Dieser lag schon am unteren Ende der angepeilten Spanne von 26,00 bis 30,00 Euro. Aktuell notiert die Aktie bei 23,12 Euro.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.046,28 +0,9% 45,97 +11,6% Stoxx-50 4.399,73 +0,6% 27,32 +7,5% DAX 18.155,57 +0,8% 140,44 +8,4% MDAX 26.463,79 +0,8% 199,49 -2,5% TecDAX 3.408,04 +1,1% 38,14 +2,1% SDAX 13.980,63 +0,9% 122,04 +0,2% FTSE 7.891,28 +2,0% 153,90 +0,1% CAC 8.179,98 +0,2% 18,57 +8,4% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,41 -0,02 -0,16 US-Zehnjahresrendite 4,28 +0,01 +0,40 INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9:10 Uhr Mi, 17:17 Uhr % YTD EUR/USD 1,0871 -0,6% 1,0927 1,0856 -1,6% EUR/JPY 164,69 -0,2% 165,28 164,58 +5,8% EUR/CHF 0,9765 +0,8% 0,9681 0,9672 +5,2% EUR/GBP 0,8571 +0,3% 0,8544 0,8538 -1,2% USD/JPY 151,49 +0,4% 151,30 151,60 +7,5% GBP/USD 1,2683 -0,9% 1,2788 1,2715 -0,3% USD/CNH (Offshore) 7,2203 +0,2% 7,2135 7,2170 +1,4% Bitcoin BTC/USD 66.441,74 -1,9% 67.382,97 63.646,56 +52,6% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 80,46 81,27 -1,0% -0,81 +10,8% Brent/ICE 85,14 85,95 -0,9% -0,81 +10,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 26,845 27,28 -1,6% -0,43 -14,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.174,20 2.201,78 -1,3% -27,58 +5,4% Silber (Spot) 24,87 25,64 -3,0% -0,78 +4,6% Platin (Spot) 913,73 914,70 -0,1% -0,98 -7,9% Kupfer-Future 4,05 4,05 0% 0 +3,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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