MÄRKTE EUROPA/Leichter - EZB dämpft weiter die Stimmung
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es mit den Kursen am Freitagmittag noch etwas nach unten. Der DAX fällt um 0,8 Prozent auf 18.497 Punkte, der Euro-Stoxx-50 hält sich mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 5.044 Punkte etwas besser. Einerseits wartet der Markt auf den US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag, andererseits dämpft der eher falkenhafte Ton von der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Donnerstag noch die Stimmung. Die EZB hat zwar wie erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt, die weitere Zinsspekulation aber gebremst, unter anderem über höhere Inflationsprognosen: "Schnelle weitere Zinssenkungen sind damit erst einmal vom Tisch", so ein Marktteilnehmer. "Die Zinskurve bleibt damit invers und bremst die Konjunktur", ergänzt er.
Unter Druck stehen so auch die konjunkturabhängigen rohstoffnahen Basic Resources, deren Stoxx-Branchenindex um 0,8 Prozent fällt. Der Index der Autoaktien gibt mit einem Minus von 1,0 Prozent noch etwas stärker nach. Mit an der DAX-Verliererspitze liegen hier Daimler Truck mit einem Minus von 3,5 Prozent, gefolgt von Renault, die mehr als 2 Prozent verlieren. VW und Mercedes-Benz geben jeweils etwa 1 Prozent ab. Auf der Branche lastet auch die Sorge vor Retourkutschen Chinas, falls die EU wie geplant Zölle auf chinesische Waren erhöht oder neu einführt.
Gut halten sich weiterhin Technologietitel. Ihr Stoxx-Branchenindex liegt ein halbes Prozent im Plus. Heraus ragen hier Infineon mit einem Anstieg um 2,8 Prozent auf 37,67 Euro, nachdem die Analysten von BNP Exane ihr Kursziel auf 53 Euro erhöht haben. ASML bauen ihre Hausse mit einem Plus von 0,7 Prozent aus, SAP geben dagegen um 0,7 Prozent nach.
Warten auf US-Arbeitsmarkt
Einige Marktteilnehmer meinen, die Weichen für den Wochenausklang könnten mit dem US-Arbeitsmarktbericht neu gestellt werden. Erwartet wird für die Entwicklung im Mai ein Anstieg der Zahl der Beschäftigten von 190.000 Stellen. Die Arbeitslosenquote wird weiter bei 3,90 Prozent gesehen, während die durchschnittlichen Stundenlöhne im Konsens 0,3 Prozent höher prognostiziert werden im Vergleich zum Vormonat.
Andere Konjunkturdaten geben keine klaren Impulse. So zeigt die Handelsbilanz aus China im Mai die erhoffte Belebung der internationalen Konjunktur durch stärkere Exporte. Jedoch ist der Anstieg der Importe deutlich geringer ausgefallen, was auch die Nachfrage nach deutschen Wirtschaftsgütern beinhaltet. Chinas Importe aus Deutschland seien im Jahresvergleich um 12,7 Prozent gesunken, heißt es von QC Partners: "Solche Zahlen treffen die für Deutschland so wichtige Exportwirtschaft hart".
Morgan Stanley skeptisch für Immobilienaktien - ING mit höheren Kurszielen fest
Größere Kursausschläge zeigen neben Infineon auch andere Titel mit Umstufungen. Vonovia geben 5 Prozent ab und LEG 3,4 Prozent. Morgan Stanley hat Vonovia auf "Untergewichten" und LEG Immobilien auf "Gleichgewichten" nach unten genommen. Auf der anderen Seite gewinnen ING 1,1 Prozent auf 16,52 Euro. Nachdem am Donnerstag die UBS das Kursziel für den niederländischen Finanzkonzern auf 18,30 Euro erhöht hatte, zieht nun Barclays mit einem auf 20 Euro erhöhten Kursziel nach. Im deutschen SDAX nähern sich Süss Micro mit einem Plus von 3,3 Prozent auf 60 Euro schon wieder dem jüngsten Jahreshoch: Hier hat Hauck und Aufhäuser (HAIB) das Ziel auf 63 Euro erhöht.
PNE verbessern sich um 1,6 Prozent. Der Verkauf der US-Sparte des Windparkprojektierers ist keine Überraschung. Wegen hoher Kosten versucht PNE seit geraumer Zeit, sich von dem Geschäft zu trennen. Allerdings quittieren Anleger mit Erleichterung, dass der Verkauf erfolgreich abgeschlossen wurde.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.044,49 -0,5% -24,60 +11,6% Stoxx-50 4.560,93 -0,3% -13,51 +11,4% DAX 18.497,47 -0,8% -155,20 +10,4% MDAX 26.926,20 -0,4% -101,60 -0,8% TecDAX 3.449,06 +0,1% 4,19 +3,4% SDAX 15.100,60 -0,4% -55,28 +8,2% FTSE 8.238,53 -0,6% -46,81 +6,8% CAC 7.980,79 -0,7% -59,33 +5,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,58 +0,04 +0,01 US-Zehnjahresrendite 4,30 +0,01 +0,42 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:07 Do, 17:24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0891 +0,0% 1,0890 1,0882 -1,4% EUR/JPY 169,36 -0,1% 169,26 169,80 +8,8% EUR/CHF 0,9690 +0,0% 0,9690 0,9710 +4,4% EUR/GBP 0,8512 -0,0% 0,8518 0,8514 -1,9% USD/JPY 155,49 -0,1% 155,41 156,05 +10,4% GBP/USD 1,2796 +0,0% 1,2787 1,2781 +0,6% USD/CNH (Offshore) 7,2530 -0,1% 7,2539 7,2637 +1,8% Bitcoin BTC/USD 71.265,10 +0,8% 71.302,32 71.415,55 +63,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,75 75,55 +0,3% +0,20 +4,4% Brent/ICE 79,89 79,87 +0,0% +0,02 +4,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 33,155 33,11 +0,2% +0,05 +2,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.334,99 2.375,87 -1,7% -40,88 +13,2% Silber (Spot) 30,44 31,33 -2,8% -0,88 +28,1% Platin (Spot) 992,57 1.007,50 -1,5% -14,93 +0,1% Kupfer-Future 0,00 4,69 0% 0 +19,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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